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Veröffentlicht am 30.01.2024

Spektakulärer Wissenschaftsthriller, actionreich, aber mit kleinen Schwächen!

Der Stich
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"Der Stich" von Thilo Winter ist als Taschenbuch mit 432 Seiten bei Lübbe erschienen.
Cover und Titel weisen bereits unmißverständlich auf die Thematik hin und sorgen für´s erste Kribbeln ;)

Der Biologiestudent ...

"Der Stich" von Thilo Winter ist als Taschenbuch mit 432 Seiten bei Lübbe erschienen.
Cover und Titel weisen bereits unmißverständlich auf die Thematik hin und sorgen für´s erste Kribbeln ;)

Der Biologiestudent Quito Mantezza hat sich gegen den Plan den Plan der Firma DNArtists gewehrt, die gentechnisch veränderte Mücken auf den Keys freilassen wollen. Nun wurde ihm plötzlich sein Stipendium entzogen und er steht vor Gericht. Während der Gerichtsverhandlung bricht sein Anwalt zusammen und stirbt und auch die Richterin kollabiert - beide gestochen von einem Insekt! Und der Horror beginnt!
In der ausbrechenden Panik trifft Quito draußen auf Inéz Barrera, eine junge Frau, die gerade aus Kuba geflüchtet ist. Zusammen bringen sie sich in Sicherheit und erleben mit, wie innerhalb kürzester Zeit zahlreiche Menschen an Mückenstichen sterben - können die jungen Leute den Machenschaften von DNArtists Einhalt gebieten? Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit und es wird mächtig gefährlich...

Thilo Winter hat einen packenden und rasanten Schreibstil, der mit seinen kurzen Kapiteln und den zahlreichen Wechseln von Schauplätzen und Charakteren für atemloses Mitfiebern sorgt.

Das von Beginn an hohe Spannungslevel steigert sich stetig und wird im letzten Drittel des Buches zunehmend actionreich. Der Autor hat hier zahlreiche Szenen geschrieben, die geradezu filmreif sind.

Das Setting ist toll gewählt, die aufgegriffenen Themen sind hochaktuell und die wissenschaftlichen Passagen des Thrillers sind nicht nur informativ, sondern mega fesselnd, davon hätte es gern noch mehr geben können!

Insgesamt hat mir "Der Stich" ausgesprochen gut gefallen, sowohl die Atmosphäre als auch die Figuren, besonders auch Quitos Familie, sind absolut überzeugend und authentisch.

Leider hat Thilo Winter, vermutlich im Eifer des Gefechts, einige kleine Logikfehler eingebaut, die zwar einzeln betrachtet nicht weiter wild sind, die aufmerksame Leserschaft jedoch vermutlich im Ganzen etwas stören, weil das Nachdenken darüber, wie es denn nun richtig ist, den Lesefluß durchaus abzulenken vermag. Zudem wird einer der Protagonisten gegen Ende sehr klischeehaft und überspitzt dargestellt, was mich persönlich zwar weitestgehend amüsiert hat, trotzdem war das sehr dick aufgetragen.

Das Nachwort, in dem Thilo Winter, der, wie man hier merkt, nicht nur als Autor, sondern ebenfalls als Wissenschaftsjournalist beruflich tätig ist, weitere hochinteressante Fakten zum Besten gibt, hat mir super gefallen und es rundet den Thriller gekonnt ab.

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  • Spannung
Veröffentlicht am 28.06.2022

Verhängnisvolle Freundschaften...!

Freunde. Für immer.
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Ein raffinierter Thriller mit subtilen Psychoelementen, sehr gelungen!

"Freunde.Für immer" von Kimberly McCreight ist als Taschenbuch mit 368 Seiten bei Droemer Knaur erschienen.

Es handelt sich hier ...

Ein raffinierter Thriller mit subtilen Psychoelementen, sehr gelungen!

"Freunde.Für immer" von Kimberly McCreight ist als Taschenbuch mit 368 Seiten bei Droemer Knaur erschienen.

Es handelt sich hier um einen Thriller, was das Titelbild, das meiner Meinung nach ziemlich unpassend ist, nicht unbedingt auf den ersten Blick verrät.

Stephanie, Maeve, Derrick, Keith und Jonathan sind Freunde seit ihrer Collegezeit. 10 Jahre nach ihrem letzten Treffen sie sich in Jonathans Wochenendhaus , das hoch und einsam in den Catskill Mountais gelegen ist. Fehlen tut nur Alice, die ehemals sechste in der Clique, die sich damals das Leben nahm. Und plötzlich sind Keith und Derrick verschwunden, stattdessen findet die Polizei ihren Wagen mit einer entstellten Leiche. Werden die Freunde von der Vergangenheit eingeholt? Und was hat es mit Alices Ableben auf sich?

Detective Julia Scutt nimmt mit ihrem Team die Ermittlungen auf und bald stellt sich heraus, dass dieser Fall sie auch persönlich sehr fordern wird, denn er hat starke Parallelen zu einem tragischen Ereignis in ihrer eigenen Kindheit...

Die Autorin schreibt nicht nur spannend, sondern auch äußerst raffiniert und wendungsreich, so dass der Leser immer wieder auf falsche Fährten geführt wird, mit dem Schlimmsten rechnet und atemlos mitfiebert.

Die Freunde sind allesamt sehr gut und eindringlich charakterisiert und besonders gelungen fand ich Keith, der aus dem Kreis der "Reichen und Schönen" definitiv herausfällt, da er drogensüchtig und dadurch zudem chronisch in Geldnot ist. Kimberly McCreight erweckt für niemanden von Ihnen besondere Sympathien, da die Protagonisten trotz der tragischen Ereignisse eher desinteressiert und kühl wirken.

Trotzdem hat mich das Geschehen von Anfang an in seinen Bann gezogen und ich konnte in menschliche Abgründe blicken. Immer wieder faszinierend, wie sich Menschen verstellen können. Zahlreiche Wendungen, raffinierte Andeutungen und zahlreiche Geheimnisse sorgten dafür, dass das Ende mich absolut überraschen konnte.

Zu Beginn etwas verwirrend, dennoch fesselnd, subtil und insgesamt sehr gelungen - kann ich definitiv empfehlen :)

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Veröffentlicht am 14.06.2022

Ein spannender, bodenständiger Krimi mit Provence-Flair

Geheimnisvolle Garrigue
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"Geheimnisvolle Garrigue: Ein Provence-Krimi mit Capitaine Roger Blanc" von Cay Rademacher ist als Taschenbuch mit 432 Seiten beim DuMont Buchverlag erschienen.
Es handelt sich hier um Band 9 der Krimireihe ...

"Geheimnisvolle Garrigue: Ein Provence-Krimi mit Capitaine Roger Blanc" von Cay Rademacher ist als Taschenbuch mit 432 Seiten beim DuMont Buchverlag erschienen.
Es handelt sich hier um Band 9 der Krimireihe mit Capitaine Roger Blanc als Ermittler, der unabhängig von den Vorgängern gelesen werden kann. Ich bin hier Neueisteiger und hatte keine Probleme, mich in das Geschehen einzufinden.
Zur Handlung: Ausgangssperre, die Anfänge der Corona-Pandemie. Die Verlobte eines von Blancs Kollegen, Laetitia Fabre, verschwindet an einem Kanal, zurück bleibt lediglich ihr linker Schuh. Das erinnert stark an eine Serie von Morden, die vor 23 Jahren geschah und bis dato unaufgeklärt ist. Dann verschwindet eine weitere Frau, die sogar mit der ersten Vermissten befreundet ist, inmitten des Lockdowns - auch von ihr wird nur der linke Schuh gefunden. Ist der Täter von damals wieder aktiv oder gibt es einen Nachahmer?
Schnell kommt der Verdacht auf, der Täter könne Polizist sein - wer sonst kann sich während der Ausgangssperre vollkommen unauffällig bewegen...?!

Meine Meinung:
Cay Rademacher hat einen sehr bildhaften, detaillierten Schreibstil, der lebhaft, aber bodenständig und irgendwie unaufgeregt und vor allem unblutig daherkommt.
Trotzdem (oder gerade deswegen) konnte mich "Geheimnisvolle Garrigue" von Beginn an fesseln und ich habe die Ermittlungen der Gendarmerie gespannt verfolgt.
Die Geschehnisse sind brisant und bekommen mit dem Verschwinden der zweiten Frau eine besondere Dringlichkeit, könnte doch hier wieder einer 4er-Serie "anstehen"...
Der Autor legt immer wieder neue Fährten, bringt neue Charaktere ein und versteht es gekonnt, den Leser zu verwirren und so den Spannungsbogen hochzuhalten und sogar stetig zu steigern.
Bis kurz vor der Auflösung habe ich den wahren Täter nicht identifizieren können,, perfekt.
Neben der fesselnden Handlung hat mir das Lokalkolorit besonders gut gefallen, da mich Rademachers Schilderungen direkt in Urlaubsstimmung versetzen konnten - Klima, Gerüche, Farben, die grandiose Landschaft und das köstliche Essen waren unglaublich präsent. Das wunderschöne Buchcover verspricht also nicht zu viel...!
Was mich persönlich derzeit etwas nervt, ist die stetige Präsenz des Coronavirus auch in fiktiven Roman- und Krimihandlungen- aber es ist nun mal da und ein aktuelles Geschehen ist gezwungenermaßen damit durchsetzt.
Mein Fazit: ein sehr gelungener Krimi mit wunderschönem Provence-Flair und einer Menge Spannung.


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Veröffentlicht am 17.05.2022

Die Engländer - eine ganz besondere Nation :)

Was Sie dachten, NIEMALS über ENGLAND wissen zu wollen
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Fakten, Infos, Anekdoten - hier lernt man viel über Land & Leute und es werden sicher einige Vorurteile erklärt und abgebaut.

"Was Sie dachten, NIEMALS über ENGLAND wissen zu wollen" von Michael Pohl ...

Fakten, Infos, Anekdoten - hier lernt man viel über Land & Leute und es werden sicher einige Vorurteile erklärt und abgebaut.

"Was Sie dachten, NIEMALS über ENGLAND wissen zu wollen" von Michael Pohl ist im März 2022 als Taschenbuch mit 256 Seiten beim CONBOOK Verlag erschienen.

Der Autor kennt sich bei den Briten besonders gut aus, er ist Reisejournalist, Zeitungsdesigner (das finde ich spannend!) und Großbritannienexperte und bereist auch privat die britischen Inseln immer wieder gern.

Michael Pohl serviert dem Leser hier 55 Kapitel mit Fakten, Informationen und Statistiken über England und die Briten, verpackt in unterhaltsame, humorvolle Worte, die dem Leser eine ganz besondere Nation ein gutes Stück näher bringen. Und im Mittelteil werden 55 stichhaltige Argumente dafür aufgeführt, warum man IMMER wieder nach ENGLAND reisen sollte. Insgesamt werden hier das Augenzwinkern und die Prise Humor - bitte britisch- ganz groß geschrieben.

Wer es noch nicht wusste, wird erstmal aufgeklärt über die Definitionen und Zugehörigkeiten für England, Großbritannien und dem Vereinigten Königreich - wichtiges Basiswissen, das bei einem gepflegten Smalltalk mit einem Engländer durchaus nützlich sein kann.

In diesem Buch aus der "Niemlas"- Reihe werden ein ganz besonderes Volk und ein wunderschönes Land genauer unter die Lupe genommen und es werden auf einfühlsame, humorvolle Weise Vorurteile und Fakten gleichermaßen aufs Tapet gebracht und untersucht, bestätigt oder ausgeräumt.

Dass "der Engländer" stets höflich ist, sich immer einem gepflegten Smalltalk (mit Vorliebe wird hier das Wetter thematisiert oder die nächste Urlaubsreise, auf keinen Fall heikle Themen wie Politik) gegenüber aufgeschlossen zeigt und in jeder Situation die Contenance bewahrt, ist wohl allseits bekannt. Des Briten Königstreue und sein Traditionsbewusstsein sind sehr ausgeprägt, teilweise bis hin zum eigenen Nachteil. So kann man sich beispielsweise darüber wundern, dass die Engländer nach wie vor vielfach am Rauchen festhalten, obwohl es doch neben ungesund und umweltverpestend auch sehr teuer ist - aber es ist nun mal Tradition ;)

Von diversen eigenen Besuchen Englands, vorwiegend Festivals, sind mir einige Eigenheiten und Gebräuche des Inselvolkes durchaus geläufig und ich habe durch dieses Buch das Ein oder Andere besser verstehen gelernt und konnte über ganz viele Dinge wissend schmunzeln, anderes war mir bislang unbekannt.

Dass beispielsweise die Pubs zumeist riesige Ketten mit oft mehr als 1000 Filialen sind, hat mich durchaus in Erstaunen versetzt. So ist es wohl dann wenig verwunderlich, dass die Sache mit dem vernünftigen Bier oft zu kurz kommt und man häufig, wie ein Freund von uns (Engländer) es liebevoll nennt "English Pisswasser" serviert bekommt.

Das im Untergrung (Metro) quasi komplett geschwiegen wird, war mir definitiv neu - dafür hätte ich gern noch den Grund gewusst. Wobei ja heutzutage in den Metropolen die Unsitte sehr verbreitet ist, dass die Leute ausschließlich mit den Displays ihrer Mobiltelefone beschäftigt sind und nur ganz bedingt mit ihren Mitmenschen...ist mir ganz extrem in Asien aufgefallen.

Dass es in England beim Schlange stehen höflich und gesittet zugeht, wusste ich, und dass Vordrängeln nahezu eine Todsünde ist, habe ich mal am eigenen Leib erfahren - damals waren bei uns die zenralen Warteschlangen noch nicht bekannt, und so freuten wir uns bei der Filiale des FastFood-Versorgers mit dem goldenen M in Maidstone über den (vermeintlich) leeren Bedientresen, auf den wir umgehend freudig zusteuerten - um von dem zuvorderst Wartenden in der Zentral-Queue mit einem lauten und energischen "I am the First" zurückgepfiffen zu werden. Seitdem ist es bei uns immer wieder ein Lacher, wenn sich irgendwo jemand vordrängelt, "Ich bin der Fürst" zu rufen...;)

Trotz der negativen Punkte und Eigenschaften (aber hat sie nicht jeder? Und wenn man als Nation über einen Kamm geschoren wird, möchte man stellenweise auch lieber kein Deutscher sein, besonders nicht im Urlaub...!) finde ich die Atmosphäre in England einzigartig, man fühlt sich entspannt und willkommen und die Menschen sind lieb und zuvorkommend. Zugegeben, das Essen könnte oft besser sein, aber wenn man sich etwas mit der Materie beschäftigt, wird man durchaus satt und das Ganze auch lecker - den Gesundheitsfaktor können wir dann zu Hause wieder vertiefen.

Eine wichtige Erkenntnis habe ich auch außerhalb von "Was Sie dachten, NIEMALS über ENGLAND wissen zu wollen" gewonnen (eine englische Freundin brachte mir das bei, und ich habe es schon mehrfach erlebt), die es möglicherweise wert wäre, in diesen Almanach mit aufgenommen zu werden: Wenn beim Smalltalk ein Engländer nachdrücklich "Really?" fragt, bleibt er nur höflich und hat nachweislich überhaupt nichts verstanden ;)

Ein kleiner Reise-Almanach für England, der informativ und witzig zugleich ist und dem Leser eine Nation näher bringt - sehr empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 19.04.2022

Fesselnd, rasant und überzeugend!

Mörderfinder – Die Macht des Täters
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Max Bischoff wieder in Aktion - und ziemlich auf dem Glatteis...Strobel glänzt wieder einmal und bietet Spannung pur!

Mörderfinder - Die Macht des Täters" von Arno Strobel ist im März 2022 als Taschenbuch ...

Max Bischoff wieder in Aktion - und ziemlich auf dem Glatteis...Strobel glänzt wieder einmal und bietet Spannung pur!

Mörderfinder - Die Macht des Täters" von Arno Strobel ist im März 2022 als Taschenbuch mit 368 Seiten beim Fischer Taschenbuch Verlag erschienen.

Es handelt sich um Band 2 der Reihe um den brillianten Fallanalytiker Max Bischoff, der problemlos unabhängig von Band 1 gelesen werden kann. Es fehlt dann zwar teilweise der private Background / Werdegang der Ermittler, das tut aber dem atemlosen Verfolgen der Geschehnisse keinen Abbruch...!

Zum Inhalt: Ein bestialischer Mord. Eine blutige Botschaft an der Wand. Und eine Ex-Kollegin, die Max Bischoff verzweifelt um Hilfe bittet, denn ihr Neffe Leon wurde am Tatort gesehen und hat sich danach umgebracht. Aber ist er wirklich schuldig?

Max Bischoff beginnt zu ermitteln und tauscht sich mit Horst Böhmer von der Kripo Düsseldorf aus. Max will sich den Tatort ansehen, um sich in den Täter hineinzuversetzen. Aber er hat nicht mit der Gegenwehr von Horsts neuer Chefin gerechnet - und das ist nicht das einzige Hindernis bei diesen Ermittlungen.

Schnell wird eine zweite Leiche gefunden, doch außer einer blutigen Botschaft scheint es keinerlei Zusammenhang zu geben - auch Max ist mit seinem Latein am Ende. Wenn Leon schuldig ist, muss es einen Trittbrettfahrer geben. Aber von den Botschaften drang nichts nach außen, also kann kein Nachahmer davon wissen. Es ist Eile geboten, um weitere Taten zu verhindern...!

Arno Strobel hat wieder einmal einen rasanten Thriller geschrieben, der den Leser von der ersten Seite an fesselt, vor Spannung nur so strotzt und mit zahlreichen unverhergesehenen Wendungen aufwartet, ehe die überraschende, absolut überzeugende Aufklärung erfolgt.

Neben Max und Horst, die ein super Team abgeben und quasi Hand in Hand arbeiten, hat Arno Strobel teils schräge, teils ganz bodenständige, facettenreich angelegte Charaktere ins Spiel gebracht. Wobei Strobel mit dem Schriftsachverständigen Marvin eine Gratwanderung macht, die mich etwas genervt hat. Es sollte wohl zeigen, dass man keine Vorurteile aufgrund der Optik von Personen haben bzw. an deren Fähigkeiten zweifeln soll, aber meiner Ansicht nach hat der Autor hier eher ein paar Klischees bedient, die nicht notwendig gewesen wären.

Es gestaltet sich schwierig mit den Ermittlungen, wenn einem nicht nur ständig von alelen möglichen Seiten Steine in den Weg gelegt werden, sondern man aus unerfindlichen Gründen auch noch irgendwie neben der Spur ist. Selbst Professor Bormann, den Max stets aufsucht, wenn eine Ermittlung stagniert, kann nicht den passenden Denkanstoß geben. Nichts passt so recht zusammen, die Zeugenaussagen sind vage und der ein oder andere hat garantiert etwas zu verbergen. Außerdem fehlt bei den Taten offenbar das Motiv - gibt es das, einen Mord ohne Motiv?

Der Autor hat außerdem im mittleren Teil die Erzählperspektive von Max zu Horst verlagert, was das Ganze noch undurchschaubarer macht. Und dann sind da zwischendrin immer mal wieder Kapitel aus der Sicht des Täters, die dem Leser eher Rätsel aufgeben statt Klarheit zu bringen... Nachdem ich etwa nach der Hälfte ganz kurz etwas Angst hatte, die Handlung könne ganz und gar surreal werden und ins Seltsame abdriften, hat Strobel mich ganz schnell vom Gegenteil überzeugt, indem er schlüssige Ereignisketten, stichhaltige Beweise und eine überzeugende Aufklärung geliefert hat. Das Ende war megaspannend, die Ereignisse überschlugen sich und ich habe permanent mitgefiebert. Zudem war ich dem wahren Täter nicht auf der Spur, da hat mich der Autor wunderbar aufs Glatteis geführt.

Mein Fazit: Ein fesselnder, rasanter und wendungsreicher Thriller, den ich kaum aus der Hand legen konnte und der auf ganzer Linie überzeugt! Ich freue mich schon auf den nächsten Fall für Max Bischoff.

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