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Veröffentlicht am 31.07.2022

Erschütternd und spannend zugleich

Das Tor zur Welt: Träume
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Ava gehört zu den ärmsten der Armen. Sie wurde bei Verwandten zurück gelassen und dann scheinbar vergessen.
Claire lebt in Saus und Braus. Sie ist eine wilde, unbezwingbare , junge Frau, die ihr Leben ...

Ava gehört zu den ärmsten der Armen. Sie wurde bei Verwandten zurück gelassen und dann scheinbar vergessen.
Claire lebt in Saus und Braus. Sie ist eine wilde, unbezwingbare , junge Frau, die ihr Leben entgegen aller Konventionen lebt.
Beide Frauen haben ihre Probleme, könnten sie auch nicht unterschiedlicher sein. Und doch finden sie zueinander und eine tiefe Freundschaft entwickelt sich, bis das Schicksal sie entzweit.

Durch die zwei Frauen im oberen Bereich des Covers erkennt man sofort , dass es sich um ein Buch von Miriam Georg handeln muss.
Die Cover ihrer ersten Bücher Elbleuchten und Elbstürme waren genau so aufgemacht. Somit hat das Cover einen hohen Wiedererkennungswert.

Mich haben ihre beiden Erstlingswerke schon begeistert ins Hamburg der Jahrhundertwende entführt, so dass ich entzückt war ein weiteres Buch von ihr zu entdecken.
Ihr Schreibstil ist so anschaulich, dass sofort ein Film vor meinem inneren Auge abläuft und ich ganz in die Geschichte versinken kann.
Das hat mir schon bei den ersten beiden Büchern gefallen, die ich jedoch als Hörbücher angehört habe.

Die Geschichte um die Auswanderer fasziniert mich und trotz vieler Bücher, die ich bereits dazu gelesen habe, ist diese Geschichte der beiden Frauen, die unterschiedlicher nicht leben könnten, doch wieder neu und spannend.

Ich litt mit Ava, als ihre Ersatzfamilie plötzlich Nägel mit Köpfen machte und plante auszuwandern.
Ihre Stärke und ihren unbeugsamen Willen zu überleben habe ich bewundert .
Ich liebe historische Romane mit starken Frauenfiguren und Ava ist hier meine Heldin.

Claire wurde schon mit dem goldenen Löffel im Mund geboren. Für sie ist es ein leichtes rebellisch zu sein. Sie hat noch nicht ganz verstanden das es neben ihrem begüterten Leben auch noch andere Menschen gibt denen noch viel größeres Leid passierte, gegen das ihre Probleme wirklich gering sind.
Doch auch sie leidet. Eine schwache Mutter, ein schleimiger Arzt, verschiedenste Männer und die Regeln der Gesellschaft machen ihr das Leben mitunter zur Hölle.

Wie sie aber beide trotz aller Widrigkeiten überleben ist erstaunlich, auch wenn es nicht immer mit Mitteln war, die ich moralisch gut heißen konnte.

Claire hat auf jeden Fall im Laufe des Buches so manches über das Leben als solches gelernt.

Ob die beiden eines Tages nach Amerika kommen werden?
Ich bin gespannt und warte sehnsüchtig auf den zweiten Band, der mehr über Claire und Ava berichten wird.

Von meiner Seite her auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung für solche wie mich, die auch historische Romane mit starker Frauenfigur lieben .

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Veröffentlicht am 23.07.2022

Historischer Roman mit starker Frauenfigur

Elbleuchten
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Lily lebt als Reederstochter im Hamburg Ende des 19. Jahrhunderts.
Sie ist jung und will die Welt erobern. Ein echter Wildfang. Als sie zur Schiffstaufe den Chauffeur verpasst setzt sie sich kurzerhand ...

Lily lebt als Reederstochter im Hamburg Ende des 19. Jahrhunderts.
Sie ist jung und will die Welt erobern. Ein echter Wildfang. Als sie zur Schiffstaufe den Chauffeur verpasst setzt sie sich kurzerhand aufs Rad und strampelt zum Hafen. Ein nicht geduldeter Fauxpass in der damaligen Zeit. Als sie dann auch noch einen Unfall am Hafen verschuldet nimmt das Schicksal seinen Lauf. Lily wird aus ihrer Komfortzone ins wahre Leben geschleudert.

Das Cover hat mich gleich neugierig gemacht, da man sofort erkennen konnte das es sich um einen historischen Roman handelt.
Miriam Georg beschreibt die Klassenunterschiede zwischen den niederen Arbeitern im Gängeviertel und den Unternehmern in der gehobenen Schicht.

Lily lebt ziemlich behütet und wird , wie die jungen Mädchen damals, eher dumm gehalten. Ihr ältere Bruder Franz, ein mir sehr unsympathischer Charakter, wird vom Vater langsam in die Arbeit der Reederei eingeführt. Allerdings merkt man als Leser schon schnell, das er hier eigene Wege bestreiten will.

Lily hat das Herz am rechten Fleck. Sie nimmt Anteil am Leben anderer. Erschüttert muss sie erkennen, wie groß die Unterschiede im Leben der Menschen in Hamburg doch sind. Sie eckt häufig an und treibt ihre Familie in die Verzweiflung mit ihren sozialistischen Gedanken. Schnell merkt sie, dass auch in ihrer Familie gewisse Abhängigkeiten herrschen und man auch dort kein wirklich selbstbestimmtes Leben führen kann.
Gerade was ihren jüngeren Bruder Michael angeht hat die Gesellschaft genaue Vorstellungen , wie man mit ihm umzugehen hat.

Mich hat das Buch stellenweise sehr erschüttert, obwohl ich schon durch andere Bücher aus der Zeit um die Jahrhundertwende wusste, wie schwer es die Arbeiter und hier gerade die Frauen hatten. Frauen hatten keinerlei Rechte und waren total von den Männern abhängig. Die ertränkten ihren Frust über die Situation oft im Alkohol und die Frauen wurden häufig misshandelt und mussten schauen wo sie Geld für die Versorgung ihrer Kinder her bekamen.

Lily hat mich begeistert und wirklich mitgerissen. Franz hat mich angeekelt. Bei ihren Eltern bin ich nicht ganz schlüssig, wie ich sie einordnen sollte. Ich denke sie haben ihr bestes gegeben, liebten sich und ihre drei Kinder, konnten sich aber auch der gesellschaftlichen Zwänge nicht erwehren. Michael tat mir einfach nur leid.

Aber auch die anderen Personen wurden gut dargestellt. Auf der einen Seite die guten, die ums Überleben kämpfen mussten und auch auf der anderen Seite die mir nicht so sympathischen, die ihr Umfeld beherrschen wollten.

Ein toller Roman. Ich bin schon gespannt wie es bei Elbstürme weiter geht.
Vorher lese ich aber gerade Das Tor zur Welt von Miriam Georg, was auch in Hamburg spielt und mich auch schon zu Beginn begeistert.

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Veröffentlicht am 11.07.2022

Tolle,dicke Pappdrehscheiben

Wo ist bloß...? Mein Zoo-Buch zum Sachen suchen
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Kinder ab 18 Monaten können im Buch Kim, die Tierpflegerin , durch den Zoo begleiten und beobachten wie sie Futter bereitet und Elefanten, Affen und Pinguine füttert.

Dieses Zoobuch für die Kleinsten ...

Kinder ab 18 Monaten können im Buch Kim, die Tierpflegerin , durch den Zoo begleiten und beobachten wie sie Futter bereitet und Elefanten, Affen und Pinguine füttert.

Dieses Zoobuch für die Kleinsten von Ravensburger hat tolle, stabile Drehscheiben, mit denen sich die Kinderhände auf vier Doppelseiten jeweils sechs einzelne Gegenstände in ein Schauloch drehen, die sie dann auf dem Wimmelbild suchen können.

Die insgesamt fünf Doppelseiten sind kindgerecht gestaltet. Die Kinder können in kurzen, vierzeiligen, einfachen Reimen etwas über Kims Tätigkeit im Zoo erfahren und werden auch aufgefordert Sachen zu suchen.

Die Wimmelbilder sind nicht überladen, aber die Suchaufträge schon recht knifflig für Kinder von 18 Monaten. Die Bilder sind schön gemalt und mit Konturen klar abgegrenzt, so dass die Kinder gut erkennen können was sich darauf befindet.
So können sie nicht nur die Zootiere erkennen, sondern auch die Besucher und was sich außerhalb der Gehege abspielt.

Unsere Kindergartenkinder hatten sehr viel Spaß mit den Drehscheiben und haben sich das Buch immer wieder hervor geholt.
Da die Seiten eine gute Dicke haben und auch die Drehscheibenpappe recht dick ist, wird es sicherlich auch aushalten, wenn die Kleinen nicht immer nur sanft mit dem Buch umgehen.

Wir können das Bilderbuch für Kinder ab 18 Monaten gut empfehlen.

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Veröffentlicht am 02.07.2022

Wunderschöne Leuchtakzente die verzaubern

Die magische Mondreise
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Maus will zum Mond. Sie hat sich einen tollen Plan gemalt und stiefelt los. Ohne Bär. Dieser macht sich Sorgen das Maus nicht alles bedacht hat und geht ihr hinterher.
Als es langsam dunkel wird merkt ...

Maus will zum Mond. Sie hat sich einen tollen Plan gemalt und stiefelt los. Ohne Bär. Dieser macht sich Sorgen das Maus nicht alles bedacht hat und geht ihr hinterher.
Als es langsam dunkel wird merkt Maus das sie nicht alles bedacht hat. Denn man braucht neben einem guten Plan am besten auch noch einen Freund an seiner Seite. Wie gut das Bär sich schon sowas gedacht hat.

Dieses zauberhafte Bilderbuch ist ein Edel Kids Book.
Das Cover und die Illustrationen sind von David Lichtfield. Er hat die wunderschöne Geschichte, von Teresa Heapy, über eine tolle Freundschaft, liebevoll bebildert.
Gerade seine Leuchtakzente und hier gerade bei den Nachtbildern haben mir sehr gefallen.
So wirken die Bilder in der Höhle,bei Vollmond am Wasser und beim Sonnenaufgang einfach traumhaft schön.

Die Geschichte tut ihr Übriges dazu. Immer wieder bekräftigt Maus das sie alles alleine schaffen kann. Aber statt das ihr Freund Bär sich nun grämt, weil sie ihn nicht dabei haben will, ist er zur Stelle als sie ihn am meisten braucht.
Wie ein Mandra wiederholt er: „Du kannst dich auf mich verlassen und ich mich auf dich, und zusammen kriegen wir das hin.“

Am Ende erreicht Maus nicht das was sie sich vorgenommen hat, aber es macht ihr gar nichts aus, denn sie hat was viel besseres gefunden.

Ich kann das Buch für Kinder ab 4 Jahren empfehlen.

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Veröffentlicht am 02.07.2022

Ein Beagle aus dem Versuchslabor

Benni und Keks
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Benni heißt eigentlich Benedicta und will so gerne ein eigenes Pferd haben.
Ihr kleiner Bruder möchte gerne einen Hund. Das ist machbar und so informieren sich alle über Hunderassen, Pflege, Haltung, Kosten.
Dann ...

Benni heißt eigentlich Benedicta und will so gerne ein eigenes Pferd haben.
Ihr kleiner Bruder möchte gerne einen Hund. Das ist machbar und so informieren sich alle über Hunderassen, Pflege, Haltung, Kosten.
Dann entscheiden sie sich für einen Beagle aus einem Versuchslabor und das Abenteuer beginnt.

Die Bilder sind sehr liebevoll gestaltet und schon das Cover hat mich direkt angesprochen. Die Farbwahl war sehr gut und auch die motzige Benni, die eigentlich keinen Hund wollte und der süße Beagle hinter ihr, der mit traurigem Blick versucht ihr Herz zu gewinnen, rührte mich einfach an.


Benni ist ein zehnjähriges Mädchen, das einen Pferdetraum hat. Leider ist dieser nicht erfüllbar. Aber ein Hund ist ja auch ganz gut.
Vielleicht.
Schön, wie im Buch ihre Zweifel und ihre Versuche die Familie vom Hundplan abzubringen gezeigt werden.

Ihre Familie überlegt sich ganz genau, was man im Vorfeld alles beachten muss und ob man wirklich für einen Hund die geeignete Familie ist.
Welcher Hund am besten zu ihren Vorstellungen vom Leben passen könnte.
Und dann die Entscheidung für einen Beagle aus einem Testlabor, wobei sie sich genauestens über Tierversuche informieren.

Das hat mir mit am besten gefallen und ich kann das Buch nur jedem empfehlen, der sich einen Hund wünscht.
Denn Hunde sind nicht einfach nur niedlich und lieb. Hunde können auch anstrengend sein. Sie können krank werden und damit hohe Kosten verursachen. Sie können weglaufen und einen in tiefste Seelennot stürzen.
Sie brauchen am besten eine Hundeschule und da sollte man auch nicht die erstbeste nehmen, sondern schauen wie sie zum Hund passt.
Sie brauchen das richtige Futter und viel Zuwendung. Gerade ein Hund aus einem Versuchslabor, wie er hier im Buch beschrieben wird, muss erst einmal das Leben einer Familie kennenlernen. Neues birgt zunächst vieles was Angst oder Unsicherheit auslöst und darauf muss man behutsam eingehen und den Hund langsam dran gewöhnen.

So erörtern sie auf unterhaltsame Weise in dieser Geschichte alle Möglichen Eventualitäten, was mit einem Hund auf eine Familie zukommen kann.
Wenn man nach lesen des Buches immer noch denkt: „ Ja, ich will es wagen.“ ist man auf jeden Fall auf das Beste vorbereitet und braucht keine Angst haben etwas übersehen zu haben.

Das ganze ist in einfacher Sprache geschrieben. Wenn ein Fremdwort genutzt wird, wird es in einfacher Sprache danach erklärt. Ein tolles Buch auch schon für junge Leser.

In einem Infoteil im Anhang bekommt man auch in einfacher Sprache erklärt was Tierversuche sind und warum sie durchgeführt werden. Außerdem aber, wie wir alle durch Veränderungen in unserem Alltag verhindern können das es Tierversuche überhaupt geben muss.

Eine tolle Geschichte mit einem hohen informativem Wert, ohne das es lehrerhaft rüberkommt.

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