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Veröffentlicht am 25.03.2024

Zusammenhanglose Gedanken während der Pandemie

Die Verletzlichen
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Dieses Buch führt uns in die Anfangszeit der Pandemie und spielt in New York. Die namenlose Erzählerin kümmert sich um den Papagei ihrer Freundin in deren Wohnung. Dort trifft sie eines Tages auf einen ...

Dieses Buch führt uns in die Anfangszeit der Pandemie und spielt in New York. Die namenlose Erzählerin kümmert sich um den Papagei ihrer Freundin in deren Wohnung. Dort trifft sie eines Tages auf einen jungen Mann, der psychisch nicht stabil ist und aus dem gleichen Grund da ist wie sie. Nichts verbindet die beiden Personen, welche die Umstände in dieser Wohnung mit dem Papagei zusammengebracht haben.
Die Autorin Sigrid Nunez springt in ihrer Geschichte, die eigentlich gar keine ist, von Gedanken zu Gedanken und von einer Erinnerung zur nächsten. Auch wenn die Personen in einer Wohnung zusammentreffen, so dauert es doch eine ganze Zeit, bis eine Annäherung stattfindet. Es werden die unterschiedlichsten Themen behandelt, wie Gesellschaft und Politik, psychische Krankheiten und Alter, die Umwelt und einiges mehr, das alles aber immer nur bruchstückhaft. Immer wieder geht es auch um Literatur und die Kunst des Schreibens, was mit vielen Zitaten unterlegt ist. Diese Gedanken und Gespräche sind nachdenklich und tiefgründig, auch wenn immer wieder Humor durchscheint.
Der Roman lässt sich nicht einfach weglesen, der Schreibstil ist anspruchsvoll, aber gut zu lesen. Dennoch konnte mich diese Erzählung nicht wirklich überzeugen, da mir der rote Faden fehlte.
Es ist ein Buch, auf das man sich einlassen muss.

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Veröffentlicht am 15.12.2023

Gefühle einer Serienmörderin

Meine Männer
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Im Jahr 1876 ist Brynhild erst siebzehn Jahre alt, als sie sich unsterblich verliebt. Doch sie ist nur eine Magd und der Hoferbe hat nicht wirklich Interesse an ihr. Als sie ihm gesteht, dass sie schwanger ...

Im Jahr 1876 ist Brynhild erst siebzehn Jahre alt, als sie sich unsterblich verliebt. Doch sie ist nur eine Magd und der Hoferbe hat nicht wirklich Interesse an ihr. Als sie ihm gesteht, dass sie schwanger ist, schlägt er sie und tritt ihr in den Bauch. Sie flüchtet zu ihren Eltern, doch auch da kann sie nicht auf Verständnis hoffen. Da ihre Schwester in Amerika verheiratet ist und auch Kinder hat, glaubt sie, dass sie dort ihr Leben bestreiten kann. Sie nennt sich nun Belle. Männer treten in ihr Leben, Waisenkinder werden von ihr aufgenommen, doch immer wieder entreißt der Tod ihr diese Menschen. Aber ihr Glück findet sie nicht.
Ich habe mich schwer getan mit dieser Geschichte. Der recht poetische Erzählstil ist sprunghaft und ausufernd und die Person blieb mir fremd. Die Gefühlswelt von Brynhild wird ausführlich und dicht beschrieben, doch über ihre Taten erfährt man wenig. Auf ihrem Grundstück werden später viele Leichen gefunden, doch die Mörderin ist verschwunden. Diese Frau und Serienmörderin (Belle Gunness) hat es tatsächlich gegeben.
Brynhild hat Schreckliches erlebt und das hat traumatische Wunden hinterlassen. Sie setzt große Hoffnungen in jede Art von Beziehung, wird aber immer wieder enttäuscht, da ihre Sehnsucht sich nicht erfüllt. Die Wunden heilen nicht und so kommt es, dass sie ihren Weg geht.
Es ist ein Psychogramm einer ungewöhnlichen Frau.

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Veröffentlicht am 03.11.2023

Ein bedrückender Roman

Steglitz
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Leni Müller ist mit ihrem langweiligen Leben in Steglitz zufrieden. Sie führt ihren Haushalt, geht einmal am Tag einkaufen und schaut gerne vom Fenster auf die Straße. Ihr Mann, ein erfolgreicher Architekt, ...

Leni Müller ist mit ihrem langweiligen Leben in Steglitz zufrieden. Sie führt ihren Haushalt, geht einmal am Tag einkaufen und schaut gerne vom Fenster auf die Straße. Ihr Mann, ein erfolgreicher Architekt, gefällt es auch, dass sie keine großen Ansprüche stellt. Doch dann stört etwas dieses gleichförmige Leben. Kommissar Ziegler taucht bei den Müllers auf wegen einer Befragung. Das versetzt Leni in Unruhe. Doch als ihr Mann geschäftlich nach Rügen muss und Leni nicht mitnimmt, gerät ihr Leben vollends aus den Fugen.
Leni braucht ihr immer gleichen Alltagstrott, ansonsten wird sie unruhig und verunsichert. Man spürt, dass Leni etwas Traumatisches erlebt haben muss. Beim Umherstreifen in Steglitz begegnet sie Menschen, die sie erst später als Familienmitglieder erkennt. Ihr Mann Iwan behandelt sie lieblos und hat sie inzwischen auch satt.
Ich konnte vieles von dem, was geschah, nicht nachvollziehen. Es erschien mir einfach zu surreal. Nie konnte ich mir sicher sein, was Realität oder Erinnerung ist oder was in Lenis wirrer Gedankenwelt passiert. Sie lässt alles mit sich machen ohne etwas in Frage zu stellen oder sich zu wehren. Erst so nach und nach stellt sich heraus, was Leni in der Vergangenheit so traumatisiert hat.
Mich konnte die Geschichte nicht erreichen. Zu keiner der Personen habe ich eine Verbindung aufbauen können, selbst zu Leni nicht, die doch eigentlich bedauernswert ist. Auch sprachlich hat mich die Autorin Inès Bayard nicht überzeugen können. Manchmal sind ihre Beschreibungen wirklich toll, oft aber gibt es ungenaue und nicht zutreffende Bilder. Als Nicht-Steglitzer langweilten mich die ewigen Straßenaufzählungen.
Am Ende ändert sich für Leni etwas und auch wieder nichts. Sie führt wieder ihr ruhiges Leben ohne besondere Vorkommnisse, nur mit einem anderen Mann.
Es gibt bestimmt Leser und Leserinnen, die diese bedrückende Erzählung, bei der nichts vorhersehbar ist, erreichen kann. Mich konnte sie nicht abholen.

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Veröffentlicht am 31.07.2023

Ungewöhnlicher Schreibstil

Zwischen Himmel und Erde
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Die brasilianische Studentin Catarina ist für ihre Doktorarbeit nach London gekommen und findet Unterschlupf in der Wohngemeinschaft von Melissa. Die beiden freunden sich an. Beide sind politisch interessiert ...

Die brasilianische Studentin Catarina ist für ihre Doktorarbeit nach London gekommen und findet Unterschlupf in der Wohngemeinschaft von Melissa. Die beiden freunden sich an. Beide sind politisch interessiert und engagieren sich in der aufgeheizten Zeit mit vielen Veränderungen, ganz besonders in UK und Brasilien. Sie wollen die Welt zu einem besseren Ort machen.
Der Klappentext hatte mich gleich angesprochen, daher musste ich das Buch lesen. Doch ich habe mich sehr schwer getan mit dieser Geschichte über zwei unterschiedliche junge Frau. Der Schreibstil ist ungewöhnlich, herausfordernd, manchmal poetisch, aber für mich schwer zu lesen. Ich mag es nicht, wenn in einem solchen Maße auf Satzzeichen verzichtet wird, dass ich mich nur mit Anstrengung durch das Buch arbeiten kann. Dazu gibt es viele Wiederholungen, kurze portugiesischen Einschübe, Gedichte und Lieder sowie Kochrezepte, die mich nicht weiterbrachten in der Geschichte. Zwischen den Gegenwartsabschnitten wird ausführlich zurückgeblendet. Auch auf die politische Situation wird eingegangen.
Auch kamen mir die Protagonistinnen nicht nahe, da für mich ihre Gedanken- und Gefühlswelt zu kurz kam. Für mich blieben sie einfach blass.
Es ist schade, dass mich dieser Roman so gar nicht abholen konnte.

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Veröffentlicht am 28.06.2022

Eine toxische Freundschaft

Sieben Lügen
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Marnie und Jane sind seit der Schulzeit beste Freundinnen. Als Jane dann ihren Partner verliert, möchte sie Zeit mit ihrer Freundin verbringen, doch die will lieber mit ihrem Partner Charles zusammen sein. ...

Marnie und Jane sind seit der Schulzeit beste Freundinnen. Als Jane dann ihren Partner verliert, möchte sie Zeit mit ihrer Freundin verbringen, doch die will lieber mit ihrem Partner Charles zusammen sein. Jane bestätigt gegen ihre wirkliche Überzeugung, dass Charles und Marnie gut zusammenpassen. Doch wo eine Lüge ist, gibt es bald weitere. Jane kennt keine Skrupel. Sie lügt nicht nur weiter, sondern geht auch über Leichen, um mit Marnie zusammen zu sein.
Eigentlich ist diese Geschichte von der Grundidee spannend. Trotzdem hat sie mich nicht so richtig gepackt.
Das Buch hat sieben Abschnitte und jeder steht für eine Lüge. Leider steht jede Lüge für sich. Ich hatte erwartet, dass jede weitere Lüge verhindern soll, dass die vorangegangenen vertuscht werden sollten. Dem ist nicht so.
Marnie und Jane sind unterschiedlich, aber schon lange befreundet. Jane hat keine besonders gute Beziehung zu ihrer Familie, daher bedeutete die Freundschaft zu Marnie ihr sehr viel. Es gab sie nur noch im Doppelpack. Doch dann wurden sie älter und hatten ihre Beziehungen. Schon bald ist Jane wieder alleine, da ihr Partner stirbt. Sie erwartet von Marnie, dass diese sie auffängt und für sie da ist, doch Marnie hat andere Pläne. Es ist keine Freundschaft auf Augenhöhe, denn Jane ist von Marnie besessen und will sie für sich.
Für mich war dieses Buch definitiv kein Thriller. Mir fehlte die Spannung bei dieser etwas langatmigen Geschichte. So wurde Potential verschenkt.

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