Fesselnder Thriller
...Sie hätte erleichtert sein müssen, entkommen zu sein. Doch sie spürte nicht einmal mehr Angst. Irgendwo auf den Weg hierher war die Angst verlorengegangen...“
Diese Zeilen stammen aus dem kursiv gesetzten ...
...Sie hätte erleichtert sein müssen, entkommen zu sein. Doch sie spürte nicht einmal mehr Angst. Irgendwo auf den Weg hierher war die Angst verlorengegangen...“
Diese Zeilen stammen aus dem kursiv gesetzten Prolog. Er vermittelt Spannung, lässt aber eine Menge an Fragen offen.
Dann wechselt die Geschichte nach Lübeck.
Die Autorin hat einen fesselnden Thriller geschrieben. Der Schriftstil unterstützt den hohen Spannungsbogen. Im Mittelpunkt stehen verschollene Erinnerungen. Es sind nur ab und zu Träume, die der17jährigen Sara ein Rätsel sind.
Sara lebt zusammen mit ihrer Mutter. Deren Verhalten führt von Anfang an zu Verwunderungen. Warum darf Sara kein Handy haben? Warum verbietet die Mutter jegliche Veröffentlichung eines Fotos vom Sportverein? Warum gibt es keine Kinderfotos von Sara?
Zu ihrem 17. Geburtstag bekommt Sara plötzlich eine Karte von ihrem Vater aus Schweden. Laut Aussage der Mutter ist der tot. Sara beginnt Fragen zu stellen – und bekommt keine Antwort. Es sind 12 Jahre vergangen, seit sie damals ihre schwedische Heimat verlassen haben.
Der Vater ihrer besten Freundin Caro ist Kriminalist. Auch er ahnt, dass eine Menge im Argen liegt. Auch als Leser lässt einen die Frage nicht los, was in Saras Kindheit warum passiert ist.
Der Spannungsbogen wird noch weiter dadurch angeheizt, dass es im Basketballteam von Sara zunehmend Konflikte zwischen ihr und Leonie gibt. Hier bleiben ebenfalls die Gründe lange im Dunkeln.
Die Geschichte spielt mit den großen Gefühlen von Hass und Rache. Dem gegenüber steht die Kraft der Vergebung.
Einen Protagonisten möchte ich unbedingt noch erwähnen. Das ist Ramin, ein junger Syrer. Caro und Sara lernen ihn für ein Schulprojekt kennen. Er bringt eine Spur Leichtigkeit in Saras Leben.
„...Er war wie der Wind, der sich nicht einsperren ließ, sondern wehte, wohin er wollte. Erfrischend und leicht und zugleich voller Kraft. So wollte sie auch sein...“
Ramin erzählt ihr von der Kraft des Glaubens in seinem Leben. Das wird später in einer kritischen Situation für sie zum Halt.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.