Wenn die Fortsetzung den ersten Band übertrifft
Zum Inhalt kann ich nicht allzu viel verraten, außer dass die Geschichte um Grace, Jaxon und ihre Freunde an der Katmere Academy weitergeht. Die Handlung setzt direkt nach dem vorangegangenen Band an, ...
Zum Inhalt kann ich nicht allzu viel verraten, außer dass die Geschichte um Grace, Jaxon und ihre Freunde an der Katmere Academy weitergeht. Die Handlung setzt direkt nach dem vorangegangenen Band an, jedoch bleiben noch Unmengen an Fragen offen. Die ersten hundert Seiten dachte ich meh, und dann nur noch wow. Die Geschichte entwickelt sich in einem schnellen Tempo und unwichtige Passagen werden kaum behandelt. Ich mag, dass der Fokus auf der Geschichte, den Handlungen und den Charakteren liegt sowie deren Beziehungen zueinander. Ich sehe ein deutliches Wachstum bei Grace und besonders zum Ende hin macht sie so einen unglaublichen Sprung, auch gegenüber ihrem Love Interest. Ich hätte tatsächlich nicht so viel Tiefgang und Emanzipation von einem Jugendbuch erwartet. Besonders da bei dem ersten Band Parallelen zu Twilight gezogen wurden, welche ich nicht gesehen habe. Jetzt, mit dem zweiten Band, sehe ich diese Parallelen noch weniger, da sich das Buch deutlich mehr zutraut und auch ambitionierter in seinem Frauenbild der Hauptfigur ist. Ich mag besonders, dass Grace nicht zu naiv ist, aber auch nicht der totale Rambo. Weiterer Pluspunkt: die Kapitelüberschriften. Sie verraten ein bisschen die Richtung, welche eingeschlagen wird. Andererseits wird Spannung aufgebaut und ich konnte das Buch schwerlich aus der Hand legen. Dennoch gibt es zwei Kritikpunkte, die zwar nicht mit der Handlung oder der Figuren zu tun haben, aber dennoch das Lesevergnügen etwas getrübt haben. Zum einen ist das Buch im Präsenz geschrieben. Es hat eine schiere Ewigkeit gedauert, bis ich nicht mehr über jedes zweite Verb gestolpert bin. Beim ersten Band empfand ich diesen Wechsel in der Zeitform als neu und anders, jetzt hat es mich doch deutlich aus dem Konzept gebracht, wenn man fast ausschließlich Romane im Präteritum liest. Zum anderen eskaliert die Autorin etwas zu sehr bei ihren Satzkonstruktionen. Ein ewig verschachtelter Satz über 8 (!) Zeilen ist nichts Außergewöhnliches in dem Buch. Ich habe ja nichts gegen anspruchsvolle Sätze, aber wenn ich beim Satzende den Satzanfang nicht mehr weiß... Nichtsdestotrotz ist das Buch schön geschrieben und ich bin auf die Fortsetzungen gespannt, weil es natürlich mit einem miesen Cliffhanger geendet hat (auch wenn es der vielleicht schönste Satz war).