Hass gebiert Hass ...
Der Wald der GehenktenDas heutige Ardeal ist ein Teil Rumäniens, so war es aber nicht immer. Vielen wohl als Transsylvanien oder Siebenbürgen besser bekannt, war dieses lange Teil Ungarns, bzw. Kakaniens. Bis Ungarn große Gebiete ...
Das heutige Ardeal ist ein Teil Rumäniens, so war es aber nicht immer. Vielen wohl als Transsylvanien oder Siebenbürgen besser bekannt, war dieses lange Teil Ungarns, bzw. Kakaniens. Bis Ungarn große Gebiete durch den Vertrag von Trianon nach dem Ersten Weltkrieg verlor.
Liviu Rebreanu ist ein sehr bekannter, rumänischer Autor und ein Klassiker. Er lebte von 1885 bis 1944 und wurde im Dorf Târlișua in Siebenbürgen geboren. Er war also zunächst Ungar, österreichischer Untertan, bevor er offiziell Rumäne wurde.
Rumänen aus Siebenbürgen waren zur Teilnahme am Ersten Weltkrieg nicht verpflichtet. Livius Bruder Emil meldete sich aber dennoch. Tragischerweise wurde Emil Rebreanu von den Österreicher-Ungarn am 12./13. Mai 1917 gehängt, als angeblicher Deserteur und Spion.
Darauf beruht dieses Buch hier. Apostol Bologa, Siebenbürger, meldet sich aus einem nichtigen Grund zur Armee. Zunächst in Russland stationiert, wirkt er mit großem Eifer mit, dass ein Verräter hingerichtet wird.
Allerdings wird er dann mit seiner Einheit nach Siebenbürgen versetzt und soll als Rumäne gegen die feindlichen Rumänen kämpfen, die Ungarn, Österreich und Deutschland bekämpfen.
Nachdem er bei einem Fluchtversuch schwer verletzt wurde, aber das niemand ahnt, wird er in die Etappe versetzt, Logistik. Er hatte sich von seiner bisherigen Verlobten getrennt und verliebt sich in die Ungarin Ilona, Tochter des Totengräbers vor Ort, wo er stationiert ist.
Immer mehr und mehr Leute werden hingerichtet. Rumänische Bauern, als angebliche Spione. Apostol kann es nicht mit seinem Gewissen vereinbaren, auf sein eigenes Volk zu schießen und heckt einen waghalsigen Plan aus ...
Der Erste Weltkrieg schon produzierte schon eine unendliche Kaskade der Grausamkeiten, die von allen Seiten belegt ist. Inhumanität regierte bereits und wer hätte gedacht, dass diese im Zweiten Weltkrieg noch bei weitem übertroffen werden würde.
Der Autor besitzt eine scharfe Beobachtungsgabe und schreibt zudem noch sehr poetisch. Das Buch ist nicht nur ein Requiem für seinen Bruder Emil, sondern auch eine erschütternde Anklage, die sich gegen Unmenschlichkeit wendet.
Ein Buch, das einen zutiefst berührt und nicht kalt läßt. Emotional packend, psychologisch stimmig, mit langer Nachwirkung. Unvergesslich!