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Langeweile

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.07.2022

Die Suche nach den Wurzeln

Immer Ärger mit den Bambini
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Wie auch in den meisten anderen Romanen der Autorin, stehen starke Frauen mittleren Alters im Fokus der Geschichte. Hier ist es Heike, Witwe, Kioskbesitzerin und kurz vor der Rente stehend. Ihre Tochter ...

Wie auch in den meisten anderen Romanen der Autorin, stehen starke Frauen mittleren Alters im Fokus der Geschichte. Hier ist es Heike, Witwe, Kioskbesitzerin und kurz vor der Rente stehend. Ihre Tochter hat gerade eine Scheidung hinter sich und bemüht sich die Scherben,welche ihr Ex hinterlassen hat,wieder zu kitten,sprich ihren Weinhandel neu zu präsentieren.

Kurzerhand überredet ihre Mutter sie, zu einer Reise nach Apulien, die jedoch völlig anders verläuft, als ursprünglich geplant. An einer Autobahnraststätte treffen Sie auf Federico, einen jugendlichen Ausreißer, der auf der Suche nach seinem unbekannten Großvater ist. Kurzerhand setzen die drei ihre Reise gemeinsam fort. Am Ziel angekommen zeigen Sie verschiedenen Personen ein Foto, was Federico zusammen mit den Unterlagen seiner verstorbenen Mutter, besitzt. So lernen sie Alessio kennen,der jedoch vehement bestreitet,einen Enkel zu haben.Das lassen die beiden Frauen und Federico jedoch nicht gelten und so nimmt eine turbulente Geschichte ihren Lauf.

Die Autorin hat das italienische Lebensgefühl hervorragend eingefangen. Es bildet den Rahmen für mehrere Handlungen, die letztendlich wieder zusammenlaufen. Besonders das Dorffest, was den großen Zusammenhalt unter der Bevölkerung demonstriert, inklusive landestypischer Tänze, war so gut beschrieben, dass ich mich zeitweise als Teil der Handlung gesehen habe.

Wiederum ist es die Mischung zwischen Leichtigkeit und Tiefgang, welche diese Geschichte prägt. Verschiedene Themen werden behandelt, unter anderem wird auch der Umgang mit den sozialen Medien kritisch durchleuchtet, was mir sehr gut gefallen hat.

Ich habe mich für ein paar Stunden gut unterhalten und freue mich schon auf neue Lektüre der Autorin.

Veröffentlicht am 01.07.2022

Hochzeit in traumhafter Kulisse

Hochzeitsglück auf Gracewood Hall
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Melinda und Andrew wollen heiraten. Es soll der schönste Tag im Leben werden und Candice ,Melindas angeblich beste Freundin,will ihr dabei helfen. Was sie tatsächlich im Schilde führt, das wird Melinda ...

Melinda und Andrew wollen heiraten. Es soll der schönste Tag im Leben werden und Candice ,Melindas angeblich beste Freundin,will ihr dabei helfen. Was sie tatsächlich im Schilde führt, das wird Melinda erst bei einer Auszeit in einem Spa Hotel wirklich bewusst. Marie, die Chefin des Hotels, hat ihr nämlich die Augen geöffnet. Und so nimmt sie die Sache selbst in die Hand, hat aber nicht mit der Beharrlichkeit ihrer Freundin gerechnet,die mit einer weiteren perfiden Aktion nachlegt.

Meine Meinung:

Während mir Melinda zu Anfang äußerst unsympathisch war, habe ich mit großer Begeisterung ihre Verwandlung miterlebt. Ihre Familie, ihr zukünftiger Mann und die neu gewonnene wirkliche Freundin Marie, haben einen großen Anteil daran. Es wird ziemlich deutlich herausgestellt, dass man in schwierigen Situationen sehr schnell erkennen kann,wer die wahren Freunde sind, auf die man bauen kann.

Die Beschreibung der Hochzeit, die so ganz anders verläuft als ursprünglich geplant, hat mir sehr gut gefallen. Einen großen Anteil daran hat die traumhafte Kulisse von Gracewood Hall. Ich habe das Buch in sehr kurzer Zeit gelesen und lege es mit einem zufriedenen Gefühl zur Seite.

Veröffentlicht am 27.06.2022

Dramatik während des Wintersturms

Déjà-vu
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Romy Leyendecker und ihre 14-jährige Tochter Emma, wollen einen gemütlichen Abend in ihrem Haus verbringen, während draußen ein schlimmer Schneesturm tobt. Ihr Ehemann ist zu einem „geschäftlichen Termin“. ...

Romy Leyendecker und ihre 14-jährige Tochter Emma, wollen einen gemütlichen Abend in ihrem Haus verbringen, während draußen ein schlimmer Schneesturm tobt. Ihr Ehemann ist zu einem „geschäftlichen Termin“. Als ein junges Paar an ihre Türe klopft, die mit dem Auto steckengeblieben sind und keinen Handyempfang haben,gewähren sie ihnen Unterschlupf. Damit nimmt das Grauen seinen Lauf. Es handelt sich um ein Gangsterpärchen, mit allen Wassern gewaschen und ohne jeglichen Skrupel. Als auch noch ihre Komplizen auftauchen und der Ehemann vorzeitig zurückkehrt ,spitzt sich die Lage dramatisch zu.

Ich kenne fast alle Bücher dieses Autors und weiß um seinen teilweise sehr brutalen Schreibstil. Auch hier wurden die schlimmsten Seiten der Menschen präzise dargestellt und teilweise regelrecht seziert. Immer wenn ich dachte, schlimmer geht es nicht mehr, legte er noch einmal mit einer noch brutaleren Wendung nach.

Das Verhalten der guten Menschen (Romy und Emma) war für mich nicht immer nachvollziehbar. Andererseits weiß man nicht, was solche Ereignisse in einem Menschen zum Vorschein bringen.

Auch die Verbrecher waren gut skizziert,wobei mir die unter ihnen herrschende Fäkalsprache teilweise etwas überzogen war.Das Ende blieb teilweise offen, was ich normalerweise nicht sehr schätze, in diesem Fall jedoch berechtigt war.

Fazit:

Ein erneut gut durchdachter Thriller, der mich emotional mehr als einmal an meine Grenzen brachte.

Veröffentlicht am 25.06.2022

Die späte Wahrheit

Mutters Lüge
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Inhalt übernommen:

Als die erfolgreiche Schweizer Psychiaterin Marta am Grab ihrer Mutter steht, ahnt sie nicht, dass bald eine ungeheuerliche Lüge ans Tageslicht kommt. Sie muss sich der eigenen, bewegenden ...

Inhalt übernommen:

Als die erfolgreiche Schweizer Psychiaterin Marta am Grab ihrer Mutter steht, ahnt sie nicht, dass bald eine ungeheuerliche Lüge ans Tageslicht kommt. Sie muss sich der eigenen, bewegenden und nicht minder dramatischer Familiengeschichte stellen, die weit zurück in ihrer Kindheit führt, nach Polen, wo alles begann. Ein bitterzarter Roman über die aufwühlende Suche nach Wahrheit und Geborgenheit im täglichen Kampf gegen den Schmerz des Nicht-Vergessen-Könnens. Und über das Glück und die Liebe.

Meine Meinung:

Die Geschichte wird aus der Sicht von der Protagonistin Marta erzählt.Zusammen mit ihrem Zwillingsbruder Tomek führt sie ein bewegtes Leben mit mehreren gravierenden Einschnitten durch größere Ortswechsel.Ihre Mutter ist alleinerziehend, wodurch die Kinder sehr viel sich selbst überlassen sind.Marta leidet unter der stellenweise deutlich erkennbaren Zurücksetzung durch die Mutter.Durch die Aufdeckung der Lebenslüge ihrer Mutter werden einige Dinge in einen anderen Zusammenhang gebracht.

Obwohl die Geschichte mich emotional angefasst hat, konnte ich keinen tieferen Bezug zu den Protagonisten herstellen.Ich denke, es lag an dem etwas holprigen Schreibstil, der auf mich wie eine Aneinanderreihung von Ereignissen wirkte.

Veröffentlicht am 24.06.2022

Mark wird bis an seine persönliche Grenze gefordert

Exodus
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Inhalt übernommen:

Einige Jahre sind mittlerweile seit dem brutalen Mord an seiner Schwester Patricia vergangen. Und noch immer gibt sich Kriminalhauptkommissar Mark Birkholz die Schuld an ihrem Tod, ...

Inhalt übernommen:

Einige Jahre sind mittlerweile seit dem brutalen Mord an seiner Schwester Patricia vergangen. Und noch immer gibt sich Kriminalhauptkommissar Mark Birkholz die Schuld an ihrem Tod, nachdem er bei den damaligen Ermittlungsarbeiten einen folgenschweren Fehler begangen hat. Nach außen hin scheint er sein Leben wieder in den Griff bekommen zu haben, als plötzlich die frühere Freundin seiner Schwester, Aurelia Vreede, nach einem abendlichen Spaziergang mit ihrem Freund spurlos verschwindet. Schon wenige Tage darauf taucht allerdings ein Brief von Aurelia auf, in dem sie ausdrücklich darum bittet, nicht nach ihr zu suchen. Die Neugierde des Kölner Ermittlers ist geweckt. Unverzüglich stellt er private Nachforschungen an, die zuerst im Sande verlaufen. Als allerdings Aurelias Mutter kurz darauf auf einem Eventschiff unter rätselhaften Umständen ums Leben kommt, steht für ihn fest, dass hinter den rätselhaften Todesumständen und Aurelias Verschwinden ein Zusammenhang bestehen muss. Kurzerhand leitet er die Ermittlungen ein.

Meine Meinung:

Die Geschichte begann einigermaßen harmlos mit einer Familienfeier, die ziemlich klischeehaft für viele ähnlich gelagerte Veranstaltungen gelten kann. Dann jedoch nehmen die Ermittlungen ihren Gang, da Mark Parallelen in Aurelias Verschwinden zum immer noch unaufgeklärten Mord an seiner Schwester erkennt. Von da an überschlagen sich die Ereignisse förmlich, immer neue Wendungen halten den Spannungsbogen sehr hoch.Mark entwickelt einen großen Aktionismus und muss mehr als einmal, von seinem ruhigen und besonnenen Partner Stefan auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden.

Das Angebot an Themen, welche in der Geschichte angeboten wurden, war sehr groß, wobei ich die kurz angerissene Problematik Sekte überflüssig fand.

Stattdessen wäre es wünschenswert gewesen, dass man für das Kölnfeeling ein paar kölsche Töne vernommen hätte.

Trotz dieser kleinen Kritikpunkte hat mich die Geschichte gut unterhalten,ich bin an neuen Fällen mit den sympathischen Ermittlern interessiert.