Eine Frau auf der Suche nach ihren Wurzeln
Mütter hat man nie genugAls mir das Buch zur Rezension angeboten wurde war ich sofort Feuer und Flamme für die Geschichte. Dann kam das Buch bei mir an und es war so wunderbar eingepackt und der beiliegende Brief war so schön. ...
Als mir das Buch zur Rezension angeboten wurde war ich sofort Feuer und Flamme für die Geschichte. Dann kam das Buch bei mir an und es war so wunderbar eingepackt und der beiliegende Brief war so schön. Kurz danach habe ich das Buch begonnen zu lesen und bereits nach den ersten 50 Seiten trat ein wenig die Ernüchterung ein. Der Roman hat eine gute Idee, zweifellos. Aber die Umsetzung der Geschichte konnte mich leider nicht überzeugen.
Die Gründe dafür möchte ich gerne im Folgenden erläutern. Am Anfang wird der Roman auf zwei Zeitebenen erzählt. Eigentlich mag ich so etwas sehr gerne, aber hier war es irgendwie sehr verwirrend. Irritierend deswegen, weil die Sprünge zwischen den einzelnen Ebenen zu schnell kamen und dann auch nicht lange genug andauerten. Gerade diese kurzen Passagen haben es mir erschwert eine Beziehung zu den Figuren (speziell in dem Strang im Jahr 1990) aufzubauen. Des Weiteren hat mich gestört, dass die zweite Erzählebene einfach abbricht und in der zweiten Hälfte überhaupt nicht mehr fortgeführt wird. Hinzukommt, dass die Kapitel im ersten Teil sehr kurz sind und wir sehr schnelle Szenenwechsel haben. Im zweiten Teil sind die Kapitel sehr lang und die Beschreibungen sehr ausufernd, was ich mir zum bessren Verständnis auch im ersten Teil gewünscht hätte.
Wie gesagt, die Idee an sich ist sehr gut und Stefanie als Hauptfigur mochte ich sehr gerne. Aber die Geschichte war mir etwas zu verworren und am Ende zu viele Zufälle. Ich finde es wichtig, dass man sich mit dem Thema der Herkunft und der Heimat auseinandersetzt. Aber diese Schnitzeljagd war mir dann teilweise doch etwas too much.
Der Schreibstil der Autorin ist gut und angenehm zu lesen. Er ist von Dialogen geprägt und der Zeit und dem Milieu angepasst. Langeweile kam in dem Buch nicht auf und ich konnte das Buch aufgrund des hohen Tempos auch schnell lesen. Die Frage, die mir ab Ende des Buches nur gestellt habe: Hat ein solch wichtiges Thema für jeden Menschen nicht ein bisschen mehr Tiefe verdient?
Ich kann diesen Roman von daher nur bedingt empfehlen, wer gerne schnelle dialogorientierte Romane mag, wird hier durchaus fündig werden. Wer es hingegen gerne etwas ausführlicher und tiefgründiger / philosophischer bei diesem Thema mag, wird eher enttäuscht werden.