Wer bist du selbst?
Er erwacht auf einer Grasebene. Er kann sich an nichts erinnern, nicht einmal an seinen Namen. Und wie ist er überhaupt auf diese Grasebene gekommen? Auf seiner Mailbox findet er eine Nachricht von sich ...
Er erwacht auf einer Grasebene. Er kann sich an nichts erinnern, nicht einmal an seinen Namen. Und wie ist er überhaupt auf diese Grasebene gekommen? Auf seiner Mailbox findet er eine Nachricht von sich selbst: Er soll auf keinen Fall die Polizei rufen! Er macht sich auf die Suche, um herauszufinden, was passiert ist.
Was ich wirklich nicht gut finde, ist, dass der Klappentext eigentlich schon die ganze Handlung spoilert und der Aha-Effekt dadurch gänzlich fehlt. Den zweiten Teil des Klappentextes hätte man getrost weglassen können. Die Idee dahinter ist aber gut. Mirjam Mous hat sich eine interessantes Konzept hinter der Geschichte ausgedacht.
Ab einer bestimmten Stelle werden Notizbucheinträge vorgelesen. Leider macht der Sprecher Julian Greis nicht immer deutlich, wann die Einträge aufhören und das Jetzt anfängt. Mich hat das Ganze sehr verwirrt. Generell ist es so, dass Greis nicht sonderlich motiviert vorliest. Mir hat sein Erzählweise nicht sehr gefallen. Im Buch ist das bestimmt deutlicher klargemacht, der Erzähler des Hörspiels fehlt dort auch. Auch ist es so, dass der Schreibstil von Mous gut ist - leider wird das, wie gesagt, von dem Sprecher zerstört.
Spannung kommt erst am Ende auf, am Anfang ist die ganze Geschichte noch sehr langweilig. Aber die Geschichte muss ja auch erstmal aufgebaut werden und am Ende habe ich wirklich mitgefiebert, weil es so spannend war.
Leider machen manche Dinge aus der Geschichte keinen Sinn: Manchen Jungen wurde ein Mikrochip ins Gehirn gesetzt. Einer von ihnen schneidet sich ihn aber mit einem Teppichmesser heraus. Leider macht das für mich keinen Sinn, weil er danach immer noch lebt und keine bleibenden Schäden hat.
Die Hauptfigur, über die man, wie sie selbst, im Laufe der Handlung immer mehr erfährt, ist meiner Meinung nach sympatisch und ich kann seine Handlungen und Ideen meistens nachvollziehen. Die Nebencharaktere sind auch gut ausgearbeitet.
Insgesamt ist "Boy 7" ein guter Jugendthriller, der leider einen Teil seines Potenzials durch den Klappentext verliert. Als Buch ist "Boy 7" wahrscheinlich besser, da der Sprecher nicht immer so gut liest. Deswegen empfehle ich Leser*innen, die an dem Buch interessiert sind, auch wirklich das Buch zu lesen und nicht das Hörbuch zu hören.