Netter tierischer Wohlfühlroman
Stormy Skye - Frühling auf der kleinen Alpakafarm in SchottlandZu einer süßen Feel-Good-Story mit tierischen Protagonisten kann ich einfach nicht Nein sagen, erst recht nicht, wenn sie an einem meiner Sehnsuchtsorte - Schottland, Charlotte McGregor und ihrer Kirkby-Reihe ...
Zu einer süßen Feel-Good-Story mit tierischen Protagonisten kann ich einfach nicht Nein sagen, erst recht nicht, wenn sie an einem meiner Sehnsuchtsorte - Schottland, Charlotte McGregor und ihrer Kirkby-Reihe sei Dank - spielt und es sich bei den Vierbeinern um drollige Hunde oder flauschige Alpakas handelt! Folglich zog mich dieses Buch, bei dem es sich um den 2. Band einer Reihe aus der Feder von K. Elly de Wulf handelt, einfach magisch an - nicht zuletzt aufgrund des entzückenden, in frühlingshaften Farben gehalten Covers.
Die wildromantische Isle of Skye ist ein traumhaftes Setting, und tatsächlich war das einladend beschriebene Schottland-Flair, das sich auch in der Wortwahl widerspiegelte ("Aye!") eines meiner Highlights. Lokalkolorit pur!
Erzählt wird die insgesamt eher ruhige, aber nicht langweilige Story abwechselnd aus der Ich-Perspektive der zwei Hauptfiguren, Rosalind (quirlig und direkt) und Niall (sanftmütig-charismatischer Tierarzt).
Für meinen Geschmack hätte der Einstieg in die Handlung ruhig etwas zackiger verlaufen können, so zog es sich jedoch, ehe etwas Schwung aufkam. Gerade der Beginn einer Geschichte sollte so mitreißend sein, dass man unbedingt weiterlesen möchte, hier war dies anfangs lediglich meiner Neugier auf die Alpakas geschuldet. Bereut habe ich es nicht, denn schon bald gibt es neben den ersten amourösen Verwicklungen einige unterhaltsame Missverständnisse, schrullige Dorfbewohner, eine nette Freundesgruppe und jede Menge Tiere.
Niall muss man einfach ins Herz schließen. Seit 3 Jahren ist er hoffnungslos in Rosalind verknallt. Er ist ein loyaler, hilfsbereiter Typ, der ganz und gar in seinem Beruf aufgeht, Tieren zu helfen. Wann immer es einen seiner Patienten schlechtgeht, leidet er regelrecht mit. Solch einen passionierten Tierarzt kann man sich nur wünschen! Bei der toughen Rosalind hingegen fiel es mir aufgrund ihres teilweise aufbrausenden Temperaments (und ihres in meinen Augen oftmals übertriebenen Verhaltens gegenüber Lachlan) deutlich schwerer, mich für sie zu erwärmen. Sie bildet sich ein Urteil, ohne Fakten zu kennen und ihr ganzes Benehmen gegenüber dem Sohn des Clan-Chiefs erschien mir wie das einer unreifen, sich unnötig aufplusternden Teenie-Göre, was ich total schade fand. Es passt nicht zu ihrem restlichen, freundlich-lebenslustigsten Charakter.
Generell muss ich zugeben, dass mich die Hintergründe zu den Nebenfiguren Lachlan und Cait, von denen hoffentlich der nächste Band handeln wird, beinahe noch mehr interessiert haben als Rosalind und Niall, obwohl mir diese nicht per SE unsympathisch waren.
Der Schreibstil ist recht locker, leicht verständlich, umgangssprachlich, humorvoll und beinhaltet zahlreiche schottische Begriffe. Was den Inhalt betrifft, dachte ich mir hin und wieder, dass ich wohl besser erst Band 1 hätte lesen sollen (in welchem es um Melina und Rory geht); so gibt es ein paar Anspielungen bzw. Erwähnungen, die sich mit Kenntnis des Vorgängerwerkes sicher besser in das vorliegende Buch einordnen ließen.
𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭: 4 ✰ ✰ ✰ ✰
Ein angenehmer, tierischer Wohlfühlroman vor malerischer Kulisse, mit (- bis auf die gelegentlichen verhaltenstechnischen Aussetzer der weiblichen Hauptfigur -) netten Charakteren. Ideal für alle Alpaka-Liebhaber, Schottland-Fans und Leser:innen von gemütlichen Unterhaltungsromanen.