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Bineira

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.09.2024

Ganz unterhaltsam

Tee auf Windsor Castle
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Die junge Schottin Kate lebt in einfachen Verhältnissen und hat auch keine Aussicht auf einen sozialen Aufstieg. Auf die Royals ist sie nicht gut zu sprechen, ihrer Meinung nach machen die Hoheiten ...

Die junge Schottin Kate lebt in einfachen Verhältnissen und hat auch keine Aussicht auf einen sozialen Aufstieg. Auf die Royals ist sie nicht gut zu sprechen, ihrer Meinung nach machen die Hoheiten sich auf Volkes Kosten ein schönes Leben. Ihrer Freundin Zaira gelingt es trotzdem irgendwie, Kate zu einer Besichtigung von Windsor Castle zu überreden. Während der Führung will Kate sich nur kurz von der Gruppe entfernen, um eine Toilette aufzusuchen, doch sie verläuft sich in dem riesigen Haus und landet schließlich im Dienstbotenbereich. Dort trifft sie auf Betty, eine betagte Hausangestellte und deren Hund Henry. Betty bietet Kate nicht nur Tee an, sondern erzählt ihr auch von den nicht so angenehmen Seiten eines öffentlichen Lebens. Die beiden verbringen eine abenteuerliche Nacht miteinander und werden sowas wie Freundinnen.

Die kurze Geschichte liest sich ganz unterhaltsam, die Sprache ist altmodisch und die Dialoge sind etwas steif. Wahrscheinlich soll damit auf die gediegene Aussprache der Royals angespielt werden.

Einige Bonmots von Betty haben mir gut gefallen, insgesamt wird dieser Roman mir aber nicht lange in Erinnerung bleiben, weil die Handlung zu flach ist und die Protagonisten blass bleiben.

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Veröffentlicht am 25.08.2024

Durchschnittliche Geschichte

Ava liebt noch
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Ava ist 43. Sie lebt als Ehefrau eines erfolgreichen Anwalts und Mutter dreier Kinder ein auf den ersten Blick privilegiertes Leben. Doch sie leidet unter der Gleichförmigkeit ihres Alltags, ...

Ava ist 43. Sie lebt als Ehefrau eines erfolgreichen Anwalts und Mutter dreier Kinder ein auf den ersten Blick privilegiertes Leben. Doch sie leidet unter der Gleichförmigkeit ihres Alltags, den nie enden wollenden Pflichten als Hausfrau und Mutter und der mangelnden Unterstützung durch ihren Ehemann. Auch emotional fühlt sie sich wie eingefroren. Bis sie mit den 24 jährigen Studenten Kieran eine Affäre beginnt. Auf einmal steht ihr ganzes bisheriges Leben in Frage. Wie wird sie sich entscheiden?

Die Thematik des Romans fand ich spannend. Daraus hätte man viel machen können. Leider blieben die Personen und ihre Motive an der Oberfläche. Es ging viel zu oft nur um Äußerlichkeiten, und ich habe für keinen der Protagonisten Sympathie entwickeln können.

Das Klischee des karriereversessenen gefühlskalten Ehemanns wurde halt schon ebenso oft bemüht, wie das des schönen, einfühlsamen Jünglings aus armen Verhältnissen. Auch Ava selbst blieb blass.

Einen Spannungsbogen habe ich vermisst. Die Geschichte drehte sich für mich im Kreis mit einigen Wiederholungen. Auftretende Probleme wie Avas Krebserkrankung oder ihre Jobsuche wurden fast im Handumdrehen gelöst, was ich unrealistisch finde.

Der Schreibstil ist einfach und lässt sich schnell lesen, die Kapitel werden abwechselnd aus Avas und Kieran Sicht erzählt.

Mein Fazit: eine durchschnittliche Geschichte

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Veröffentlicht am 24.08.2024

Zwei sehr verschiedene Hälften einer Geschichte

Pi mal Daumen
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Das Cover und die Beschreibung des Buches haben in mir die Hoffnung auf einen geistreichen witzigen Roman geweckt. Und genau so beginnt die Geschichte um die Freundschaft zwischen dem hochintelligenten ...

Das Cover und die Beschreibung des Buches haben in mir die Hoffnung auf einen geistreichen witzigen Roman geweckt. Und genau so beginnt die Geschichte um die Freundschaft zwischen dem hochintelligenten leicht autistischen jungen Mathegenie Oscar und der mehrfach berufstätigen Großmutter und heimlichen Mathestudentin Monika auch.

Ein origineller Schauplatz, skurrile, überwiegend sympathische Protagonisten und ein Geheimnis aus der Vergangenheit sorgen für angenehme Unterhaltung und lassen die erste Hälfte des Romans wie im Flug vergehen. Erzählt wird aus der Perspektive von Oscar, dessen eigenwillige Sichtweise und Selbstironie mich öfter zum Lächeln brachten.

Doch in der zweiten Hälfte baut sich Klischee um Klischee auf. Monikas "benachteiligte" Familie wirkt wie aus einer Schablone gestanzt. Das Verhalten der Figuren wurde für mich immer weniger nachvollziehbar, die Dialoge wirkten zunehmend gekünstelt, und die Wendungen sprunghaft . Es wurde immer mühsamer, das Buch weiter zu lesen, ich verlor das Interesse an den Personen und dem Fortgang der Geschichte.

Das Ende wirkte überhastet, wie unter Zeitnot geschrieben. Insgesamt bin ich mit diesem Roman leider nur Hälfte glücklich geworden.

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Veröffentlicht am 03.07.2022

Mäßig interessante Familiengeschichte

Sommerschwestern
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Das ausdrucksvolle Cover und der Klappentext versprechen eine unterhaltsame Geschichte vor malerischem Küstenhintergrund. Vier erwachsene Schwestern erhalten von ihrer Mutter eine ominöse Einladung ...

Das ausdrucksvolle Cover und der Klappentext versprechen eine unterhaltsame Geschichte vor malerischem Küstenhintergrund. Vier erwachsene Schwestern erhalten von ihrer Mutter eine ominöse Einladung in den holländischen Ferienort, in dem sie einst als Familie Urlaub machten, bis ihr Vater dort vor 20 Jahren tödlich verunglückte. Den Schwestern passt diese kurzfristige Reise nicht, aber die Mutter macht es dringend und spannend, also fahren sie. In Holland angekommen, entspinnen sich die alten Konflikte zwischen den grundverschiedenen Schwestern und ihrer kapriziösen Mutter.

Die Geschichte liest sich leider sehr zäh, die Autorin hält sich lange mit Beschreibungen von Nebensächlichkeiten auf und dringt bei den Konflikten nicht in die Tiefe. Ich konnte das Handeln der Protagonisten oft nicht nachvollziehen, und das Geheimnis, um dessentwillen die Schwestern anreisen sollten, ist banal. Insgesamt wirkt der Roman auf mich recht lieblos und künstlich in die Länge gezogen.

Veröffentlicht am 22.06.2022

Die Welt in schwarz-weiß

Morgen kann kommen
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Ruth ist Anfang 50, als sie nach 15 Ehejahren von ihrem Mann Karl verlassen wird, weil er "eine Auszeit braucht". Während sie noch überlegt, ob sie um ihn kämpfen soll, findet sie den Beweis ...

Ruth ist Anfang 50, als sie nach 15 Ehejahren von ihrem Mann Karl verlassen wird, weil er "eine Auszeit braucht". Während sie noch überlegt, ob sie um ihn kämpfen soll, findet sie den Beweis dafür, dass er sie betrügt. Kopflos fährt sie von München nach Hamburg zu ihrer Schwester Gloria, mit der sie allerdings seit einem schwerwiegenden Vorfall während der Hochzeitsfeier kein Wort mehr gewechselt hat. Dort angekommen findet sie das ehemalige Haus ihrer Großeltern voller Fremder, die zeitweise bei ihrer Schwester wohnen. Jeder hat sein Problem: Erdal will abnehmen, aber nicht weniger essen, Rudi hat eine tödliche Krankheit und will dem Leiden am Ende zuvorkommen, Gloria selbst gibt sich als Powerfrau, ist tief im Innern aber einsam.Und dann ist da noch Erdals Cousine, die alleinerziehende Fatma, mit der sich Ruth schnell anfreundet.

Das sind die Hauptpersonen aus dem Roman; sie sind entweder vollkommen naiv, oder durch und durch herzensgut oder schrecklich böse. Die Geschichte ist sehr konstruiert und weist einige logische Fehler auf, und die Personen sind auf jeweils ein Charaktermerkmal reduziert. Sie wirken nicht lebendig, sondern wie schwarz-weiße Abziehbilder von Klischees. Ich habe mich in keine von ihnen hineinversetzen können. Auch habe ich einen Spannungsbogen vermisst, und der anfänglich flüssige Schreibstil hat nach einigen Kapiteln deutlich an Schwung verloren. Mir hat das Lesen deshalb keinen Spaß gemacht.

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