Cover-Bild Auf der anderen Seite des Sturms
(9)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Brunnen Verlag GmbH
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 18.02.2022
  • ISBN: 9783765537035
Gertraud Schöpflin

Auf der anderen Seite des Sturms

1882: Als die junge Missionarswitwe Rebekka von Sassnitz mit zwei Kindern auf einem Segelschiff aus China zurückkehrt, steht sie vor einer schwierigen Entscheidung: Soll sie einem Fremden ihr Ja-Wort geben? Sie weiß: In Berlin wartet Pfarrer Friedrich Hoffman auf sie.
Oder sollte sie ihren Gefühlen für Kapitän Salmas folgen, der sie im Sturm auf See gerettet hat? Als ihr bewusst wird, dass die Begegnung mit ihm nicht folgenlos blieb, ist sie gezwungen zu handeln und entdeckt unter dem Druck der Umstände, welche Liebe durch alle Stürme trägt ...

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.07.2022

Wie Liebe wachsen kann, grandios

0

Der wunderschöne, berührende Roman "Auf der anderen Seite des Sturms" von Gertraud Schöplin überzeugt auf ganzer Linie durch seine Tiefe und die faszinierende Story.

Die Handlung setzt in China gegen ...

Der wunderschöne, berührende Roman "Auf der anderen Seite des Sturms" von Gertraud Schöplin überzeugt auf ganzer Linie durch seine Tiefe und die faszinierende Story.

Die Handlung setzt in China gegen Ende des 19. Jahrhunderts ein. Rebekka war mit ihrem Mann in China, der dort seiner Berufung als Missionar nachkam. Als er dort verstirbt kehrt sie auf dem Schiffsweg mit ihren zwei Kindern Jakob und Sofie in ihre Heimat nach Hamburg zurück. Dort erwartet sie bereits Pastor Friedrich der, als Witwer mit drei Kindern, mit ihr den Bund der Ehe eingehen möchte. Während der langen Überfahrt aus China hat sich allerdings auch schon Kapitän Pierrot Salmas, der als heißblütiger Verführer bekannt ist, an Rebekka herangemacht. Sie beide verbindet ein Geheimnis, das bald zu sehen sein wird.

Rebekka entscheidet sich jedoch für Friedrich, der in Grünheide seine Pfarrei hat. Immer häufiger plagen sie Schuldgefühle, die sie ihrem Ehemann eigentlich eingestehen müsste. Doch seine Korrektheit und fast schon kühle Unnahbarkeit machen es ihr schwer sich zu öffnen.

Friedrich ist obendrein auch noch sehr streng zu Jakob. Der äußerst intelligente Junge wünscht sich von Herzen Anerkennung und Liebe vom Ziehvater, bekommt sie jedoch nicht, sondern erfährt durch seine Lausbubenstreiche viel zu oft die strafende Hand Friedrichs. Die Schläge mit dem Rohrstock taten auch mir jedesmal weh.

Als Rebekkas Geheimnis von Friedrich bemerkt wird packt ihn, wie so oft, der Jähzorn. Die familiären Auseinandersetzungen spitzen sich immer weiter zu, so dass Rebekka endlich beschließt das Haus mit den Kindern zu verlassen. Als sie auf einem Ball erneut Kapitän Pierrot Salmas begegnet steht sie wieder vor einer dramatischen Entscheidung, die ihr Leben und das der Kinder verändern kann.

Die von Gertraud Schöpflin wunderbar und lebensecht ausgestalteten Charaktere tragen die Story und ihre Botschaften perfekt in die Herzen der Leser.
Die psychischen Wurzeln und Bewegründe des überstrengen Friedrich erschließen sich durch geschickt eingestreute Episoden aus seiner eigenen Vergangenheit. Auch kann der Leser die nahezu dramatisch emotionalen Momente zwischen Rebecca und dem Kapitän Pierrot Salmas aus der Sicht Rebeccas sehr gut nachvollziehen und letztendlich auch verstehen.
Die überraschende Vereinbarung mit dem Kapitän hat mir sehr gut gefallen, und zeugt vom schriftstellerischen Können der Autorin. Wahre Güte und Größe aus christlicher Sicht sind ein wertvoller Schlüssel auch für das eigene Leben.

Rebekka ist eine liebevolle Mutter, deren Liebe nicht nur für die eigenen Kinder, sondern auch für die Kinder Friedrichs keine Grenzen zu kennen scheint. Sie liebt auch ihre Gemeindemitglieder, ist unermüdlich für die Armen da und übertrifft in ihrer von Liebe geprägten Gemeindearbeit sogar Friedrichs Seelsorgeaufgaben bei weitem.
Mit dem Roman "Auf der anderen Seite des Sturms" schuf Gertraud Schöpflin einen berührenden Roman vor historischem Hintergrund, der wertvolle Elemente des christlichen Glaubens aufgreift und überzeugend realistisch in die Handlung eingeflochten hat. Ich kann das Werk jedem sehr zur Lektüre empfehlen. Ein weiteres wunderschönes Highlight dieses Romans sind die beeindruckenden Abbildungen von chinesischen Holztafeln am Ende des Buches, deren Erklärung in sich schon faszinieren.

Ein großes Dankeschön an die Autorin für diesen wunderbar gelungenen Roman.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.07.2022

Eine Patchwork-Familie der anderen Art

0

Rebekka muss mit ihren zwei kleinen Kindern ihre chinesische Wahlheimat verlassen. Die Missionarswitwe reist zurück in die Heimat, um Friedrich, einen alleinstehenden Pastor, zu heiraten. Die beiden haben ...

Rebekka muss mit ihren zwei kleinen Kindern ihre chinesische Wahlheimat verlassen. Die Missionarswitwe reist zurück in die Heimat, um Friedrich, einen alleinstehenden Pastor, zu heiraten. Die beiden haben sich noch nie getroffen, doch seine Kinder brauchen eine Mutter, und sie kann ohne Mann ihre Kinder nicht versorgen.

Auf der langen Überfahrt kommen Rebekka und der Kapitän des Schiffs sich näher, doch sie kann sich nicht vorstellen ihr Leben mit einem Menschen zu teilen, der nicht an Gott glaubt. Rebekka ist ratlos, und außerdem trägt sie ein schreckliches Geheimnis mit sich herum.

Friedrich sehnt sich nach Liebe, eine Sehnsucht, die in seiner ersten Ehe nicht erfüllt wurde. Er möchte so gern das Herz Rebekkas gewinnen, doch dabei hat er mit seinen eigenen Lasten aus der Kindheit zu kämpfen. Gleichzeitig findet eine weitere wichtige Veränderung in seinem Leben statt - er ist dabei Gott auf eine ganz andere Weise kennenzulernen, als ihm in seinem Elternhaus beigebracht wurde.

Und dann gibt es noch fünf Kinder, die so liebenswert beschrieben werden, dass man sie beim Lesen schnell ins Herz schließt. Jedes von ihnen hat seine ganz eigenen Wesensarten.

Diese zarte Liebesgeschichte ist einerseits berührend und fesselnd, andererseits ist sie tiefgründig und bietet viel Stoff zum Nachdenken. Die Charakterentwicklung von Friedrich und Rebekka lässt sich sehr gut beobachten. Besonders schön dabei ist, wie sich die beiden gegenseitig darin unterstützen Neues zu lernen und neue Wege zu gehen.

Das Thema Mission im 19. Jahrhundert kommt zwar vor, doch eher am Rande, vor allem in Form von Erinnerungen an Rebekkas Erlebnisse in China. Die Geschichte beginnt auf der Überfahrt nach Deutschland und spielt dann in Berlin und Umgebung.

Rebekka ist eine starke und unabhängige Frau. Das war zu dieser Zeit zwar ungewöhnlich, und trotzdem wirkt das sehr glaubwürdig, da sie als Missionarin andere Aufgaben und Anforderungen zu bewältigen hatte als eine Frau in Deutschland.

Eine Vielfalt von weiteren Themen wird angesprochen, zum Beispiel inwieweit sich ein Pfarrer nach den Wünschen seiner Gemeindemitglieder richten soll, die körperliche Züchtigung von Kindern, Verletzungen aus der Kindheit, oder die Schwierigkeit sich selbst zu vergeben.

Fazit: Eine lesenswerte Erzählung, die nachdenklich stimmt und berührt. Sehr empfehlenswert!

Veröffentlicht am 02.07.2022

Rebekkas Entscheidung

0

„...Bruder Daniel lachte leise. „Und, wie findest du sie?“ Friedrich holte tief Luft, ohne den Blick von ihr zu nehmen. „Sie ist wie das Licht des Morgens, wenn die Sonne aufgeht, ein Morgen ohne Wolken.“ ...

„...Bruder Daniel lachte leise. „Und, wie findest du sie?“ Friedrich holte tief Luft, ohne den Blick von ihr zu nehmen. „Sie ist wie das Licht des Morgens, wenn die Sonne aufgeht, ein Morgen ohne Wolken.“ Er hielt feierlich inne...“

Wir schreiben das Jahr 1882, als sich Friedrich und Rebekka das erste Mal begegnen. Rebekka ist Witwe. Ihr Mann Wilhelm, Missionar und Arzt, verstarb in China an der Cholera. Nun kehrt sie mit ihren beiden Kindern zurück nach Deutschland. Unterwegs erhielt sie einen Brief von Friedrich. Daniel aus der Berliner Missionsstation hat die Fäden verknüpft. Pfarrer Friedrich ist ebenfalls Witwer und steht mit drei Kindern allein da.
Die Autorin hat einen tiefgründigen Roman geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen.
Der Schriftstil ist ausgereift. Das zeigt schon das Eingangszitat.
Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Zum einen begleite ich Friedrich und Rebekka auf ihrer ersten gemeinsamen Wegstrecke, zum anderen erfahre ich, was auf dem Schiff passiert ist. Bei Rebekka hat die lange Schiffsreise Spuren hinterlassen. Während eines Sturms hat ihr der Kapitän Pierrot das Leben gerettet. Die Nacht danach kann und will sie nicht vergessen. Doch Pierrot ist kein gläubiger Mensch. Nun muss sich Rebekka entscheiden.
Für Friedrich dagegen ist alles klar.

„...Seine Gefühle glichen einen Blütenmeer der Obstbäume, das vor dem Zugfenster in der flachen Landschaft wie ein buntes Band in den Weiten der endlosen Plantagen und Wiesen an ihnen vorbei zog. Er lächelte...“

Rebekka heiratet Friedrich. Wann aber wird sie ihm die Wahrheit über ihren Zustand sagen? Ein zweites Problem gilt es zu lösen. Jakob, Rebekkas Sohn, hat zum einen den Tod seines Vaters noch nicht verwunden, zum anderen auf dem Schiff viel Freiheit genossen. Nun muss er sich in das geordnete Leben eines Pfarrhauses fügen und gleichzeitig in der Schule zurecht kommen. Das wird schwierig, denn er kennt keine Regeln.
Friedrich selbst hat eine Kindheit ohne Liebe und eine Ehe hinter sich, die seine Eltern eingefädelt haben. Er sehnt sich nach Liebe – und weiß doch nicht, wie man darum kämpft.
Sehr gut wird die innerer Zerrissenheit der Protagonisten dargestellt. Gleichzeitig aber ist ein zunehmender Reifeprozess zu erkennen.
Eine gewisse Leichtigkeit kommt durch Justus, ein Freund Friedrich und ein Arzt, in die Handlung.

„...“Warum hast du nie geheiratet?“ Friedrich blies eine Wolke in den Raum. Justus grinste. „Ich hielt es mit den Frauen bisher wie mit der Medizin. Ich nahm nur eine, wenn ich eine Brauchte.“...“

Friedrich bringt Rebekka Schwimmen und Tanzen bei. Als Missionsfrau war das für sie bisher kein Thema. In einer schwierigen Phase aber taucht Pierrot wieder in ihrem Leben auf. Was nun?
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es gibt die Lebensansichten und die Zeitverhältnisse gut wieder. Gleichzeitig sind es viele tiefgründige Gespräche, die die Handlung prägen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.03.2022

starker Roman

0

In diesem sanften und gleichzeitig aufwühlenden Roman geht es um drei beeindruckende Persönlichkeiten.

Rebekka, jung verwitwet, Mutter zweier Kinder, und überwältigt von Trauer und Zukunftsängsten.

Kapitän ...

In diesem sanften und gleichzeitig aufwühlenden Roman geht es um drei beeindruckende Persönlichkeiten.

Rebekka, jung verwitwet, Mutter zweier Kinder, und überwältigt von Trauer und Zukunftsängsten.

Kapitän Salmas, ein attraktiver Mann, selbstbewusst, stark und ein Held - schließlich hat er ihr das Leben gerettet.

Allerdings führt er als Kapitän auch ein bewegtes und unstetes Leben.

Und dann ist da noch Pfarrer Friedrich Hoffmann, ein gefestigter Mann, gläubig, gut gestellt und bodenständig.

Rebekka hat die Wahl zwischen den beiden Männern und sie entscheidet sich.

Das alles mitzuverfolgen war spannend, es gab tiefe Einblicke ins Herz und diese waren ehrlich und authentisch geschildert.

Gertraud Schöpflin hat mich mitgenommen in die Not eines Frauenherzens, in die Fragen und Schwierigkeiten und schönen Momente die Rebekka nach ihrer Entscheidung begegnen.

Dieses Buch hat sehr viel Tiefgang den es zeigt ungeschönt großes Versagen und folgenschwere Entscheidungen. Wunderschön war das so manche ein Bibelwort hier sehr anschaulich ins praktische Leben geholt und angewandt wurde. Ich denke das auch wir das tun dürfen.

"Auf der anderen Seite des Sturms" ist ein Buch das zeigt das wir weitergehen dürfen, Vergebung bekommen können auch dann wenn unsere Schuld riesig ist.

Hier kann man wunderbar lernen das wir alle oft menschlich handeln, aus Gewohnheiten und vielleicht Egoismus heraus, das Gott uns aber verändern kann und es nicht so bleiben muss, sondern das wir durch die Stürme gehen und Frieden finden können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere