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Veröffentlicht am 30.06.2022

Ein leuchtendes Gemälde aus Worten

Blanche Monet und das Leuchten der Seerosen (Ikonen ihrer Zeit 6)
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Worum geht’s?
Blanches Vater ist ein glühender Verehrer und Unterstützer Monets. Doch als ihm das Geld ausgeht, zieht er sich zurück und lässt seine Familie in der Obhut des Malers zurück. Das Leben meint ...

Worum geht’s?
Blanches Vater ist ein glühender Verehrer und Unterstützer Monets. Doch als ihm das Geld ausgeht, zieht er sich zurück und lässt seine Familie in der Obhut des Malers zurück. Das Leben meint es auch mit ihnen nicht gut und die Familien müssen mehrmals umziehen, bis sie endlich eins werden und ihr Stück Heimat finden.

Meine Meinung:
„Blanche Monet und das Leuchten der Seerosen“ (Ullstein Buchverlage, Juni 2022) von Claire Paulin ist der 6. Teil der Ikonen ihrer Zeit Serie und beleuchtet das Leben von Blanche Monet, Stieftochter des berühmten Malers. Was Monet mit Farben schafft, das gelingt der Autorin allein anhand ihrer Worte. Sie zeichnet wundervolle Bilder und Szenerien und lässt das Frankreich der 1870er bis 1920er Jahre wiederaufleben. Dabei hält sie sich Großteils an die belegten Fakten, bringt aber auch Fiktion hinein, um das Ganze noch bildhafter und lebendiger zu machen. Was Fakt ist und was Fiktion, darüber klärt sie und im Nachwort auf.

Obwohl es um Blanche geht, ist es doch eigentlich die Geschichte von Monet und seinen Frauen, seiner Familie und seinem Wirken, das jedoch eng mit der jungen Frau verknüpft ist. Sie hatte im Leben von Monet immer eine besondere Stelle und einen wichtigen Platz in seinem Herzen. Überhaupt ist es beeindruckend, wie der Maler die Familie Hoschedé aufgenommen und versorgt hat, obwohl er selbst anfangs mit dem Überleben zu kämpfen hatte. Auch die anderen Personen der Familien Monet und Hoschedé sind bewundernswert. Trotz aller Höhen und Tiefen eine Familie, die immer füreinander da ist, sich unterstütz und bestärkt. Dieses Buch erzählt nicht nur von Monet und Blanche, sondern auch davon, was Familie und Liebe bedeuten.

Die Geschichte hat mich gefesselt. Die Entstehung des Impressionismus anhand eines Gemäldes von Monet. Wie er sein Haus und seinen Garten in Giverny aufbaut. Wie Blanche zu malen beginnt und sie und Monet gemeinsam verschiedene Motive malen. Dann all die anderen Charaktere, die darin vorkommen und die jeder kennt. Emilé Zola und wie sie alle heißen. Jede einzelne Szene hat eines der Bilder von Monet im inneren Auge heraufbeschworen. Die Brücke, die Seerosen und und und. Über Blanche wusste ich zuvor überhaupt nichts, dabei ist sie wirklich bewundernswert. Obwohl nicht seine Frau, sondern eine Art Wunschtochter, war sie doch die starke Frau hinter Monet, die ihn immer wieder aus seinen Depressionen holen konnte und wegen der er mit dem Malen nie aufgehört hat. Die Verluste, die sie immer wieder erleiden musste, hat die Autorin absolut emotional beschrieben und ich konnte ihr Leid mitfühlen. Aber auch die Freude, wenn sie ihrer Leidenschaft, dem Malen, nachgehen konnte. Blanche hat ihren Platz in der Reihe der Ikonen ihrer Zeit mehr als verdient! Eine absolute Leseempfehlung von mir für alle, die sich für die starken und interessanten Frauen der Historie interessieren: An Blanche dürft ihr nicht vorbeigehen!

Fazit:
Mit „Blanche Monet und das Leuchten der Seerosen“ skizziert Claire Paulin ein wunderbar farbenprächtiges, emotionales und eindrucksvolles Gemälde aus Worten über eine Frau, die viel Leid ertragen musste aber auch viel erschaffen hat. Eine Frau, welche als Monets Wunschtochter zugleich die starke Frau hinter ihm war. Die selbst gemalt hat. Immer für alle da war und deren Geschichte mich wirklich tief beeindruckt hat. Was zum einen an der beeindruckenden Art der Autorin zu Schreiben liegt, aber zum anderen auch daran, dass ich mit Blanche Monet eine Frau kennenlernen durfte, die mir zuvor gänzlich unbekannt war, die mich aber mit ihrer Stärke und ihrer Empathie tief beeindruckt hat.

5 Sterne von mir für diese wundervolle Darstellung von Blanche, einer wahren Ikone ihrer Zeit!

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Veröffentlicht am 29.06.2022

Mitreißend und emotional

Was ich nie gesagt habe
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Worum geht’s?
Konrad wächst in der Nachkriegszeit auf. Es ist steiniger Weg für ihn, in diesen Zeiten groß zu werden. Aber er kämpft sich durch, absolviert erfolgreich ein Medizinstudium und eröffnet mit ...

Worum geht’s?
Konrad wächst in der Nachkriegszeit auf. Es ist steiniger Weg für ihn, in diesen Zeiten groß zu werden. Aber er kämpft sich durch, absolviert erfolgreich ein Medizinstudium und eröffnet mit seinem aus der Kriegsgefangenschaft heimgekehrten Onkel eine Frauenarztpraxis. Als Greta ihn dann zum Mann nimmt, scheint sein Glück vollkommen.

Meine Meinung:
Mit „Was ich nie gesagt habe – Gretchens Schicksalsfamilie“ (dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Juni 2022) setzt Susanne Abel ihre Romanreihe um Tom und Greta fort. Nachdem der erste Teil, in dem es hauptsächlich um Gretas Vergangenheit und ihre Gegenwart mit ihrem Sohn Tom geht, mich schon total begeistert hatte, war ich sehr auf die Fortsetzung gespannt. Und ja, die Autorin hat mich nicht enttäuscht, auch dieser Roman hat mich mitgerissen und gefesselt!

Nachdem Tom im ersten Teil in einer DNA-Datenbank eine Probe hinterlegt und seine Halbschwester Marie gefunden hat, lernt er in diesem Teil einen weiteren Halbbruder, den Holländer Henk kennen, der seinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Jenny, mit der Tom inzwischen glücklich ist, beginnt daraufhin mit Henk gemeinsam weitere Recherchen, teils hinter Toms Rücken, was die Beziehung zu ihm gefährlich ins Wanken bringt, nachdem schon Henks Auftauchen Toms Welt erschüttert hatte. Und die Dinge, die im Rahmen der Recherchen aufkommen, sind einfach unglaublich!

In der Vergangenheit dürfen wir diesmal Konrad begleiten. Erst war ich etwas enttäuscht, weil wir nicht wieder mit Greta zurückgereist sind, aber die Geschichte von Konrad genannt Conny, ist mindestens genauso spannend. Besonders das Schicksal seiner Schwester Lizzy hat mich tief berührt. Und bald schon – wie auch im ersten Teil – kreuzen sich die Wege der beiden und es geht teils gemeinsam weiter. Auch das hat mir sehr gut gefallen, wie die Autorin hier den ersten Teil in den zweiten hat einfließen lassen. Es war bekannt, ohne wiederholt zu werden und wir konnten so Dinge erfahren, die mich zumindest im ersten Teil noch neugierig zurückgelassen hatten. Dann erfahren wir von den Lebensborn-Kliniken, von den Versuchen mit den Gefangenen im KZ und von dem sog. unwerten Leben. Von all dem hatte ich schon gehört bzw. vor kurzer Zeit gelesen, aber das alles nochmals zu lesen, war sehr ergreifend und bedrückend zugleich. Dann die ersten Samenbanken und welche Schindluder die Ärzte betrieben. All diese historischen Details hat die Autorin wieder perfekt in die Geschichte um ihre Protagonisten herumgeschrieben und am Ende kurz aufgezeigt, welcher Teil davon Fakten und was Fiktion war. Besonders gefallen hat mir auch, dass wir teilweise aus Sicht der dementen Greta lesen durften, was sehr spannend war. Und auch aus Sicht vom kleinen Tom. Und ich hoffe, dass wir noch mindestens einen weiteren Teil lesen dürfen, mir ist die ganze Familie sehr ans Herz gewachsen! Das Ende, der Geburtstag von Tom auf dem Schiff, war dann nochmal ein kleines Highlight.

Fazit:
Mit „Was ich nie gesagt habe“ setzt Susanne Abel ihren Roman um Greta Monderath und deren Sohn Tom fort. Auch hier reisen wir wieder in die Vergangenheit, diesmal gemeinsam mit Toms Vater Konrad. Erleben mit ihm seine Zeit im Krieg, wie er danach versucht hat, sich ein Leben aufzubauen und Greta kennengelernt hat. Hierbei führ die Autorin perfekt das Wissen, das wir bereits aus dem ersten Teil haben, mit den Geschehnissen in diesem Teil zusammen. Und wir erleben, wie Tom aufwächst. Und in der Gegenwart, wie er seinen Halbbruder Henk findet und sie gemeinsam mit Jenny weiter recherchieren. Dabei baut die Autorin Fakten mit ein, in denen es um die Lebensborn-Kliniken geht, um die Behandlung von sog. unwertem Leben und wir erleben das grausame Schicksal von Lizzy mit. Das Buch war wieder mitreißend, informativ und emotional. Ich habe die Seiten verschlungen und es hat mich wieder tief berührt. Jenny, Tom, Helga und Greta sind mir total ans Herz gewachsen!

5 Sterne für dieses Buchhighlight des Jahres 2022 und ich hoffe sehr, dass es noch mindestens einen weiteren Teil geben wird!

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Veröffentlicht am 26.06.2022

Ein aktuelles Thema, eine Warnung und spannende Verwicklungen

Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. (Die Emer-Murphy-Serie 1)
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Worum geht’s?
Kurz nachdem die berühmte Bloggerin Lotte Wiig ein Bild ihrer 2jährigen Tochter postet, verschwindet diese spurlos. Auf dieselbe Weise ist kurz zuvor bereits ein anderes Mädchen verschwunden. ...

Worum geht’s?
Kurz nachdem die berühmte Bloggerin Lotte Wiig ein Bild ihrer 2jährigen Tochter postet, verschwindet diese spurlos. Auf dieselbe Weise ist kurz zuvor bereits ein anderes Mädchen verschwunden. Hängen die Fälle zusammen? Wer steckt dahinter? Kommissarin Emer Murphy ist eigentlich krankgeschrieben, als sie aus den Medien hiervon erfährt, doch eine innere Stimme lässt ihr keine Ruhe, bis sie sich auf die Suche nach dem Mädchen der Bloggerin macht.

Meine Meinung:
Mit „Poppy – Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu.“ startet Kerstin Getz die Thrillerserie um ihre Ermittlerin Emer Murphy. Für ihren ersten Teil sucht sie sich ein aktuelles Thema aus, das alle angeht, die Eltern sind: Fotos von Kindern auf den Seiten von Bloggern und Influencern und die Sucht nach Likes, Followern und Kommentaren sowie den Fanatismus einiger Follower. Sie schreibt aus den unterschiedlichen Perspektiven der Protagonisten und baut die Spannung langsam aber stetig auf und ich konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen.

Emer Murphy ist ein interessanter Charakter. Nach dem Verlust ihrer Tochter hatte sie einen Zusammenbruch und wird psychisch behandelt. Setzt eigenmächtig die Medikamente ab. Wobei der wahre Grund für ihren Zusammenbruch nicht so wirklich aus der Story herauskam – angeblich hat sie wie Ihre Oma, die als Medium im Fernsehen arbeitet, die Gabe, Dinge zu sehen. Zum Glück ist das Buch aber nicht zu mystisch angehaucht, sondern das macht das Ganze sogar interessant. Ihre Oma ist ein lustiger Charakter und auch Mons, ihr Partner, ist ein interessanter Mensch, von dem wir hoffentlich noch mehr erfahren. Alles Charaktere, die definitiv meine Neugierde geweckt haben.

Und auch die Story selbst war spannend. Und eine Warnung an alle Eltern, die Bilder von ihren Kindern im Internet veröffentlichen. Aber es ging auch um das eigenmächtige Absetzen von Psychopharmaka. Um den Fanatismus von Fans. Um Abhängigkeiten. Hier hat mir die Geschichte von Lotte besonders gefallen, die sich extrem hat fremdbestimmen lassen. Wie eine Puppe. Das Ende in Bezug auf sie habe ich mir fast ein bisschen so gewünscht, wie es gekommen ist! Ansonsten hat mich die Autorin gekonnt mehrmals auf eine falsche Fährte geführt. Ich hatte bereits am Anfang eine Ahnung, die sich ein Stück weit am Ende bewahrheitet hat, aber die Zusammenhänge waren weit komplexer und gingen viel tiefer, als ich mir das jemals hätte denken können. Die Hintergründe, Fetische, Verwicklungen und Verbindungen waren einfach nur genial und die Autorin hat eine Geschichte erzählt, die von der Vergangenheit bis in die Zukunft fortwirkt und einfach nur mitreißend und atemberaubend war! Ich freue mich schon sehr, Emer und Mons weiter kennenlernen zu dürfen und bin schon sehr gespannt auf Emers nächsten Fall!

Fazit:
Mit „Poppy – Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu.“ gelingt Kristine Getz der perfekte Einstieg in ihre Thrillerserie um ihre die Kommissarin Emer Murphy. Emer allein ist schon ein spannender Charakter. Eigenwillig, etwas mystisch und einfach interessant. Die Autorin knüpft um Themen wie Instagram, Posts von Kindern, Sucht nach Followern und Likes, aber auch um Abhängigkeiten, Medikamentenmissbrauch und das Dark Net eine spannende Geschichte, die so verwirrend für die LeserInnen wie durchdacht von der Autorin ist. Obwohl ich von Anfang an eine Ahnung hatte, wäre ich doch nie auf diese Tiefe der Verwicklungen gekommen, die Kristine Getz hier gelungen ist. Das Buch ist bis zum Schluss spannend zu lesen, mitreißend geschrieben und ein absoluter Pageturner, der definitiv Lust macht, die Protagonisten auf weiteren Ermittlungen zu begleiten.

Eine absolute Leseempfehlung und 5 Sterne von mir für dieses Buch, das Eltern eine Warnung sein sollte!

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Veröffentlicht am 23.06.2022

Ein düsteres Verwirrspiel

Das Haus der stummen Toten
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Worum geht’s?
Als Eleanor ihre Großmutter besucht, sieht sie aus deren Wohnung eine Person kommen. In der Wohnung findet sie ihre Großmutter im Sterben. Doch Eleanor ist Gesichtsblind und kann sich nicht ...

Worum geht’s?
Als Eleanor ihre Großmutter besucht, sieht sie aus deren Wohnung eine Person kommen. In der Wohnung findet sie ihre Großmutter im Sterben. Doch Eleanor ist Gesichtsblind und kann sich nicht an den Täter erinnern. Jeder könnte es gewesen sein. Sie macht eine Therapie, um das Trauma zu überwinden, doch auf dem Hof Solhöga, den ihre Großmutter ihr vermacht hat, holt sie der Alptraum wieder ein.

Meine Meinung:
„Das Haus der stummen Toten“ (Verlagsgruppe HarperCollins, März 2022) von Camilla Sten ist ein Thriller, der so undurchsichtig wie düster ist. Die Autorin bring die für schwedische Autoren typische dustere Szenerie rüber, die bei nordischen Thrillern einfach einzigartig ist. Mit ihren Worten schafft sie dunkle und undurchsichtige Bilder und Szenen, die unter die Haut gehen.

Camilla Sten hat mit diesem Thriller wirklich Kindheitsängste in mir geweckt. Ein einsames Haus, vier Personen und immer wieder passiert etwas, stirbt jemand, tauchen Schatten und Geräusche auf und sind es wirklich nur vier Personen? Besonders Eleanor mit ihrer Gesichtsblindheit ist ein interessanter Charakter. In einer Stresssituation sich auf Merkmale konzentrieren zu müssen, um ein Gesicht einer Person zuordnen zu können – wie schlimm ist das! Zu denken, der Mörder steht vor einem und dann erleichtert festzustellen, nein, es ist doch der eigene Freund. Und das in einem einsamen Haus mit plötzlich offenen Türen und abgeschnitten von der Außenwelt. Kein Strom, kein Telefon, kein Netz. Dann noch der Schneesturm, der immer heftiger wird. Damit hält die Autorin die Spannung von Anfang an hoch! Ich habe tatsächlich beim Lesen mehrmals kurz über die Schulter geschaut, ob ich wirklich alleine bin, so greifbar Spannung! Dann der Wechsel zwischen der Vergangenheit aus Sicht von Anuschka und der Gegenwart in dem Haus. Wie die Autorin die Erzählstränge hat zueinander laufen lassen, einfach genial. Die Personen untereinander, das damalige Verbrechen, das sich bis in die Gegenwart fortsetzt. Überhaupt die Geschehnisse der Vergangenheit, eine wirklich außergewöhnliche Idee! Camilla Sten hat hier alle Mittel eingesetzt, um einen spannenden Thriller entstehen zu lassen, der unter die Haut geht, bis zum Ende verworren ist aber doch einen logischen Schluss hat. Und einen Täter, für den man ein Stück weit Verständnis aufbringen kann.

Eine absolute Leseempfehlung für diese atmosphärische Spannung von mir, Camilla Sten ist eine Autorin, die ich mir merken muss!

Fazit:
Mit „Das Haus der stummen Toten“ schafft Camilla Sten einen Thriller, der vor atmosphärischer Spannung nur so strotzt! Ein einsames Haus, abgeschnitten von der Außenwelt. Vier Personen, denen nacheinander etwas passiert. Ein erhängter Toter. Und eine weitere Person, die um das Haus schleicht? Man wartet die ganze Zeit darauf, was als Nächstes passiert. Sieht in jedem Schatten eine Bedrohung. Und dann als Hauptprotagonistin die gesichtsblinde Eleanor, die den Mörder ihrer Großmutter gesehen hat, sich aber nicht mehr an das Gesicht erinnern kann und allein dadurch schon traumatisiert ist und in jedem den Täter sieht. Ein geniales Setup, eine perfekte Szenerie und hervorragend umgesetzt!

5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung von mir für diesen Thriller, bei dem ich immer wieder über die Schulter hinter mich geschaut habe!

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Veröffentlicht am 20.06.2022

Für mich das Buch des Jahres!

Stay away from Gretchen
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Worum geht’s?
Bei der 84-jährigen Greta wird Alzheimer-Demenz diagnostiziert. Ihr Sohn Tom kümmert sich um sie und erfährt immer mehr Details aus ihrem Leben, die auch sein Leben komplett auf den Kopf ...

Worum geht’s?
Bei der 84-jährigen Greta wird Alzheimer-Demenz diagnostiziert. Ihr Sohn Tom kümmert sich um sie und erfährt immer mehr Details aus ihrem Leben, die auch sein Leben komplett auf den Kopf stellen und alles verändern.

Meine Meinung:
In „Stay away from Gretchen – Eine unmögliche Liebe“ erzählt Susanne Abel eine wunderschöne Geschichte, basierend auf historischen Fakten, fiktionalen Persönlichkeiten und der Krankheit ihrer eigenen Mutter. Dabei wechselt sie zwischen Gretas Kindheit/Jugendzeit und der Gegenwart im Jahr 2015 hin und her und wechselt auch immer wieder die Perspektive der Protagonisten. Dadurch wird das Buch noch lebendiger und eindrucksvoller.

Ich war sofort gefesselt von Greta und ihrem Leben. Es ging mir absolut zu Herzen, wie Greta als 84-jährige immer mehr von ihrer Demenz dahingerafft wird, auch wen es zwischendurch zu lustigen Szenen kommt. Hier merkt man die Erfahrung der Autorin. Tom, Gretas Sohn, der sich um sie kümmert, hat mir von Herzen leidgetan. Er hat am Anfang so unnahbar gewirkt, wurde aber im Laufe des Buches immer empathischer und liebevoller. Der Verlauf der Krankheit hat mich tief berührt und ich wünsche niemandem, so etwas erleben zu müssen! Auch die Geschichte von Jenny und ihrem Kind geht zu Herzen, auch wenn sie eher am Rande vorkam. Und Helga, die herzliche Nachbarin und quasi Toms zweite Mutter, eine Person, die man einfach nur in den Arm nehmen möchte. Und es ist einfach nur schön und spannend, Tom auf der Suche nach der Vergangenheit seiner Mutter begleiten zu dürfen und auch Bob und Marie zu begegnen.

Dann der in der Vergangenheit spielende Teil: Die Autorin versetzt uns direkt hinein ins Deutschland der 1945-1955er Jahre. Angefangen mit Gretas Begeisterung für den damaligen Führer und ihrer Flucht nach Heidelberg. Das Schicksal der „Brown Babies“ – dieses war mir nicht bekannt. Die Rassentrennung, die in den USA galt. Die anderen Gesetze, denen Farbige unterworfen waren. Aber auch das Leid der Kriegsveteranen. Der Kampf der Frauen in der Nachkriegszeit ums Überleben. Die Autorin hat hier wirklich harten Tobak genommen und in einen Roman gebracht, der seinesgleichen sucht. Es war spannend. Es war emotional. Ich habe dieses Buch regelrecht verschlungen und kann ehrlich sagen: Das ist bislang für mich das Buch des Jahres 2022! Die Autorin hat die historischen Fakten so perfekt in eine zu Herzen gehende Geschichte umgesetzt und Charaktere erschaffen, die am Ende des Buches fast schon Familie sind und die man gerne noch weiter begleiten möchte und über die man noch mehr erfahren möchte.

Ich kann nur sagen: Lest dieses Buch, es ist einfach nur perfekt!

Fazit:
Mit „Stay away from Gretchen – Eine unmögliche Liebe“ hat Susanne Abel den perfekten Roman geschrieben. Basierend auf historischen Fakten und auch basierend auf der Krankheit ihrer Mutter, schreibt sie in der Gegenwart und der Zukunft und lässt uns Greta und Tom begleiten. Durch das Nachkriegsdeutschland mit den Brown Babies, den Rassegesetzen aber auch dem Fanatismus, der im Dritten Reich herrschte. Wir erleben Gretas Erwachsenwerden. Dann die Gegenwart, ihre Demenzerkrankung und ihr Sohn Tom, der für sie da ist und versucht, ihre Vergangenheit zurückzubringen. Dieses Buch ist ein Pageturner, der alles hat von Fakten, Emotionen, eine Geschichte, die mehr ist als nur eine Geschichte und Charaktere, die man zu gerne in seinem Leben haben würde.

5 Sterne für dieses Buch, das für mich DAS Buch des Jahres ist!

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