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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.02.2023

Eine einfache Aufgabe, oder doch nicht?!

Die Herzchirurgin
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In „Die Herzchirurgin“ muss sich Dr. Anna Jones zwischen dem Leben ihres Sohnes und dem Hippokratischer Eid den sie als Herzchirurgin abgelegt hat entscheiden. Das Buch wurde von dem britischen Autor Jack ...

In „Die Herzchirurgin“ muss sich Dr. Anna Jones zwischen dem Leben ihres Sohnes und dem Hippokratischer Eid den sie als Herzchirurgin abgelegt hat entscheiden. Das Buch wurde von dem britischen Autor Jack Jordan geschrieben und ist 2023 als eBook und Taschenbuch im Droemer Verlag (Verlagsgruppe Droemer Knaur) erschienen.

Das Szenario in das Dr. Anna Jones unfreiwillig hineingezogen wird ist gleichermaßen beklemmend wie atemberaubend. Obwohl mir Anna zu keinem Zeitpunkt sympathisch war, ringt mir ihre enorme innere Stärke irgendwie Respekt ab. Ja, ich kann nachvollziehen, warum sie sich für diesen Weg und für keinen anderen entschieden hat. Das sie am Ende aber mehr oder weniger unbeschadet dem Szenario entkommt verleiht der Geschichte einen bitteren Beigeschmack.

Margot hätte mir fast leidgetan, wenn sie nicht so ein egoistisches Miststück gewesen wäre. Mir war bis zum Schluss absolut schleierhaft wie eine so verantwortungslose Person als Krankenschwester arbeiten kann. Sie war mir sogar noch unsympathischer als Anna und ich gebe zu, dass mich ihr Ende kein bisschen überrascht hat. Viel mehr finde ich sogar, dass sie es verdient hat.

Detective Inspector Rachel Conaty war die einzige Person, die mir halbwegs sympathisch war. Schade, dass sie nur eine Nebenrolle gespielt hat, ich hätte sehr gerne mehr über sie erfahren. Ich weiß nicht warum aber ihr extremer Ehrgeiz hat mich beeindruckt. Umso trauriger macht es mich, dass sie am Ende nicht das erreicht hat, was sie sich gewünscht hat. Wenigstens hat ihre Vergangenheit zum Schluss nicht mehr ganz so schwer auf ihren Schultern gelastet.

Jack Jordan hat mit Anna, Margot und Rachel drei Protagonistinnen erschaffen die dank ihrer zahlreichen Ecken und Kanten authentisch waren. Drei Frauen die unterschiedlicher nicht sein konnten und doch verbindet sie ihr Kampf ums Überleben. Für mich haben sie zur Geschichte gepasst.

Auf den Kriminalfall werde ich aus Spoiler-Gründen nicht näher eingehen. Die Auflösung war keine komplette Enttäuschung sie war aber auch nichts Besonderes. Dem Autor ist es gelungen am Ende alle Handlungsstränge so zusammenzufügen, dass keine Fragen offengeblieben sind. Die Geschichte war spannend, überraschende Wendungen gab es aber nicht wirklich. „Die Herzchirurgin“ ist ein solider Thriller, den ich gerne gelesen habe, den ich jetzt aber nicht als überragend bezeichnen würde.

Die deutsche Übersetzung von Jack Jordans Schreibstil ließ sich flüssig lesen. Die Wortwahl der deutschen Übersetzung hat gut zum Genre gepasst. Die Geschichte wird aus drei verschiedenen Sicht erzählt. Das Buch wurde in der ersten Person geschrieben.

Fazit
Packender Thriller, den ich kaum aus der Hand legen konnte.

Veröffentlicht am 22.10.2022

Mord in der Antarktis

The Dark
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In „The Dark“ ermittelt Notärztin Kate North in einem Fall, der sie an ihre Grenzen bringt. Das Buch wurde von der britischen Autorin Emma Haughton geschrieben und ist 2022 als eBook und Taschenbuch im ...

In „The Dark“ ermittelt Notärztin Kate North in einem Fall, der sie an ihre Grenzen bringt. Das Buch wurde von der britischen Autorin Emma Haughton geschrieben und ist 2022 als eBook und Taschenbuch im Knaur Verlag (Verlagsgruppe Droemer Knaur) erschienen.

Kate North ist eine Protagonistin, die zwar gut zur Geschichte gepasst hat, die mir aber kein bisschen sympathisch war. Nach einem schweren Schicksalsschlag wünscht Kate sich nichts sehnlicher als eine Auszeit von ihrem Alltagstrott. Die Stelle als Notärztin in der Antarktis kommt für sie wie gerufen. Zugegeben Emma Haughton ist es definitiv gelungen Kate überzeugende Ecken und Kanten zu verpassen. Leider konnte ich den Großteil ihrer Entscheidungen und ihres Verhalten nicht nachvollziehen.

Emma Haughton hat mit ihren Thriller Debüt ein Buch geschrieben, dass mich mit seiner beklemmenden Stimmung in seinen Bann ziehen konnte. Schauplatz der Handlung ist die Antarktis und der Autorin ist es hervorragend gelungen, die dort herrschende Atmosphäre einzufangen. Leider kann ich das nicht über den Spannungsbogen sagen. Zwar ist es der Autorin gelungen Spannung aufzubauen, diese fällt aber im Laufe der Geschichte immer wieder in sich zusammen, was für unnötige Längen gesorgt hat. Letzen Endes kann ich sagen, dass „The Dark“ spannend genug war, um mich zu unterhalten.

Was mich massiv gestört hat, ist das Ende der Geschichte. Bis zum Finale folgte die Handlung einem logischen Faden, doch als es zum großen Showdown kommt, wird die Geschichte mit jedem weiteren Kapitel unrealistischer. Am Ende war das Ganze so konstruiert, dass mir die Freude am Lesen vergangen ist. Hinzukommt die unvollständige Auflösung des Kriminalfalls.

Die deutsche Übersetzung von Emma Haughton’s Schreibstil ließ sich flüssig lesen. Die Wortwahl hat zum Genre gepasst. Die Geschichte wurde aus der Sicht von Kate erzählt. Das Buch wurde in der ersten Person geschrieben.

Fazit
Vom Klappentext her klang die Geschichte spannend. Leider konnte mich die Umsetzung nur teilweise von sich überzeugen.

Veröffentlicht am 04.07.2022

Eine außergewöhnliche Geschichte

Royal Blue
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„Royal Blue“ ist das Autorendebüt der US-amerikanischen Journalistin und Autorin Casey McQuiston. Das Buch erzählt die Geschichte von Alex Claremont-Diaz und Henry. Alex ist der Sohn der ersten Präsidentin ...

„Royal Blue“ ist das Autorendebüt der US-amerikanischen Journalistin und Autorin Casey McQuiston. Das Buch erzählt die Geschichte von Alex Claremont-Diaz und Henry. Alex ist der Sohn der ersten Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika und der Liebling der Nation. Henry ist der britische Kronprinz und der junge Mann der Alex Welt am Ende komplett auf den Kopf stellt. Die ungekürzte Hörbuchfassung wurde 2022 vom Argon Verlag produziert und wird von dem deutschen freien Schauspieler und Hörbuchsprecher Oliver Erwin Schönfeld gelesen.

Zugegeben ich habe mir dieses Hörbuch angehört, weil mich der große Hype neugierig gemacht hat. Leider waren dadurch meine Erwartungen auch ziemlich hoch. Hinzu kam der Klappentext, der in meinem Kopf ein ganzes Kino erzeugt hat. Am Ende war ich dann hin- und hergerissen zwischen Begeisterung und Frustration, weil mich die Geschichte sowohl gefesselt als auch aufgeregt hat und ich absolut nicht wusste was ich von dem Werk halten soll.

Die beiden Protagonisten sind zwei ganz besondere Menschen und auch wenn ich zu Henry nur bedingt eine Bindung aufbauen konnte, weil sich mir ein paar seiner Entscheidungen nicht ganz erschlossen haben (liegt wahrscheinlich an seiner fehlenden Sichtweise), sind mir die zwei bereits nach wenigen Seite so sehr ans Herz gewachsen, dass ich mich am Ende nur schwer von ihnen verabschieden konnte. Hinzu kommen Nora, June und Percy, die mit ihren verschiedenen Persönlichkeiten der Geschichte das gewisse Etwas gegeben haben.

Der einzige Aspekt, der mich an dieser Geschichte so massiv gestört hat, dass ich ihn beim besten Willen nicht schönreden kann, ist die Beschreibung der Sexszenen. Ein guter Liebesroman braucht für mich nicht zwingend Sexszenen, wenn er aber welche enthält, dann sollten sie mich auch berühren können. Bei „Royal Blue“ war das leider zu keinem Zeitpunkt der Fall. Ich weiß jetzt nicht, ob es an der Übersetzung und somit an der Wortwahl der deutschen Ausgabe liegt oder ob die Beschreibung bereits im englischen Original so gewöhnungsbedürftig ist. Die Sexszenen hören sich wie eine Gebrauchsanleitung für ein hochtechnisches Gerät an. Das ist in meinen Augen weder erotisch noch gefühlvoll. Ich glaube die Geschichte wäre deutlich besser gewesen, wenn die Autorin auf die Sexszenen verzichtet hätte.

Die deutsche Übersetzung von Casey McQuistons Schreibstil war bis auf die Sexszenen sehr angenehm und die Wortwahl hat größtenteils zur Geschichte gepasst. Die Stimme von Oliver Erwin Schönfeld hat für mich perfekt zur Geschichte gepasst. Was mich bei der Erzählung ein bisschen gestört hat war das gänzliche Fehlen von Henrys Sichtweise. Die Geschichte wird ausschließlich aus der Sicht von Alex erzählt, was dem Hörer zwar einerseits einen Einblick in seine Gedanken ermöglicht anderseits gab es für mich aber ein paar Szenen, in denen ich sehr neugierig auf die Gedanken von Henry war. Die Länge der einzelnen Kapitel war meiner Meinung nach viel zu lang.

Fazit

Casey McQuiston hat mit ihrem Debütroman eine außergewöhnliche Geschichte geschrieben, die mich bis auf ein paar kleinere Makel überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 04.07.2022

Anya und Maxim

Kings of the Underworld - Maxim
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„Kings of the Underworld - Maxim“ erzählt die Geschichte von Anya Grace Krylow und Maxim »The King« Gromow. Sie ist die einzige Tochter des mächtigen Mafiabosses Anatoli »The Redeemer« Krylow. Er gehört ...

„Kings of the Underworld - Maxim“ erzählt die Geschichte von Anya Grace Krylow und Maxim »The King« Gromow. Sie ist die einzige Tochter des mächtigen Mafiabosses Anatoli »The Redeemer« Krylow. Er gehört der Mafia an und beherrscht die Unterwelt von Baltimore. Das Buch wurde von der deutschen Autorin Vanessa Sangue geschrieben und ist 2022 als eBook im LYX Verlag (Bastei Lübbe) erschienen. „Kings of the Underworld - Maxim“ ist der erste Band der „Kings of the Underworld“ Reihe.

Anya Grace Krylow war mir auf Anhieb sympathisch. Sie ist eine junge Frau voller Selbstbewusstsein und Willensstärke, die äußerst allergisch auf Befehle reagiert. Anya wünscht sich nichts mehr als ein selbstbestimmtes Leben und dafür ist sie jederzeit bereit sich über die Anweisungen ihrer Familie hinwegzusetzen. Ich liebe weibliche Hauptcharaktere, die ein erkennbares Rückgrat haben und Anya hat weit mehr als das. Dank dem detaillierten Einblick in ihre Gedanken und Gefühle konnte ich mich problemlos in sie hineinversetzen und so waren ihr Verhalten und ihre Entscheiden für mich größtenteils nachvollziehbar.

Mit Maxim »The King« Gromow hatte ich anfänglich meine Schwierigkeiten. Zwar bekam ich Einblicke in seine Gedanken, die drehten sich aber fast ausschließlich um Anya. Maxim ist ein bisschen zu sehr Klischee. Ein Mann, der nicht gerne über seine Gefühle nachdenkt und sie noch weniger gerne preisgibt. Daher fiel es mir bis zum Schluss schwer eine Bindung zu ihm aufzubauen. Maxim war für mich mysteriös und faszinierend zu gleich. Glücklicherweise konnte ich seine Entscheidungen und sein Verhalten nachvollziehen, was ihn mir in gewisser Weise nähergebracht hat.

„Kings of the Underworld - Maxim“ ist theoretisch ein „Mafia Romance“ Buch. Praktisch ist die Mafia kaum vorhanden. Erst im letzten Drittel spielt sie eine nennenswerte Rolle und dieser relativ kurze Moment ist nur mäßig spannend. Es ist das große Drama, dass es bei jedem Liebesroman zum Ende der Handlung gibt. Die Idee, für die die Autorin sich entschieden hat, hat mir sehr gut gefallen. Leider ist die Umsetzung voller unrealistischer Zufälle, was dem Ganzen immer wieder die Spannung nimmt. Ich vermute, dass es am Genre liegt, weil ein Liebesroman nur ein bestimmtes Maß an Drama verträgt.

Die Liebesgeschichte von Anya und Maxim ist eine rasante Berg- und Talfahrt, die erst ganz zum Schluss eine Ende findet. Ja, die beiden kommen ihr Happy End. Auf dem Weg dorthin müssen sie aber etliche Hürden überwinden. Anya und Maxim rennen von einem Konflikt zum nächsten und lassen dabei so gut wie nichts aus. Theoretisch hätten die meisten Konflikte mit vernünftiger Kommunikation gelöst werden können. Praktisch hätte es der Geschichte dann aber ein Drama gefehlt.

Das Ende hat mir nur teilweise gefallen. Zwar bekommen Anya und Maxim ihr Happy End, es bleiben aber eine Menge Fragen ungeklärt. Irgendwie kam das Ende ein bisschen plötzlich und ich hatte den Eindruck, dass die Autorin krampfhaft versucht hat zu einem Schluss zu kommen.

Der Schreibstil von Vanessa Sangue ließ sich angenehm flüssig lesen. Die locker, leichte Wortwahl hat für mich gut zum Genre gepasst. Die Geschichte wird aus der Sicht von Anya und Maxim erzählt. Das Buch wurde in der ersten Person geschrieben.

Fazit

Guter Einstieg in eine unterhaltsame Reihe.

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Veröffentlicht am 04.07.2022

Wahrheit oder Lüge?!

Das Letzte, was du hörst
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In „Das Letzte, was du hörst“ ermitteln eine Kriminalkommissarin und eine Journalistin in einem Fall, der sie tief in die Vergangenheit führt. Das Buch wurde von dem deutschen Autor Andreas Winkelmann ...

In „Das Letzte, was du hörst“ ermitteln eine Kriminalkommissarin und eine Journalistin in einem Fall, der sie tief in die Vergangenheit führt. Das Buch wurde von dem deutschen Autor Andreas Winkelmann geschrieben und ist 2022 als eBook und Taschenbuch im Rowohlt Taschenbuch Verlag (Rowohlt Verlag) erschienen.

Langsam, aber sicher habe ich das Gefühl, dass sich Verlage beim Genre Krimi bzw. Thriller ganz bewusst für einen Klappentext entscheiden, der nicht wirklich zum Inhalt des Buches passt. Keine Ahnung, ob das für zusätzliche Spannung sorgen soll? Ich kann nur sagen, dass es mich stört, weil es bei mir vor allem für Verwirrung sorgt.

Andreas Winkelmann steht für mich in erster Linie für Spannung, die so allumfassend ist, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Bei „Das Letzte, was du hörst“ braucht es ein bisschen, bis Spannung aufkommt, doch dann war sie so fesselnd, dass ich das Buch innerhalb eines Tages verschlungen habe. Was mir bei diesem Buch gefehlt hat waren die unvorhersehbaren Wendungen. Ja, es gibt welche. Sie sind, aber sehr überschaubar. In den meisten Fällen haben mich die Wendungen nicht überrascht, ich habe sie stellenweise sogar schon erwartet. Das schmälert die Spannung leider ein bisschen.

Die Menge der wichtigen Charaktere ist überschaubar. Ich werde aus Spoiler-Gründen nicht näher ins Detail gehen, sondern mich eher allgemein zu diesem Thema äußern. Dem Autor ist es gelungen unterschiedliche Persönlichkeiten zu erschaffen, die alle über erkennbare Ecken und Kanten verfügen. Für mich waren sie greifbar und authentisch.

Ich fand das Thema, für das sich der Autor entschieden hat, sehr interessant. In meiner Freizeit höre ich selber gerne Podcasts zu verschiedenen Themen. Von diesem speziellen Bereich habe ich aber bisher die Finger gelassen und das aus genau dem Grund, den Andreas Winkelmann in seinem Thriller benutzt. Mir hat gefallen, wie er dieses Thema umgesetzt hat.

Der Schreibstil von Andreas Winkelmann ließ sich gewohnt flüssig lesen. Die Wortwahl passt mit ihrer spannungsgeladenen Art wundervoll zum Genre. Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Sicht erzählt. Das Buch wurde in der dritten Person geschrieben.

Fazit

Spannender Thriller, der mich zumindest zum Ende hin überrascht hat.