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Veröffentlicht am 07.07.2022

Noch nie so viel gelacht bei einem Rezeptbuch – quadratisch, praktisch, gelb! Na dann Prost!

Zum Pissen reichts
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In diesem kleinen, quadratischen, quitschegelben Büchlein sind insgesamt 25 Cocktailrezepte versammelt. Wie jetzt? Nur 25 Rezepte, aber 148 Seiten? Ja – und ich sage euch: jede Seite ist ein (Trink-)Genuss! ...

In diesem kleinen, quadratischen, quitschegelben Büchlein sind insgesamt 25 Cocktailrezepte versammelt. Wie jetzt? Nur 25 Rezepte, aber 148 Seiten? Ja – und ich sage euch: jede Seite ist ein (Trink-)Genuss! Neben den Rezepten gibt es viel Wissenswertes und Kurioses aus der Welt der Säufer und des Alkohols. Kleine Anekdoten, harte Fakten, witzige Zitate, Fußnoten zum Brüllen.

Innen ist das Buch komplett in schwarz/weiß gehalten. Es gibt keine Hochglanzfotos, sondern einfache, witzige und passende Illustrationen im Strichmännchendesign.
Das Buch ist ein bisschen frech (logisch, schon allein der Titel), aber mit viel Liebe gemacht – da bin ich mir sicher. Hier waren zwei Herren am Werk, die mit viel Humor durchs Leben gehen. Die Texte sind mit einigen Fußnoten versehen, die rotzfrech, anstößig und echt zum Wegschmeißen komisch sind. Sicherlich nicht jedermanns Humor aber hey! Wer ein Buch mit diesem Cover und Titel kauft weiß, dass das hier mit seriös, ernst und politisch korrekt nichts zu tun haben wird.

Mir persönlich hat „Zum Pissen reichts“ super gefallen! Ich musste viel lachen und kichern und fühlte mich bestens unterhalten. Die Aufmachung ist genial und es macht einfach Spaß, durch die Seiten zu blättern und immer wieder was neues frivoles, gemeines, versoffenes oder witziges zu entdecken. Und die Cocktailrezepte haben Hand und Fuß – also keinesfalls Fake-Rezepte. Die Rubriken Kurioses und Wissenswertes, oft in Verbindung mit prominenten Persönlichkeiten, sind informativ und echt interessant.

Für jeden, der zum Lachen nicht in den Keller geht, der Cocktails mag und deren schräge, teils freche, sehr direkte Präsentation nicht scheut, kommt hier auf seine Kosten. Ich liebs! 5/5 Sterne!

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Veröffentlicht am 02.07.2022

Fesselnd wie eh und je – auch Teil 5 kann mich voll überzeugen

Keeper of the Lost Cities – Das Tor (Keeper of the Lost Cities 5)
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Keefe ist also zu den Neverseen übergewandert, um diese von Innen heraus zu schwächen, gegen sie zu arbeiten. Doch können die Kids ihm trauen? Oder spielt er ein doppeltes Spiel? Als wäre es nicht schon ...

Keefe ist also zu den Neverseen übergewandert, um diese von Innen heraus zu schwächen, gegen sie zu arbeiten. Doch können die Kids ihm trauen? Oder spielt er ein doppeltes Spiel? Als wäre es nicht schon schwer genug, dass ihre Clique dadurch zu zerbrechen droht, gerät nun auch noch die sonst so heile Elfenwelt aus den Fugen. Krieg wird angedroht, die Oger arbeiten mit den Neverseen zusammen und es verbreiten sich Angst und Schrecken unter den Elfen. Zeit, sich vorzubereiten auf das, was da vielleicht auf alle zukommt. Der hohe Rat will daher alle Elfen in Fertigkeiten ausbilden, damit sie sich notfalls zur Wehr setzen können. Und Sophie? Sie will zusammen mit den Freunden herausfinden, was die Neverseen vorhaben – und geraten dabei in große, tödliche Gefahr.

Puh! Es wird von Buch zu Buch spannender, rasanter und ja, auch gewalttätiger, ernster. Hier geht’s nicht mehr nur um eine Kinderfreundschaft, um Elfen, Glitzerkacke und kuschelige Imps. Jetzt geht es ums Überleben, um Taktik, Strategie, Fertigkeiten und Fähigkeiten. Um das Fortbestehen der Welt, in der die Elfen und anderen Wesen bisher einigermaßen friedlich leben konnten. Sophie wächst an ihren Erfahrungen, die Freundschaft der Kids untereinander ist wichtiger denn je und die Frage, wem kann ich noch vertrauen, wird mehr als einmal gestellt. Shannon Messenger hat mit KOTLC eine Welt erschaffen, die so umfangreich und fantasievoll ist, die aber auch Parallelen zu unserer menschlichen Welt zieht.

Wie auch schon in den Vorbänden kommt der Humor nicht zu kurz. Immer wieder muss ich auflachen, weil vor allem Keefe wieder einen rausgehauen hat oder sich der über 2 m große Leibwächter Sandor mit seiner Quietschestimme wieder mal über Sophie aufregt. Doch genau so musste ich das eine oder andere Mal schlucken – vor allem bei einem Todesfall, der am Ende passiert. Damit habe ich nicht gerechnet. Und überhaupt - dieses Ende! Cliffhanger par excellence! Zum Glück erscheint Teil 6 schon nächste Woche.

Einfach eine tolle Fantasy-Reihe mit fabelhaften, starken Charakteren, bildhaften Beschreibungen und mordsmäßiger Spannung. Fesselnd von vorne bis hinten, süchtig machend und daher natürlich 5/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 30.06.2022

Zauberhafter Wohlfühlroman – einfach was fürs Herz und für die Seele

Tante Dimity und das verzauberte Cottage
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Immer, wenn in dem englischen Dörfchen Finch jemand neu hinzuzieht, stehen alle Bewohner unter Strom und versuchen, so viel wie möglich über den Neuzugang in Erfahrung zu bringen. Bei Crispin Windle, einem ...

Immer, wenn in dem englischen Dörfchen Finch jemand neu hinzuzieht, stehen alle Bewohner unter Strom und versuchen, so viel wie möglich über den Neuzugang in Erfahrung zu bringen. Bei Crispin Windle, einem alleinstehenden Mann im Seniorenalter, ist das nicht anders. Er ist in das Cottage „Weidenkätzchen“ gezogen, von dem die Bewohner sagen, dass jeder, der dort wohnt, innerhalb von 6 Monaten seine große Liebe findet. Doch er hält die Nachbarn freundlich aber bestimmt auf Abstand und zieht sich zurück. Lori vermutet, dass da eine Depression dahintersteckt und möchte dem neuen Nachbarn helfen. Die Fincher Bewohner organisieren eine Art Nachbarschaftshilfe, und wechseln sich mit Besuchen bei Mr. Windle ab. Ohne rechten Erfolg. Doch irgendwann stellen sie fest, dass er sehr wohl Kontakt zu jemandem im Dorf hat und sich auch nicht wie vermutet in seinem Cottage mit dem ominösen Webstuhl einigelt. Nach und nach kommt Licht in die Sache und am Ende wird sogar ein lange zurückliegendes, dunkles Geheimnis von Finch aufgedeckt.

Juhuu… endlich geht es weiter mit Tante Dimity. Das ist inzwischen Band 25 und das Buch aufzuschlagen und die ersten Zeilen zu lesen fühlt sich an, wie heimkommen. Ich liebe es wirklich! Ich liebe den Ort Finch, ich liebe die Bewohner, die so herzlich, verschroben, bisschen verrückt, liebenswert und nervig sind. Ich liebe die Landschaft und ich liebe die Story, die immer mit so viel Liebe und Wärme und Gefühl erzählt wird, das es einem warm ums Herz wird. Jedes Mal denke ich mir: könnte ich doch nur in das Buch reisen und direkt vor Ort sein. Und ich liebe auch Tante Dimity, die ja schon lange tot ist und nur als Schrift in einem Tagebuch Teil der Geschichte ist. Diese Mischung aus Geistergeschichte, Krimi, leichter Unterhaltung, liebenswerter Erzählung, Familien- und Dorfgeschichte ist einfach super gelungen und wird mir niemals langweilig. Neben ganz viel Lachen und Schmunzeln musste ich diesmal auch ein paar Mal schlucken, weil z.B. das dunkle Geheimnis aus der Vergangenheit sehr traurig ist und mich sehr berührt hat.

Diese Cosy Crime-Reihe ist einfach was fürs Herz und für die Seele. Wie eine Tasse heißer Tee mit einem Teller voller Kekse. Mir sind alle Dorfbewohner fest ins Herz gewachsen, alte, liebgewonnene Bekannte und ich kann es gar nicht abwarten, bis Band 26 erscheint. Leichte, aber sehr herzliche und warme Unterhaltung für alle, die England mögen, die Krimis im weitesten Sinne mögen und die es lieben, wenn sie beim Lesen dieses wohlige, geborgene, herzerwärmende Gefühl haben, das nur ganz wenige Bücher auslösen. Geht gar nicht anders: 5/5 Sterne.

Wie in jedem der Vorgängerbände gibt es am Ende ein leckeres Rezept – welches auch immer eine Rolle in der Handlung spielt und zum Nachbacken einlädt. Diesmal: Elspeth Binneys Bakewell-Törtchen.

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Veröffentlicht am 29.06.2022

Gruselig und extrem fesselnd – ein echter Pageturner

Das Gotteshaus
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Jacqueline (Jack) Brooks - verwitwet, alleinerziehend, Pfarrerin - wird zwangsversetzt von der Großstadt Nottingham in das Bauerndorf Chapel Croft. Alles wirkt heruntergekommen, der Empfang der Bewohner ...

Jacqueline (Jack) Brooks - verwitwet, alleinerziehend, Pfarrerin - wird zwangsversetzt von der Großstadt Nottingham in das Bauerndorf Chapel Croft. Alles wirkt heruntergekommen, der Empfang der Bewohner ist verhalten. Jack erfährt, dass ihr Vorgänger sich in der Kirche aufgehängt hat und erhält von einer Anwohnerin den Hinweis, dass das sicher kein Selbstmord war. Sie will der Sache auf den Grund gehen und stößt dabei auf eine alte, das Dorf prägende Geschichte über Ketzertum und Märtyrer, auf brennende Mägdelein (Strohpuppen) und auf einen Vermisstenfall von vor 30 Jahren, als zwei Mädchen spurlos verschwunden sind. Zudem haben sie und ihre Tochter Flo auch noch Visionen von brennenden Mädchen und erhalten Drohbotschaften. Was ist nur los mit diesem Dorf?

Also ich muss sagen: ich habe diesen 560 Seiten-Wälzer innerhalb von wenigen Stunden weggesuchtet! Schreibstil, Thema, Aufbau – genau mein Ding! Ich mochte die Charaktere sehr und diese immer ein bisschen düstere, bedrohliche Atmosphäre, genau so wie das Setting des englischen Hinterlandes mit den verschrobenen, misstrauischen Einwohnern. Das Cover passt perfekt zum Inhalt und gefällt mir daher ausgesprochen gut. Hauptfigur Jack ist super! Sie steht mit beiden Beinen fest auf dem Boden, wuppt ihr nicht gerade einfaches Leben als alleinerziehende Mutter in einem typischen Männerberuf und hat trotz aller Schicksalsschläge, die das Leben ihr seit jüngster Kindheit geboten hat, ihren Humor nicht verloren. Forsch und selbstbewusst geht sie die neue Situation an. Sie trägt ihr Herz auf der Zunge, hat aber dennoch auch dunkle Geheimnisse, die sie sogar vor ihrer Tochter verbirgt.

Alles beginnt mit einem Prolog, der es in sich hat und die Spur auf kirchlichen Exorzismus lenkt. Direkt gefolgt von einem Zeitungsartikel über das Verschwinden der beiden Mädchen aus dem Jahr 1990. Dann geht die Geschichte mit Jack und ihrem Einzug in Chapel Croft los – derartig fesselnd geschrieben, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Teilweise wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Jack erzählt, dann gibt es Kapitel, die sich um deren Tochter Flo drehen und die in der dritten Person erzählt werden. Dann wiederum gibt es Szenen, die sich um einen Mann drehen, der im Gefängnis war und auf der Suche nach jemandem ist und schließlich auch noch die Szenen, die aus dem Leben der beiden verschwundenen Mädchen Merry und Joy erzählen. Ganz schön viel auf einmal, doch lasst euch gesagt sein: das ist grandios aufgebaut und kommt im Laufe des Buches natürlich alles irgendwie zusammen.

Für mich ein absolut gelungener Thriller, der fesselnd und spannend ist, der einige Gruselelemente enthält, aber auch seine humorvollen Bestandteile hat. Ich wurde überrascht von diversen Wendungen und gekonnt auf falsche Fährten gelockt. Mit seiner faszinierenden Sogwirkung ein echter Lesegenuss und absoluter Pageturner! 5/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 28.06.2022

Eine Ode an das Leben – gefühlvoll, humorvoll, wundervoll!

Die hundert Jahre von Lenni und Margot
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Lenni, 17 Jahre alt, hat eine lebensverkürzende Krankheit und befindet sich im Krankenhaus. Dort trifft sie auf Margot, 83 Jahre alt, die eine Herzerkrankung hat. Beide nehmen an einer neu eingeführten ...

Lenni, 17 Jahre alt, hat eine lebensverkürzende Krankheit und befindet sich im Krankenhaus. Dort trifft sie auf Margot, 83 Jahre alt, die eine Herzerkrankung hat. Beide nehmen an einer neu eingeführten Kunsttherapie teil, da kommt Lenni die Idee, dass sie für jedes ihrer gemeinsamen 100 Jahre je ein Bild malen und sich die dazugehörige Geschichte gegenseitig erzählen. Und so machen sie es dann auch.
Heraus kommt eine Liebeserklärung an das Leben und die beiden Frauen verbindet sehr bald eine tiefe Freundschaft, die zwar nur kurz sein wird, aber intensiv und lebensbejahend.

Ich weiß gar nicht, was ich erwartet habe, als ich den Inhalt des Buches gelesen habe. Was ich dann jedoch erhalten habe, ist eine Geschichte, die unfassbar berührend und warmherzig und humorvoll und einfach wunderschön ist! Auf der einen Seite erfahre ich ein bisschen was über Lennis kurzes Leben, die Auswanderung von Schweden nach England, ihre eher oberflächlichen Freundschaften und ihre Familienprobleme. Und ganz viel darüber, was Lenni für ein fabelhaftes Mädchen ist: mutig, direkt, selbstbewusst und dennoch auch verletzlich und ängstlich. Auf der anderen Seite darf ich Margots langes, teils mit viel Leid, teils mit viel Liebe angefülltes Leben in Episoden miterleben. Und ich bin dabei, als diese wunderbare Freundschaft zwischen der alten Dame und dem jungen Mädchen entsteht, die beide vor dem Ende ihres Lebens stehen und ineinander einen Seelengefährten finden. Und auch, als Lenni sich mit dem kurz vor der Rente stehenden Krankenhauspriester Pater Arthur anfreundet und dessen Leben dadurch irgendwie gehörig durcheinanderwirbelt.

All diese Themen – Familie, Freundschaft, Liebe, Glaube, Hoffnung, Tod und Leben – werden auf eine humorvolle, tiefgründige und herzerwärmende Art und Weise erzählt, die niemals kitschig oder überzogen ist, aber auch nicht ins Lächerliche abdriftet oder belehrend daherkommt. Hier geht jede Zeile direkt ins Herz, die Charaktere muss man einfach alle gern haben, die Rückblicke/Lebensepisoden sind furchtbar fesselnd und das ganze Buch steckt so voller Leben und Liebe, obwohl es letztlich um den Tod, um das Sterben geht.

Ich musste viel schmunzeln und lachen, aber auch oft einen dicken Kloß herunterschlucken und mir Tränen wegwischen. Gefühl pur, ohne Schnickschnack und Klimbim. Mit Figuren, die man nicht so schnell vergisst und einem Schreibstil, der sich festsetzt. Lebensbejahend, hoffnungsvoll, grandios! 5/5 Sterne.

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