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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.06.2022

Spannende Lebensgeschichte

Violeta
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Violeta, die Protagonistin des Romans, ist eine außergewöhnliche Frau, die in Südamerika Anfang des 20. Jahrhunderts aufwächst und ihrem Enkel über ihr 100jähriges Leben schreibt. Das gesamte Buch ist ...

Violeta, die Protagonistin des Romans, ist eine außergewöhnliche Frau, die in Südamerika Anfang des 20. Jahrhunderts aufwächst und ihrem Enkel über ihr 100jähriges Leben schreibt. Das gesamte Buch ist als Erzählung aus Violetas Sicht aufgebaut, sie beschreibt ihre Erlebnisse und spricht ihren Enkel regelmäßig direkt an. Neben Violetas Leben, ihrer Familie, Beziehungen, Kinder und Umzüge, werden auch politische und gesellschaftliche Themen behandelt wie Homosexualität zu der Zeit, Krieg, kulturelle Unterschiede, die Rolle der Frau, etc.

Für mich war es interessant, in Violetas Kopf einzutauchen und mitzuerleben, wie sie sich als starke Frau im Laufe der Jahre stellt. Auch wenn sie wenig auf direkte Gefühle eingeht und eher in einem neutralen Ton schreibt, fand ich sie nahbar und gut dargestellt.

Der Schreibstil ist ähnlich wie bei anderen Büchern von Isabel Allende. Sie hat ihre eigene Art zu schreiben, die ich mag. Es ist kein Buch, das man leichtfertig in einem Rutsch herunterliest, aber dennoch sehr angenehm.

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Veröffentlicht am 19.06.2022

Tolle Fortsetzung einer spannenden Serie

Palais Heiligendamm - Tage der Entscheidung
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Es geht weiter im Palais Heiligendamm! Ich habe die ersten beiden Teile bereits verschlungen und bin auch vom dritten Band der Serie begeistert! Diesmal fokussiert sich die Geschichte auf Julia, Paul und ...

Es geht weiter im Palais Heiligendamm! Ich habe die ersten beiden Teile bereits verschlungen und bin auch vom dritten Band der Serie begeistert! Diesmal fokussiert sich die Geschichte auf Julia, Paul und Luise. Während Julia mit dem steigenden Nazionalsozialismus in der Schule, dem Einfluss auf sie und ihre Freundinnen, sowie dem Beginn ihres Liebesleben zurecht kommen muss, befindet sich Paul als Homosexueller immer mehr in Gefahr. Luise hingegen hat ihre eigenen privaten und beruflichen Herausforderungen.
Obwohl das Wissen der ersten beiden Bände hilft, würde ich sagen, dass man das Buch auch ohne die anderen Teile lesen und gut verstehen kann.

Insgesamt hat mir das Buch wirklich sehr gut gefallen. Trotz der über 500 Seiten wurde mir nie langweilig, da immer etwas Neues passierte. Die Perspektive wechselt zwischen Julia, Paul und Luise, sodass man in alle drei Leben Einblicke bekommt und auch sieht, wie sich die Politik zu der Zeit auf das Leben unterschiedlicher Personen auswirkte. Zu Beginn war der Fokus für mich etwas zu sehr auf dem politischen Geschehen, das hat sich jedoch schnell geändert und der Kontext der 30er Jahre in Deutschland wurde auf angenehme Art in die Handlung eingeflochten. Die Darstellung der 30er wirkte für mich realistisch.

Julia, Paul und Luise haben alle ihre eigenen Köpfe, sind mutig und gut mit Schwächen und Stärken beschrieben. Mir hat es gefallen, welche verschiedenen Herausforderungen sie meisten müssen und wie sie sich im Laufe der Geschichte weiterentwickeln.

Der Schreibstil ist locker und leicht zu folgen. Er hat es einfach gemacht, auch in schwierige Themen einzutauchen. So wurde das Buch sehr kurzweilig und interessant.

Ich freue mich auf den hoffentlich nächsten Teil!

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Veröffentlicht am 14.06.2022

Rezept für eine neue Ausrichtung

Warum Ziele Quatsch sind – und wie wir sie trotzdem erreichen
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Stefan Frädrich hinterfragt in diesem Buch das klassische Bild von Zielen, die man sich setzt, verfolgt und irgendwann nach bestimmten KPIs erreicht. Provokant aber gleichzeitig auch humorvoll geht er ...

Stefan Frädrich hinterfragt in diesem Buch das klassische Bild von Zielen, die man sich setzt, verfolgt und irgendwann nach bestimmten KPIs erreicht. Provokant aber gleichzeitig auch humorvoll geht er vor allem im ersten Teil darauf ein, warum die gängige Herangehensweise an Ziele nicht zwingend weiterführt. Er nennt einige Beispiele, die seine Theorie veranschaulicht. In den folgenden Kapiteln bringt er die innere Ausrichtung ins Spiel und verknüpft Sinn, Weg und Ziel. Nach und nach gibt er wie am Anfang beschrieben ein „Rezept“, wie man zu dieser Neufindung kommt.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Frädrich regt zum Nachdenken an und bringt einen neuen Ansatz ins Spiel, der vor allem in der heutigen Zeit getrieben von Ambitionen und KPIs wertvoll ist. Das Kapitel über Drogen und Bewusstseinserweiterung hat mich etwas irritiert, aber der Rest hat mir sehr gut gefallen.

Der Schreibstil ist locker. Ich konnte ihm von Anfang bis Ende gut folgen und musste an mehreren Stellen schmunzeln. Manchmal ist er ironisch oder hinterfragt Sprichwörter und Glaubenssätze. An anderen Stellen ist die Sprache schon fast poetisch mit Vergleichen und Metaphern.

Abgegrenzte Boxen bieten weitere Exkurse und kurze Sätze neben den normalen Absätzen fügen Nebengedanken oder Zusammenfassungen hinzu. So ist das Lesen nicht einfach gradlinig, sondern man springt zwischen dem Hauptabsatz und den kleinen orangenen Sätzen am Rand hin und her, was es aber interessant gemacht hat und mich persönlich nicht störte.

So hat mir das Buch gute Denkanstöße gegeben und ich kann es sehr empfehlen.

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Veröffentlicht am 14.06.2022

Angenehmer Krimi

Frisch ermittelt: Der Fall Vera Malottke
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Vera Malottke, eine gut besuchte Prostituierte, wird plötzlich tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Die Obduktion findet heraus, dass sie schwanger war. Trotz mehrerer Verdächtigten, legt sich die Polizei ...

Vera Malottke, eine gut besuchte Prostituierte, wird plötzlich tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Die Obduktion findet heraus, dass sie schwanger war. Trotz mehrerer Verdächtigten, legt sich die Polizei schnell auf den vorbestraften Richard als Mörder fest. Die Protagonistin Martha kann das nicht glauben und macht sich gemeinsam mit ihrem Großneffen und ihrer Enkelin daran, selbst zu ermitteln.

Insgesamt hat mir der Krimi sehr gut gefallen. Die Geschichte geht schnell vorwärts, es passieren einige Dinge und durch die häufigen Perspektivwechsel erlebt man das Geschehen aus unterschiedlichen Blickwinkeln. So wird es nicht langweilig. Der Krimi ist zwar spannend, aber nicht blutrünstig, sodass ich ihn wirklich als angenehm und leicht zu lesen fand.

Auch die Charaktere haben mir gut gefallen. Ganz vorweg Martha, die mich an die typische Großtante bzw. Oma erinnert hat. Sie ist humorvoll und nimmt die Ermittlungen schnell in eigene Hand. Kommissar Onnen hingegen war mir von Anfang an etwas suspekt, was die Geschichte jedoch nur noch interessanter gemacht hat.

Ich habe über die Kapitel hinweg mitgerätselt, wie Vera gestorben sein könnte. Das Ende hat mich trotzdem überrascht. Wirklich gelungen!!

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Veröffentlicht am 29.05.2022

Frauenrechte, Krimi und Spannung

Die Hafenärztin. Ein Leben für das Glück der Kinder (Hafenärztin 2)
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Wie auch der erste Teil hat mich dieser Band der „Hafenärztin“ gepackt. Die Handlung ist geprägt durch Angst vor einem weiteren Ausbruch von Cholera unter den Auswanderern, von denen einige Kinder auf ...

Wie auch der erste Teil hat mich dieser Band der „Hafenärztin“ gepackt. Die Handlung ist geprägt durch Angst vor einem weiteren Ausbruch von Cholera unter den Auswanderern, von denen einige Kinder auf einmal Magen-Darm bekommen haben. Helene und Anne kümmern sich darum. Gleichzeitig entdeckt Berthold Gift, welches ihn in die nächsten Ermittlungen bringt, jedoch auch in Gefahr.

Die Mischung aus dem Kampf für Frauenrechten, dem geschichtlichen Hintergrund in Hamburg Anfang des 20. Jahrhunderts und den Ermittlungen zum Kriminalfall gefällt mir sehr gut. Abwechselnd wird zwischen der Ärztin Anne, der angehenden Lehrerin Helene und dem Kommissar Berthold gesprungen, was diese Mischung lebendig macht. Trotz der über 400 Seiten ist mir an keiner Stelle langweilig geworden. Die Handlung wird schnell voran getrieben und es scheint ständig etwas zu passieren. Die Beschreibungen des Alltags in Hamburg zu der Zeit gehen jedoch auch nicht unter.

Anne, Helene und Berthold sind als Charaktere sehr natürlich gestaltet und man bekommt tiefe Einblicke in ihre Gedanken. Etwas gefehlt hat mir Helenes Hintergrund, der im ersten Teil deutlicher heraus kam und sie meiner Meinung nach noch einmal mehr abgerundet hat. Anne und Berthold denken mehrfach an ihre Vergangenheit zurück, was weitere Erkenntnisse bringt.

Insgesamt ein toller Roman, auf den hoffentlich bald ein weiterer Teil folgt.

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