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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.07.2017

Packt den Leser mit jeder Zeile mehr!

Saeculum
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Bastian findet sich durch seine Freundin Sandra in dem Live-Rollenspiel Saeculum wieder. Der Spielort befindet sich in einem abgelegenen Waldstück. Es gibt keinen Strom, keine Handys und keine Taschenlampen. ...

Bastian findet sich durch seine Freundin Sandra in dem Live-Rollenspiel Saeculum wieder. Der Spielort befindet sich in einem abgelegenen Waldstück. Es gibt keinen Strom, keine Handys und keine Taschenlampen. Nicht einmal seine Brille darf Bastian behalten, denn die Regeln des Spiels besagen: Gelebt wird wie im Mittelalter! Erzählungen zufolge, soll besagter Wald zu allem Überfluss verflucht sein. Schon bald finden die Spieler mysteriöse Nachrichten, Mitspieler verschwinden, nächtliche Schreie lassen Bastian und die anderen hochschrecken. Schnell wird klar, dass das Spiel sich zu bitterem Ernst gewandelt hat. Und der Fluch scheint sich zu bewahrheiten ...

Nach der interessanten Einleitungsphase nimmt der Thriller schnell an Spannung zu und packt den Leser mit jeder Zeile mehr, wobei der gut zu lesende Schreibstil seinen Teil dazu beitragen mag. Mit jedem unerklärlichen Ereignis wird die Geschichte mysteriöser und wie die Saeculum-Spieler, beginnt man sich zu fragen, ob der Fluch vielleicht doch kein Ammenmärchen ist. Bis zum Schluss ist es nicht klar, wie genau die Geschehnisse zusammenhängen.
Darüber hinaus ist festzuhalten, dass ich persönlich noch keinen vergleichbaren Thriller lesen durfte, was schon allein wegen der Rollenspiel-Thematik der Fall ist. Aber auch der Rest der Handlung hat mich sehr begeistert!

Veröffentlicht am 16.06.2017

Spannende "2-Welten"-Dystopie

Spielende Götter
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Spiele nie mit dem Leben anderer – du wirst es bereuen

Lucie ist eine Beta-Ludens und somit in der Mittelklasse ihrer Gesellschaft angesiedelt. Laborans arbeiten für sie, Alpha-Ludens stehen über ihr. ...

Spiele nie mit dem Leben anderer – du wirst es bereuen

Lucie ist eine Beta-Ludens und somit in der Mittelklasse ihrer Gesellschaft angesiedelt. Laborans arbeiten für sie, Alpha-Ludens stehen über ihr. Von einer Gruppe Alphas und einem mit ihnen befreundeten Beta wird sie in der Schule schon seit längerem gemobbt und auch wenn sie Angst vor ihnen hat, lässt sie sich nicht den Mund von ihnen verbieten.
Als diese dann aber ihrem Chauffeur und Freund Siard ins Krankenhaus befördern, heckt sie einen Plan aus, wie sie es zumindest Cyrillian, dem Anführer dieser Gruppe (und damit vielleicht auch den anderen), heimzahlen kann.
So loggt sie sich ins Spiel Homo Ludens (Holus) ein und schafft es den Virtuellen und Krieger Anpharis, der seinen Sinn im Leben verloren zu haben glaubt, zu vermitteln, dass ihr Avatar Neriel die Gesandte der Lichtgöttin Liafeiy ist und auf göttliches Geheiß gegen den Fürsten Zian Amaintear vorgehen möchte, da dieser mit Dämonen im Bunde ist und diesen sogar Menschen opfert. Er und sein Bruder schließen sich folglich Neriel an, um ihr zu helfen.
Zian ist der Avatar Cyrillians und es würde seinen Ruf massiv schädigen, wenn Lucie es mit Neriel gelingt, Zian zu stürzen und ihm seiner Stadt zu berauben.
Außerdem erreicht Lucie es, die Alpha Ophelia auf ihre Seite zu ziehen, die ihr noch einen Gefallen schuldet. Ihr männlicher Avatar Taryantas unterstützt Neriel und außerdem soll ihr/ihm bei gelingen des Plans das Herrschaftsgebiet Zians zugesprochen werden.
Doch wird Lucie erfolgreich sein? Ist ihr Plan ausgefeilt genug? Ist Ophelia wirklich auf ihrer Seite?

Am Anfang stürmen recht viele Informationen auf einen ein, daher ist es sehr hilfreich, dass es am Ende des Buches ein Glossar gibt.
Die Figuren haben doch recht spezielle Namen, was ich persönlich sehr liebe, aber ich weiß, dass das den Lesefluss stören kann. Für mich war das aber nicht weiter schlimm. Die meisten Figuren sind mir darüber hinaus recht schnell ans Herz gewachsen (selbst der ruppige Taryantas).
Teilweise gibt es recht schockierende Momente in der Story, die meinen Lesespaß und die Spannung erhöht haben.
Außerdem fand ich es realistisch, dass nicht immer alles so glatt lief, wie die Protagonistin es sich erhofft hat und man fiebert in solchen Momenten mit ihr mit.
Dass die Virtuellen in Holus doch sehr menschlich sind und daher die Frage im Raum steht, ob sie dann nicht auch wie Menschen und nicht wie bloße Figuren behandelt werden sollten, ist, meiner Meinung nach, eine sehr interessante Sichtweise. Das macht die Spielenden tatsächlich zu einer Form von Göttern, da sie über Wesen mit Emotionen bestimmen können.

Zusammenfassend ein absolut lesenswerter Roman. Ein zweiter Teil wäre toll!

Veröffentlicht am 16.06.2017

Erschreckend

Passagier 23
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Martin Schwartz, Polizeipsychologe, betritt, einem Hinweis folgend, das Kreuzfahrtschiff Sultan of the seas, obwohl er nie wieder eines betreten wollte. Eine ältere Dame hat ihn dazu gebracht, da sie angeblich ...

Martin Schwartz, Polizeipsychologe, betritt, einem Hinweis folgend, das Kreuzfahrtschiff Sultan of the seas, obwohl er nie wieder eines betreten wollte. Eine ältere Dame hat ihn dazu gebracht, da sie angeblich etwas über das Verschwinden von seiner Frau und seinem Sohn weiß, es ihm aber nur von Angesicht zu Angesicht mitteilen will. Martins Familie verschwand vor Jahren von der Sultan, ohne dass ihm jemand sagen konnte, was genau passiert ist. Nun, an Bord des Schiffes, teilt die Dame ihm mit, weshalb sie ihn anrief: Ein Passagier 23 ist aufgetaucht – ein Passagier, der auf unerklärliche Weise auf einer Kreuzfahrt verschwand. Für den Schiffsbesitzer ein Fiasko, da dieser Fall längst als Selbstmord abgehakt war und ihm sehr viel Geld kosten würde, wenn der Fall neu aufgerollt würde. Martin soll nun herausfinden, weshalb das Mädchen, der Passagier 23, verschwand und was passiert ist. Allerdings hat Martin dabei auch ein ganz eigenes Interesse, das er verfolgt: Das Mädchen hatte nämlich bei seinem Wiederauftauchen den Teddy seines Sohnes in der Hand.

Fitzek schafft es immer wieder, den Leser mit seinen Romanen zu fesseln. Auch diesmal war dies für mich nicht anders. Gebannt hing ich an den Worten und war gespannt darauf, wie sich hier alles entschlüsseln würde. Denn für mich sind Fitzeks Thriller nie ganz vorhersehbar: Sosehr ich auch herumrätsle, ich komme doch nie auf die richtige Lösung.
Die Kreuzfahrtschiff-Thematik hat mich für sich schon begeistert, da ich zuvor noch nichts Vergleichbares gelesen habe und daher fand ich es spannend, einen Fall auf hoher See zu verfolgen.
Außerdem hat es mich erschreckt, zu erfahren, dass tatsächlich jährlich so viele Passagiere an Bord eines Kreuzfahrschiffes auf mysteriöse Weise verschwinden. Sicher sind einige davon Selbstmorde, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass alle Fälle solche sind. Zuvor habe ich mich nie damit beschäftigt, aber nachdem ich das Buch gelesen hatte, hat mich diese Tatsache recht nachdenklich gestimmt. Dabei ist es nicht sonderlich abwegig, dass Verbrechen auf Kreuzfahrschiffen geschehen, denn wie Fitzek zu verstehen gibt, ist ein Kreuzfahrschiff eine große Stadt ohne Polizei.

Für jeden Fitzek-Fan ein Muss!

Veröffentlicht am 08.06.2017

Spannende Zukunftversion

Die Stadt der verschwundenen Kinder
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„Die Stadt der verschwundenen Kinder“ dreht sich um das Mädchen Gaia, deren Eltern von der Regierung verhaftet werden. Auch wenn Gaia zunächst nicht weiß, aus welchem Grund, akzeptiert sie vorläufig, dass ...

„Die Stadt der verschwundenen Kinder“ dreht sich um das Mädchen Gaia, deren Eltern von der Regierung verhaftet werden. Auch wenn Gaia zunächst nicht weiß, aus welchem Grund, akzeptiert sie vorläufig, dass sie erst mal auf sich allein gestellt ist. Als (von der eigenen Mutter ausgebildete) Hebamme verdient sie sich, was sie zum Leben braucht und bringt wie das Gesetz verlangt, jeden Monat die ersten drei Neugeborenen zur Stadtmauer. Bei jeder Geburt achtet sie darauf, den Babys drei immer gleich angeordnete Punkte an einer unauffälligen Stelle zu tätowieren, da ihrer Mutter dies, seitdem sie ihren ersten Sohn vorbringen musste, sehr wichtig war. Aber als ihre Eltern auch nach mehreren Wochen nicht heimkehren und ihr auch keine weiteren Informationen übermittelt werden, beschließt sie herauszufinden, was mit ihnen geschehen ist und warum.

Die Story nimmt einen mit sich in eine Zukunft, die zum Teil auch ein Schritt in die Vergangenheit zu sein scheint. Denn es gibt in der Stadt zwar beleuchtete Straßen, schöne Kleider und dergleichen, aber für die Leute außerhalb der Mauer gibt es deutlich weniger Luxus. Sie haben einen Tvaltar, der eine Art Kino ist, aber keinen Strom und kein fließendes Wasser.
Der Titel ist meiner Meinung nach allerdings nicht ganz zutreffend gewählt. Die Story handelt weniger von den verschwundenen Kindern als viel mehr von den verschwundenen Eltern Gaias sowie dem Babycode, der mit den tätowierten Punkten zusammenhängt. Der englische Titel „Birthmarked“ ist daher viel zutreffender.
Darüber hinaus war der Geheimcode selbst sehr interessant und es hat Spaß gemacht, vor der Auflösung mitzurätseln, wie man ihn entschlüsseln könnte.
Gaia selbst ist eine sympathische und glaubwürdige Heldin. Sie hat einen eigenen Charakter und eigene Moralvorstellungen.

Ein kleiner zusätzlicher Pluspunkt für mich war die Karte von Wharfton (Siedlungen außerhalb der Stadt) und der Enklave (die Stadt), da ich es liebe, beim Lesen ab und an auf die Karte zu schauen und zu vergleichen, wo sich der betreffende Handlungsstrang gerade abspielt.

Im Großen und Ganzen eine sehr lesenswerte Dystopie!

Veröffentlicht am 10.11.2017

"Clever Trevor"

Im Licht des Augenblicks
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Trevor reist zum ersten Mal in seinem Leben mit seinem Vater Jones in das Familienanwesen seiner Familie: Riddell House. Dort lernt er seine Tante Serena und seinen Opa Samuel kennen. Aber auch sein längst ...

Trevor reist zum ersten Mal in seinem Leben mit seinem Vater Jones in das Familienanwesen seiner Familie: Riddell House. Dort lernt er seine Tante Serena und seinen Opa Samuel kennen. Aber auch sein längst verstorbener Urgroßonkel Benjamin nimmt Kontakt zu Trevor auf, während dieser die Familiengeschichte zu ergründen versucht. Dabei wird klar, dass Ben andere Wünsche für Riddell House und das dazugehörige Land hat, als Jones und Serena, die ihre Pläne für einen Verkauf des Anwesens durchsetzen wollen. Trevor muss entscheiden, wen er unterstützen wird: Die Lebenden oder die Toten.

Nach dem zu diesem Roman dazugehörigen Klappentext, war es überraschend festzustellen, dass auch Geister in der Geschichte auftauchen. Allerdings fügen sich die paranormalen Erscheinungen gut in die Handlung ein und erzeugen zusätzliche Spannung. Riddell House ist ein Anwesen, das ich selbst gerne erkunden würde, da es so viele Geheimnisse in sich birgt. Es ist fesselnd wie Trevor diesen auf der Spur ist und Licht ins Dunkel bringt.
Während Samuel sehr liebenswürdig erscheint, wirkt Serena manipulativ und unfreundlich. Darüber hinaus weiß sie ihre Reize genau einzusetzen und macht schamlos von diesem Wissen Gebrauch.
Negativ anzumerken ist lediglich, dass Trevor sich für seine vierzehn Jahre viel zu „erwachsen“ verhält. Zwar wird die Geschichte vom erwachsenen Trevor erzählt, doch deshalb kann das damalige Verhalten nicht plötzlich so „erwachsen“ sein. Das führt teilweise zu Irritationen beim Leser, da beispielsweise andere Reaktionen erwartet werden würden.