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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.07.2022

Wissenswertes über ein unterschätztes Organ

Darm mit Charme
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In diesem tollen Sachbuch werden medizinisches Fachwissen und neueste wissenschaftliche Studien klar verständlich und immer auch mit einer Prise Humor an den interessierten Laien weitergegeben.

Nach der ...

In diesem tollen Sachbuch werden medizinisches Fachwissen und neueste wissenschaftliche Studien klar verständlich und immer auch mit einer Prise Humor an den interessierten Laien weitergegeben.

Nach der Lektüre werde ich meinem Darm mit Sicherheit mehr Aufmerksamkeit schenken, denn die Autorin hat mich überzeugt, dass dieses faszinierende Organ mehr kann, als Nahrung weiterzubewegen und für die Ausscheidung von nicht Verwertbarem zu sorgen.

Das Hörbuch wird sehr charmant von der jungen Autorin selbst gelesen. Ich werde mir aber zusätzlich noch das Buch ins Regal stellen, da man dieses Sachbuch sicher immer mal wieder gerne zur Hand nimmt, um etwas nachzuschlagen.

Sehr empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 07.07.2022

Am Ende wird alles gut, sonst ist es nicht das Ende

The Maid
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Molly Gray, die liebenswerte Protagonistin aus „The Maid „ von Nita Prose lernt früh, dass sie anders ist. Sie bekommt manche Dinge nicht mit, kann Gesichtsausdrücke nicht deuten und nimmt dass was man ...

Molly Gray, die liebenswerte Protagonistin aus „The Maid „ von Nita Prose lernt früh, dass sie anders ist. Sie bekommt manche Dinge nicht mit, kann Gesichtsausdrücke nicht deuten und nimmt dass was man ihr sagt gerne für bare Münze. Schon als Kind wird sie für ihr Anderssein gehänselt, wird aber aufgefangen durch die Liebe ihrer Großmutter, die sie alleine aufzieht. Mit ihrer Hilfe bekommt sie auch eine Stelle als Zimmermädchen im Regency Grand. Hier sind ihre besonderen Qualitäten , die Vorliebe für wiederkehrende Routinen gefragt, und sie ist ohne Zweifel das gründlichste und zuverlässigste Zimmermädchen des Hotels. Doch mit dem Tod ihrer Großmutter verschwindet ihre wichtigste Stütze im Alltagsdschungel und schon wird Molly in einen Mordfall hineingezogen.

Ich habe diesen humorvollen Wohlfühlkrimi , der im Hörbuch so grandios von Anna Thalbach vertont wurde sehr genossen. Molly‘s etwas einfältige Art und ihre Versuche mit den Weisheiten ihrer Großmutter das Leben zu meistern , waren wunderbar nachzuverfolgen, da die Geschichte aus ihrer Perspektive erzählt wird. Es war wirklich zu süß, wenn sie morgens an den Hotelzimmertüren höflich anfragte, ob es recht wäre das Zimmer jetzt wieder in den Zustand höchster Perfektion zurückzuversetzen. Die Schulungen des Hoteldirektors Mr. Snow hatte sie wie ein Schwamm aufgesaugt und für den Umgang mit den Gästen umgesetzt. Das machte sie sehr sympathisch und liebenswert, aber man konnte sich auch gut vorstellen, dass sie nicht nur prädestiniert für Fettnäpfchen war, sondern mit ihrer besonderen Art auch schnell ausgenutzt werden würde.

Ich habe Anna Thalbach total gerne gelauscht. Sie hat neben Molly auch den anderen Haupt- und Nebenfiguren ganz individuelle, einzigartige Stimmen gegeben, wobei ich besonders den mexikanischen Tellerwäscher erwähnen möchte, dessen Akzent ich so sehr mochte.

Diese Geschichte lebt wirklich von ihren Figuren und war ein echter Hörgenuss.

Der Untertitel - Ein Zimmermädchen ermittelt- ist allerdings irreführend. Molly entdeckte den Toten im Hotel zwar als Erste, machte sich mit ihrer Naivität aber auch schnell zur Verdächtigen, dabei hätte sie eigentlich eine perfekte Zeugin sein können, denn sie hatte zweifellos einen Blick für Details. Wunderbar übrigens auch das Hotelsetting. Es hat riesigen Spaß gemacht die Pracht eines Luxushotels vom Blickwinkel einer Bediensteten zu sehen.

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Veröffentlicht am 26.06.2022

Multikulti

Liebesheirat
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„Liebesheirat“ ist eine wunderbare sehr vergnügliche multikulturelle Familiengeschichte, die sich aber ganz anders entwickelt als man zunächst denkt und sich mit einer Vielzahl interessanter Themen auseinandersetzt.

Yasmin ...

„Liebesheirat“ ist eine wunderbare sehr vergnügliche multikulturelle Familiengeschichte, die sich aber ganz anders entwickelt als man zunächst denkt und sich mit einer Vielzahl interessanter Themen auseinandersetzt.

Yasmin Ghorami, Tochter indischer Einwanderer und Joe Sangster , haben sich im Medizinstudium kennengelernt und wollen heiraten. Bevor die Hochzeitsvorbereitungen konkret werden, sollen sich die beiden sehr unterschiedlichen Familien erst einmal kennenlernen. Während im Hause Ghorami das Thema Sex z.B ein großes Tabu ist, ist Joe‘s Mutter Harriet eine überzeugte Feministin und sehr freizügig eingestellt. Entsprechend unwohl fühlt sich Yasmin vor dem Zusammentreffen der Familien.

Natürlich erwartet man als Leser einen Culture Clush , aber weit gefehlt. Die Autorin Monica Ali verarbeitet ganz andere Themen in ihrem Roman wie z.B. dysfunktionale Familien, Alltagsrassismus, Familienstrukturen, Frauenfeindlichkeit und Vieles mehr.

Die anfängliche Sorge, dass die beiden Familien sich vielleicht nicht verstehen könnten ist letztendlich Yasmin‘s kleinstes Problem und zudem völlig unbegründet.

Monica Ali hat für ihre mitreißende Familiengeschichte spannende Charaktere erschaffen, die viele Facetten haben, durch positive aber auch negative Eigenschaften sehr lebensecht wirken. Yasmin‘s Vater z.B ist ein stolzer Mann aus einfachen Verhältnissen , der es trotzdem zum Mediziner gebracht hat. Er diskutiert mit Yasmin, die zu seiner größten Freude auch Ärztin geworden ist, immer wieder erdachte Fallstudien, damit er und seine Tochter mehr Diagnosesicherheit erlangen. Auf der anderen Seite lässt er an seinem Sohn kein gutes Haar. Ihn hält er für faul und antriebslos und wirft ihm vor, dass er in dessen Alter schon eine Familie ernährt hat.

Die Autorin schreibt flüssig und einfühlsam und mit viel Situationskomik auch eine Gesellschaftsstudie des multikulturellen Großbritannien. Ich fühlte mich sehr gut unterhalten und werde auf jeden Fall auch wieder zu Büchern der Autorin greifen.

Große Empfehlung!

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Veröffentlicht am 19.06.2022

Karrierefrau in den 60erJahren

Eine Frage der Chemie
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Elisabeth Zott ist Chemikerin und dass, in den spießigen 60erJahren, einer Zeit, in der man für Frauen nur die drei Ks (Küche, Kirche und Kinder) vorgesehen hatte. Elisabeth ist nicht nur clever, sie ...

Elisabeth Zott ist Chemikerin und dass, in den spießigen 60erJahren, einer Zeit, in der man für Frauen nur die drei Ks (Küche, Kirche und Kinder) vorgesehen hatte. Elisabeth ist nicht nur clever, sie weiß auch, dass sie gut ist in ihrem Job als Wissenschaftlerin und so manchen Chemikerkollegen locker in die Tasche stecken kann. Sie ist auch eine Einzelgängerin, denn selbst ihren Geschlechtsgenossinnen ist sie suspekt. In dem über das Institut hinaus bekannten, hochbegabten Chemikerkollegen Calvin Events erkennt Elisabeth einen Seelenverwandten, als sie in sein Labor stolpert. Die Liebesgeschichte, die sich zwischen den beiden Außenseitern entwickelt wird ihnen im Kollegenkreis zutiefst mißgönnt. Unter den Augen ihrer empörten Umgebung führen die beiden eine sehr moderne und gleichberechtigte Beziehung, in der sie auch über wissenschaftliche Fragestellungen diskutieren, sich gemeinsam dem Herrensport Rudern widmen und gar nicht daran denken den Bund der Ehe einzugehen.

Bonnie Garmus hat mit ihrer Protagonistin Elisabeth Zott eine Figur geschaffen, die in die falsche Zeit geboren wurde und die man als Leser einfach ins Herz schließen muss, denn sie ist zwar einerseits knochentrocken aber auch absolut ehrlich. Falschheit ist ihr völlig fremd und sie hat die erfrischende Eigenschaft deutlich zu sagen, was sie denkt, ohne sich um mögliche Konsequenzen zu scheren. Calvin Events ist genauso und deshalb passt dieses nerdige Paar auch wirklich perfekt zusammen, bis das Schicksal zuschlägt und Elisabeth als alleinerziehende Mutter alleine weitermachen muss. Sie wird ausgerechnet fürs Fernsehen entdeckt und soll die Kochshow „Essen um 6“ moderieren , die sie kurzentschlossen in eine Chemiestunde umwandelt. Herrlich! „Eine Frage der Chemie“ ist eine witzige aber nie seichte oder alberne sehr unterhaltsame Lektüre zum Thema Emanzipation. Das Hörbuch, gelesen von Luise Helm ist wirklich wunderbar und ein wahrer Hörgenuss. Der Schreibstil ist locker und spritzig und das Buch hat wirklich das Potential zu einem der Top Lieblingsbücher in diesem Jahr für mich zu werden..

Große Empfehlung!

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Veröffentlicht am 15.06.2022

Tückische Erinnerungslücken

Aquila
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Aquila ist wieder ein typischer Poznanski Jugendthriller, rasant, unterhaltsam, und man tappt bis zum Schluss mit Protagonistin Nika im Dunkeln.

Ihr fehlen nämlich zwei volle Tage in ihrem Leben, an die ...

Aquila ist wieder ein typischer Poznanski Jugendthriller, rasant, unterhaltsam, und man tappt bis zum Schluss mit Protagonistin Nika im Dunkeln.

Ihr fehlen nämlich zwei volle Tage in ihrem Leben, an die sie einfach null Erinnerungen hat. Das ist besonders schlimm, weil ihre Mitbewohnerin Jenny in diesem Zeitfenster ums Leben gekommen ist und sie, Nika, für die Polizei schnell zur Hauptverdächtigen wird.

Das Buch, dass ich als Hörbuch vorliegen hatte, hat mir großen Spaß gemacht und mir meinen Alltag versüßt. Das Setting Siena ist wirklich ein Traum. Man erkundet mit der Protagonistin diese wunderschöne Stadt und erfährt ganz nebenbei noch die ein oder andere städtebauliche Besonderheit. Die junge Austauschstudentin Nika ist eine clevere Frau, die sich so schnell nicht unterkriegen lässt. Auch die anderen Figuren, waren durchaus authentisch und mal mehr oder weniger sympathisch.

Ich empfehle dieses kurzweilige Hörbuch, eingesprochen von Laura Maire, die eine sehr passende jugendliche Stimme mitbringt gerne weiter für junge Leser ab 12 Jahren, aber auch für Erwachsene.

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