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Veröffentlicht am 27.06.2022

Eine Freundschaft für immer?

Die Freundinnen vom Strandbad (Die Müggelsee-Saga 1)
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Als Fan von Büchern mit historischem Hintergrund stieß ich auf dieses Exemplar und begann gespannt zu lesen.

In der Geschichte geht es um die Mädchen Martha, Clara und Betty, die durch einen Badeunfall ...

Als Fan von Büchern mit historischem Hintergrund stieß ich auf dieses Exemplar und begann gespannt zu lesen.

In der Geschichte geht es um die Mädchen Martha, Clara und Betty, die durch einen Badeunfall im Juli 1956 zu besten Freundinnen werden. Je unterschiedlicher sie sind, desto mehr sind sie sich eine Stütze und genießen die Sommer zusammen im Freibad. Doch wird das immer so sein oder stören die heraufziehenden dunklen Wolken diesen Bund?

Die Handlung wird von einem beobachtenden Erzähler geschildert, der immer abwechselnd eines der Mädchen und deren Umgebung beleuchtet. Dadurch bekommt man einen guten Überblick über die jeweiligen Figuren und ihre Lebensumstände.

Der Autorin gelingt es eine tolle Freundschaft vor historischem Hintergrund aufzuzeigen, denn es wird deutlich wie das Leben unter Stasibeobachtung ist, wie die Trennung zwischen Ost- und Westsektor langsam voranschreitet bis der Bau der Mauer startet.

Die dargestellten Schicksale und Probleme der Mädchen berühren den Leser. Zunächst beginnt alles gemächlich bis das Drama immer mehr seinen Lauf nimmt und der Band regelrecht in einem Showdown endet, der Lust auf den zweiten Band macht.

Etwas schade fand ich, dass der Autorin einige Schnitzer passiert sind, die beim genauen Leser nicht ganz logisch erscheinen. Es wird so manches erwähnt, was die Geschichte nicht wirklich voranbringt, sowie kaum von Belang sind und eben kleine Logikfehler. Das ist ärgerlich, hat aber den Genuss der Geschichte nur ein wenig geschmälert.

Die Schreibe vom Julie Heiland lässt sich ansonsten angenehm lesen, dass man nach einem harten Arbeitstag gut abgelenkt wird und sich mal etwas wegträumen kann.

Fazit: Eine gelungene Geschichte über Freundschaft im Wandel der Zeit. Ich habe das Buch gern gelesen und sehne das Erscheinungsdatum des zweiten Bandes herbei.

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Veröffentlicht am 12.05.2022

Ein Sommer der Aufarbeitung...

Sommerschwestern
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Ich wollte etwas Frisches, Sommerliches lesen und ich bekam sogar etwas mehr.

In der Geschichte geht es um die vier Schwestern Doro, Yella, Helen und Amelie, deren Mutter Henriette sie zu einem wichtigen ...

Ich wollte etwas Frisches, Sommerliches lesen und ich bekam sogar etwas mehr.

In der Geschichte geht es um die vier Schwestern Doro, Yella, Helen und Amelie, deren Mutter Henriette sie zu einem wichtigen Treffen beordert und das ausgerechnet an den Urlaubsort, an dem einst der Vater starb. Was hat die Mutter vor? Was kann so wichtig sein, dass sie so kurzfristig ihre Kinder sehen will?

Zunächst einmal muss ich sagen hat Frau Peetz den Urlaubsort Bergen so unglaublich toll beschrieben, dass man dort selbst gerne mal Urlaub machen möchte. Es hatte wirklich etwas Entspanntes und Ruhiges, so wie man sich das in den Ferien wünscht.

Die Schwestern sind so unterschiedlich wie Feuer und Wasser. Ich fand alle gleichermaßen interessant, konnte mich aber mit keiner so ganz identifizieren, was ich persönlich aber auch nicht schlimm fand. Spannend und wichtig fand ich jedoch, dass aufgezeigt wird, dass zwischen Geschwistern eben nicht immer eitel Sonnenschein herrscht, sondern es auch mal knatscht. Gerade die Eifersüchteleien fand ich gut, zeigt es doch, dass sie auch nur Menschen mit Problemen sind.

Das Geheimnis wird erst recht spät gelüftet und die ganz große Überraschung war es nicht. Ich hatte schon in eine ähnliche Richtung gedeutet. Ich mochte, dass sie ihre Mutter ihren Weg gehen lassen, auch wenn diese ihnen das Leben nicht immer leicht gemacht hat.

Durch die Gespräche untereinander wird klar, dass es eben keinen richtigen Liebling in der Familie gibt, sondern dass sich die Schwestern das eingeredet haben, weil sie bestimmte Situationen so interpretiert und nicht weiter nachgefragt haben.

Fazit: Gelungene Lektüre für Zwischendurch, auf der Sonnenliege, in der Hängematte oder wo es sich sonst gut entspannen lässt.

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Veröffentlicht am 06.05.2022

Auf den Spuren der Wörter und ihrer Bedeutung...

Die Sammlerin der verlorenen Wörter
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Ein Buch über die Entstehung und Bedeutung von Wörtern, das klingt nach perfekter Unterhaltung für Leseratten, oder?

In der Geschichte geht es um Esme, deren Vater Lexikograph ist. Da sie keine Mutter ...

Ein Buch über die Entstehung und Bedeutung von Wörtern, das klingt nach perfekter Unterhaltung für Leseratten, oder?

In der Geschichte geht es um Esme, deren Vater Lexikograph ist. Da sie keine Mutter mehr hat, verbringt sie viel Zeit bei ihrem Vater und seiner Arbeit. Die Faszination für Wörter wächst, doch haben sie dieselbe Bedeutung für Männer und Frauen oder gibt es da Unterschiede?

Die Geschichte braucht ein wenig, um so richtig in die Gänge zu kommen, daher sollte man sich davon nicht direkt abschrecken lassen. Der Stil der Autorin hat etwas Ruhiges und Geerdetes an sich, daran muss man sich erst einmal gewöhnen. Hat man die ersten 150 Seiten geschafft, lässt einen der Roman dann auch wirklich nicht mehr los.

Gut gefallen haben mir die zahlreichen Erklärungen zu Wörtern und ihrer Bedeutung und vor allem, dass dies im englischen Original geschieht und dann auch nochmal übersetzt auftaucht.

Für die Figuren brauchte ich etwas Zeit, um mich in sie einzufühlen. Bei Esme hat man mit der Zeit wirklich gemerkt, dass das weibliche Pendant in ihrem Leben fehlt. Zum Glück gibt es Lizzie, ein Dienstmädchen, die immer an ihrer Seite ist. Ich mochte Lizzie als Charakter ungemein, da sie so fürsorglich ist und obwohl der Altersunterschied zwischen beiden Mädchen nicht sonderlich groß ist, strahlte Lizzie etwas enorm Mütterliches aus.

Mich hat wirklich sehr erstaunt wie aufwendig es gewesen ist all die Worte zusammenzutragen, um dann ein mehrbändiges Wörterbuch zu erstellen. Irgendwie hatte ich mir das einfacher vorgestellt und daher sehr gut, dass der Roman hier für erhellende Momente sorgt.

Zudem mochte ich, dass auch die Frauenrechtsbewegung beleuchtet wird und was Wörter in diesem Zusammenhang für eine Bedeutung haben. Es wurde in der Geschichte doch sehr deutlich wie eingeschränkt die Entwicklung für Frauen war, um sich zu bilden und mitbestimmen zu können.

Fazit: Ein Roman, der etwas braucht eh er dann mit Emotionen und Charme überzeugen kann. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und Neues dazu gelernt und spreche daher gern eine Empfehlung aus. Klasse!

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Veröffentlicht am 28.04.2022

Lassen Sie mich durch ich bin Arzt!

Whitestone Hospital - High Hopes
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Meine Hoffnung war groß, dass ich hier leichte Unterhaltung bekomme, die hart nach Grey's Anatomy schreit und genau das tat es dann auch.

In der Geschichte geht es um Laura, die frisch mit ihrem Medizinstudium ...

Meine Hoffnung war groß, dass ich hier leichte Unterhaltung bekomme, die hart nach Grey's Anatomy schreit und genau das tat es dann auch.

In der Geschichte geht es um Laura, die frisch mit ihrem Medizinstudium fertig geworden ist und unbedingt nach Phoenix ans Whitestone Hospital möchte. Als ihr Traum wahr wird, kann sie es kaum fassen. Aber wird sie den harten Job packen? Und vor allem: Warum nur muss ihr Vorgesetzter so unglaublich süß sein, das kann doch nur gefährlich werden, oder?

Die Handlung wird uns aus den Perspektiven von Laura Collins und Nash Brooks näher gebracht und ich fand es richtig gut, dass wir in beide Köpfe schauen können.

Mit Laura als Figur musste ich erst warm werden, da sie für mich erstmal das arme Mädchen ohne Eltern und die Streberin war. Erst im Verlauf merkte ich, dass da doch noch mehr dahinter steckt. Dennoch war sie mir oft zu perfekt, aber das erklärt natürlich gut warum andere auf sie eifersüchtig sind.

Nash hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Ich mochte, dass er so gar nicht an sich denkt, sondern nur an das Wohl von Laura und natürlich den Patienten des Krankenhauses. Dennoch fand ich Ian als Charakter einfach noch witziger und anziehender. Hier hatte ich dauernd Mac Dreamy und Mac Sexy im Kopf.

Das hin und her zwischen den beiden Hauptfiguren war absolut nötig und wichtig, sonst wäre es ja keine ordentliche Liebesgeschichte. Die Themen wie schwere Verletzungen, Tod, Verlust, Versagensängste und Co fand ich gut umgesetzt.

Mir hat gut gefallen, dass die Handlung in Amerika spielt, da so mehr Spannungspotential bleibt, weil dort einfach doch mehr passiert als im Landkrankenhaus in Deutschland. Ob nun Phoenix oder eine andere Stadt, davon hat man jetzt nicht wirklich etwas gemerkt, weil alle Beteiligten ja eh ausschließlich im Krankenhaus sind und selten frei haben.

Den Krankenhausalltag habe ich als sehr realistisch empfunden und ich war froh, dass bei Verletzungen oder OPs nicht zu sehr ins Detail gegangen wird. Es wird so beschrieben, dass es spannend ist, einen aber nicht überfordert.

Das was mir richtig gut gefallen und mir viel Freude bereitet hat, waren die diversen coolen Sprüche und witzigen Szenen.

Das mega fiese Cliffhanger Ende wird mich in jedem Fall zwingen weiterzulesen. Da bin ich ehrlich gesagt auch leicht sauer, denn gerade atmet man als Leser durch und freut sich und dann kommt dieser fiese Twist.

Ich habe von Ava bereits "Truly" gelesen und muss gestehen, dass mich das deutlich mehr fesseln und begeistern konnte, aber einfach weil mir die Figuren näher waren.

Fazit: Guter Auftakt einer Reihe, der Lust auf mehr macht. Gern spreche ich eine Empfehlung aus.

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Veröffentlicht am 22.04.2022

Von Agenten umzingelt..

Die Diplomatenallee
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Eher zufällig bin ich über den Roman gestolpert und ich bin froh darüber, denn hier habe ich über ein Thema gelesen, was mir nahezu unbekannt war.

In der Geschichte geht es um Heike, die einst Graphologie ...

Eher zufällig bin ich über den Roman gestolpert und ich bin froh darüber, denn hier habe ich über ein Thema gelesen, was mir nahezu unbekannt war.

In der Geschichte geht es um Heike, die einst Graphologie studiert, ihr Studium aber nach einem Zerwürfnis abgebrochen hat, obwohl sie die Beste war. Lieber arbeitet sie im Schreibwarenladen und ist glücklich mit Mann und Kindern. Als plötzlich ihr alter Uniprofessor in ihr Leben stolpert ist nichts wie zuvor. Was will er von ihr? Als die ersten Gefahren drohen, hadert Heike an ihren Entscheidungen. Werden sie und ihre Familie das überleben?

Der Roman spielt in der Zeit vom 05. Februar 1974 bis 06. Mai 1974 und obwohl es nur wenigen Wochen sind, verliert man das Zeitgefühl und glaubt die Protagonisten sind deutlich länger in das ganze Drama involviert.

Von der Graphologie habe ich schon mal gehört, aber was genau damit alles möglich ist, das war mir nicht bekannt. Die kleinen Einschübe von Erklärungen zu Buchstabenformen und ihren Bedeutungen waren interessant.

Heike ist als Figur nicht ganz so einfach, weil sie ihrer Umgebung gegenüber oft unnahbar ist. Im Verlauf der Handlung erfährt man immer mehr und versteht dann auch warum sie so agiert. Ich konnte mich gut in sie einfühlen. Ihre Ängste habe ich nicht so gern ausgehalten, denn was sie alles ertragen muss, das ist zwar spannend, aber auch hart.

Ehemann Peter tat mir aufgrund seiner Selbstzweifel leid, dabei ist er so ein toller Mensch. Er ergänzt Heike perfekt und akzeptiert wie sie ist, das hat man doch eher selten. Auch fand ich klasse wie sehr sie sich mögen und dass die Ehe auf Augenhöhe stattfindet, was für die damalige Zeit ja eher selten war.

Mit Bonn hatte ich mich zuvor noch nie beschäftigt und so war ich doch sehr erstaunt wer sich alles in der Bundesrepublik aufhielt und wie viele Spione es von allen Seiten gab. Dauernd abgehört zu werden würde mich wahnsinnig machen.

War der Großteil des Romans immens fesselnd, so fand ich den Schluss etwas übertrieben, da die rohe Gewalt teils zu viel und teils zu konstruiert rüberkam. Insgesamt habe ich mich jedoch gut unterhalten gefühlt und auf jeden Fall Neues gelernt.

Fazit: Unterhaltsamer Einblick in den kalten Krieg und deutsch- deutsche Geschichte. Gern spreche ich eine Empfehlung aus.

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