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Veröffentlicht am 28.07.2022

Ein bisschen verrückt und sehr unterhaltsam

Mord mit Limmatblick
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Buchmeinung zu Susanne Mathies – Mord mit Limmatblick

„Mord mit Limmatblick“ ist ein Kriminalroman von Susanne Mathies, der 2022 bei Gmeiner
erschienen ist.

Zum Autor:
Susanne Mathies, geboren 1953 ...

Buchmeinung zu Susanne Mathies – Mord mit Limmatblick

„Mord mit Limmatblick“ ist ein Kriminalroman von Susanne Mathies, der 2022 bei Gmeiner
erschienen ist.

Zum Autor:
Susanne Mathies, geboren 1953 in Hamburg, lebt in Zürich. Sie promovierte in Wirtschaftswissenschaft und in Philosophie. Die Autorin schreibt auf Deutsch und Englisch. Bisher hat sie mehrere Kriminalromane sowie zahlreiche Gedichte und Kurzgeschichten in verschiedenen Zeitschriften und Anthologien veröffentlicht. Sie gehört der Redaktion der orte-Literaturzeitschrift an und ist Mitherausgeberin der orte Poesie Agenda.

Klappentext:
Der erfolglose Krimi-Autor Florian Berger will sich in einem vornehmen Zürcher Hotel erschießen - stattdessen findet er eine leblose Frau mit einer Schusswunde. Dabei wird er vom Portier überrascht. In Panik flieht er, verfolgt von der Polizei. Warum muss kurz darauf eine andere junge Frau sterben? Hängen die Verbrechen mit einem Abbruchhaus zusammen? Die Polizei ermittelt gegen Florian, während dieser zusammen mit seiner Kollegin Cressida Kandel den Mörder sucht und sich dabei in Lebensgefahr begibt.

Meine Meinung:
Dies ist ein ungewöhnliches Buch mit vielen Figuren, die alles außer berechenbar sein wollen. Realistisches Verhalten ist meist eher Zufall und sie Ausnahme, aber das Grundverbrechen ist dies umso mehr. Manchmal war es mir etwas zu chaotisch, aber interessant war es auf alle Fälle. Es gibt immer wieder wechselnde Allianzen und überraschende Beziehungen. Der Schreibstil punktet mit Ironie und Humor. Florian nimmt Abstand von seinen Selbstmordplänen und doch ist sein Leben mehr gefährdet als je zuvor. Der Plot bietet jede Menge abstruser Ideen und viele Perspektivwechsel machen es zusätzlich schwer, denn Überblick zu behalten. So habe ich mich einfach treiben lassen und viel Vergnügen erfahren.

Fazit:
Geordnet ist anders, aber Ideenreichtum und ein überzeugender Schreibstil mit Humor und Ironie sorgen für vergnügliche Lesestunden. Deshalb bewerte ich das Buch mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten). Ich kann das Buch all jenen empfehlen, denen Ideenreichtum über Realitätsnähe geht.

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Veröffentlicht am 30.06.2022

Gelungene Mischung krimineller Kurzgeschichten, die ein breites Spektrum abdeckt

Tatort Nord
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Buchmeinung zu Yvonne Wüstel & Franziska Henze & Anke Küpper – Tatort Nord

„Tatort Nord“ ist eine Sammlung krimineller Kurzgeschichten norddeutscher Autorinnen, die 2022 bei HarperCollins erschienen ist. ...

Buchmeinung zu Yvonne Wüstel & Franziska Henze & Anke Küpper – Tatort Nord

„Tatort Nord“ ist eine Sammlung krimineller Kurzgeschichten norddeutscher Autorinnen, die 2022 bei HarperCollins erschienen ist. Herausgeberinnen sind Yvonne Wüstel, Franziska Henze und Anke Küpper

Zum Autor:
Zu den Herausgeberinnen und den 23 Autorinnen enthält das Buch jeweils einen kurzen Text.

Klappentext:
Zwischen Hamburg und der Küste gibt es so manchen Tatort und so manchen Ermittler – doch sie alle haben eins gemeinsam: Sie arbeiten dort, wo andere am liebsten Urlaub machen. Denn egal ob sonniger Sandstrand, glitzernde Elbe oder tosende See, das Verbrechen macht vor gar nichts halt!
23 Fälle, die es in sich haben – unsere Autorinnen nehmen Sie mit an die Tatorte im Norden und versprechen Spannung für den Urlaub oder einfach zwischendurch, auf jeder Seite.

Meine Meinung:
23 Mörderische Schwestern haben jeweils eine Kurzgeschichte von ca. 15 Seiten zu dieser Anthologie beigesteuert. Die Autorinnen decken ein breites Spektrum der Spielarten krimineller Literatur. Ob Psychologie, klassische Ermittlungsarbeit, historische Hintergründe, mystische Elemente oder saftige Überraschungen – all dies findet sich in diesem Sammelband. Manche Geschichten haben mir mehr wie andere gefallen, aber unterhalten habe ich mich bei allen. Besonders gefallen hat mir „Mit leisem Summen kommt der Tod“ von Joyce Summer, der die Gedankenspiele eines Kommissars beschreibt. Einige Geschichten haben wunderbare Pointen, manche regen zum Nachdenken an und manche erzählen „nur“ eine Geschichten. So gibt es für jeden Krimifreund etwas zu entdecken.

Fazit:
Eine gelungene Mischung von kriminellen Kurzgeschichten, in der sich die Vielfalt dieses Genres widerspiegelt. Deshalb bewerte ich den Titel mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 28.06.2022

Wahrlich nicht bierernst, aber sehr unterhaltsam

Tod am Nussbaum
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Buchmeinung zu Lore Macho – Tod am Nussbaum

„Tod am Nussbaum“ ist ein Kriminalroman von Lore Macho, der 2016 im Federfrei Verlag erschienen ist.

Zum Autor:
Lore Macho wurde in Wien geboren. 1974 absolvierte ...

Buchmeinung zu Lore Macho – Tod am Nussbaum

„Tod am Nussbaum“ ist ein Kriminalroman von Lore Macho, der 2016 im Federfrei Verlag erschienen ist.

Zum Autor:
Lore Macho wurde in Wien geboren. 1974 absolvierte sie die Sommerakademie für Malerei in Sirmione und ist seit dieser Zeit als freischaffende Malerin tätig.

Klappentext:
In Klein Schiessling herrscht Aufregung. Das frisch vermählte Paar Marie und Franz Oberer finden den Gemeinderat Huberbauer am Tag ihrer Hochzeit auf dem Nussbaum erhängt. Kaum beginnt die Polizei mit ihren Ermittlungen, wird der nächste Gemeinderat in der Kirche mit einem Hirschfänger erstochen. Die Einwohner sind überzeugt: ein Politikermörder geht um. Wieder ermitteln der cholerische Inspektor Julius Schreiner und der besonnene Sepp Tauber - zwei Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Meine Meinung:
Ist dieses Buch eine Kriminalkomödie oder gar eine Groteske oder eine Parodie? Diese Frage kann ich nicht beantworten, denn es gibt Anzeichen für jede diese Formen. Die Figuren sind ziemlich krass gezeichnet, seien es der cholerische Julius Schreiner oder sein Chef, der gerne mit den Füßen auf dem Tisch nachdenkt und dem sein Ruhe wichtig ist. Auch die Dorfbewohner schweigen Fremden gegenüber beharrlich, tratschen aber intern heftig. Dabei weiß man natürlich nicht, welcher Wahrheitsgehalt enthalten ist. Klischees werden reichlich bedient, Spannung kommt meist in kleinen Dosen und doch ist die Geschichte sehr unterhaltsam. Am Ende gibt es eine nachvollziehbare Lösung, aber das ist eher ein Nebenprodukt. Sandra Weber, Sepp Tauber und seine junge Kollegin ermitteln so gut es halt geht. Nicht nur die Erzählperspektive wechselt häufig, sondern auch die Erzählform springt zwischen Ich-Erzählung und klassischem Erzähler. So ist der Leser allzeit auf dem Stand der Ermittler und ihre Gedanken sind manchmal schon speziell.

Fazit:
Ein sehr unterhaltsamer Buch mit viel Atmosphäre, skurrilen, aber meist liebenswerten Figuren und mit viel Humor. Deshalb bewerte ich den Titel mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten). Gerne empfehle ich diese Geschichte den Freunden von Kriminalkomödien.

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Veröffentlicht am 18.06.2022

Ein Serienauftakt, der Lust auf mehr macht

Akte Nordsee - Am dunklen Wasser
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Buchmeinung zu Eva Almstädt – Akte Nordsee - Am dunklen Wasser

„Akte Nordsee - Am dunklen Wasser“ ist ein Kriminalroman von Eva Almstädt, der 2022 bei Lübbe erschienen ist.

Zum Autor:
Eva Almstädt, ...

Buchmeinung zu Eva Almstädt – Akte Nordsee - Am dunklen Wasser

„Akte Nordsee - Am dunklen Wasser“ ist ein Kriminalroman von Eva Almstädt, der 2022 bei Lübbe erschienen ist.

Zum Autor:
Eva Almstädt, 1965 in Hamburg geboren und dort aufgewachsen, absolvierte eine Ausbildung in den Fernsehproduktionsanstalten der Studio Hamburg GmbH und studierte Innenarchitektur in Hannover. Seit 2001 ist sie freie Autorin. Eva Almstädt lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in einem kleinen Ort zwischen Hamburg und Lübeck

Inhalt:
Die Anwältin Fentje Jacobsen wohnt und arbeitet auf dem Bauernhof ihrer Großeltern in Nordfriesland. Neben ihrer Anwaltstätigkeit in ihrer kleinen Kanzlei unterstützt sie ihre Eltern bei den Schafen. Eines Morgens findet sie auf der Schafweide einen jungen Mann ohne Erinnerung. Als dieser des Mordes an seiner Freundin beschuldigt wird, übernimmt sie seine Verteidigung. Auch der Journalist Niklas John ermittelt in diesem Fall, weil er eine gute Story in der Saure-Gurken-Zeit wittert. Sie treffen aufeinander und agieren nun gemeinsam trotz unterschiedlicher Ziele und fehlendem gegenseitigen Vertrauen.

Meine Meinung:
Fentje Jacobsen hat es in ihrer Kanzlei mit kleinen Rechtsstreitigkeiten zu tun und ist täglich mehrere Stunden auf dem Bauernhof der Großeltern beschäftigt. Zu ihrem ersten Mordfall kommt sie eher zufällig und anfänglich wirkt sie ein wenig überfordert. Sie bekommt Unterstützung vom Journalisten Niklas John, der gute Kontakte zur Polizei und zur Staatsanwaltschaft pflegt. Beide Figuren haben ihren eigenen Kopf und ihre eigenen Ziele. Sie glauben aber, dass eine Zusammenarbeit beiden Seiten nützt. Niklas John wirkt kompetent, aber auch ein wenig überheblich. Seine Sympathiewerte halten sich zu Beginn in Grenzen. Fentje wirkt sympathisch und bodenständig. Beide haben ihre Geheimnisse, von denen einige im Laufe der Geschichte offenbart werden. Beide betonen, dass sie sich nur fallbedingt zusammenraufen, aber ein romantischer Touch durchzieht das ganze Buch.
Die Handlung ist komplex aufgebaut und bietet einige Überraschungen. Die Auflösung ist nachvollziehbar und beantwortet fast alle Fragen.
Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven geschildert und legt auch die Gedanken des jeweiligen Protagonisten offen. Dies bringt Atmosphäre und Glaubwürdigkeit in die Geschichte. Eine ordentliche Portion Humor lockert die Handlung immer wieder auf, gerade wenn Fentje und Niklas sich gemeinsam in die Ermittlungen stürzen. Der Schreibstil ist packend und angenehm lesbar. Auf der Spannungsseite ist zeitweise noch Luft nach oben. Dies ist aber auch dem Grundkonstrukt mit Anwältin und Journalist geschuldet.

Fazit:
Mir hat dieser Serienauftakt sowohl in Handlung, Erzählstil als auch komplexe Figurenzeichnung sehr gut gefallen. Weil ich aber noch Verbesserungspotential sehe, bewerte ich das Werk mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung für die Freunde eher ruhiger und atmosphärischer Krimis aus.

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Veröffentlicht am 07.06.2022

Mit den Möglichkeiten einer Reporterin

Todeslied – Kira Lunds zweite Reportage
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Buchmeinung zu H. Dieter Neumann – Todeslied

„Todeslied“ ist ein Kriminalroman von H. Dieter Neumann, der 2022 bei Piper erschienen ist.

Zum Autor:
H. Dieter Neumann, Jahrgang 1949, war Offizier in ...

Buchmeinung zu H. Dieter Neumann – Todeslied

„Todeslied“ ist ein Kriminalroman von H. Dieter Neumann, der 2022 bei Piper erschienen ist.

Zum Autor:
H. Dieter Neumann, Jahrgang 1949, war Offizier in der Luftwaffe der Bundeswehr. Nach seinem Ausscheiden als Oberstleutnant d. R. wurde der Diplom-Finanzökonom (BI) Vertriebsleiter und Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens und schließlich Vorstand einer Dienstleistungsgenossenschaft. Danach erfüllte er sich seinen Lebenstraum, indem er einige Semester Neuere Deutsche Literatur studierte und sich ganz aufs Schreiben verlegte. Als passionierter Segler ist Neumann oft und gern auf dem Wasser. Er ist verheiratet, hat zwei erwachsende Töchter und lebt in der Nähe von Flensburg auf dem Land.

Klappentext:
Bei der Generalprobe für den Auftritt eines bekannten norddeutschen Kammerchors in Dänemark wird die Solosopranistin vermisst und bleibt verschwunden. Zwei Wochen später entdecken Urlauber ihre Leiche.
Die gemeinsamen Ermittlungen von deutscher und dänischer Kripo ergeben, dass mehrere Personen ein Mordmotiv gehabt haben, nicht zuletzt auch der Ehemann des Opfers. Kira Lund bricht einen Urlaubs-Segeltörn ab, um für ihren Sender über den Fall zu berichten. Wenig später begeht ein Sänger des Kammerchors Suizid, und es wird klar, dass die tote Sopranistin ein dunkles Geheimnis gehütet hat. Als Kira schließlich kurz davor steht, es zu lüften, gerät sie jedoch selbst in höchste Gefahr.

Meine Meinung:
Die Journalistin Kira Lund ist die Protagonistin dieses Romans und verfolgt für ihre Lokalredaktion die Ermittlungen im Fall der toten Sopranistin eines norddeutschen Kammerchors. Die Tote ist zudem Erbin eines Gutshofes gewesen, auf dem eine populäre Fernsehserie spielt. Schnell sind die ersten Verdächtigen gefunden, ihr Ehemann und ein Chormitglied. Durch Kiras Freundschaft zur Kommissarin Helene Christ ist der Leser etwas mehr auf dem Stand der polizeilichen Ermittlungen als Kira selbst. Der junge dänische Journalist sucht Kiras Nähe, fällt aber durch seine reißerischen Artikel unangenehm auf. Kiras Kollege Tim Scholler erweist sich als famoser Informationssammler und ist der Polizei meist ein Stück voraus. Bald zeigt sich, das Nick Klapproth der Schlüssel für den Fall sein könnte.
Der Autor wechselt häufig die Perspektive, auch wenn die Geschichte meist aus der Sicht Kira Lunds erzählt wird. Es gibt immer wieder ruhige Phasen, in denen der Fall in den Hintergrund tritt. Trotzdem sind diese Szenen relevant, da sie helfen die handelnden Personen zu verstehen. Zudem liefern sie viel Atmosphäre, eine ordentliche Prise Humor und die notwendige Entspannung nach Szenen mit harten Inhalten. Zum Ende hin zieht das Tempo deutlich an und es gibt einen spannenden Showdown mit einigen Überraschungen. Die Auflösung ist vollständig und nachvollziehbar.

Fazit:
Auch der zweite Fall für Kira Lund hat mich sehr gut unterhalten, auch wenn die Spannung oft überschaubar bleibt. Glaubwürdige Charaktere und ein ausgeklügelter Plot um die sympathische Hauptfigur sind die Stärken des Buchs. Von mir gibt es vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und eine Leseempfehlung für die Freunde eher leiser Kriminalliteratur.

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