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Veröffentlicht am 11.07.2022

Horrorgeschichten vom Highway

Tief in den Wäldern
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„Tief in den Wäldern“ erzählt eine Geschichte, wie man sie aus Nachrichten, True Crime Podcasts oder Krimiserien kennt und die einem unwillkürlich Schauer über den Rücken jagen, weil sie so alltagsnah, ...

„Tief in den Wäldern“ erzählt eine Geschichte, wie man sie aus Nachrichten, True Crime Podcasts oder Krimiserien kennt und die einem unwillkürlich Schauer über den Rücken jagen, weil sie so alltagsnah, so absolut im Bereich unserer Realität liegen, dass wir lieber glauben wollen, uns selbst könne so etwas nicht passieren.

Zum Inhalt: Cold Creek ist eine Kleinstadt, in der man seine Nachbarn kennt, in der die Polizei sich hauptsächlich um Ruhestörungen, betrunkene Jugendliche und Verkehrsdelikte kümmert und der Plakate von jungen Frauen den Highway zieren. Denn seit Jahren verschwinden hier junge Frauen, die dann ermordet aufgefunden werden. Ein Täter wurde bisher nie gefasst, dabei sucht er sich schon das nächste Opfer.

„Tief in den Wäldern“ erzählt von den Geheimnissen und Machenschaften in einer Kleinstadt, die so unschuldig wirkt, dass es schon wieder verdächtig ist. Das Setting ist toll angelegt. Beim Prolog habe ich kurz gestrauchelt, weil es von einer scheinbar unbekannten aber allwissenden Stimme aus dem Off erzählt wird. Ganz am Ende wird dies nochmal aufgegriffen, um das Buch abzurunden. Fand ich als Stilmittel ok, auch wenn es mit dem klassischen Krimi irgendwie gebrochen hat.

Die Geschehnisse werden in verschiedenen Zeitabschnitten und aus der Perspektive zweier junger Frauen erzählt wird, wobei die eine mittels ein Ich-Erzähler, die andere mittels personalem Erzähler wiedergegeben wird. Dadurch fühlte ich mich ersterer eindeutig näher, die in meinen Augen auch die Hauptfigur der Handlung ist.

Für einen Thriller hat das Buch einen eher ruhigen Ton, die Gefahr wird eher unterschwellig dargestellt, echte Gefahrensituationen gibt es vergleichsweise wenige. Stattdessen herrscht eher eine angespannte, düstere Grundstimmung; ein schwelen unter der Oberfläche, dass sich erst am Ende so richtig Bahn bricht.

Was mich etwas gestört hat war hier die mangelhafte Polizeiarbeit, die ein minderjähriges Mädchen in den Vordergrund rückt. Sowas kommt mir immer etwas unglaubwürdig vor. Ist aber nur ein kleines Manko und insgesamt hat mir das Buch gut gefallen

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Veröffentlicht am 11.07.2022

Romeo und Julia in Neuauflage

Westwell - Heavy & Light
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„Westwell“ ist optisch echt ein Hingucker, das Cover gefällt mir richtig gut. Zudem ist es der Auftaktband einer neuen Reihe von Lena Kiefer und auch der Folgeband ist designtechnisch ein Volltreffer. ...

„Westwell“ ist optisch echt ein Hingucker, das Cover gefällt mir richtig gut. Zudem ist es der Auftaktband einer neuen Reihe von Lena Kiefer und auch der Folgeband ist designtechnisch ein Volltreffer. Die Handlung ist an die drastische Lovestory von Romeo und Julia angelehnt und hat mir richtig gut gefallen, auch wenn es ich mir noch einen Hauch mehr Rivalität und Drama erwartet hatte.

Zum Inhalt: nach dem Tod ihren älteren Schwester wurde Helena von ihren Eltern mach England verbannt. Aber nach fast drei Jahren im Exil ist sie endlich zurück in New York. Und sie hat einen Plan: sie will den tragischen Tod ihrer Schwester aufklären und deren Ruf wieder herstellen. Doch läuft dabei ausgerechnet Jessiah in die Arme, dessen Bruder gemeinsam mit ihrer Schwester gestorben ist und dessen Familie den Ruf der Familie Coldwell zerstört. Und obwohl sie ihn hassen sollte, hassen will, ist da diese unwiderrufliche Anziehung.

Ich liebe es, dass der Untertitel „heavy and light“ ebenfalls an Romeo und Julia angelehnt ist und sich dies auch im Folgeband fortsetzt. Den Handlungsort New York finde ich für die Geschichte toll gewählt, da die Upper East Side und die High Society der Story einen interessanten Rahmen geben und die Familienfehde sehr authentisch machen. Ein bisschen haben mich Setting und Background an „Gossip Girl“ erinnert.

Die Entwicklung der Liebesgeschichte à la Enemies to Lovers hat mir gut gefallen, weil sie nicht so überstürzt war, wie es in diesem Genre oft der Fall ist. Der innere Konflikt der Protagonisten wurde gut rübergebracht und macht die Geschichte sehr authentisch. Gut fand ich auch, dass es neben der Lovestory viel um Familie, Erwartungen und Gesellschaftsdruck geht. So bleibt die Handlung auch für die Folgebände weiter ausbaufähig.

Das Buch war eine tolle Mischung aus süßen, romantischen Momenten, in denen die Protagonisten ganz sie selbst sein konnten und der spannenden Suche nach der Wahrheit, was vor drei Jahren wirklich gesehen ist. Die eigentlich Familienfehde war eher Beiwerk und bis zum Schluss ziemlich im Hintergrund angesiedelt. Der Schluss des ersten Bandes teasert aber an, dass es im Folgeband verstärkt darum gehen könnte.

Ingesamt hat es mir sehr gut gefallen und hat noch Potential für mehr, daher gute vier Sterne

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Veröffentlicht am 04.07.2022

Sommerliche Urlaubslektüre

Kein Sommer ohne dich
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„Kein Sommer ohne dich“ hat mir vom Cover her richtig gut gefallen, es ist bunt, sommerlich und macht richtig Lust auf das Buch. Außerdem schadet es nicht, dass es auf der New York Times Bestseller-Liste ...

„Kein Sommer ohne dich“ hat mir vom Cover her richtig gut gefallen, es ist bunt, sommerlich und macht richtig Lust auf das Buch. Außerdem schadet es nicht, dass es auf der New York Times Bestseller-Liste steht, denn meistens gefallen mir die Bücher dieser Liste ebenfalls.

Zum Inhalt: seit zehn Jahren verbringen die Collegefreunde Poppy und Alex den Sommer gemeinsam und nie ist Poppy glücklicher als in ihrer Zeit mit Alex. Als ein Streit die beiden entzweit herrscht zwei Jahre lang Funkstille, bis Poppy beschließt, dass sie ihrer Freundschaft und den Gefühlen, die sie für Alex hat, eine letzte Chance geben will. Eine letzte gemeinsame Reise um ihre angeknackste Beziehung ins Lot zu bringen. Doch kann sie ehrlich mit selbst sein- und mit Alex?

Was ich an diesem Buch so liebe ist, dass es kein klassischer Liebesroman ist, sondern hier vor allem auch diese innige Freundschaft zwischen Alex und Poppy im Vordergrund steht. Die Handlung spielt abwechselnd in der Gegenwart und der Vergangenheit, beginnend bei ihrem Kennenlernen vor 12 Jahren an der Uni. Chronologisch erfährt der Leser so von allen zehn Reisen, die Poppy und Alex gemeinsam erlebt haben und die Vergangenheit nähert sich der Gegenwart an, in der Poppy und Alex zwei Jahre nicht miteinander gesprochen haben. Der Leser lernt die Protagonisten dadurch so kennen, wie sie sich gegenseitig. Von anfänglicher Befremdlichkeit, über erste Gemeinsamkeiten, bis zu dieser tiefen, besonderen Verbindung, die die beiden haben. Das hat mir richtig gut gefallen, da es sehr authentisch wirkt und wirklich liebevoll erzählt ist.

Ich mag den Schreibstil und die Art von trockenem Humor, der Alex und Poppy verbindet. Die beiden können ganz offen miteinander reden, tauschen Gefühle und Gedanken aus. Dadurch lernt man auch als Leser wahnsinnig viel über die beiden Protagonisten. Beide hatten es in ihren Jugend nicht leicht und können beim jeweils anderen endlich so sein, wie sie wirklich sind, ohne sich verstecken zu müssen. Das verleiht der Geschichte eine besondere Tiefe, die ich so bei einem leichten Sommerroman nicht erwartet hatte, aber unfassbar schön finde. Die Handlung kommt eher langsam in Schwung, was mich aber nicht stört, da die ruhige Art des Buches perfekt zum Inhalt passt.

Die ganze Geschichte wird aus Poppys Sicht geschildert, wodurch dem Leser schnell klar wird wo sie steht und was empfindet, während Alex Gedanken und Gefühle verborgen bleiben, es sei denn er offenbart sie Poppy. Dadurch habe ich richtig mit ihr mitgelitten und gegrübelt, was Alex wohl empfindet.

Mir hat die Geschichte und die Message dahinter wirklich gut gefallen.

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Veröffentlicht am 04.07.2022

Traue niemandem

Als das Böse kam
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„Als das böse kam“ hat ein total cooles Cover, das mich direkt angesprochen hat, weil es direkt irgendwas Bedrohliches ausstrahlt, ohne dass ich festmachen könnte, woran es liegt. Auch der Klappentext ...

„Als das böse kam“ hat ein total cooles Cover, das mich direkt angesprochen hat, weil es direkt irgendwas Bedrohliches ausstrahlt, ohne dass ich festmachen könnte, woran es liegt. Auch der Klappentext macht direkt neugierig, sodass ich mich sehr darauf gefreut habe, dieses Buch zu lesen. Und ich sollte diese Entscheidung nicht bereuen, denn den Verlauf, den die Geschichte nimmt, hätte ich niemals absehen können und war total überrascht vom Inhalt.

Zum Inhalt: die 16-jährige Juno lebt mit ihrer Familie auf einer kleinen Insel, die sie noch nie verlassen hat. Denn auf der anderen Seite des Sees lauert die Gefahr, die die friedliche Existenz der Familie bedroht. Die Kinder haben gelernt sich zu verstecken, wenn ein Fremder die Insel betritt. Bis Juno es eines Tages nicht schafft, rechtzeitig ins Haus zu gehen und gesehen wird. Die Welle von Ereignissen, die sie damit lostritt, soll das ruhige Familienleben schon bald erschüttern.

Woran ich mich anfangs gewöhnen musste, war die in meinen Augen sehr seltsame Sprache von Juno. Sie spricht wie aus der Zeit gefallen und mit einer kindlichen Naivität, die mich anfangs doch recht überrascht hat. Je mehr man über ihre Lebensumstände erfährt, desto passender ist das aber. Generell lebt die Familie in sehr einfachen Verhältnissen, abgeschottet vom Rest der Welt, was wahnsinnig zur beklemmend angespannten Atmosphäre im Buch beiträgt. Ich habe kurzzeitig an Endzeitromane oder derartiges denken müssen, war damit allerdings völlig auf dem Holzweg.

Das Leben der Familien ist von strengen Regeln und Abläufen geprägt, was ich total faszinierend fand und sich nicht so recht durch den vermeintlichen Grund rechtfertigen lässt. Als Leser wurde ich daher schnell misstrauisch und konnte auch den Rebellionsdrang der Kinder total nachvollziehen.

Die Geschichte entwickelt sich schnell in eine völlig andere Richtung als erwartet, was mir sehr gut gefallen hat. Ich lese viele Thriller und bin nur selten überrascht vom Inhalt. Für meinen Geschmack hätte die Handlung sogar gerne noch ein bisschen düsterer und rasanter sein können, denn es ist eigentlich alles vorhanden, um einen stimmungsgeladenen Thriller zu schaffen. Das Ende kam mir etwas zu schnell, zu wenig detailliert. Hier hätte ich mir gerne ein paar Seiten mehr gewünscht und vielleicht auch eine Zusammenfassung, die den ganzen „Fall“ nochmal beleuchtet, denn der Leser wird da ganz schön in der Schwebe hängen gelassen.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, es war auf jeden Fall ganz anders als erwartet und ich hatte viel Freude an der Lektüre. Für mich war es kein rasanter Gänsehaut-Thriller, aber eine spannende Geschichte, die mich gut unterhalten hat. Es ist mir sehr leichtgefallen, mit Juno mitzufiebern und für sie zu hoffen. Solides Werk, den Autor werde ich gerne auf dem Schirm behalten.

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Veröffentlicht am 01.07.2022

Real Love im Fake TV

Catching up with the Carters - In your eyes
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Trash TV ist ja so ein Guilty Pleasure von mir, ich kann bei Datingsendungen aller Art einfach nicht wegschalten und am schönsten sind Bachelor und Co, wenn man sie gemeinsam mit Freunden suchtet und totanalysiert. ...

Trash TV ist ja so ein Guilty Pleasure von mir, ich kann bei Datingsendungen aller Art einfach nicht wegschalten und am schönsten sind Bachelor und Co, wenn man sie gemeinsam mit Freunden suchtet und totanalysiert. „Catching up with the Carters“ ist eine Mischung aus Bachelor und Kardashians- Trash TV im Buch-Format. Ich liebe es. Und mittendrin versteckt sich eine gar nicht mal so trashige Liebesgeschichte, die mir gut gefallen hat.

Zum Inhalt: Aphrodite ist die Tochter der Fernseh-Familie „Die Carters“ und bereits ihr gesamtes Leben hat sie vor der Kamera gelebt, die jeden ihrer Schritte- und auch Fehltritte- festgehalten haben. Dabei würde sie eigentlich viel lieber hinter der Kamera stehen. Als sich die Chance bietet am Set von „Celebrities in love“ als Regieassistenz zu arbeiten, nutzt sie die Chance um sich eine eigene Karriere aufzubauen. Doch dann taucht Garret am Set auf, Sohn der konkurrierenden Fernsehfamilie „Die Edwards“ und Aphrodites erste Liebe, die sehr unglücklich endete.

Die Geschichte wir aus den wechselnden Perspektiven von Aphrodite und Garret erzählt, was ich sehr gelungen finde. Zwischenzeitlich erinnern sich beide auch an Erlebnisse aus der Vergangenheit, sodass man noch mehr von der Hintergrundgeschichte erfährt, die hinter der Beziehung der beiden steckt. Die Ich-Erzähler finde ich hier gut gewählt, weil Gedanken und Gefühle eine wichtige Rolle spielen und für den Verlauf der Handlung essenziell sind.

Es gibt natürlich durch den Reality TV-Charakter der Handlung viel künstlich erzeugtes Drama, viel wird übertrieben inszeniert und es wird künstlich Streit erzeugt, wer das nicht abkann, der sollte das Buch vielleicht nicht lesen. Ich fand das provozierte Drama eigentlich sehr unterhaltsam und es bietet einen guten Kontrast zur Liebesgeschichte, die hinter all der Fake-Show deutlich realer wirkt. Das Buch versucht durch die Beziehung und Reflektion der beiden Protagonisten Tiefe zu erzeugen, was aber nur teilweise gelingt, insgesamt bleibt die gesamte Handlung eher oberflächlich, echte Konfrontationen gibt es keine. Hat mich bei dieser Geschichte aber nicht gestört, da ich es auch nicht erwartet hatte und der Unterhaltscharakter auf jeden Fall gegeben war.

Die Liebesgeschichte fand ich an sich gut umgesetzt, auch wenn vermutlich vieles leichtes gewesen wäre, wenn die beiden Protagonisten einfach mal miteinander geredet hätten, aber gut, das ist ja meistens so. Ich mochte die Chemie zwischen den beiden und dieses stumme Verständnis, dass auch nach der Funkstille direkt wieder da war. Der letzte Funke hat allerdings einfach gefehlt, daher 4 Sterne von mir.

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