Lesenswert aber verbesserungswürdig
Die Handlung ist spannend: Studenten mit psychopathischer Diagnose werden zu einem geheimen Forschungsprogramm an einem College eingeladen um sich so ihr Stipendium zu verdienen.
Untereinander ist nicht ...
Die Handlung ist spannend: Studenten mit psychopathischer Diagnose werden zu einem geheimen Forschungsprogramm an einem College eingeladen um sich so ihr Stipendium zu verdienen.
Untereinander ist nicht bekannt, wer sich in dem Programm befindet. In dem Gebäudekomplex in dem die Studie stattfindet, werden hintereinander zwei Morde verübt. Den Insidern des Projekts wird bald klar, dass Projektteilnehmer ermordet werden und es gilt heraus zu finden, wem man vertrauen kann und wem nicht. Währenddessen verfolgt Chloe einen ganz anderen privaten Plan: Sie ist an die Uni gegangen, um einen ihrer Mitstudenten zu ermorden, der einst ihr Leben auf negative Weise verändert hat.
Der Leser begleitet die Psychopathen Chloe, Charles und „Normalo“ Andre und erfährt einiges aus deren Privatleben, deren Art zu denken und zu handeln. Untereinander wissen sie nicht, ob sie sich trauen können. Zwei der übrigen Teilnehmer werden zeitnah ermordet, zwei weitere bleiben noch, über deren Identität der Leser länger in Unwissenheit gelassen wird. Natürlich könnte der Täter auch von ausserhalb kommen, weshalb der Spannungsbogen lange aufrecht erhalten wird und erst gegen Ende eine Auflösung erfolgt.
Chloe führt durch die Ich-Perspektive und ist alles andere als ein unbeschriebenes Blatt, da sie bereits früher Gewalttaten begangen hat. Bei ihr wirkt alles sehr belanglos, da sie kein Gewissen hat. Ich fand diese Einblicke in ihre Psyche ganz interessant.
Der Schreibstil war hier eher flüssig erzählend mit Infos, aber weniger sachlich, was für einen Thriller, der hauptsächlich unterhalten soll, auch gut passt.
Andre macht ebenso Spaß, da er kein wirklicher Psychopath ist, sondern sich den Studienplatz erschlichen hat und nur vorgibt einer zu sein. Dadurch kommt er immer wieder in Situationen, die Gewissensbisse bei ihm hervorrufen. Darüber hinaus ist er ein sehr sympathischer junger Mann, dessen handeln man nachvollziehen kann.
Durch die beiden Handlungsstränge (Chloes ursprünglicher Plan einen Mord zu begehen und die tatsächlich verübten Morde) wird es nie langweilig und Abwechslung ist gegeben.
Ab und an triftet das Buch tatsächlich etwas in das typische belanglose amerikanische College-Leben ab, aber unsere Hauptdarsteller sind auch 18-jährige College-Anfänger.
Was mir nicht so gut gefallen hat ist, dass manche vorher geschickt eingefädelten Situationen, später nicht ganz aufgelöst werden. Der rote Faden durch das Buch ist aber vorhanden und ich habe es auch gerne gelesen. Weshalb ich 4 von 5 Sternen vergebe.