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Veröffentlicht am 04.09.2022

Die Liebe eines Mädchens zur Natur, den Rentieren und ihrer Kultur und Traditionen

Das Leuchten der Rentiere
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In Das Leuchten der Rentiere wird die Geschichte des Sámi Mädchens Elsa erzählt. Ihre Liebe zur Natur, den Rentieren, ihrer Kultur und den Traditionen der Sámi wurden unglaublich gut von Ann-Helén Leastadius ...

In Das Leuchten der Rentiere wird die Geschichte des Sámi Mädchens Elsa erzählt. Ihre Liebe zur Natur, den Rentieren, ihrer Kultur und den Traditionen der Sámi wurden unglaublich gut von Ann-Helén Leastadius eingefangen.

Elsa beobachtet als junges Mädchen den Mord an ihrem Rentier und schweigt aus Angst, weil der Wilderer ihre Familie und sie bedroht. Erst die erwachsene Elsa entwickelt den Mut sich gegen ihn, die Tötung hunderter Rentiere und die Gleichgültigkeit der Polizei zur Wehr zu setzten.

Es ist weniger ein Krimi, wie die Beschreibung vermuten lässt, vielmehr ein Spiegel der Sámi der heutigen Zeit, der gehört und gesehen werden sollte.

Das Buch ist hauptsächlich aus der Sicht von Elsa geschrieben. Im ersten Abschnitt ist Elsa noch sehr jung, das spiegelt der Schreibstil wider, in den ich am Anfang nur sehr schwer reingekommen bin. Elsa greift die Probleme eher mit Emotionen. Mit dem Zeitsprung und der erwachsenen Elsa ändert sich der Schreibstil und war für mich sehr viel besser greifbar. Denn Elsa versteht als Erwachsene sehr viel mehr über die Hintergründe und Schwierigkeiten ihres Volkes.

Allerdings hat sich der erste Teil des Buches für mich sehr gezogen und ich musste mich immer wieder überwinden weiter zu lesen. Erst ab der Hälfte des Buches war der Lesefluss richtig gut. In diesem Abschnitt sind die Probleme von Elsas Familie, stellvertretend für viele Probleme der Sámi, sehr anschaulich und bewegend erzählt worden, wenn auch in einer unaufgeregten und zurückhaltenden Weise. Das letzte Drittel war dann so spannend, dass ich ohne Pause weitergelesen habe.

Für mich hat es sich auf jeden Fall sehr gelohnt dran zu bleiben und ich kann das Buch jedem empfehlen, der eine tiefe Einsicht in das indigene Volk der Sámi bekommen möchte. Nicht nur der Klimawandel bedroht die Traditionen der Rentierhaltung, auch die wirtschaftlichen Interessen Finnlands an den Waldflächen, die Diskriminierung und die damit einhergehenden psychischen Folgen und das Abwandern der jungen Sami, die keine Zukunft mehr für sich sehen.

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Veröffentlicht am 28.06.2022

Schicksalsträchtige (Liebes-) Geschichte

Die Gärten von Heligan - Spuren des Aufbruchs
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Lexi hat London wegen einer toxischen Beziehung verlassen und flüchtet als freiwillige Helferin in die Gärten von Heligan. Dort deckt sie Stück für Stück eine schicksalsträchtige (Liebes-) Geschichte auf.

Das ...

Lexi hat London wegen einer toxischen Beziehung verlassen und flüchtet als freiwillige Helferin in die Gärten von Heligan. Dort deckt sie Stück für Stück eine schicksalsträchtige (Liebes-) Geschichte auf.

Das Setting der „Lost Gardens of Heligan” ist lebendig und greifbar beschrieben, so dass ich mich in die riesige Gartenanlage träumen konnte. Lexi und ihre Arbeit in den Gärten bildet den Rahmen für die Geschichte in der Vergangenheit, die 1781 auf dem Landgut von Heligan spielt. Den größten Raum nimmt die Geschichte von Damaris und Alllie ein, die dort mit ihrem Cousin Henry Tremayne leben. Henry legte den Grundstein für den heutigen Garten und der Leser darf unter anderem die Entstehungsgeschichte begleiten. Es ist eine so tragische wie auch schöne Geschichte mit liebenswerten und überaus gütigen Figuren.

Einzig mit der Sprecherin konnte ich nicht warm werden. Eine extrem langsame Sprechweise (leider konnte ich über Spotify die Geschwindigkeit nicht erhöhen), teilweise hat sie sich für mich wie ein Roboter angehört, mit einer seltsamen Betonung der letzten Silbe. Deshalb ein Stern Abzug und so schade.

Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, am Ende gibt es aber einen Teaser für Teil zwei, auf den ich mich sehr freue, werde definitiv das Buch lesen und nicht mehr hören .

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Veröffentlicht am 03.07.2024

Liebesdrama in Schottland im 14. Jahrhundert

Die Liebe der Lady River
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Eine spannende und dramatische Geschichte im Schottland des 14. Jahrhunderts. Das Setting ist historisch, aber es ist ein Liebesroman im Stil von Outlander, nur für ein jüngere Leser.

In "Die Liebe der ...

Eine spannende und dramatische Geschichte im Schottland des 14. Jahrhunderts. Das Setting ist historisch, aber es ist ein Liebesroman im Stil von Outlander, nur für ein jüngere Leser.

In "Die Liebe der Lady River" von Kristin MacIver soll River mit dem Clan-Führer Morgan verheiratet werden. Sie erwartet eine romantische Ehe und ein Abenteuer in der Handelsstadt Brügge. Morgan kämpft aber noch mit der Trauer um seine verstorbene Frau und ist so gar nicht der liebende Ehemann, den River sich erträumt hat.

Die Liebesgeschichte ist der Aufhänger, aber die Story bietet mehr als Romantik. Eine Intrige hat einiges an Spannung in die Geschichte gebracht und unerwartete Wendungen bereitgehalten, die mich überrascht haben. Der Schreibstil war fesselnd und sehr bildhaft, ich habe das Buch schnell ausgelesen.

Die Anziehungskraft zwischen den Protagonisten war spürbar, ebenso Morgans innere Zerrissenheit. Doch die Story ist ein echter Slow Burn – mir hat es etwas zu lange gedauert, bis die beiden endlich zusammenfinden. Es gab, teilweise der Intrige geschuldet, zahlreiche Missverständnisse auf dem Weg dorthin.

Ein New-Adult Buch für alle, die dramatische und tiefgründige Liebesgeschichten mögen.

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Veröffentlicht am 03.07.2024

Sommer auf Rügen

Sommerglück in der Villa Sehnsucht
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Lotte muss spontan für ihre Großmutter als Hotelchefin in Binz einspringen. Ohne großartige Vorerfahrung wird sie direkt ins kalte Wasser geworfen: exzentrische Gäste, ein neuer Küchenchef, kaputte Boiler ...

Lotte muss spontan für ihre Großmutter als Hotelchefin in Binz einspringen. Ohne großartige Vorerfahrung wird sie direkt ins kalte Wasser geworfen: exzentrische Gäste, ein neuer Küchenchef, kaputte Boiler und eine demente Tante, die betreut werden muss. Zum Glück steht ihr Hausmeister Felix zur Seite – auch wenn ihr erstes Treffen nicht ideal gelaufen ist.

Lotte ist am Anfang etwas chaotisch und unsicher, aber ich mochte es, wie sie an ihren Aufgaben wächst und sich nicht unterkriegen lässt. Sie genießt den Ort ihrer Kindheit und ist oft am Strand zu finden, was richtiges Urlaubsfeeling aufkommen lässt.

Eine leichte, nette Unterhaltung – perfekt für den Sommer!

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Veröffentlicht am 17.05.2024

Eine Familiengeschichte, die neu geschrieben wird

Das Flüstern des Lebens
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Eine Familiengeschichte, die sich um das Leben der erfolgreichen Unternehmerin Corinna dreht. Nach ihrem Tod ändert sich das Leben ihrer gesamten Familie.

Es ist ein Familiendrama, indem ich alle Familienmitglieder ...

Eine Familiengeschichte, die sich um das Leben der erfolgreichen Unternehmerin Corinna dreht. Nach ihrem Tod ändert sich das Leben ihrer gesamten Familie.

Es ist ein Familiendrama, indem ich alle Familienmitglieder langsam kennenlerne. Dabei wechselt die Sicht von Doris, Corinnas Schwester, zu Isabelle und Moritz, Doris Kindern und Corinnas Tochter Hannah.

Bis es zur Testamentseröffnung und Reise nach Tansania kommt, wie im Klappentext angekündigt, ist einiges an Zeit im Buch vergangen. Isabelle, die geerbte Kaffeeplantage und die Liebesgeschichte spielen nicht die Hauptrolle.

Spannend ist, wie sich Isabelles Bild von Corinna mit der Zeit wandelt. Wie sich Isabelle und ihr Leben durch die Erbschaft verändert. Die Erbschaft bringt unschöne Seiten bei Moritz, Isabelles Bruder hervor. Die Tatsache, dass Corinna ihre Tochter Hannah der Familie verheimlicht hat, sorgt lange Zeit dafür, dass ich unbedingt hinter dieses Geheimnis kommen möchte und deswegen weiterlese.

Das Setting in München, in der Villa von Corinna, ist schön, aber die Kaffeeplantage in Tansania hat es mir, wie Isabelle, definitiv mehr angetan. Das Leben auf der Plantage wird nicht romantisiert, sondern vielschichtig beleuchtet.

Der Roman hat mir gut gefallen, auch wenn ich mir anderes vom Klappentext erwartet habe. Tansania und die Plantage waren mehr eine Rahmenhandlung um die Familienmitglieder herum, die sich mit dem Tod von Corinna und mit der neuen Situation auseinandersetzen mussten.

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