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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2022

1,5 Sterne und die Suche nach dem roten Faden der Geschichte

Simón
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Klappentext:

„Als Kind träumt sich Simón aus der Bar seiner Eltern in die Welt von Dumas` Abenteuerromanen fort. Auch das Barcelona der Neunzigerjahre steckt voller Euphorie, doch selbst der Glanz der ...

Klappentext:

„Als Kind träumt sich Simón aus der Bar seiner Eltern in die Welt von Dumas` Abenteuerromanen fort. Auch das Barcelona der Neunzigerjahre steckt voller Euphorie, doch selbst der Glanz der Stadt und die Magie der Bücher können Simón nicht vor allen Herausforderungen bewahren, die die Zukunft für ihn und sein Umfeld bereithält.



Simón wächst, weitgehend sich selbst überlassen, in einer Bar am Stadtrand von Barcelona auf. Nicht unbedingt der beste Ort für einen kleinen Jungen, doch sonntags verwandelt sich Simóns Leben in pure Magie. Denn jeden Sonntag bringt ihm sein Cousin einen historischen Abenteuerroman vom Bücherflohmarkt des Viertels mit. Die Helden dieser Romane vergisst Simón nie wieder. Nicht, als sein Cousin spurlos verschwindet, und auch nicht, als Simón die Liebe kennenlernt und sich als Koch in Luxusküchen verdingt. Doch weder die strahlende Stadt ist vor der Entzauberung gefeit, noch Simóns eigenes Leben...“



Autor Miqui Otero hat „Simón“ verfasst. Das Buch wird vom Verlag so beschrieben „Miqui Otero hat mit diesem zärtlichen, mehrere Jahrzehnte umspannenden Familienroman nicht nur seinem Helden Simón und der sinnstiftenden Kraft der Literatur, sondern auch seiner Heimatstadt Barcelona ein Denkmal gesetzt.“. Ich muss zugeben das ich keinen Punkt davon unterschreiben kann. Warum? Simóns Geschichte wirkt von Beginn an verworren und verklärt. Entweder liegt es an der Wortwahl oder am Ausdruck? Ich weiß es nicht. Simón und Rico (sein Cousin) blieben mir fern bis zur letzten Seite. Beide entwickeln sich, finden zusammen, entfernen sich wieder von einander, machen Erfahrungen fürs Leben aber welcher Tenor soll hier erzählt werden? Von dem Flair Barcelonas fehlt hier ebenfalls jede Spur. Gerade darauf hatte ich große Hoffnung in das Buch gesetzt aber leider ist diese zerplatzt. Es gab einen besonderen Spruch den ich mir mal sehr gut eingeprägt habe und der hier treffend passt: „Ich höre (das wandeln wir hier mal in „lesen“ ab) was du sagst, verstehe aber nicht was du meinst“. Nach allen Parts, nach allen Zeitsprüngen wurden die Fragezeichen im Kopf immer größer. Der rote Faden der Geschichte ist hauchdünn zu erahnen aber nicht treffend zu benennen. Die Protagonisten bleiben mir, wie so vielen Lesern bei diesem Buch, fremd bis zum Schluss. Hier wirkt nichts zärtlich, oder gar sinnstiftend wie vom Verlag beschrieben. Sinnstiftend sowieso nicht, denn dieses Buch gibt Rätsel auf und man sucht vergeblich nach Antworten. Simons Liebe für Bücher und ihre Geschichten war gerade zu Beginn wirklich schön zu lesen aber das war es dann auch. Ich muss wirklich gestehen, ich weiß nicht, welches Denkmal das sein soll, das Miqui Otero hier angeblich für seine Heimatstadt Barcelona erschaffen haben soll. Ich kann es nicht erkennen und bleibe lieber bei Gaudís Sagrada Família… 1,5 Sterne für diese Geschichte

Veröffentlicht am 26.07.2022

1,5 Sterne

Detransition, Baby
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Klappentext:
„Reese und Amy sind ein glückliches Paar, zwei trans Frauen in New York, mit dem Traum von einer Familie. Doch dann entscheidet sich Amy, wieder als Mann zu leben, und die Liebe zerbricht. ...

Klappentext:
„Reese und Amy sind ein glückliches Paar, zwei trans Frauen in New York, mit dem Traum von einer Familie. Doch dann entscheidet sich Amy, wieder als Mann zu leben, und die Liebe zerbricht. Als drei Jahre später Amesʻ Chefin Katrina unerwartet von ihm schwanger wird, fasst Ames einen Plan: Warum ziehen sie das Kind nicht gemeinsam groß, zu dritt?“

In einer Zeit, in der die Regenbogenflagge mal mehr, mal weniger farbintensiv daher kommt, kommt dieses Buch genau richtig - so dachte ich. Die Welt ist bunt und jeder soll nach seinem Gusto leben und leben dürfen!
Torrey Peters hat „Detransiton, Baby“ verfasst und mich wirklich enttäuscht. Gleich vorab: der Plot der Geschichte ist gut und vor allem extrem wichtig zu benennen aber es kommt auf das WIE an. Peters hat hier nicht nur jede Menge Kauderwelsch verfasst, sie springt recht früh in die Gossen-Sprache über und überhäuft den Leser mit Worten, die man nicht lesen will, weil sie einfach nicht zum Thema passen bzw. einfach unpassend für die Geschichte sind. Der angeblich rote Faden verliert sich rasant in Nichtigkeiten und zu vielen wirren Storys, dass man die Lust am Buch schnell verliert. Es gab so einige Situationen die einen nur fragend und staunend zurück lassen. Mit einem HInfizierten schlafen? So mal zum Spaß? Soll das Humor sein, Ernst oder ist das einfach nur dümmlich? Hier werden Menschengruppen bloß gestellt und auf gewisse Weise einfach falsch beleuchtet. Was soll so etwas? Der Regenbogen wurde einfach immer farbloser und selbst schwarz-weiß war zum Schluss nicht mehr drin. Wie anderen Lesern auch schon aufgefallen ist, werden zudem viele Wörter frei erfunden und sollen das Thema Trans wohl auflockern bzw. uns in dessen Welt ein wenig einweißen - dass ist alles völlig falsch angepackt und passt rein gar nicht zu diesem Thema. Schlussendlich hatte ich das Gefühl, hier soll auf Krampf mit den derbsten Worten das Trans-Thema beim Leser befriedigt werden.
Mein Fazit: 1,5 Sterne für den Plot aber die Umsetzung ist in allen Strängen einfach nur schlecht, demütigend und nicht clever durchdacht.

Veröffentlicht am 26.06.2022

1,5 Sterne

Der Ausflug
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Klappentext:

„Eine aufrüttelnde Reise ins Herz der deutschen Finsternis



Amalia, Josef, Gero und Bodo, Freunde seit Kindheitstagen, haben sich zu einer sommerlichen Kanutour verabredet. Kaum sind sie ...

Klappentext:

„Eine aufrüttelnde Reise ins Herz der deutschen Finsternis



Amalia, Josef, Gero und Bodo, Freunde seit Kindheitstagen, haben sich zu einer sommerlichen Kanutour verabredet. Kaum sind sie an ihrem Ausflugsziel angekommen, verdichten sich die Anzeichen, dass sie hier nicht willkommen sind. Vor allem Josef, der Schwarz ist, bekommt die Ablehnung von Menschen zu spüren, die aus Prinzip gegen alles Fremd-Aussehende sind. Doch soll man sich von ein paar ewiggestrigen Provinzlern einschüchtern lassen? Einfach klein beigeben? – Amalia, Josef, Gero und Bodo entscheiden sich dafür, zu bleiben, und ab da gibt es kein Zurück mehr. Jeder Schritt weiter ist einer auf den Abgrund zu. Alle ahnen, dass dieser Ausflug kein gutes Ende nehmen wird. Doch keiner will es wahrhaben. Schon bald geht es nicht mehr um ein sommerliches Abenteuer, sondern nur noch darum, mit heiler Haut davonzukommen.“



Autor Dirk Kurbjuweit hat den Roman „Der Ausflug“ verfasst. Er wird als „Eine aufrüttelnde Reise ins Herz der deutschen Finsternis“ beschrieben, doch ich musste feststellen, dass ich weder das eine noch das andere fand. Das Thema welches Kurbjuweit anspricht, ist hochaktuell, ist brisant und wird es wohl auch leider immer bleiben - verschiedene Hautfarben der Menschen, ganz besonders die der Schwarzen (welches nicht nur ein deutsches Problem ist, wie hier angeprangert!). Der Klappentext wirkt äußerst ansprechend und man erwartet genau zu diesem Thema ein gewisses Niveau und eine stete Story. Erhält man aber nicht. Punkt. Enttäuscht ist man als Leser. Punkt. Vieles erscheint hier völlig abstrus, unrealistisch und hanebüchen. Wie anderen Lesern ebenfalls aufgefallen ist, sind die Dialoge recht langatmig und anspruchslos. Man wartet als Leser auf das Aha-Erlebnis dieses Romans aber man erhält es nicht. Es verschwindet irgendwo im Nirwana. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich dieses Buch auch nicht in irgendein Genre packen kann, so konfus ist es. Vielleicht soll es das auch sein?! Zudem sind eben viele Parts (auch zwischen den vermeintlichen Freunden) selbst zu zugespitzt. Vielleicht soll auch das so sein. Vielleicht entwickeln sich Konflikte immer so im Verborgenen bis sie herausbrechen, auch bei den Menschen, bei denen man es nie vermutet. Ich habe lange über dieses Buch nachgedacht und diese Rezension hat seine Zeit gebraucht, denn egal ob vom Autor explizit so gewollt oder nicht, es war einfach nicht das was ich erwartet, erhofft hatte. Das Thema bietet so viel Potential und es wurde keinesfalls gekonnt angepackt. 1,5 Sterne für diese Darbietung.

Veröffentlicht am 09.04.2022

1,5 Sterne

Unsere Zeit ist immer
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Klappentext:

„Zwei Dinge weiß Minnie ganz genau: Dass an ihrem Geburtstag immer alles schiefläuft, was nur schieflaufen kann – und dass ein Mann namens Quinn der Grund dafür ist. Minnie ist ihm noch nie ...

Klappentext:

„Zwei Dinge weiß Minnie ganz genau: Dass an ihrem Geburtstag immer alles schiefläuft, was nur schieflaufen kann – und dass ein Mann namens Quinn der Grund dafür ist. Minnie ist ihm noch nie begegnet. Doch sie weiß, dass sie beide am Silvesterabend kurz nach Mitternacht im selben Londoner Krankenhaus geboren wurden. Quinn kam eine Minute früher zur Welt und gewann als erstes Neunzigerjahre-Baby fünfzigtausend Pfund, während Minnie leer ausging. Als sie sich an ihrem gemeinsamen 30. Geburtstag durch einen Zufall kennenlernen, weiß Minnie endgültig, dass Quinn die für sie bestimmte Portion Glück einfach gestohlen hat: Im Leben des gutaussehenden, charmanten Unternehmers läuft alles glatt, während sie kurz davor ist, ihre Wohnung und den geliebten Job als Köchin zu verlieren. Doch wenn sie aus so unterschiedlichen Welten kommen, warum laufen sie sich fortan immer wieder über den Weg? Und warum lässt jede Begegnung Minnies Herz ein bisschen schneller schlagen?“



Autorin der Geschichte ist Sophie Cousins. Zugegeben die Geschichte hat einen gewissen Humor aber das war es auch. Ihre Charaktere sind flach und langweilig beschrieben, der Plot der Geschichte hat null Niveau und wirkt komplett klischeehaft. Hier geht die Autorin nach dem Motto „Schwarz oder Weiß“ vor. Es gibt nur „Gut oder Böse“. Protagonistin Minnie (die auch noch „Cooper“ als Nachtnamen hat - welch gähnende Werbung für ein Fahrzeug auf vier Rädern) ist das arme Opfer und Quinn ist der Sieger (sein arroganter Charakter passt wiederum perfekt zur Figur) - alles steht im Vorfeld bereits fest ohne das man tief in die Story eintauchen muss. Der Verlauf ist ohne großes Flair und an sehr vielen Stellen vorhersehbar. Man soll als Leser mit Minnie Mitleid haben, welches sich aber mit ihrer ganzen und vor allem naiven Art bei mir keineswegs eingestellt hat. Zudem spielen hier noch eine, gefühlt unzählige, Anzahl an weiteren Darstellern mit - das verwirrt, ist zu viel und einfach nur langweilig. Das letzte Drittel des Buches habe ich quer gelesen - das sagt alles. Ich empfand null Tiefgang für diese wohl rührselige Geschichte, oder ich war einfach die falsche Zielgruppe. Ein wirklicher Pluspunkt, und deshalb gibt es auch 1,5 Sterne von mir, war der Humor. Der war an den passendsten Stellen eingewoben und lockerte alles ein wenig auf. Dennoch brachte es keine Wendung für meine Meinung zum Buch.

Veröffentlicht am 04.10.2020

Einfach nur zum gähnen

Klammerblues um zwölf
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!1,5 Sterne!



Klappentext:

„Fee, 57, befindet sich im Ausnahmezustand: Ihr Gatte Teddy ist ungeplant gestorben! Nun hängt sie auf dem Sofa rum und übersteht die Tage nur mit Chips, Prosecco, Musik und ...

!1,5 Sterne!



Klappentext:

„Fee, 57, befindet sich im Ausnahmezustand: Ihr Gatte Teddy ist ungeplant gestorben! Nun hängt sie auf dem Sofa rum und übersteht die Tage nur mit Chips, Prosecco, Musik und Seriengucken. Am Ende eines einsamen Silvesterabends steht plötzlich Nachbarin Claudine vor der Tür. Die energische Sechzigjährige bringt Fees Dasein mit ihrer Lebenslust durcheinander. Sie macht sogar den absurden Vorschlag, mit ihr und der 72-jährigen Mary, die für den Seniorentriathlon trainiert und sehr frei über die Liebe denkt, eine WG zu gründen. Fee stürzt sich ins Leben, stolpert über die Leine eines hustenden Mopses, verknallt sich in Winnetou - und schneidet endlich alte Zöpfe ab!“



Autorin Carla Berling soll bekannt sein für ihren Humor und ihre tollen Bücher...nun gut...ich hatte die Gelegenheit dieses Buch von ihr zu lesen.

Leider hat es überhaupt nicht meine Lachmuskeln beansprucht und ich fand es einfach nur langweilig, klischeehaft und dümmlich. Allein die Namen der Protagonisten....ach herje....vor 57 Jahren war „Fee‘s“ Vorname noch nicht populär genug wie heute - egal....soll ja alles Humor sein. Als es dann aber immer wieder um das Gewicht ging und gewisse Klischees angesprochen wurden, konnte ich mir ein Augenrollen und Kopfschütteln nicht verkneifen....der Witzfaktor war hier endgültig weg und ich habe mich ernsthaft gefragt, ob ich noch weiter lesen solle. Berling wiederholt ständig Wörter/Begriffe, verzettelt sich in sinnlosem Geschwafel und versucht auf Krampf ihrer Geschichte einen Sinn einzuhauchen. Die 1,5 Sterne gibt es von mir für ihre Idee, aber leider nicht mehr, denn an ihrer Umsetzung hat es gewaltig gehapert. Nö, das war nicht meins...Schade.

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