Cover-Bild Violeta
(56)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
26,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 18.07.2022
  • ISBN: 9783518430163
Isabel Allende

Violeta

Roman | Eine außergewöhnliche Frau. Ein turbulentes Jahrhundert. Eine unvergessliche Geschichte.
Svenja Becker (Übersetzer)

An einem stürmischen Tag des Jahres 1920 kommt sie zur Welt, jüngste Schwester von fünf übermütigen Brüdern, Violeta del Valle. Die Auswirkungen des Krieges sind noch immer spürbar, da verwüstet die Spanische Grippe bereits ihre südamerikanische Heimat. Zum Glück hat der Vater vorgesorgt, die Familie kommt durch, doch schon droht das nächste Unheil, die Weltwirtschaftskrise wird das vornehme Stadtleben, in dem Violeta aufwächst, für immer beenden, die del Valles ziehen sich ins wild-schöne Hinterland zurück. Dort wird Violeta volljährig, und schon steht der erste Verehrer vor der Tür …
Violeta erzählt uns selbst ihr Leben, am Ende ihrer Tage schreibt sie ihrem geliebten Enkel einen langen Brief – sie schreibt von ihren halsbrecherischen Affären, den Jahren der Armut, von schrecklichen Verlusten und tiefempfundener Freude, von historischen Vorkommnissen, die ihr Leben geprägt haben: von dem Kampf für die Rechte der Frauen, dem Aufstieg und Fall von Tyrannen und von zwei schrecklichen Pandemien.

Violeta ist die inspirierende Geschichte einer eigensinnigen, leidenschaftlichen, humorvollen Frau, deren Leben ein ganzes Jahrhundert umspannt. Einer Frau, die Aufruhr und Umwälzungen ihrer Zeit nicht nur bezeugt, sondern am eigenen Leib erfährt und erleidet. Und die sich gegen alle Rückschläge ihre Hingabe bewahrt, ihre innige Liebe zu den Menschen und zur Welt.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.07.2022

Violeta - Ein Leben, fesselnd erzählt

0

„Violeta“ von Isabel Allende ist eine von Herzen kommende, intensive, sentimentale und fesselnde Lebensgeschichte von Violeta Del Valle.

Violeta wird in Südamerika als jüngstes Kind einer Familie mit ...

„Violeta“ von Isabel Allende ist eine von Herzen kommende, intensive, sentimentale und fesselnde Lebensgeschichte von Violeta Del Valle.

Violeta wird in Südamerika als jüngstes Kind einer Familie mit fünf älteren Brüdern geboren, kurz nach dem Ersten Weltkrieg und während der Zeit der Spanischen Grippeepidemie. Sie lebt 100 Jahre und stirbt 2020, als das Coronavirus zuschlägt. Violetas Lebensgeschichte wird von ihr durch Briefe an ihren Enkel erzählt, beginnend in den 1920er-Jahren bis in die Gegenwart, und in denen hält sie nichts zurück: ihre leidenschaftlichen Affären, Herzschmerz, Armut, Reichtum, verheerende Verluste und die politischen Umwälzungen, die sie miterlebt hat.

Mir hat das Buch gut gefallen, besonders die erste Hälfte, in der es mehr um sie selbst als Person mit all ihren Gedanken und Gefühlen geht sowie um ihre Familie und ihre engen Freunden. Allein der atmosphärische und teils auch leicht poetische Sprachstil machen das Buch lesenswert, man fühlt sich beim Lesen der lebendigen, farbenfrohen und detaillierten Beschreibungen direkt in eine andere Zeit, in ein anderes Land , in eine andere Kultur und Gesellschaft versetzt.
In der zweiten Hälfte des Buches lies der Spannungsbogen für mich dann etwas nach, nichtsdestotrotz insgesamt eine fesselnde Geschichte über eine außergewöhnliche Frau und ihr Leben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.07.2022

Das Leben einer Hundertjährigen

0

Violeta erzählt ihrem Enkel in einem Brief von ihrem bewegten Leben, das von der Grippepandemie 1920 bis zur Coronapandemie 2020 andauert. “Ich habe vieles erlebt und reichlich Erfahrungen gesammelt, aber ...

Violeta erzählt ihrem Enkel in einem Brief von ihrem bewegten Leben, das von der Grippepandemie 1920 bis zur Coronapandemie 2020 andauert. “Ich habe vieles erlebt und reichlich Erfahrungen gesammelt, aber weil ich mit den Gedanken woanders oder sehr beschäftigt war, lässt meine Weisheit zu wünschen übrig.”
Das vermeintliche Fehlen von Weisheit ist dem Schreibstil jedoch nicht anzumerken, sprüht er doch vor Allendes Humor und Erzählkunst. Und die Hundertjährige hat einiges zu erzählen von ihrer Geburt über die Männer in ihrem Leben oder die politische Situation in dem nicht genau benannten südamerikanischem Land.
Mit “Violeta” gibt Isabel Allende erneut einer starken Frau eine Stimme und lässt diese in einer männerdominierten und teils rückschrittlichen Welt ihren Weg finden. Nun mag einer anmerken, das hatten wir alles schon, aber in einen Allende-Schmöker einzutauchen, ist einfach immer wieder schön.

Veröffentlicht am 09.07.2022

Ein Leben wie ein Roman

0

"Leben hat seine Zeit, und Sterben hat seine Zeit. Dazwischen ist Zeit, sich zu erinnern." (S. 391/392)

Nachdem sie länger gelebt hat, „als die Würde es gebietet“ (S. 387), schreibt Violeta del Valle ...

"Leben hat seine Zeit, und Sterben hat seine Zeit. Dazwischen ist Zeit, sich zu erinnern." (S. 391/392)

Nachdem sie länger gelebt hat, „als die Würde es gebietet“ (S. 387), schreibt Violeta del Valle einen Bericht, um vor ihrem geliebten Enkel Camilo Zeugnis abzulegen:

"Du wirst sehen, mein Leben ist ein Roman." (S. 7)

In den vier ähnlich umfangreichen Teilen „Die Verbannung 1920 – 1940“, „Leidenschaft 1940 – 1960“, „Die Abwesenden 1960 – 1983“ und „Wiedergeburt 1983 – 2020“ verbindet Violeta ihre Biografie mit der Geschichte eines Jahrhunderts in Südamerika, das eine nicht weniger dramatisch als das andere. Zwei Pandemien rahmen ihr Leben ein: die Spanische Grippe und die Corona-Epidemie.

Ein turbulentes Leben in dramatischen Zeiten
Während eines Sturms kommt Violeta 1920 in Chile zur Welt. Ihre wohlhabende Oberschichtfamilie büßt in der Weltwirtschaftskrise ihr Vermögen ein, nach dem tragischen Verlust des Vaters zerfällt die Familie und Violeta erlebt die Verbannung nach Patagonien, wo sie trotz der widrigen Umstände glücklich heranwächst. Leidenschaften und Sexualität prägen sie bis ins hohe Alter, vier grundverschiedene Männer begleiten sie durch ein Leben voller persönlicher und gesellschaftlicher Turbulenzen. Erst spät erkennt Violeta, die wie in ihren Kreisen üblich stets die Konservativen wählte, die Verbrechen der Junta, als sie die Leiche ihres treuen Familienbediensteten Torito anhand eines Kreuzes identifiziert:

"Ich weiß noch, wie ich mit vierundsechzig drauf und dran war, mich dem Altwerden zu überlassen, und wie Toritos Kreuz mich damals zwang, den Kurs zu ändern und ein neues Leben zu beginnen, wie es mir ein Ziel schenkte, eine Möglichkeit, nützlich zu sein, und eine wundervolle Freiheit der Seele." (S. 387)

Die Mutter als Vorbild
Die Inspiration zu Violeta verdankt die 1942 geborene Isabel Allende ihrer kurz vor Ausbruch der Corona-Pandemie verstorbenen Mutter. Wie die Titelfigur des Romans war sie schön, klug, freiheitsliebend und leidenschaftlich, allerdings erreichte sie nie deren wirtschaftliche Unabhängigkeit. Vorbild für Violetas Tochter Nieves, nach der sie im hohen Alter ihre Stiftung für Opfer häuslicher Gewalt benannte, war Allendes drogensüchtige Stieftochter und viele Anekdoten über Violetas rebellischen Sohn Juan Martín und ihren noch aufmüpfigeren Enkel sind von ihrem eigenen Sohn inspiriert.

Eine Vielschreiberin
Keine Autorin und kein Autor nimmt mit seinem Werk so viel Platz in meinem Bücherregal ein wie Isabel Allende, obwohl sie nie wieder die überragende Qualität ihres Debüts "Das Geisterhaus" von 1982 erreichte. Nichtsdestotrotz ist sie nach wie vor die weltweit meistgelesene spanischsprachige Stimme und auch ihre leichteren Romane habe ich immer wieder gern gelesen, egal, ob sie im Plauderton aus ihrem Leben erzählte oder fiktive Stoffe behandelte. Neben leidenschaftlichen Charakteren sind es besonders die politischen Themen, die mich interessieren, die sozialistischen Bewegungen Lateinamerikas, die chilenische Militärdiktatur, der Feminismus und gesellschaftliche Fragen.

Ich bin Violeta gerne durch ihr Leben vom ungezogenen Kind bis zur altersweisen Großmutter gefolgt. Statt magischen Realismus gibt es einen starken Frauencharakter mit einem unsentimentalen, selbstkritischen, teilweise humorvollen Blick auf ein Leben, das tatsächlich mehr als genug Stoff für einen unterhaltsamen, bisweilen allerdings durch die Vielzahl der Themen eher oberflächlichen Roman bietet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.07.2022

Episch und emotional

0

Isabel Allende beschreibt am „Leben“ der fiktiven Violeta 100 Jahre Weltgeschichte im Allgemeinen und die Geschichte des Heimatlandes Violetas im Speziellen. So erfährt der Leser neben der Familiengeschichte ...

Isabel Allende beschreibt am „Leben“ der fiktiven Violeta 100 Jahre Weltgeschichte im Allgemeinen und die Geschichte des Heimatlandes Violetas im Speziellen. So erfährt der Leser neben der Familiengeschichte Violetas viel über historische Ereignisse, wie z. B. die Weltwirtschaftskrise, die Diktatur, das große Erdbeben und viele weitere tiefgreifende Begebenheiten. Das alles verwebt die Autorin so geschickt mit einer Vielzahl von Personen, denen Violeta in ihrem langen Leben begegnet, dass ich mir immer wieder vor Augen halten musste, dass die Hauptfigur fiktiv ist.

Fazit: Das Buch beschreibt das Leben einer bemerkenswerten, unabhängigen Frau, die ihrer Zeit voraus war, als Frauen noch nicht einmal über eigenes Geld, geschweige denn Rechte verfügten. Violeta, eine Frau, die unter Missbrauch, Verrat und den Folgen historischer Ereignisse leidet, aber nie den Lebensmut verliert. Es ist ein Buch, das keine große Wendungen hat, aber mich in seinen Bann ziehen konnte. Und somit gibt es von mir auch eine Leseempfehlung und 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 03.07.2022

Der Kreis schließt sich

0

Violeta schreibt ihre Lebensgeschichte ihrem Enkel Camilo. Sie ist mittlerweile fast 100 Jahre alt und hat alles persönlich erlebt in diesen Jahren. Von Pandemie zu Pandemie. Dazwischen ein Weltkrieg, ...

Violeta schreibt ihre Lebensgeschichte ihrem Enkel Camilo. Sie ist mittlerweile fast 100 Jahre alt und hat alles persönlich erlebt in diesen Jahren. Von Pandemie zu Pandemie. Dazwischen ein Weltkrieg, gelebte Demokratie und Diktatur. Immer wollte sie frei sein, als Frau über die meisten Jahre ihres Lebens ein unmöglicher Wunsch. Immer wieder musste sie kämpfen, gegen Konventionen, gegen die Familie, gegen Männer. Sie hat es geschafft als Kind mit Geschrei, als junge Frau mit Widerstand, dann mit Überzeugungsarbeit.
Es ist die Geschichte der Frauen in einem südamerikanischen Land, die Autorin nennt keinen Namen aber die Gegebenheiten, Namen und Beschreibungen der Menschen und ihrer Lebensumstände lassen den Schluss zu.
Gleichzeitig erzählt sie aber auch die Erfahrungen aus dem Umfeld von Violeta, ihre Kinderfrau stammt ursprünglich aus Irland und machte dort die schlimmen Erfahrungen einer Waise. Bekannte, Angestellte, Freunde und Liebhaber jeder trägt einen Teil zur Geschichte bei. Violeta erzählt ihrem Enkel nicht nur die eigenen Erfahrungen, sondern auch die Erfahrungen und Meinungen der Anderen die sie nur vom Hörensagen kennt. Ihre persönlichen Schlüsse daraus gibt sie als hilfreiche Empfehlungen für sein Leben weiter. Beispiel: Zuneigung ist wie eine Blume, sie muss gepflegt werden, sonst verdorrt sie.
Von der Spanischen Grippe bis Corona. Ein eigenartiger Kreis. Aus heutiger Sicht nachvollziehbar. Die Schutzmaßnahmen von damals die nur den Gutsituierten möglich war ( Abstand, Hygiene, Isolation ) sind auch heute das erste Mittel der Wahl. Immer wieder sind da Parallelen zwischen Damals und Heute.
Während in den anderen Büchern der Autorin immer ein bestimmtes Thema, eine Familie die Hauptrolle neben der eigentlichen Figur spielt. Ist hier alles gleichermaßen wichtig, immer Kontext zu Violeta. Welchen Einfluss es auf ihr Leben hatte.
Eigentlich müsste man dieses Buch der Autorin als Erstes lesen. Es umfasst ihr Gesamtwerk. Fast könnte man es als Autobiografie betrachten aber sie lebt erst 80 Jahre.