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Veröffentlicht am 05.07.2017

liebevoll versponnener historischer Krimi, toll geschrieben

Die Henkerstochter und der Rat der Zwölf (Die Henkerstochter-Saga 7)
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Zwölf in den Rat gewählte Henker aus Bayern treffen sich zur Klausur in der Münchner Aue.
Doch ihr Treffen wird von grausamen, auf Henkerart ermordeten jungen Frauen überschattet.
Da Jakob Kuisl, der Schongauer ...

Zwölf in den Rat gewählte Henker aus Bayern treffen sich zur Klausur in der Münchner Aue.
Doch ihr Treffen wird von grausamen, auf Henkerart ermordeten jungen Frauen überschattet.
Da Jakob Kuisl, der Schongauer Scharfrichter mit seiner gesamten Familie nach München angereist ist, versuchen alle, jeder auf seine Weise diese Mordserie aufzuklären.
Ich muss sagen: ich bin begeistert von diesem historischen Krimi. Obwohl dies war mein erster Roman aus der Henkerstochter-Serie war, ist es mir leicht gefallen die Familie um Jakob Kuisl kennen und mögen zu lernen. Dabei haben die Söhne von Magdalena Peter und Paul am besten gefallen. Der draufgängerische Paul, der keiner Auseinandersetzung aus dem Weg geht, und im Gegensatz dazu der harmoniebedürftige, vor seinen Taten erst den Kopf befragende Peter – unterschiedlicher können zwei Brüder wohl nicht sein. Obwohl Magdalena Fronwieser als Henkerstochter mit den Titel des Buches prägt, ist in meinen Augen ihre Rolle hier eher klein, wenn auch nicht weniger gefährlich. Manchmal habe ich mich beim Lesen gefragt: wie kann sie als Mutter sich solcher Gefahren aussetzten? Ich wüsste gerne wovon der vom Autor versprochene neue historische Roman handeln wird. Denn Jakob scheint mir nun in die Jahre gekommen zu sein und sicher bald in Ruhestand zu gehen. Außerdem wird ja nun ein Teil der Familie in Schongau und der andere in München wohnen. Ich bin jedenfalls schon mal gespannt.
Toll fand ich auch, welche Mühe Oliver Pötzsch sich am Ende des Romans gemacht hat und uns als Leser noch historische Touren durch München und Umgebung vorgeschlagen hat. Tolle Idee, Danke!
Von mir gibt’s für diesen historischen Krimi 5 Lesesterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 30.06.2017

der bisher beste Dühnfort-Krimi

Sieh nichts Böses (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi 8)
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Durch Zufall wird bei einer Polizeiübung die Leiche einer jungen, bereits seit Jahren toten Frau gefunden. Da aufgrund des Fundortes ein natürlicher Tod ausgeschlossen wird, beginnen Kriminalhauptkommissar ...

Durch Zufall wird bei einer Polizeiübung die Leiche einer jungen, bereits seit Jahren toten Frau gefunden. Da aufgrund des Fundortes ein natürlicher Tod ausgeschlossen wird, beginnen Kriminalhauptkommissar Dühnfort und sein Team mit ihren Ermittlungen. Ein Verwirrspiel, bei dem nicht nur die 3 heiligen Affen, sondern sogar ein vierter eine Rolle spielt, beginnt und die Münchner Kripo tappt lange im Dunkeln…
In meinen Augen ist dies der bisher beste Fall von Dühnfort. Gleich von Anfang an war ich von der Geschichte gefangen, was sicher auch daran lag, dass ich genauso unsicher war wer der Mörder ist die Dühnfort. Dieser Mann, der nicht nur ein brillanter, oft auch an auf sein Bauchgefühl hörender, Ermittler ist, kommt in diesem Krimi auch mit seinem Umgang mit den Problemen im privaten Bereich unwahrscheinlich positiv rüber. Den Kerl muss man einfach mögen.
Die Handlung ist so verworren, die menschlichen, häuslichen Abgründe so krass, dass man bis fast zum Schluss nicht weiß wer der Mörder ist. Und somit hält sich die Spannung permanent auf hohem Niveau. Was mich auch beeindruckt hat, waren die Beschreibungen zu den Wehrkammertoren im Münchner Untergrund. Da hat die Autorin aber intensive Recherche betrieben und dieses Wissen uns wunderbar vermittelt.

Veröffentlicht am 16.06.2017

Einfach verschlungen – wunderbar

Das Haus der verlorenen Kinder
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Mich hat die Kurzbeschreibung zu diesem Buch neugierig gemacht, da auch mein Opa während des 2. Weltkrieges in Norwegen stationiert war. Obwohl ich von dieser Autorin bisher noch kein Buch gelesen habe, ...

Mich hat die Kurzbeschreibung zu diesem Buch neugierig gemacht, da auch mein Opa während des 2. Weltkrieges in Norwegen stationiert war. Obwohl ich von dieser Autorin bisher noch kein Buch gelesen habe, bin ich von ihr hellauf begeistert.
Einmal angefangen konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Betty, die ältere Dame aus dem Heim in Wiesbaden muss man einfach lieben, so pfiffig und eigenwillig wie sie ist. Wenn man bedenkt was diese Frau in ihrem Leben alles mitgemacht hat, kann ich mich nur wundern, dass sie ihren Lebensmut nicht verloren hat. Ihre traurige Geschichte, die zerbrochene Freundschaft zu Oda, die Zeit im Lebensborn, die Anfeindung als Deutschenmädchen in Norwegen, die lebenslange Suche nach ihrer Tochter Lieselotte, das ist wunderbar ergreifend geschrieben. Ja die die Autorin schreibt unheimlich einfühlsam. Z.B: hat mich der Satz als Betty die Trennung von Oda beschreibt >“Sie hat unser Glück mit sich genommen und niemals wieder zurückgebracht.“< unheimlich berührt.
Dieses Buch ist ein MUSS für alle, die gerne Schicksalsromane lesen und sich deutsche Geschichte interessieren. Von mir gibt’s 5 Lesesterne und eine 100%ige Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 03.04.2018

Spannender Krimi mit toller Hauptfigur

Glaube Liebe Tod (Ein Martin-Bauer-Krimi 1)
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Ja, es muss nicht immer Kommissar XY in einem Krimi als herausragende Hauptfigur sein. Martin Bauer -Polizeiseelsorger- reicht aus, einen unterhaltsamen, spannenden Krimi zu schreiben.
Denn Bauer ist nicht ...

Ja, es muss nicht immer Kommissar XY in einem Krimi als herausragende Hauptfigur sein. Martin Bauer -Polizeiseelsorger- reicht aus, einen unterhaltsamen, spannenden Krimi zu schreiben.
Denn Bauer ist nicht nur einfach Pfarrer und/oder Seelsorger, sondern auch beharrlich, empathisch, hinterfragt auch mal seinen Glauben und seine Zuversicht in Gott und greift auch mal zu unkonventionellen Methoden. Den Typ muss man einfach mögen!
Die Geschichte ist nicht einfach gradlinig als Mord-/Selbstmordermittlung erzählt, sondern beinhaltet auch viele Queer-Verwicklungen, was den Krimi in meinen Augen abwechslungsreich und spannend macht.
Da hier Pfarrer Bauer die Hauptrolle bei den Ermittlungen spielt durch seine Denkanstöße, Einwände und Starrsinnigkeit, ist dies mal ein Krimi, der die Polizei nicht unbedingt als Helden darstellt.
Mir hat das Buch ganz wunderbar gefallen. An keiner Stelle kam Langeweile auf. Ich musste einfach weiterlesen. Ein herrlich spannendes, aber auch zum Nachdenken anregendes Buch.
Ich freue mich schon auf den Folgeband, der 2018 herauskommt. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 01.05.2017

kranke Geschichte, brillant erzählt

Der Näher
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Eigentlich wurde Martin Abel, der noch von seinem letzten Fall gesundheitlich etwas angegriffen war, zu einem leichten Fall nach Gummersbach geschickt. Doch dieser Fall hat es in sich und die örtliche ...

Eigentlich wurde Martin Abel, der noch von seinem letzten Fall gesundheitlich etwas angegriffen war, zu einem leichten Fall nach Gummersbach geschickt. Doch dieser Fall hat es in sich und die örtliche Polizei sieht seine Anwesenheit auch nicht gerade mit Wohlwollen.
Ein wirklich spannender Thriller, den Rainer Löffler hier zu Papier gebracht hat. Ich war von Anfang an von dem Geschehen gefesselt, was nicht zuletzt auch daran lag, dass die Spannung während des gesamten Krimis sich auf hohem Level gehalten hat.
Die unterschiedlichen Charaktere sind wunderbar und nachvollziehbar beschrieben. Martin Abel hatte von Anfang an meine volle Sympathie. Um an die Wahrheit zu gelangen ist er auch mal unerlaubte Wege gegangen. Also nicht immer Dienst nach Vorschrift. Das hat mich sehr für ihn eingenommen. Ganz im Gegensatz zum Leiter des Kommissariats in Gummersbach. Der hat ja einen unwahrscheinlichen Kontrollzwang und hat seinen Kollegen und auch Abel das Leben recht schwer gemacht.
Fast bis zum Schluss bleibt man als Leser beim Raten, wer denn nun der eigentliche Täter sein soll. Ich kann nur für mich sprechen: ich habe das nicht im Mindesten geahnt. Aber so sollte ein Thriller ja auch sein, spannend, unerwartete Wendungen und ein lange unerkannter Täter. Von mir gibt’s deshalb auch 5 Lesesterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

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