Ähnlich, wie Band eins.
Das Reich der Klingen - Realm Breaker 2Nachdem mir bereits Das Reich der Asche gut gefallen hat, war ich mehr als gespannt auf den Nachfolgeband. Ursprünglich dachte ich ja, das wäre auch der Finalband, doch siehe da, es wird doch eine Trilogie, ...
Nachdem mir bereits Das Reich der Asche gut gefallen hat, war ich mehr als gespannt auf den Nachfolgeband. Ursprünglich dachte ich ja, das wäre auch der Finalband, doch siehe da, es wird doch eine Trilogie, statt eine Dilogie werden, hatte mich auch schon gewundert, wie das alles, was noch offen war, in einem Band hätte vernünftig aufgelöst werden sollen.
Der klassische Mittelteil
Dadurch, dass wir nun aber statt zwei, drei Bände haben werden, trifft Das Reich der Klingen das volle Los des klassischen Mittelteils. Der Band konzentriert sich stark auf die Charaktere und deren Entwicklung, während die große Rettung der Welt etwas auf der Stelle tritt. Dieses Phänomen der reduzierten Handlung, bei gleichzeitiger Vertiefung der Charakterbeziehungen lässt sich bei vielen Reihen, gerade den großen High Fantasy Epen beobachten. Das Reich der Klingen steht also in dieser Hinsicht nicht alleine da. Und so schlimm ist es auch nicht. Sicher, man hätte an einigen Stellen etwas mehr Fortschritt in die Grundhandlung einbauen können und an der ein oder anderen Stelle das Tempo anziehen können, trotzdem kann ich nicht sagen, dass mir beim Lesen langweilig geworden wäre. Denn auch wenn sie der Rettung der Welt vielleicht nicht so viel näher kommen, hat unser Heldentrupp trotzdem was zu tun und Aveyard schickt Corayne und Co quer durch Allwacht, wodurch man als LeserIn mehr Einblicke in diese tolle Welt bekommt. Das Worldbuilding hatte ich ja schon in meiner Rezension zu Band eins gelobt und kann dies hier nur wiederholen.
Allgemein kann ich sagen, dass diese Fortsetzung ähnliche Stärken und Schwächen hat, wie der Vorgänger. Wer als Das Reich der Asche mochte, wird auch mit Das Reich der Klingen Spaß haben, während diejenigen, die schon Band eins zu zäh fanden, hier auch nicht glücklich werden. Die große Stärke des Buches sind wieder die Charaktere und die Gruppendynamik. Mussten unsere sechs (nicht)Helden sich im ersten Band noch finden und miteinander vertraut machen, sind sie nun mehr und mehr ein eingespieltes Team, das zusammen hält. Es macht Spaß mitzuverfolgen, wie sie alle miteinander interagieren, wobei die Dynamik zwischen Sorassa und Dom dabei sicherlich mit Abstand die unterhaltsamste ist.
Auch auf der AntagonistInnen Seite kann mich vor allem Erida weiterhin überzeugen. Sie ist ein vielschichtiger Charakter, deren Motivation tatsächlich nachvollziehbar ist und die sich nicht völlig in ein gut und böse Schema drängen lässt. Tatsächlich zeigt sie bisher mehr Tiefe als der “Hauptbösewicht” Taristan, von dem würde ich mir noch mehr wünschen außer “Mimi, hatte ne schwere Kindheit”.
Das Ende dann wartet wieder mit einem zwischen Showdown auf und macht neugierig auf Band drei, wobei ich mich aber immer noch frage, wie das alles aufgelöst werden soll. Ich bin also auf jeden Fall gespannt.
Fazit:
Das reich der Klingen ist der klassische mittlere Teil einer Trilogie: Die Charakterbeziehungen werden vertieft, Figuren in Position gebracht, Geheimnisse und Auflösungen angetriggert, ohne dass die Grundhandlung einen großen Sprung macht. Durch die tollen Charaktere (AntagonistIn inklusive) und der weiterhin gelungen Gruppendynamik, lässt sich der Band aber trotzdem gut lesen und macht neugierig auf das Finale.