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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.06.2017

Unterhaltsamer Roman

Anfang 40 - Ende offen
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Vera hat verschlafen. Ausgerechnet heute, am Tag ihrer Scheidung! Sie schafft es gerade noch pünktlich zu Gericht, doch dann taucht ihr Noch-Mann Sven nicht auf. Schon zum zweiten Mal. Vera beginnt schon ...

Vera hat verschlafen. Ausgerechnet heute, am Tag ihrer Scheidung! Sie schafft es gerade noch pünktlich zu Gericht, doch dann taucht ihr Noch-Mann Sven nicht auf. Schon zum zweiten Mal. Vera beginnt schon zu zweifeln, ob das mit der Scheidung überhaupt noch was wird. Sie will doch endlich wieder unabhängig sein. Ihre 18-jährige Tochter Greta macht gerade Abitur und wenn es nach Vera geht, zieht Greta direkt nach ihrem Abi aus. Dann ist Vera endlich wieder frei und kann machen was sie will – mit 46! Doch dann kommt es für Vera ganz anders als erwartet…

Bei diesem Buch handelt es sich um einen unterhaltenden Roman über eine Frau Mitte Vierzig, die noch mal von vorn anfangen will. Und dies auf andere Art, wie geplant auch tut. Franka Bloom erzählt auf locker leichte und witzige Art von Vera und ihrem Leben. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und man kann sich in sie hineinversetzen. Vera war mir sympathisch. Ich konnte sie verstehen und ihr Handeln nachvollziehen. Sie hat im Laufe der Geschichte häufig Zweifel, ob sie die richtigen Entscheidungen trifft. Sie durchlebt regelrecht ein Auf und Ab. Allerdings geht sie alle Entscheidungen vernünftig an. Der Charakter der Tochter Greta war mir ebenfalls sympathisch. Die beiden Männer Sven und Paul waren mir etwas suspekt. Wirklich warm wurde ich mit ihnen nicht.
Die Handlung dieses Buches war leider sehr vorhersehbar, allerdings im Großen und Ganzen realistisch. Unterhalten wurde ich durch diesen Roman sehr, allerdings wird er mir wohl aufgrund seines Inhaltes nicht lange im Gedächtnis bleiben. Es ist ein netter Roman, um sich unterhalten zu lassen, aber wirklich zum Nachdenken regt er nicht an. Auch ist er nicht sonderlich tiefgründig. Von mir erhält „Anfang 40 Ende offen“ drei von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 16.06.2017

Kluftinger im Märchenland

Grimmbart
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Kommissar Kluftinger wird auf Schloss Grimmbart gerufen. Wieland Freiherr von Rothenstein Grimmbart vermisst seine Frau. Noch dazu hat der Baron eine Entdeckung gemacht. Es fehlt ein Gemälde. Der Rahmen ...

Kommissar Kluftinger wird auf Schloss Grimmbart gerufen. Wieland Freiherr von Rothenstein Grimmbart vermisst seine Frau. Noch dazu hat der Baron eine Entdeckung gemacht. Es fehlt ein Gemälde. Der Rahmen ist noch da. Doch statt einem Bild hängt darin ein Polaroid. Darauf die Frau des Barons. Das Merkwürdige daran: die Szene auf diesem Polaroid und somit die Frau Baronin entspricht der, auf dem Gemälde. Daraufhin machen sich der Baron und Kluftinger auf den Weg ins Märchenkabinett, in dem das Gemälde gemalt wurde. Dort finden sie dann auch die Frau des Barons – allerdings tot. Wieso musste die Frau von Rothenstein Grimmbart sterben? Eine geheimnisvolle Ermittlung mit mysteriösem Mord in einem eigentümlichen Personenkreis beginnt!

Kommissar Kluftinger ist ein Original, das weiß jeder, der mal einen Kluftinger-Krimi gelesen hat. Das Problematische bei solchen Originalen ist, entweder man mag sie oder eben nicht. Ich war anfangs skeptisch und habe sehr lange gebraucht, um mich mit seiner Art anzufreunden. Auch habe ich ungefähr 200 Seiten gebraucht um richtig ins Buch hineinzufinden. Dann hat es mir allerdings gefallen und ich wollte es nicht mehr aus der Hand legen. Den Fall fand ich unterhaltsam und auch spannend. Ich wusste auch erst zeitgleich mit den Ermittlern, wer der Täter ist. Allerdings scheint der Fall nicht im Vordergrund zu stehen, sondern eher Kluftingers Privatleben. In dieser Folge war es die anstehende Hochzeit seines Sohnes.
Bei den Kluftinger-Krimis handelt es sich um Allgäu-Krimis, somit gibt es immer wieder Passagen die im Dialekt geschrieben sind. Für mich als Nicht-Allgäuer waren sie dennoch verständlich. An den „rustikalen Allgäuer Umgangston“, wie es im Buch so schön heißt, muss man sich auch erst gewöhnen – aber dann ist es ok.
Dies war mein erster Kluftinger-Krimi, ich habe noch einen ungelesen im Regal stehen. Ich weiß allerdings nicht, ob ich mir noch mal einen anschaffen werde. Irgendwie ist mir der Kluftinger noch nicht so sympathisch. Aber das muss jeder für sich klären.
Von mir erhält „Grimmbart“ nur drei von fünf Sternen, da ich sehr lange gebraucht habe, um in das Buch hineinzukommen und ich die Ausschweifung um die Kluftinger Hochzeit störend fand.

Veröffentlicht am 04.06.2017

Erinnerungen müssen weitergegeben werden

So groß wie deine Träume
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Madeleine „Mattie“ Tice ist 66 und leidet seit fünf Jahren an ALS. Ihre Muskeln werden sich immer weiter versteifen, bis auch ihre Atmung gelähmt ist. Früher hat sie als Landschaftsarchitektin gearbeitet. ...

Madeleine „Mattie“ Tice ist 66 und leidet seit fünf Jahren an ALS. Ihre Muskeln werden sich immer weiter versteifen, bis auch ihre Atmung gelähmt ist. Früher hat sie als Landschaftsarchitektin gearbeitet. Noch heute hat sie eine Leidenschaft für Blumen und Pflanzen und vor allem für ihren Garten. Ihr Mann Don kümmert sich rührend um diesen und natürlich um Mattie. Dennoch wird es ihm zu viel und er engagiert die Pflegekraft Rose Hoffs. Sie ist 27 und Mutter der kleinen Jeri. Tics und Hoffs‘ werden in den gemeinsamen Monaten zu einer Familie. Und Mattie gewährt ihnen Einblicke in ihre Vergangenheit.

Das Buch spielt in der Gegenwart und es werden die letzten Monate von Mattie erzählt. Das Hauptthema dieses Buch scheint Matties Aussteuertruhe zu sein. Diese wird geöffnet und zu jedem Gegenstand, den sie enthält gibt es eine Geschichte, die dem Leser erzählt wird. Dadurch erfährt der Leser sehr viel aus Matties Vergangenheit. Was mir sehr gut gefallen hat ist, dass die Erzählungen aus der Vergangenheit immer gut zu der aktuellen Handlung gepasst haben und fast schon ineinander übergingen. Durch die Erzählungen aus der Vergangenheit zeigt sich, dass sich Mattie und Rose sehr ähnlich sind. Das sagt auch Don, als er erwähnt, dass sie alle auf gewisse Weise miteinander verbunden sind, selbst wenn sie es nicht wissen. Die Charaktere kommen sehr sympathisch rüber. Vor allem Jeri gefällt mir, da sie sehr lebensfroh und munter ist. Sie bringt wieder Leben in das Haus der Tices. Und scheint auch Mattie noch etwas Kraft zu geben. Mattie und Don war es nicht gewährt ein Kind zu bekommen. Doch durch Rose haben sie nun eine Tochter gefunden und mit Jeri auch gleich eine Enkelin. So haben sie nun doch noch die Chance ihre Erinnerungen zu teilen! Mir gefällt die Idee hinter so einer Hoffnungstruhe sehr! Es ist etwas Schönes Erinnerungsstücke zu haben und sie auch weitergeben zu können oder sie vererbt zu bekommen.
Was mich an diesem Buch gestört hat war, dass einige Stellen sehr häufig wiederholt wurden und das Wort Hoffnung kam mir eindeutig zu oft vor. Irgendwann hatte ich das Gefühl, es wäre in jedem Satz. Teilweise waren es mir auch zu viele Zufälle und es wirkte nicht sehr realistisch.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und locker zu lesen. Außerdem ist er recht bildlich, so dass man als Leser die einzelnen Szenen vor sich sieht.
Fazit: dies ist ein Roman in dem es um die Vergangenheit der Protagonistin Mattie geht. Und nebenbei wird erzählt, wie sie auf ihrem letzten Weg noch einmal eine Familie findet. Mich konnte dieses Buch nicht so richtig überzeugen, deshalb erhält es von mir drei von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 28.05.2017

Auf Föhr herrscht Salsa-Fieber

Die Insel tanzt
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Leevke Clausen lebt mit ihrem Vater, dem Reetdachdecker Jan, auf Föhr. Leevke Mutter ist vor neun Jahren gestorben, als Leevke gerade einmal ein Jahr alt war. Nun ist es Leevkes Wunsch, dass ihr Vater ...

Leevke Clausen lebt mit ihrem Vater, dem Reetdachdecker Jan, auf Föhr. Leevke Mutter ist vor neun Jahren gestorben, als Leevke gerade einmal ein Jahr alt war. Nun ist es Leevkes Wunsch, dass ihr Vater endlich wieder eine Frau findet. Dafür würde sie auch aufs Internat gehen. Da trifft es sich gut, dass Sina Hansen, die ehemalige Balletttänzerin, gerade zurück auf Föhr ist und dort eine Tanzschule für Salsa aufmacht. Jan beginnt zu tanzen und entdeckt unerkannte Talente an sich. Nur doof, dass er ausgerechnet mit Leevkes Lehrerin tanzen muss – die beiden haben sich doch gerade erst in die Haare bekommen…

Wieder einmal ein unterhaltsamer Föhr-Roman. Ideal für den Tag am Strand (oder im Garten) oder für unterwegs. Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Die Charaktere sind sympathisch und man fühlt sich als Leser als Teil der Föhrer Insulaner. Auch wenn sie zunächst verschlossen rüberkommen, wird man später von ihrer offenen Art überrascht. Es war unterhaltend, die Föhrer dabei zu begleiten, wie sie Salsa lernen und somit auch lockerer werden. Was mir sehr an Janne Mommsens Büchern gefällt ist, dass immer wieder bekannte Charaktere (aus anderen seiner Bücher) auftreten oder erwähnt werden. So bildet sich ein Gesamtbild der Bewohner der Insel. Und irgendwie wirkt es so realer. Zusammenfassend kann ich sagen: das Buch war nett und es hat mir gefallen, aber begeistert und mitgerissen hat es mich nicht, deshalb erhält diese Unterhaltungslektüre von mir drei von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 25.05.2017

Nette Unterhaltung und ein Wiedersehen mit Oma Imke auf Föhr

Oma dreht auf
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Auf Föhr haben Imke, 77, Ocke, 67 und Christa, 57, eine WG gegründet. Zu Imkes 78ten Geburtstag soll eine große Fete stattfinden. Doch diese läuft aus dem Ruder. Imkes Bowle ist wohl zu stark geraten. ...

Auf Föhr haben Imke, 77, Ocke, 67 und Christa, 57, eine WG gegründet. Zu Imkes 78ten Geburtstag soll eine große Fete stattfinden. Doch diese läuft aus dem Ruder. Imkes Bowle ist wohl zu stark geraten. Ihre rund 100 Gäste betrinken sich hemmungslos und legen sich dann auch noch mit der Polizei an.

Bei diesem Roman handelt es sich um eine nette Unterhaltungslektüre. Super geeignet für einen Tag am Strand. Der Schreibstil ist leicht und angenehm. Die Kapitel sind recht kurz, so dass man es auch gut unterbrechen könnte. Dies muss allerdings nicht sein, da Geschichte einen mitreißt. Man fühlt sich selbst als Teil dieser großen Familie auf Föhr. Die Charaktere in diesem Buch erhalten ein Gesicht und kommen sympathisch rüber. Die Geschichte hat keinen besonderen Tiefgang, aber dafür einen umso größeren Unterhaltungswert. Von mir erhält dieser Roman drei von fünf Sternen.