Sehr dicht und regt zum Nachdenken an
"Die sieben Schalen des Zorns" von Markus Thiele ist ein sehr dichtes Buch, in dem es um sehr viel mehr geht, als "nur" um das Thema "Sterbehilfe".
Klappentext:
Dr. Max Keller ist Arzt mit Leib und Seele. ...
"Die sieben Schalen des Zorns" von Markus Thiele ist ein sehr dichtes Buch, in dem es um sehr viel mehr geht, als "nur" um das Thema "Sterbehilfe".
Klappentext:
Dr. Max Keller ist Arzt mit Leib und Seele. Als seine todkranke Tante Maria ihn um Sterbehilfe bittet, gerät er in ein moralisches Dilemma. Soll er ihren letzten Wunsch erfüllen und ihr ein selbstbestimmtes Sterben ermöglichen?
Obwohl er als Arzt dem Leben verpflichtet ist, hilft Keller der alten Frau, das ihre zu beenden. Kurz darauf eröffnet die Staatsanwaltschaft das Verfahren gegen ihn. Der Vorwurf: strafbare Tötung auf Verlangen. Keller droht eine Freiheitsstrafe und der Entzug seiner Arztzulassung – was sein Ende bedeuten würde. Doch hat er Maria wirklich getötet?
Über weite Teile des Romans steht das Thema "Sterbehilfe" für mich nicht im Vordergrund. für mich ist es eher ein Buch über Freundschaft, über die Beziehung zwischen Vätern und Söhnen, über Schuld und über Gott. Erst im zweiten Teil, dem Prozess, stehen Recht und Gerechtigkeit, freier Wille und Gesetz im Mittelpunkt des Geschehens.
Ist das Buch deshalb weniger lesenswert? Meiner Ansicht nach nicht. Doch durch die vielen philosophischen Betrachtungen und Diskussionen, die große Vielfalt der Themen, bleiben die handelnden Figuren besonders in Bezug auf das Grundthema ein wenig blass. Ich hätte mir mehr Szenen gewünscht, die das besondere Verhältnis zwischen Max und Maria beschreiben, vielleicht auch einen eigenen Handlungsstrang für Maria, denn sie und ihr Erleben bleiben verborgen.
Das wäre sehr gut möglich, denn die Handlungsstränge sind vielfältig und springen ständig von der Gegenwart in verschiedene Phasen der Vergangenheit.
Fazit: Ein sehr dichtes Buch mit vielen klugen Gedanken, das zum Nachdenken anregt und noch lange nachwirkt.