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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.06.2022

Klare Empfehlung

Whitestone Hospital - High Hopes
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Ich bin eigentlich jemand, der ungern Ärzteserien
schaut. Daher kann ich mich der Greys Anatomy Welt
nicht anschließen. Allerdings hat mich High Hopes
doch irgendwie überzeugt, dass mein Interesse
ausreichend ...

Ich bin eigentlich jemand, der ungern Ärzteserien
schaut. Daher kann ich mich der Greys Anatomy Welt
nicht anschließen. Allerdings hat mich High Hopes
doch irgendwie überzeugt, dass mein Interesse
ausreichend gewesen ist, um dem Ganzen eine
Chance zu geben und ich wurde absolut nicht
enttäuscht!
Am besten gefiel mir, dass der Mensch in High Hopes
absolut im Vordergrund steht. Der Mensch mit all
seinen Facetten: Medizinisch, psychologisch und
emotional. Alles dabei und manchmal natürlich mit
einer Prise Dramatik. Ich finde es klasse wie Ava Reed
es geschafft hat auch schlechte Seiten eines
Menschen so realistisch und normal wie möglich
rüberzubringen.
Die Charaktere sind alle liebgewonnene Figuren! Bis
auf Nash - der mir manchmal einfach ein wenig zu
viel Stock im Arsch hat - hier sind nicht sämtliche Figuren auffällig gekünstelt dramatisiert worden. Man
hat beim Lesen das Gefühl, dass man diese
Menschen komplett versteht und kann mitfühlen.
Natürlich gibt es auch die Liebesgeschichte, aber wer
hier viele spicy Scenes will, ist hier leider falsch, denn
es geht wirklich, um die Große Sache in diesem Buch:
Gefühle, Mensch, Freundschaft und Mut. Es macht
Spaß zuzusehen wie Laura sich entwickelt, kämpft
und sich verliebt. Denn es ist herrlich romantisch und
trotzdem realistisch, sofern man denn auch einen
Doktortitel trägt! Es gibt auch viele Hürden in der
Geschichte, die die Protagonisten überwinden
müssen. Eine davon ist besonders heftig und lässt ab
sofort mein Herz (vor Angst) höher schlagen, wenn
ich an diese Geschichte denke.

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Veröffentlicht am 02.05.2021

Sehr schönen Schwung in die Serie gebracht!

Obsidian 4: Origin. Schattenfunke
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Inhalt:
Nachdem Katy in Mount Weather ins Visier des VM geraten ist, versucht Deamon natürlich nichts unversucht, um sie zu retten. Katy erlebt in der Zwischenzeit so einige Dinge in Deadalus und kommt ...

Inhalt:
Nachdem Katy in Mount Weather ins Visier des VM geraten ist, versucht Deamon natürlich nichts unversucht, um sie zu retten. Katy erlebt in der Zwischenzeit so einige Dinge in Deadalus und kommt womöglich ins Zweifeln wer die Guten und wer die Bösen sind. Werden die Beiden sich wiedersehen? Kann Daemon seine Katy retten?

Meine Meinung:
Ich bin überaus froh, dass Origin viel mehr Schwung gebracht hat. Ehrlicherweise hatte ich die Befürchtung, dass es weiterhin fast ausschließlich nur noch um die Liebesgeschichte zwischen Daemon und Katy gehen würde, obwohl die Geschichte der Lux so viel Bandbreite und Erzählpotenzial hat. Genau das hat Armentrout ausgenutzt und eine bessere Idee hätte es gar nicht geben können.

Zum Einen bekommen wir auch die Sicht von Daemon, was logisch ist, da Daemon und Katy erstmal voneinander getrennt sind und es nicht sehr klug wäre, den Leser nur aus der Perspektive von Katy in Daedalus oder aus Daemons Perpsektive außerhalb von Daedalus erfahren würde. Nein, wir haben dieses Mal beide Sichten und diese auch sehr ausgeglichen. Man kann also nicht sagen, dass beispielsweise Katy mehr zu erzählen hat als Daemon.

Was wir in diesem Band erleben wirkt erwachsener als die letzten Bände, denn mittlerweile geht es wirklich um Leben oder eben um Tod und das merkt man. Katy ist älter geworden. Das erste Mal hat sie hinter sich, die knisternde Zeit mit Daemon ist vorbei, denn die beiden kennen sich nun und man muss ehrlich sagen: Erlebt hat die Gute auch schon viel für ihr junges Alter. Und das gefällt mir. Es gefällt mir, dass Katy alles hinterfragt und nicht alles glaubt, was man ihr sagt. Daher kann ich sagen: Adios naive Katy (also meistens) und hallo heranwachsende - alles - oder - nichts - Katy!

Bei Daemon ist mir nicht ganz klar, was ich sagen soll. Wir kennen ihn aufgrund der vergangenen Bände als den Macho, der alles für seine Familie tun würde und Katy so sehr liebt, dass seine Eifersucht an nervige Grenzen kratzt. Daher habe ich zuerst gedacht, dass Daemon mir durch seine eigene Sicht sehr auf die Nerven gehen würde, war dann aber trotzdem positiv überrascht, dass Daemon auch anders kann. Eine so große charakterliche Veränderung wie Katy legt er meiner Meinung nach aber nicht ab.

Wir lernen alte Feinde kennen, die uns immer wieder überraschen, lernen neue Feinde kennen, von denen man mehr lernt und eventuell kommt noch etwas in diesem Band hinzu, was man sich zwar hätte denken können, aber womit man eher nicht rechnen würde. Um Spoiler an dieser Stelle zu vermeiden, gehe ich darauf nicht weiter ein und sage nur, dass sich vor allem dieser neue Schwung in diesem „Krieg“ der sich wohl oder übel langsam anbahnt unfassbar spannend durch seine tödlichen Seiten wird.

Manche Fragen, die wir uns durch den letzten Band eventuell noch gestellt haben, werden leider nicht beantwortet, was einfach daran liegt, dass diese noch beantwortet werden müssen, da Origin von der Handlung her so geladen ist, dass zwar viel Neues auf einen zukommt, aber alte Dinge vielleicht nicht so sehr aufgegriffen oder nur angerissen werden. Daher hoffe ich, dass das FInale (Opposition) genau diese Antworten liefert. Sollte dies der Fall sein, dann ist Origin der perfekte Übergangsband, der das „retardierende Moment“ in der Lux Reihe verkörpert.

Zum Schreibstil kann ich sagen, dass sich zu den vergangenen Bänden nichts verändert hat, weshalb ich diesen Part der Rezension auch nicht weiter ausführen möchte.

Fazit:
Ein unheimlich guter Übergangsband, der die Geschichte nochmal so richtig aufheizt. Dieser Band ist nicht dafür da, dass man wirkliche Antworten bzw. Befriedung erhält. Wenn man also Lust hat die komplette Reihe wirklich durchzusuchten, dann empfehle ich es sehr, aber wenn man keine Lust hat sich noch etwas länger in der LUX Welt zu befinden und sich mehr Liebe, als Tod wünscht, dann würde ich eher nicht danach greifen.

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Veröffentlicht am 26.04.2021

Ich bin begeistert!

Midnight Chronicles - Blutmagie
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Inhalt:
Cain und Warden kennen sich von klein auf und kämpften seit her gemeinsam gegen Vampire. Doch nach einem Schicksalsschlag trennen sich ihre Wege und sie können sich nicht mehr ausstehen. Das Böse ...

Inhalt:
Cain und Warden kennen sich von klein auf und kämpften seit her gemeinsam gegen Vampire. Doch nach einem Schicksalsschlag trennen sich ihre Wege und sie können sich nicht mehr ausstehen. Das Böse schläft jedoch nicht und so kommt es, dass die beiden einen gemeinsamen Weg gehen müssen, um an ihr jeweiliges Ziel zu kommen - Probleme vorprogrammiert.

Meine Meinung:
Wer mich kennt weiß, dass ich Biancas Geschichten liebe. Zwar war sie hier nicht die „Hauptautorin“, aber über Laura Kneidl habe ich bisher auch fast nur Gutes gehört. Dementsprechend hoch sind auch meine Erwartungen an Blutmagie gewesen, nachdem Schattenblick schon wundervoll war. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Das schöne ist: Wer keine Lust hat später alle Bände zu lesen, der braucht sich auch keine Sorgen machen. Man kann Blutmagie unabhängig vom ersten Band lesen, da die Midnight Chronicles 2 Geschichten erzählen. Und in Band 2, 4 und 6 geht es um Cain und Warden.
Wer Angst hat Roxy und Shaw in Blutmagie zu missen, braucht sich aber keine Sorgen machen. Sie tauchen als Nebencharaktere auf, aber ihre Geschichte ist es hier nicht und deswegen kommen wir zu Cain und Warden.

Ich bin verblüfft wie toll sich das Genre in Blutmagie entfaltet hat. Wir haben Young Adult mit Fantasy und es ist NICHT kitschig! Gerade das nicht Kitschige war zur Abwechslung zu den vielen erschienen YA bei LYX eine tolle Möglichkeit sich in eine Geschichte zu verlieben, die nicht nur eine Liebesgeschichte bietet.

Ich spreche hier von Action, Blut, Macht, magische Wesen und das alles mitten in der Menschenwelt. Das Unglaubliche daran ist, dass obwohl alles so übernatürlich ist, sind es die kleinen Dinge wie beispielsweise das Quartier, Wunden, die nicht so schnell heilen, Gefühle und die Umgebung Edinburghs, dafür sorgen, dass alles dennoch authentisch und realistisch wirkt.

Cain ist als junge Frau schon sehr erfahren, hat vieles erlebt und lernt immer mehr aus ihren und fremder Fehler dazu. Das macht sie wirklich sehr besonders und ich konnte sie so nur in mein Herz schließen, weil sie stur sein kann, aber trotzdem auch weiß, dass man manchmal mit dem Kopf entscheiden muss, auch wenn das Herz noch so sehr blutet. Sie ist nicht dieses junge, naive Mädchen, das sich von jedem einlullen lässt.

Warden ist da das perfekte Gegenstück, denn er ist zwar an sich eher der verschlossene Typ, aber macht sich gut auf der Schwelle zwischen Bad Boy und Good Boy - naja, solange man eben bei Huntern, die Vampire umbringen noch von Good Boy sprechen kann. Warden hat seine eigenen Regeln und Gebote. Was mich dann doch gestört hat, war, dass er so von seiner Rachsucht besessen ist. Eigentlich muss man behaupten, dass es keine Rachsucht in dem Sinne ist, dass er sich auf eine komplett böse Art und Weise rächen will, sondern er möchte einfach, dass bestimmte Handlungen nicht unbestraft bleiben. Um Spoiler zu vermeiden gehe ich darauf aber nicht näher ein, da diese Situation spoilerfrei nahezu unmöglich zu erklären ist.

Tatsächlich muss ich zugeben, dass ich zuerst gar nicht gedacht habe, dass es sich um eine Liebesgeschichte zwischen Warden und Cain handeln soll. Daran merkt man, dass es sich eben nicht um die absolute Romance handelt. Daher kann ich sagen: Friends to Enemies to Lovers. Und das finde ich so cool und besonders an Blutmagie: Man muss sich nicht zwischen Liebe und Action oder Enemies to Lovers und Friends to Lovers entscheiden, weil man einfach alles bekommt. Natürlich wird es den beiden aber auch schwer gemacht und sie machen es sich auch gern selbst schwer. Wo bliebe denn auch sonst die Spannung?

Das Hunteruniversum der Midnight Chronicles macht unglaublich viel Spaß beim Lesen, weil man in jedem Band mehr zu jeder Hunterart erfährt. Ich bin froh, dieses Mal mehr über die Blood Hunter erfahren zu haben. Was mir besonders gut gefallen hat ist, das Kevin, der Todesbote auch öfter Redeanteil erhalten hat, was die Sichtweise auf Roxys Geschichte auf jegliche Art und Weise beeinflussen kann. Ich denke, dass Kevin einer meiner liebsten Figuren geworden ist und das, obwohl er ein Todesbote ist. Ihr merkt schon: Diese Reihe lässt selbst das Böse anziehend wirken.

Kurz auch zum Schreibstil: Ehrlicherweise ist mir nichts Besonderes aufgefallen. Die Geschichte lässt sich sehr leicht lesen und ist auch mit humorvollen Sätzen geschmückt. Ich habe allerdings jetzt nicht das Bedürfnis sagen zu müssen, dass es der absolut beste Schreibstil ist. Ich finde einfach, dass er thematisch perfekt passt, weil er eben nicht anstrengend zu lesen ist und man sich bei der Action dennoch gute Bilder ausmalen kann.

Fazit:
Wer Lust auf eine Geschichte hat, die keine kitschige Liebesgeschichte, aber Liebe und Action enthält, der kann sich Blutmagie auf die Merkliste setzen. Vor allem, wenn man Lust auf die Umgebung von Edinburgh hat.

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Veröffentlicht am 18.04.2021

Ich bin gespannt auf die Fortsetzungen !

Midnight Chronicles - Schattenblick
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Ich versuche in meiner Rezension das Wichtigste zusammenzufassen, bevor ich zu viel schwärme und ihr gar nicht wirklich von mir erfahrt, warum dieser Reihenauftakt so gut ist.

Es passieren so viele Dinge, ...

Ich versuche in meiner Rezension das Wichtigste zusammenzufassen, bevor ich zu viel schwärme und ihr gar nicht wirklich von mir erfahrt, warum dieser Reihenauftakt so gut ist.

Es passieren so viele Dinge, dass man in diese Geschichte hineingeworfen wird wie in kaltes Wasser. Aber das Abtauchen tut gut!

Roxy ist als Protagonistin wirklich unterhaltsam durch ihre Art, die gleichzeitig mutig, willensstark, aber auch ängstlich und menschlich ist. In Roxy findet sich jedes Mädchen, dass sich fühlen will wie eine Heldin auf Zeitdruck und das macht beim Lesen so viel Spaß! Und Fast Food mag Roxy sogar auch ganz doll. Happy me.

Shaw ist da natürlich auch nicht Fehl am Platz und auch seine Geschichte ist so schön verzwickt und interessant, dass man herausfinden will, wie es mit ihm weitergeht. Wer sich aber den typischen Bad Boy wünscht, wird diesen in Shaw nicht finden. Shaw ist recht bodenständig, weiß was er will, aber er würde keinen verletzen, um zu bekommen, was er will.

Natürlich gibt es auch eine kleine Lovestory, aber mir gefällt hierbei besonders gut, dass diese nicht das Hauptthema in der Handlung ist und es nicht, wie in anderen Romantasy Büchern, so ist, dass sich der eine für den anderen dem Tod hingeben will. Nein, hier geht es teilweise wirklich um das viel Größere und das ist zur Abwechslung mal sehr sehr schön!

Wie immer ist der Schreibstil von Bianca schön flüssig, malt gute Bilder aus, ohne zu sehr ins Detail zu gehen. Man rutscht einfach so durchs Buch.

Die Spannung wird immer wieder angereizt und es fließt auch mal Blut oder es gibt auch Kampfszenen, die auch mal unschöner sein können. Das Cover sieht vielleicht ganz nett und freundlich aus, aber die Geschichte hat Power wie ein Actionfilm.

Ich kann das Buch sehr empfehlen, wenn Actionfilme und Liebesromane zu viel des Guten sind, man aber doch irgendwie ein wenig Lust auf beides hat.

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Veröffentlicht am 26.09.2021

Krönender Abschluss dieser Reihe!

Runaway
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„Runaway“ ist der dritte Band der „Away“- Trilogie von Anabelle Stehl. Der dritte Band kann unabhängig von den beiden anderen Bänden gelesen werden. Um manchmal gewisse Zusammenhänge besser verstehen zu ...

„Runaway“ ist der dritte Band der „Away“- Trilogie von Anabelle Stehl. Der dritte Band kann unabhängig von den beiden anderen Bänden gelesen werden. Um manchmal gewisse Zusammenhänge besser verstehen zu können, lohnt es sich dennoch die ersten beiden Bände vorab zu lesen. In dieser Rezension gibt es keine Spoiler zu jeglichen Bänden dieser Trilogie.

In diesem Band geht es um die junge Studentin Miriam, die nach einigen Jahren das große Geheimnis um ihre Abtreibung lüftet. Dies geschieht über einen sehr beliebten Podcast. Auch ihre Familie erfährt davon und Miriam muss sich nun ihrer Verantwortung bewusst werden. Nicht selten kommt es hierbei zu Streitigkeiten und Diskussionen über dieses hoch emotionale Thema. Auf Miriams Weg sich durch dieses Schlamassel zu kämpfen kommt auch ein wenig Liebesdrama nicht zu kurz. Wie steht Elias, der Bruder ihrer besten Freundin von Kindesalter, zu ihr? Und welche Päckchen trägt Elias ebenfalls mit sich?

Nachdem mir „Breakaway“ sehr gut und „Fadeaway“ gut gefallen hat, fiel mir der Entschluss „Runaway“ zu lesen natürlich nicht schwierig. An dieser Stelle auch ein herzliches Danke an die Bloggerjury beziehungsweise den LYX-Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars.

Diese Reihe ist auch vor dem dritten Band bereits sehr stark, weshalb ich davon ausgehen musste, dass „Runaway“ ähnlich abschneiden würde. Nachdem „Fadeaway“ etwas schwächer als sein Vorgänger ist, habe ich aber meine Erwartungen an „Runaway“ versucht nicht zu hoch zu halten. Letztlich kann ich nur sagen, dass diese Entscheidung auch gut gewesen ist, aber mir „Runaway“ auch so sicherlich gut gefallen hätte.

Großes Reden über das Cover möchte ich euch an dieser Stelle ersparen, weil sich dieses nicht groß von den anderen beiden Covern unterscheidet.

Der Lesefluss dieses Buches ist unglaublich schön! Keine zu schwierigen Wörter und wenn doch, dann an gut gewählten Stellen oder auch humorvoll umgesetzt. Auch die Worte passen einfach zu jedem Charakter wie meine Schuhe an meine Füße. Die Geschichte wird somit sehr authentisch, emotional durch seine Thematik, aber auch sehr unterhaltsam und intelligent. Man fühlt sich so, als ob man die Charaktere und die Geschichte schon immer kannte. Wie ein Stück nach Hause kommen!

Die Handlung ist am Anfang extrem stark und man kann gar nicht erwarten herauszufinden wie es nun weitergeht! Die Thematik ist einfach so explosiv, vorausgesetzt natürlich man interessiert sich auch für das Thema Abtreibung und Lebenspläne auf eine fast schon philosophische Art und Weise. Ich gebe euch mal hier ein Zitat aus „Runaway“ mit, welches einen wirklich zum Mitfiebern, Mitdenken und Mitdiskutieren bringt:

„Ich lese in den Kommentaren ständig, dass Kinder gottgewollt sind, aber was bringt es, wenn es von Gott gewollt ist, aber nicht von den eigenen Kindern?“ (S. 13, Runaway von Anabelle Stehl)

Und dieses Zitat ist nur ein kleines von vielen!

Wer sich nun erschreckt hat und glaubt, dass es nur um religiöse und philosophische Hintergründe geht, den kann ich beruhigen. Am Ende des Tages sprechen wir hier immerhin von einem New Adult Roman, der von seiner Handlung her recht einfach und teilweise vorhersehbar ist. Man bekommt also eine gute Ladung von Nachdenken, aber auch Erholung. Leider hat sich die Geschichte aber nach einer Zeit sehr gezogen und gestreckt. Man hätte bestimmte Probleme und Auseinandersetzungen schneller und weniger langgezogen abhandeln können, aber das hat mich nicht großartig gestört. Dennoch musste ich hierfür ein wenig bei der Bewertung abziehen.

Die Charaktere sind für mich ein Traum! Die perfekte Freundesgruppe in Berlin! Nicht zu draufgängerisch, aber irgendwie schon. Sehr viel Humor, aber auch viel Liebe für Freunde und Hilfsbereitschaft. Man fühlt sich einfach nur sehr sehr wohl.

Miriam ist als Protagonistin sehr angenehm. Sie hat ihre typischen Mädchenprobleme, bei denen man sich die Haare ausreißen möchte und schreit: „Warum sprichst du denn nicht einfach mit jemanden darüber?“, aber im nächsten Moment passiert genau das. Sie ist also das typische Mädchen von nebenan, aber irgendwie auch nicht.

Elias ist ein sehr charmanter, verantwortungsbewusster, selbstloser, wenn auch manchmal zu selbstloser, junger Mann. Seine Probleme sind sehr greifbar. Sein Dilemma umso mehr. Er ist ein so freundlicher und hilfsbereiter Mensch und wirkt trotzdem nicht so langweilig wie ein typischer Good Boy. Man kann sich nur in Elias verlieben. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht.

Die Liebesgeschichte der beiden ist nichts Neues in der New Adult Szene, aber es macht Spaß die beiden anzufeuern und zu hoffen, dass sie zusammenkommen. Charakterlich sind sie sich nämlich, so wie ich finde, sehr ähnlich. Sowas habe ich bisher eher selten in Liebesgeschichten erlebt, weil Geschichten oft davon leben, dass sich die beiden Protagonist*innen entweder überhaupt nicht ähneln, was zu Problemen führt, oder sie sich erstmal nicht ausstehen können, was zu Problemen führt. Wie also funktioniert Spannung bei zwei angenehmen und selbstlosen Charakteren, die nebenher viele Probleme haben? Sich gegenseitig unterstützen! Und es ist teilweise so süß gemacht, dass man lange viel schmunzelt.

Wenn ihr also herausfinden wollt, wie unterschiedlich Menschen auf Abtreibung, Zukunftspläne, verbotene oder unübliche Liebe reagieren und dabei das Flair von der Serie „Friends“ haben wollt, denn es gibt schließlich auch ein Lieblingscafé, welches auch in diesem Band gern Handlungsort ist: Runaway ist eine sehr gute Auswahl!

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