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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.06.2022

Umfangreicher und durchdachter Kriminalroman

Schwarzlicht
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Nicht nur durch die Buchlänge war „Schwarzlicht“ von Camilla Läckberg und Henrik Fexeus für mich ein besonderer Lesegenuss. Detailliert und sehr vielschichtig, entfaltet sich auf über 600 Seiten eine eindrückliche ...

Nicht nur durch die Buchlänge war „Schwarzlicht“ von Camilla Läckberg und Henrik Fexeus für mich ein besonderer Lesegenuss. Detailliert und sehr vielschichtig, entfaltet sich auf über 600 Seiten eine eindrückliche wie auch erschreckende Kriminalgeschichte. Für schwache Nerven ist das Buch allerdings nicht geeignet, denn die Tatortbeschreibungen sind überaus blutig und noch dazu grausam. Ansonsten gefielen mir der Fall und die Ermittlungen aber durchgehend gut. Die Zauberkunstbezüge machen den Plot schon zu etwas Besonderem. Obwohl die Handlung über mehrere Monate hinweg erzählt wird, ist sie außerdem trotzdem kurzweilig und anhaltend spannend. Ein besondere Augenmerk liegt dabei auch auf den Besonderheiten der Polizist:innen und von Berater Vincent. Sehr lebensecht dargestellt bringt jedes Teammitglied eine gehöriges Päckchen Ballast mit. Stellenweise waren mir die Charakterzeichnungen ehrlich gesagt aber etwas zu übertrieben. Besonders nervenaufreibend war dabei Ruben, durch seine ständigen sexistischen und frauenfeindlichen Gedanken, war er nur schwer zu ertragen. Aber auch Hauptprotagonistin Mina wird sehr über ihre Zwangsstörung definiert, wobei mir hier ihre erkennbare Entwicklung gefiel. An und für sich mag ich es gerne als Leserin auch am Privatleben der Ermittler:innen teilhaben zu können. Für meinen Geschmack uferten die Darstellungen im Buch aber etwas aus, wofür ich auch einen Stern abziehe. Ansonsten findet ihr hier gelungenen und unterhaltsamen Krimispaß. Ich werde diese neue Reihe auf jeden Fall im Augen behalten und vergebe für „Schwarzlicht“ gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 19.06.2022

Flott erzählter historischer Krimi entführt in die 50er Jahre

Frisch ermittelt: Der Fall Vera Malottke
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Der Kriminalroman„Frisch ermittelt: Der Fall Vera Malottke“ ist ein gemeinschaftliches Werk von Christiane Franke und Cornelia Kuhnert und der Auftakt einer neuen Reihe rund um die patente Martha Frisch. ...

Der Kriminalroman„Frisch ermittelt: Der Fall Vera Malottke“ ist ein gemeinschaftliches Werk von Christiane Franke und Cornelia Kuhnert und der Auftakt einer neuen Reihe rund um die patente Martha Frisch. Besonders wird die Geschichte auch durch sehr viel Zeitkolorit und einem äußerst spannenden Fall. Martha Frisch ist dabei nicht die einzige Heldin, welche sich in die Ermittlungen stürzt und so schloss ich auch Polizist Hans, Enkelin Annemieke und den Anwalt Hugo von Mühlbach ins Herz. Darüber hinaus sind außerdem so einige höchst unsympathische Protagonisten unterwegs, welche durch ihre ewig gestrige Art die Geschichte leider wohl erst richtig authentisch machen. Trotzdem waren einige Gedanken und Aussagen der Herren mit Nazivergangenheit für mich nur schwer auszuhalten. Und auch die übrige Geschichte lebt immer wieder von Tratsch und Vorurteilen, welche mich regelrecht sauer machten. Dadurch handelte es sich für mich auch um keine reine Wohlfühlgeschichte. Dennoch las sich der Kriminalroman abwechslungsreich und bietet sicherlich unverfälschte Einblicke in die damalige Zeit. Und auch wenn die Polizeiarbeit immer wieder ausgebremst wurde, gefielen mir die Einblicke in die tatsächlichen Ermittlungen gut. Außerdem war das Ende nicht vorhersehbar und die Handlung hielt mehrere überraschende Wendungen bereit. Auch wenn Martha Frisch eine Frau ihrer Generation ist und meiner Meinung nach nicht als ihrer Zeit voraus bezeichnet werden kann, liest sich der Krimi dennoch unterhaltsam. Im Gesamten gibt es von mir deshalb gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung für alle Fans von historischen Krimis.

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Veröffentlicht am 16.06.2022

Mitreißender Jugendthriller, mit kleinen Schwächen aber einer durchaus interessanten Handlung

Truth or Dare. Triff deine Wahl
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„Truth or Dare. Triff deine Wahl“ ist der erste Thriller der Autorin Maja Köllinger und hat mir durchaus gut gefallen. Sehr atmosphärisch beschreibt die Autorin ein greifbares und realistisch erscheinendes ...

„Truth or Dare. Triff deine Wahl“ ist der erste Thriller der Autorin Maja Köllinger und hat mir durchaus gut gefallen. Sehr atmosphärisch beschreibt die Autorin ein greifbares und realistisch erscheinendes Szenario. Obwohl nur aus der Perspektive von einer Person erzählt wird, lernt man auch die anderen Freund:innen gut genug kennen. Dennoch konnte ich mich natürlich am Besten in Brianna hineinversetzen, da man ihr durch die Erzählperspektive einfach sehr Nahe kommt und auch am meisten aus ihrem Leben erfährt. Dennoch ist auch Brianna keine reine Sympathieträgerin, sie zeigt immer wieder auch unschöne Seiten und ist wie auch die anderen Figuren vielschichtig dargestellt. Prinzipiell gefielen mir diese Grauschattierungen gut, da aber auch viele Nebenfiguren eher destruktiv erscheinen und sich immer wieder richtig unfair verhalten, war die allgemeine Stimmung des Buchs für mich ziemlich gedrückt. Gerade deshalb hätte ich mich über ein paar mehr nette Charaktere gefreut. Der Schreibstil gefiel mir allerdings durchgängig gut, er sorgte für einen raschen Lesefluss und passte sich sprachlich auch dem Alter der jungen Protagonist:innen an. Von Anfang bis Ende las sich „Truth or Dare“ fesselnd und hatte dabei durchaus Pageturner-Potenzial. Allerdings konnte ich als geübte Krimi und Thrillerleserin zu einem relativ frühen Zeitpunkt den/die Mörder:in erraten. Somit konnte mich die Geschichte gerade zum Ende hin nur noch wenig überraschen. Dennoch habe ich das Buch gerne gelesen und möchte es vor allem jüngeren Leser:innen weiterempfehlen. Das Potenzial der Autorin ist schon jetzt erkennbar, auf ihre nächsten Werke bin ich auf jeden Fall gespannt!

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Veröffentlicht am 14.06.2022

Definitiv kein Thriller, sondern ein dystopischer Roman

Das U-Boot
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Ehrlich gesagt weiß ich nicht warum „Das U-Boot“ des Autoren Hans Leister ins Genre Thriller eingeteilt wurde. Nur weil die Handlung auch spannende Momente bereithält, reicht es meiner Meinung nach noch ...

Ehrlich gesagt weiß ich nicht warum „Das U-Boot“ des Autoren Hans Leister ins Genre Thriller eingeteilt wurde. Nur weil die Handlung auch spannende Momente bereithält, reicht es meiner Meinung nach noch lange nicht aus ein Buch als Thriller zu bezeichnen. Wer also eine atemlose und super spannende Geschichte erwartet wird hier eher enttäuscht werden. Allerdings hat das Buch durchaus seine Stärken und konnte mich dadurch auch fesseln. Die ersten 160 Seiten passiert erst einmal recht wenig. Es geht ausführlich um den Alltag auf einem militärischen U-Boot, dem Leben in Israel und dem Gazastreifen und um das familiäre Geschehen rund um die beiden Hauptprotagonisten. Meisterhaft recherchiert hält der Autor hierbei zahlreiche technische Details und ausführliche Beschreibungen bereit. Hier spürt man seine Faszination für das U-Boot, aber auch wenn sich die Handlung flüssig las, hätte der richtig spannende Teil gerne schon früher beginnen können. Ab dem Zeitpunkt der Katastrophe wurde es nämlich erst richtig packend. Die Geschichte nimmt deutlich an Tempo auf und ich wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Zwar gibt es auch hier vielfältige technische und naturwissenschaftliche Details, diese empfand ich allerdings zumeist als interessant und sie bremsten meinen Lesefluss auch nicht aus. Gut gefiel mir außerdem nicht nur die mitreißende Handlung, sondern auch mehrere unerwartete Wendungen, sowie die authentischen Charaktere. Ein recht großer Zeitsprung am Ende der Handlung war dann wieder für meinen Geschmack zu viel des Guten. Würde ich das Buch allein nach dem Mittelteil bewerten, bekäme es auf jeden Fall 5 Sterne. Durch den gemächlichen Einstieg und das irritierende Ende, gibt es allerdings einen Stern Abzug.

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Veröffentlicht am 09.06.2022

Zauberhafter Roman, voller besonderer Lebensgeschichten

Für immer und noch ein bisschen länger
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„Für immer und noch ein bisschen länger“ von Barbara Leciejewski wäre für mich eigentlich ein klares 5 Sterne Buch geworden. Allerdings gab es eine Sache, welche die perfekte Geschichte und meine Lesevergnügen ...

„Für immer und noch ein bisschen länger“ von Barbara Leciejewski wäre für mich eigentlich ein klares 5 Sterne Buch geworden. Allerdings gab es eine Sache, welche die perfekte Geschichte und meine Lesevergnügen soweit gestört haben, so dass ich dafür bedauerlicherweise einen Stern abziehen muss. Die Handlung beginnt Anfang des Jahres 2020 und in die wirklich wundervolle Geschichte drängt sich leider immer wieder das Thema Pandemie. Zwar wird der Virus nicht beim Namen genannt, dennoch hat mich die mehrmalige Erwähnung von Maßnahmen und Auswirkungen tatsächlich gestört. Ich lese Romane vor allem deshalb, um in eine andere Realität abzutauchen und so war mir dieses Thema einfach zu nah dran. Vor allem ist das Thema auch nicht essentiell wichtig für die Geschichte, diese hätte auch wunderbar ohne eine Erwähnung funktioniert, weswegen ich die Entscheidung der Autorin nicht verstehen kann. Ansonsten ist das Buch nämlich einfach nur perfekt. Sehr liebenswert erzählt, wirkt die Handlung wie aus dem Leben gegriffen, wobei die Protagonist:innen schnell mein Herz eroberten. Und auch wenn die meisten Kapitel aus Annas Sicht erzählt werden, kommt man hier auch den anderen Charakteren sehr nahe. Richtig emotional wird die Handlung auch durch die Erzählung der unterschiedlichen und bewegten Lebensgeschichten der WG-Bewohner:innen. Die Rückblicke sorgten ordentlich für Abwechslung, aber auch die übrigen Erzählstränge las ich richtig gerne. Obwohl sehr unterschiedliche Lebensthemen (Verlust, Trauer, Angststörung, Behinderung, und weitere) aufgegriffen werden, wirkt die Geschichte keinesfalls überladen und war rundum stimmig. Auch der Schreibstil gefiel mir richtig gut. Angenehm zu lesen, beschreibt er alles dennoch ausführlich und bildhaft. Da viele Gründe für das Buch sprechen, empfehle ich es allen weiter, die mit einem gewissen Virus in der Geschichte kein Problem haben.

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