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Veröffentlicht am 04.08.2022

Flammendes Inferno...

Liebe schlägt die höchsten Flammen
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Der neue Roman „Liebe schlägt die höchsten Flammen“ von Isobelle Heart lässt den Titel in Taten verwandeln. Es ist mein erster Roman der Autorin und sie hat mich mit ihrer Leichtigkeit, ihrem Humor und ...

Der neue Roman „Liebe schlägt die höchsten Flammen“ von Isobelle Heart lässt den Titel in Taten verwandeln. Es ist mein erster Roman der Autorin und sie hat mich mit ihrer Leichtigkeit, ihrem Humor und einer wunderschönen Geschichte verzaubert. Extrovertierter Frauenheld trifft auf unnahbare Brandermittlerin und verliert unverhofft sein Herz beim kniffligen Versuch, sie zu erobern.

Mit einem Prolog und Basti beginnt die Geschichte und erzählt uns einen Schwank aus seinem aktuellen Leben. Auf dem Weg nach Hause beobachtet er dabei einen Brandstifter, der die Stadt noch in Atem halten wird. Basti fühlt sich verhext, da er bei Mona, einer neuen Bekannten in der Clique und Cousine einer Freundin bitter abgeblitzt ist. Das Bast es etwas übertrieben hat, wird er noch merken. Basti ist ein Frauenheld, zumindest hat er jede Menge erfolgt, aber er sucht nichts Festes. Er will frei sein, hängt noch zu sehr in der verhängnisvollen Vergangenheit und genießt seine Show als Charmebolzen. Doch das er bei Mona abgeblitzt ist, nimmt ihn mit und er versucht es mit ihr neu und auf freundschaftlicher Basis. Doch zwischen den beiden ist etwas ganz besonderes, es brodelt an der Oberfläche und sie ziehen sich immer wieder gegenseitig an. Mona, die zunächst auf Konfrontation war, lässt sich ganz langsam von Basti erweichen und schaut hinter seine Fassade, auch wenn sie ein gebranntes Kind ist.

Die Handlung streckt sich über mehrere Wochen hinweg. Die amüsante und humorvolle Art, wie die Geschichte wiedergegeben wird, macht es unheimlich leicht diese zu inhalieren. Es fühlt sich einfach echt an, mitten aus dem Leben und man kann sich bestens hineinversetzen. Daneben gibt es reichlich Aufregung und etwas Action bezüglich des Feuerteufels. Die Clique drum herum bringt auch noch feurige Würze mit und alle achten aufeinander. Es ist gefühlvoll, süß romantisch, aber natürlich, mit sinnlichen Momenten gespickt und auch die verschiedenen Ereignisse der vergangenen Zeit werden tief jedoch leichtfüßig thematisiert.

Sebastian (Bast, 23) Fischer, ist eine andauernde Frohnatur, zumindest lässt er es so verkörpern. Er ist von Beruf Erzieher in einem Kindergarten und arbeitet einfach toll mit den Kleinen zusammen. Er ist ein Familienmensch, auch wenn er alles nicht zu nah an sich rankommen lässt. Die Vergangenheit hat ihn geprägt. Als er das erste Mal wahrlich auf die Liebe trifft, möchte er es zunächst leugnen, erfährt aber sehr schnell was es heißt, wenn nur noch ein besonderer Mensch am wichtigsten erscheint und wie sich sein Umfeld auch dahingehend verändert.

Mona Sommerfeldt, die Neue in der Gegend, aus Berlin kommend und tritt ihren Job als Kriminalkommissarin an. Gleich ihr erster Fall wird ihr einiges abverlangen. Die Flucht aus ihrer Vergangenheit hat sie geprägt und sie ist vorsichtig vor allem gegenüber Männern. Doch sie ist schlagfertig, kontrolliert und kampfbereit auch wenn sie manchmal über ihr Ziel hinausschießt. Langsam fühlt sie sich in ihrem neuen Umfeld wohl, lässt sich wieder auf andere ein und findet sogar die Liebe, doch gebrannte scheuen das Feuer und sind besonders vorsichtig.

Der Schreibstil hat mir wieder sehr gefallen. Er ist locker, leicht, gefühlvoll, mit emotionalen und süßen Passagen besetzt und vor allem frech sowie humorvoll. Die Kapitellängen haben unterschiedliche Leselängen, fließen jedoch nur so dahin. Die einzelnen Charakteren wurden treffend herausgearbeitet. In der Ich-Perspektive und manchmal in der direkten Anrede zum Leser wird überwiegend aus der Sicht von Basti die Geschichte wiedergegeben. Doch auch Mona bekommt genügend Raum.
Das Buchcover zeigt auch hier seine Flamme und es ist farblich bunt gehalten.

Mein Fazit: Es war ein absolut sehr schönes Leseerlebnis für mich, in der man gar nicht spürt, wie schnell die Zeit vergeht. Feurig, keck und knisternde Dauerstimmung mit Tiefe und ausdrucksstarken Charakteren.

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Veröffentlicht am 03.08.2022

Blut wird mit Blut beglichen...

Clans of New York (Band 1)
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Mit „Verraten“ beginnt die Buchreihe „Clans of New York“, der mir bis dahin noch unbekannten Autorin Brianna Gray. Und es hat sich für mich als eine sehr faszinierende und überraschende Mafia-Romance herausgestellt ...

Mit „Verraten“ beginnt die Buchreihe „Clans of New York“, der mir bis dahin noch unbekannten Autorin Brianna Gray. Und es hat sich für mich als eine sehr faszinierende und überraschende Mafia-Romance herausgestellt und zwar mit allem was ich auch bei diesem Genre erwarte und ich wurde nicht enttäuscht. Freue mich auf die Fortsetzung im November mit „Vergiftet“.

Der Roman beginnt mit einen einleitenden Prolog und einer erstes Begegnung von Ekaterina und Aleksandr, beide sind einander versprochen und ich Wege bleiben verbunden. Danach geht es 10 Jahre später weiter. New York ist unter vier großen Familien aufgeteilt, zwei russische, eine irische und eine italienische Familien, dessen Oberhaupt an der Spitze steht. Doch anstatt in Frieden und zusammen zu herrschen, gibt es wie überall Neider, Intrigen, Verschwörungen und Verrat. Und so kommt es wie es kommen muss, es gibt einen Anschlag, der alles durcheinander bringt und sich neu sortieren muss. Am härtesten trifft es dabei auf Ekaterina, denn an alles was sie glaubte und ihr bisher vermittelt wurde, ist plötzlich verschwunden. Sie muss lernen sich neu zu orientieren, sich ihrer Scheuklappen zu erledigen und vor allem muss sie sich dem neuem Bündnis hingeben, denn sie wird die Frau an der Spitze der Macht werden. Doch Giulio ist in Ekaterinas Augen ein Monster. Doch ist er es wirklich oder nur in gewissen Situationen. Es endet in einem Epilog aus einer ganz anderen Sichtweise als bisher.

Die Handlung baut sich allmählich, logisch und verzwickt für den Leser auf. Sie hält Überraschungen bereit und scheint noch so einiges mehr zu verbergen. So zieht sie sich durch Zeitsprünge über einen längeren Zeitraum. Sie kommt dabei nie zum Stillstand und wird mit genügend Tiefe, Highlights und Abwechslung besetzt. Daneben spielen auch so einige Charaktere mit, die Mafiafamilien sind auch alle groß und verzwickt verknüpft. Dazu findet man am Ende des Buches ein Personenregister. Viele der Charaktere sind noch jünger, was zum einen komisch für einige Handlungen wirken kann, aber diese Personen wachsen bewusst von klein auf in ihre Rollen hinein und sie fühlen sich auch viel Reifer und Älter an. Neben wichtigen Gedankengängen, knisternder und auch sinnlicher Stimmung und einem Wechselspiel an Gefühlen, bleibt es atemberaubend, mit Einblicken in das Mafiageschehen, und ein wenig Action in den richtigen Momenten.

Ekaterina Markow, ist sehr wohlbehütet im wohlhabenden Hause aufgewachsen, wird jederzeit bewacht und lebt in ihrer eigenen Blase. Ihr wurde beigebracht wie sich eine junge wohlerzogene Frau zu benehmen, nichts zu hinterfragen und sich zu fügen. Teils sehr naiv geht sie mit ihrer Umwelt um, aber auf der anderen Seite schockiert sie auch nichts wirklich. Im Laufe der Zeit entwickelt sie sich zu einer mutigen, aufgeschlossenen, aber auch kämpferischen und wohlverdienten Frau eines Mafiaoberhauptes. Sie beobachtet viel, ist gut im analysieren und zusammensetzen und hört vor allem zu. Ihr Herz und auch sie weiß am Ende wo sie hingehört und gegen wen sie anzukämpfen hat.

Giulio Romano, bereits seit seiner Geburt als Oberhaupt der italienischen Mafia in New York auserkoren. Hart und unerbittlich darauf vorbereitet worden und gilt nur als das Monster. Giulio gibt sich auch gerne so, doch er hat auch eine ganz andere Ader in sich. Als kleiner Junge hat er bereits das eine Mädchen getroffen, welches seinem Herz gefährlich werden könnte. Sein Verstand ist klar, er ist gerne auf alles vorbereitet und er schützt mit allen Mitteln was ihm lieb ist. Doch ist er am Ende auch der Gewinner?

Der Schreibstil ist sehr angenehm, emotions- und spannungsgeladen. Man liest sich sehr locker und packend durch die überwiegend kurzen Kapitellängen. Die Handlung wird im Wechsel von den verschiedenen Charakteren in der Ich-Perspektive erzählt, überwiegend allerdings auch Ekaterinas Sicht.

Das Buchcover gefällt mir sehr und ist mir natürlich als erstes aufgefallen. Tief dunkel und in Blau gehalten mit einer Stadtsilhouette im Hintergrund, einer Dahlienblüte die daraus entspringt und zersplitterndes Glas.

Mein Fazit: So stelle ich mir eine moderne Mafia-Romance vor. Sie ist verzwickt, trägt weitere Geheimnisse mit sich und holt einen einfach ab. Ich bin sehr auf die Fortsetzung gespannt und auf neue Abenteuer und Enthüllungen.

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Veröffentlicht am 28.07.2022

Rom vs. New York

Vorübergehend verliebt
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„Vorübergehend verliebt“ ist ein absolut sommerlicher, lebendiger und romantischer Liebesroman von Lisa Torberg mitten aus dem schönen Rom. Neben Urlaubslaune, Sehenswürdigkeiten, Dolce Vita , gibt es ...

„Vorübergehend verliebt“ ist ein absolut sommerlicher, lebendiger und romantischer Liebesroman von Lisa Torberg mitten aus dem schönen Rom. Neben Urlaubslaune, Sehenswürdigkeiten, Dolce Vita , gibt es jede Menge italienisches Temperament und knisternde Dynamik.

Ohne Umschweife geht es direkt in die Story. Doch bevor es nach Rom geht, startet man in New York. Alles beides Orte, die ich unbedingt mal selbst erleben möchte. Zumindest eins davor scheint nicht ganz aussichtslos zu sein. Simone benötigt dringend eine Auszeit. Bevor sie sich ganz mit ihrer Schwester in den Haaren liegt, beide leiten ein renommiertes Restaurant, ergreift sie die Chance und begibt sich auf Urlaubstour nach Rom. Auch Tommaso arbeitet ständig am Limit, so dass ihm sein Zwillingsbruder ebenfalls eine dringende Auszeit verordnet und so auf das Familienanwesen nach Rom verbannt. Und so passiert es dann auch, zwar unter Missverständnissen, dass beide Aussteiger unter einem Dach landen. Doch hier beginnt erst so richtig das Katz- und Mausspiel, denn bevor es überhaupt irgendwie in Richtung Liebe wandeln könnte, stehen harte Abneigungskämpfe an der Front. Aber ist es wirklich das? Findet es heraus. Ein verzwicktes Durcheinander entsteht, was ist wahr, was falsch, we spielt hier mit offenen Karten?

Die Handlung ist rasant, kurzlebig über den überschaubaren Zeitraum, aber unheimlich lebendig und leidenschaftlich. Die zentralen Themen wie Vertrauen, Liebe, Familie, das persönliche Glück, die Zukunft, der Beruf, Freunde und Auszeiten stehen im Vordergrund. Die Charaktere sind sehr individuell, einzigartig, charismatisch und individuell. Während des Lesens kann man deren persönliche Entwicklung spürbar miterleben, man fühlt mit, träumt mit, schmunzelt mehrmals und erlebt süße, sinnliche und romantische Momente mit. Daneben erfährt man, was es heißt zusammenzuhalten und auch zusammen zuwachsen.

Simone Ferrara, Halbitalienerin, Chefköchin mit Leib und Seele, betreibt mit ihrer älteren Schwester das Ferrara´s in New York. Sie geht nicht besonders aus sich heraus, ist mehr im Hintergrund, doch wenn sie die Leidenschaft packt und jemand ihr Temperament herauskitzelt, dann geht sie auch auf Konfrontation und zeigt was ihr am Herzen liegt.

Tommaso Falcone, 31, Geschäftsmann durch und durch und betreibt mit seinem Bruder das Familienunternehmen. Tommaso investiert jedoch keine Gefühle, ist kühl, konzentriert, kühl und reserviert. Von Frauen hält er sich bewusst zurück. Er lässt bei Simone auch so richtig den Macho heraushängen, doch je mehr Gefühle überschwappen, desto gefühlvoller und intensiver entwickelt sich auch Tommaso.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, gewohnt stilsicher, gefühlvoll mit spicy Einschlag und knisternder Dauerstimmung. Humor und liebe zur Heimat an den richtigen Stellen. Die bildlichen Beschreibungen sind wiedereinmal unbeschreiblich schön und erwecken Urlaubssehnsucht. Daneben wird man mit den nötigen Informationen über Land und Leute gefüttert. Man liest sich sehr flüssig durch die ungefähr gleichbleibenden Kapitellängen. Es wird in der Ich-Perspektive zwischen Simone und Tommaso sichtbar gewechselt, so kann man bestens in beide Gedankenwelten abtauchen.Das Cover ist einfach lieblich und wunderschön.

Mein Fazit: Man erhält eine unbeschwerte Lesezeit mit Urlaubsfeelinggarantie, Sehnsucht nach der Liebe und jede Menge Schmunzelalarm zum italienischen Temperament.

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Veröffentlicht am 13.07.2022

Vergeltung ist nicht alles...

Revengeful Tears
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Mit „Revengeful Tears“ tauchte ich das erste Mal in einem Roman von Maria Väth ein. Wenn von ihr alle Geschichten so sind, oh wow, ein echtes Talent steckt dahinter. Ganz würdig hat der Roman auch bei ...

Mit „Revengeful Tears“ tauchte ich das erste Mal in einem Roman von Maria Väth ein. Wenn von ihr alle Geschichten so sind, oh wow, ein echtes Talent steckt dahinter. Ganz würdig hat der Roman auch bei Sieben Verlag sein zu Hause gefunden. Die Story ist spannend aufgebaut, absolut fesselnd, überraschend, erfrischend zwischen Humor, absoluter Ernsthaftigkeit und nervenaufreibend, sinnlich erotisch und dann wieder gefühlvoll und absolut ehrlich. Mit dem nötigen Nervenkitzel würde ich es dem Genre Romantic-Thrill zuordnen.

Es beginnt mit einem superkurzen Prolog und endet genauso im Epilog. Bi trifft auf Cash, den sie bereits eine Weile gesucht hat und nagelt ihn sogleich fest, da sie etwas ganz Bestimmtes von ihm möchte. Und sie lässt so schnell nicht locker. Jedoch hat Cash gar nicht vor ihr wegzurennen, auch wenn er sie zunächst auf Abstand halten will, doch ihre Geschichte überzeugt ihn schnell. Bi spielt mit offenen Karten und hat im Grunde auch nichts weiteres zu verlieren. Sie möchte Rache für den Tod ihres Sohnes und Cash ist der einzig richtige Mann für diesen Auftrag. Doch Cash hat seine Prinzipien, seine eigene Vergangenheit und seine festen Regeln. Alles läuft nach seinem Plan oder eben gar nicht. Und er bringt Bi zu gerne auf die Palme. Doch die beste Vorbereitung und ein fester Plan kann durch neue Gefühle auf die Probe gestellt werden und lässt einen wichtige Details übersehen.

Die Story spielt sich über einen kurzen und intensiven Zeitraum ab. Es geht absolut rasant aber stimmig zu. Es ist aufregend, spannend, sehr fesselnd und man wird einfach in einen Bann gezogen. Dabei lernt man die Hauptcharaktere und ihre bewegende Vergangenheit näher kennen. Die Tiefe und Hintergründe bauen sich nach und nach immer mehr auf und das Ende lässt dich die Luft anhalten.

Bi (Bianca), ist bereits lange auf der Suche nach Cash, dem Mysterium. Die Vergeltung ihres Sohnes steht für sich an oberster Stelle. Doch auch sie ist kein unbeschriebenes Blatt, ihre prägende Kindheit lässt sie ebenso Rache an der Gesellschaft nehmen. Sie wechselt ihre Identitäten und weiß geschickt Männer um den kleinen Finger zu wickeln. Doch eine wirkliche Heimat hat sie dabei bisher nicht gefunden. Sie ist direkt, emotional, leidenschaftlich, nicht auf den Mund gefallen und immer direkt.

Cash, ist Auftragsmörder. Dabei geht es ihm nicht um die Kohle, die er dabei verdienen könnte, nein es geht ihm um eine Art Gerechtigkeit und Vergeltung. Er selbst hat ein bisher hartes Leben von Beginn an hinter sich. Er hat schon den größten Mist gesehen und es sich zu Aufgabe gemacht, diesem auch zu rächen, bis zum Tod. Doch er hat seine Prinzipien, er hat seine Regeln und überprüft zuvor die Richtigkeit seiner Auftraggeber. Er lässt sich nicht aufspüren, er kommt zu ihnen oder gibt ihnen die richtige Spur. Er ist ein einsamer Wolf, der vieles mit sich selbst ausmacht. Er sieht in sich selbst viel zu viel Schlechtes und macht sich selbst nieder.

Der Schreibstil ist absolut lebendig und einnehmend. Ab der ersten Zeile hat man ein perfektes Bild vor Augen und die Charaktere werden einfach authentisch, vielseitig, eigen und von locker bis ernst wiedergegeben. Es ist locker, dramatisch, spritzig in den Dialogen. Ich mochte es total, es liest sich total schnell weg, ist prickelnd, gefährlich und sehr aufregend. Auch die sinnliche Seite zeigt sich sehr direkt und auch absolut mit viel Gefühl. Die einzelnen ungefähr gleichbleibenden Lesekapitel sind durch kleine Überschriften gekennzeichnet und den jeweiligen Erzähler. Die Handlung wird in der Ich-Perspektive im stetigen Perspektivenwechsel wiedergegeben.

Das Buchcover hätte gar nicht passender gewählt werden können. Sobald man den Inhalt kennt, weiß man auch, dass es bildlich perfekt festgesetzt wurde.

Mein Fazit: Ein Roman der mich wirklich überrascht hat von seiner Intensität und dem Wandel seiner Charaktere. Absolut einzigartig, fesselnd, mitreißend und einnehmend.

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Veröffentlicht am 26.06.2022

Eine zweite Chance...

Das Leuchten der blauen Lagune
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Mit „Das Leuchten der blauen Lagune“ begibt man sich eine Reise nach Venedig, eine Reise in die Vergangenheit, in die Zukunft, lüftet Verborgenes und reflektiert das Leben.

Es geht direkt in die Geschichte ...

Mit „Das Leuchten der blauen Lagune“ begibt man sich eine Reise nach Venedig, eine Reise in die Vergangenheit, in die Zukunft, lüftet Verborgenes und reflektiert das Leben.

Es geht direkt in die Geschichte hinein und zu Isabella, die sich auf den Weg zu ihrer Freundin und ihrer Traumhochzeit nach Venedig macht. Sie soll Trauzeugin werden, wichtige Stütze sein und ganz nebenbei auf ihre erste Liebe treffen. Beide Freundinnen haben sich vor Jahren in Italien verliebt, jedoch ging es nicht für beide auch gut aus. Isabella ist zudem an einem Scheidepunkt in ihrem Leben angekommen, es wird Zeit, dass sich etwas ändert. Doch kaum vor Ort angekommen, müssen sie zunächst die Hochzeitslocation sichern, da die erste dem Wasser zum Opfer gefallen ist. Mizio kennt da auch schon eine, jedoch muss Tante Donna erst noch überzeugt werden und dazu braucht er Isabella. So ist Bella nicht nur Retterin in der Not, nein sie muss sich auch eher als gedacht mit Mizio, ihrer alten Liebe auseinandersetzen und dieser macht kein Geheimnis daraus, dass er sie immer noch sehr begehrenswert findet. Es endet in einem berührenden Epilog. Im Grunde versteckt sich im Roman eine zweite Liebesgeschichte, die man direkt miterleben kann.

Es ist eine Geschichte über verpasste Chancen, schicksalsveränderte Einflüsse, andere Wege, prägende Ereignisse, Verluste, Neuanfänge und die Erkenntnis, dass es nie zu späte ist, für was auch immer. Wie in allen von Janis Geschichten, steckt auch in dieser emotionaler Herzschmerz, der sich nicht nur auf die Liebe bezieht. Die Gefühle sind zum greifen nah, die Charaktere sehr charmant und der Handlungsort traumhaft dargestellt. Die Beschreibungen reizen einen dazu, die Lagunenstadt selbst zu erkunden. Als Kind war ich bereits einmal in Venedig, aber zu dieser Zeit, konnte ich dem noch nicht so viel abgewinnen, aber ich würde es definitiv erneut wagen. Dazu werden immer wieder Tabuthemen thematisiert, die eigentlich kein Stillschweigen erfahren sollten.

Isabella (auch Isi oder Bella), hört sich schon italienisch an, ist sie aber nicht, dafür aber im Herzen. Vor Jahren waren sie mit ihrer besten Freundin im Urlaub dort und ihre Freundin blieb quasi gleich dort. Somit hat sie immer eine Verbindung dorthin und ist der Sprache mächtig. Isi ist ein offener Mensch, lässt ihre Gedanken in Gedichte und Texte nieder, interessiert sich für Land und Leute und kann eine sehr leidenschaftliche Frau sein. Doch allzu oft lässt sie sich auch von ihrem näheren Umfeld lenken und klein halten. Doch sie erkennt, was ihr Herz im Grunde schon längst weiß und wagt den nächsten Schritt.

Fabrizio (Mizio), ist die erste Liebe von Bella und umgedreht. Es hätte so schön sein können, doch Mizio war gezwungen sich zu entscheiden und so trennt er sich von ihr, doch verlor sie nie aus seinem Herzen. Als er sie endlich wieder sah und immer noch das knistern spürte, wagte er sich weit hinaus. Doch bevor es überhaupt wieder ein Wir geben kann, sind Erklärungen fällig. Mizio ist ein gutaussehender, charmanter Italiener, strebsam, ein Familienmensch und immer zur Stelle, wenn er gebracht wird. Seine Zweifel bringen ihn in Situationen, die lebensentscheidende Wege bedeuten.

Den Schreibstil der Autorin mag ich sehr. Man kommt sofort gut in die Story hinein. Er ist leicht, locker und mit einer herrlichen Spritzigkeit sowie Gefühl versehen, so dass die ungefähr gleichbleibenden Kapitellängen nur so dahingeflogen sind. Die einzelnen Charaktere wurden ausreichend und individuell herausgearbeitet. Erzählt wurde aus der alleinigen Sicht von Isabella in der Ich-Perspektive. Die Dialoge sind zwischen ernsthaft, emotional bis hin zu amüsant, gespickt mit wenigen sinnlichen sowie sehr romantischen Momenten. Der Roman strahlt abermals durch seine bildgewaltige landschaftliche und geschichtliche Hintergrunderzählung. Zudem mochte ich sehr die literarischen Einflüsse durch Poesie.

Das Cover ist wunderschön, vor allem venezianisch und lädt zu Träumen ein.

Mein Fazit: Das Leuchten der blauen Lagune zum spüren nah, Poesie, die aus dem Herzen kommt und bewegende Geschichten, die einen Trennen und doch wieder hoffen lassen. Ein wunderschöner und kurzweiliger Roman, der auch vor Tabuthemen nicht zurückschreckt.

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