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Veröffentlicht am 11.07.2022

Gelungene Fortsetzung – atmosphärisch, historisch, spannend

Die Hafenärztin. Ein Leben für das Glück der Kinder (Hafenärztin 2)
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"Die Hafenärztin. Ein Leben für das Glück der Kinder“ ist nach „Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen“ der zweite Band um die engagierten Ärztin Anne Fitzpatrick von der Autorin Henrike ...

"Die Hafenärztin. Ein Leben für das Glück der Kinder“ ist nach „Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen“ der zweite Band um die engagierten Ärztin Anne Fitzpatrick von der Autorin Henrike Engel.

Die Handlung beginnt im März 1911 in Hamburg. Am Hafen sammeln sich in großen Hallen Familien mit Kindern, die nach Amerika ausreisen möchten. Anne Fitzpatrick und die Pädagogin Helene Curtius kümmern sich dort um das psychische und physische Wohl der Menschen. Als es unter den Kindern zu ungewöhnlich vielen Todesfällen kommt, beginnen Anne und Helene gemeinsam mit Kommissar Berthold Rheydt nachzuforschen. Sie stellen fest, dass die Kinder vergiftet wurden. Aber warum vergiftet jemand wahllos Kinder ?

Der Schreibstil von Henrike Engel liest sich leicht und angenehm, so dass ich direkt in die Atmosphäre zu Beginn des 20. Jahrhunderts eintauchen konnte. Sie beschreibt die Lebensumstände der damaligen Gesellschaft authentisch und das Flair Hamburgs kam bei mir an.

Die Frauen hatten damals nur wenige Rechte, dass Anne Fitzpatrick als Ärztin arbeitet ist eher ungewöhnlich und dementsprechend wird es ihr nicht immer leicht gemacht. Aber sowohl Anne als auch Helene stellen sich den Herausforderungen und sind auch in der Frauenbewegung sehr aktiv.
Die Perspektive wechselt von Kapitel zu Kapitel zwischen den drei Protagonisten. Da diese sehr unterschiedlich sind, liest sich das Buch abwechslungsreich.

Neben einem spannenden Kriminalfall, gibt es Menge Informationen über Hamburg und die Gesellschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Mir hat auch dieser zweite Band sehr gut gefallen und ich freue mich auf weitere Bücher mit Anne, Helene und Berthold.

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Veröffentlicht am 07.07.2022

100 Jahre französische Geschichte, zwei starke Protagonistinnen und Wissenswertes über Wein & Champagner

Die Champagnerfürstin
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„Die Champagnerfürstin“ ist ein interessanter Roman - über zwei starke Frauen, die sich im 18. Jahrhundert gegen die Männerwelt behaupten mussten - von der Autorin Annette Fabiani.

Jeanne Pommery und ...

„Die Champagnerfürstin“ ist ein interessanter Roman - über zwei starke Frauen, die sich im 18. Jahrhundert gegen die Männerwelt behaupten mussten - von der Autorin Annette Fabiani.

Jeanne Pommery und Barbe-Nicole Clicquot sind beide viel zu früh verwitwet und haben beide das Geschäft ihrer verstorbenen Ehegatten übernommen. Ihr Schicksal ist ähnlich. Beide müssen sich in einer von Männern dominierten Welt durchsetzen. Während Barbe-Nicole dies bereits gelungen ist, steht Jeanne noch ganz am Anfang und holt sich Rat und Hilfe bei Barbe-Nicole.

Flüssig und lebendig berichtet Annette Fabiani über das Leben der Protagonistinnen. Dabei beschränkt sie sich jedoch nicht auf die beiden Frauen, sondern bettet diese in die zeitgeschichtlichen Hintergründe, wie den Krieg, der genau in dieser Zeit stattfand, ein. Aber es ist nicht nur der Krieg, der die Geschäfte der Weinbauern:innen erschwert. Es sind auch die klimatischen Bedingungen, die das Leben der Winzer:innen keineswegs leicht machen.

Außerdem gibt es zahlreiche Fakten über den Wein- und Champagnerhandel, so dass ich eine Menge Neues erfahren habe. Man merkt, dass die Autorin eine Menge recherchiert haben muss und sie versteht es die Fakten – egal ob historisch, die um den Weinanbau oder das gesellschaftliche Leben der französischen Bevölkerung – so zu vermitteln, dass es beim Lesen Spaß macht, hinzuzulernen.

Weder Jeanne noch Barbe-Nicole ist der Erfolg zugeflogen. Was die beiden Frauen erreicht haben, war harte Arbeit und die Schattenseiten ihres Lebens werden hier ebenso beleuchtet wie ihr Erfolg.
Durch einfache leicht verständliche französische Worte und Namen kam auch der Flair Frankreichs direkt bei mir an.

Aus meiner Sicht ist dieser Roman rundum gelungen. Fast 100 Jahre französische Geschichte, zwei interessante und starke Frauen und Wissenswertes über Wein und Champagner, so viele Fakten und Informationen in einem Buch, das lohnt sich. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 05.07.2022

Vielfältig - einfach - nachhaltig

Eingemacht & zugedreht
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„Eingemacht & zugedreht: 80 Rezepte und Ideen zum Einkochen, Trocknen, Fermentieren & Co.“ bietet zahlreiche Ideen, wie sich Lebensmittel einfach und nachhaltig haltbar machen lassen.

Ich muss zugeben, ...

„Eingemacht & zugedreht: 80 Rezepte und Ideen zum Einkochen, Trocknen, Fermentieren & Co.“ bietet zahlreiche Ideen, wie sich Lebensmittel einfach und nachhaltig haltbar machen lassen.

Ich muss zugeben, dass ich haltbar gemachten Lebensmittel bisher immer ein wenig skeptisch gegenüber stand. Aber nachdem ich nun zahlreiche unterschiedliche Möglichkeiten kennenlernen konnte, wie sich Lebensmittel haltbar machen lassen, habe ich richtig Spaß daran bekommen.

Das Buch bietet neun verschiedene Möglichkeiten Lebensmittel haltbar zu machen. Man kann sie trocknen, fermentieren, einfrieren, mit Essig, Salz oder Alkohol konservieren, mit Salz, haltbar machen, einfrieren, entsaften, einmachen und einkochen. Jede der Möglichkeiten wird zunächst allgemein erklärt bevor es im Anschluß konkrete Rezeptideen gibt. Die passenden Fotos machen direkt Lust dazu, diese auszuprobieren. Positiv finde ich auch das praktische Lesebändchen.

Ich habe zunächst das Brot im Glas ausprobiert und Karotten fermentiert. Beides hat perfekt funktioniert. In den Rezepten ist wirklich alles Schritt für Schritt beschrieben, so dass nichts schief gehen kann. Als nächstes kommt der Rote-Beete-Ketchup und der Mandelparmesan dran.
Ein Blick in das Buch lohnt sich, die Rezepte klingen nämlich alle so lecker, der Aufwand ist überschaubar und die Anzahl der Zutaten ist übersichtlich.

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Veröffentlicht am 04.07.2022

Packend, fesselnd, anders

P.S. Morgen bist du tot
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„P.S. Morgen bist du tot“ ist das gelungene Debüt der in Washington lebenden Autorin und Psychologin Vera Kurian.

An der John Adams University in Washington D.C. findet eine klinische Studie mit Psychopathen ...

„P.S. Morgen bist du tot“ ist das gelungene Debüt der in Washington lebenden Autorin und Psychologin Vera Kurian.

An der John Adams University in Washington D.C. findet eine klinische Studie mit Psychopathen statt. Insgesamt sind es sieben, die nichts voneinander wissen. Eine von ihnen ist Chloe. Ihr ist die Studie ziemlich egal und sie wollte nur aus einem Grund an diese Uni. Sie will Rache an Will, der ihr in der Vergangenheit Unverzeihliches angetan hat. 60 Tage nach ihrer Ankunft will sie ihn umbringen und hat sich dafür einen detaillierten Plan zurechtgelegt. Allerdings werden dann innerhalb kurzer Zeit zwei Studienteilnehmer auf übelste Weise umgebracht und es entsteht der Verdacht, dass der Mörder es auf die Teilnehmer der Studie abgesehen hat. Chloe tut sich mit anderen Studienteilnehmern zusammen und sie versuchen gemeinsam herauszubekommen, wer dahintersteckt.

Der Schreibstil der Autorin ist richtig fesselnd. Kapitelweise werden die Tage bis zu Chloes Ziel Will umzubringen, heruntergezählt. Die Perspektive wechselt zwischen ihr und einigen der anderen Studienteilnehmern. Dabei gibt es äußerst aufschlussreiche Einblicke in die Gedankenwelt der Charaktere.

Chloe ist eine interessante Protagonistin. Sie ist sehr selbstbewusst, berechnend, zielstrebig und weiß, was sie will. Egal was passiert, sie verfolgt besessen ihr Ziel. Aber auch die übrigen Studienteilnehmer werden detailliert und authentisch dargestellt. Sie trauen sich gegenseitig kein Stück und ich wusste beim Lesen auch nicht mehr, wem ich trauen kann und wer falsch spielt. Man merkt, dass die Autorin Psychologin ist, da sie deren Gedankenwelt, wie sie ohne Gewissensbisse lügen und manipulieren gekonnt darstellt. Gleichzeitig gelingt es ihr Sympathien für ihre Charaktere zu erschaffen.

Die Schauplätze und das Leben der Studenten werden glaubwürdig beschrieben. Ich war wirklich durchgehend gefesselt und es haben sich zahlreiche Fragezeichen in meinem Kopf gesammelt, die durch verblüffende Wendungen gelöst wurden und neue hervorgerufen habe.

Ich fand diesen Thriller großartig und bin gespannt auf weitere Werke der Autorin.

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Veröffentlicht am 03.07.2022

Ein Roman, der fassungslos macht und voller Emotionen steckt

Mama Melba
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Mit ihrem Roman „Mama Melba - Heimweh schmeckt wie Sauerkirschen“ hat mich die Autorin Christine Conner von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt.

Die Handlung beginnt 1860. Melba ist Köchin und ...

Mit ihrem Roman „Mama Melba - Heimweh schmeckt wie Sauerkirschen“ hat mich die Autorin Christine Conner von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt.

Die Handlung beginnt 1860. Melba ist Köchin und begibt sich aus dem Schwarzwald nach Louisiana. Dort findet sie auf der Plantage Belle Bleu eine Stellung als Köchin. Die anderen Angestellten nehmen sie nett auf und Melba lernt eine Menge über die dortige Küche. Leider erfährt sie aber auch eine Menge über die gesellschaftliche Unterschiede zwischen den Plantagenbesitzern und ihren Arbeitern. Jeden Tag muss sie mit ansehen wie ungerecht und unmenschlich es auf der Plantage zugeht. Melba kann die Situation nur schwer ertragen und als der Krieg ausbricht, gibt es die Hoffnung auf Freiheit.

Der Schreibstil von Christine Conner ist lebendig und bildgewaltig. Während des Lesens ist mein Kopfkino direkt angesprungen und gleichzeitig ist es ihr gelungen unzählige verschiedene Emotionen bei mir hervorzurufen.

Mama Melba ist eine starke Protagonistin, deren Leben bisher auch keineswegs gradlinig verlaufen ist, die sich im Verlauf der Handlung deutlich weiterentwickelt und die man einfach mögen muss. Die Charaktere werden authentisch dargestellt und dabei gibt es natürlich nicht nur sympathische Menschen. Der Krieg, die Versklavung, Unterdrückung und politische Ereignisse sind hier gekonnt mit der Handlung um Mama Melba verwoben worden. Es ist ein Stück Zeitgeschichte der Südstaaten, in der die damaligen Gräueltaten genauso dazugehören wie die Rezepte und Küche der Südstaaten.

Jedes Kapitel endet mit einem Rezept, so dass ich für mich zahlreiche Anregungen gefunden und große Lust bekommen habe, die Südstaaten-Küche für mich zu entdecken.

Gut gefällt mir auch, dass die Kapitelüberschriften das Alphabet sind, so wie das ganze Leben - wie schon ganz zu Beginn des Romans Melbas Mutter gesagt hat - vom Alphabet eingerahmt ist. Diese Kleinigkeiten machen alles zu einem stimmigen Gesamterlebnis.

Ich kann das Buch Buch jedem, der sich für Geschichte interessiert und gerne gut unterhalten wird, nur empfehlen.

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