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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ich bin mir unsicher...

LÚM - Zwei wie Licht und Dunkel
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„Die Verfolgung von Menschen, die anders sind, hat eine lange und grausame Tradition auf dieser Welt. Menschen fürchten, was sie nicht kennen. Und sie bekämpfen, was sie fürchten.“

Wie schreibt man eine ...

„Die Verfolgung von Menschen, die anders sind, hat eine lange und grausame Tradition auf dieser Welt. Menschen fürchten, was sie nicht kennen. Und sie bekämpfen, was sie fürchten.“

Wie schreibt man eine Rezension über ein Buch, durch das man sich gequält hat weil es eigentlich gut ist? Das ist doch ziemlich widersprüchlich.

Meleike und Fynn leben in zwei verschiedenen Welten: Meleike gehört zu den Pekuu und lebt in Adeva, zwischen Trümmern, Wäldern und dem Meer; Fynn lebt in Lúm, der Hauptstadt des Unionstaats des Lichts (Udl). So staubig Adeva ist, so steril scheint Lúm. Und doch führt das Schicksal die beiden zusammen. Oder ist es doch Vorhersehung?

Ich bin sehr zwiegespalten bei diesem Buch. Die Geschichte an sich ist recht spannend, die Figuren sind sehr gut beschrieben und die Vergleiche, mit denen Adeva und Lúm beschrieben werden, lassen sehr gute Bilder im Kopf entstehen. Doch zieht sich die Geschichte wie zäher Gummi, ich habe das Gefühl ich klebe an der Seite fest. Ich habe mich regelrecht gezwungen weiter zu lesen, obwohl es eigentlich spannend ist. So gegensätzlich Adeva und Lúm zueinander sind, so widersprüchlich sind meine Empfindungen zu diesem Buch.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sie sind unter uns...

Wir sind Cyborgs
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„Eigentlich ist ein Cyborg zunächst jemand, der Technik implantiert hat – sie also nicht ablegen kann.“ S. 26

„Cyborgs gehen aber nach meinem Verständnis eine sehr tiefe Verschmelzung von Biologie und ...

„Eigentlich ist ein Cyborg zunächst jemand, der Technik implantiert hat – sie also nicht ablegen kann.“ S. 26

„Cyborgs gehen aber nach meinem Verständnis eine sehr tiefe Verschmelzung von Biologie und Technologie ein – sie sind teils kybernetisch und teils organisch. […] Mit dem Begriff Cyborgs meinen wir, dass Menschen sich und ihre Fähigkeiten physisch und mental mit Hilfe von Technologie erweitern.“ S. 50

Was genau sind also Cyborgs? Der Autor macht sich zunächst auf die Suche nach einer Defintion und lernt dabei einige Cyborgs kennen, und stellt zwei Thesen auf. Zum einen, dass Cyborgs Menschen mit Technik im Körper sind, die sie nicht abnehmen können, ohne chirurgische Hilfe, oder aber Menschen, die durch Technik, egal ob im oder am Körper, implantiert oder außen, ihre Fähigkeiten verbessern.
Nach der zweiten These sind wir alle Cyborgs. Sei es der Mensch mit einem Herzschrittmacher, oder ein Bein- oder Armprothese, oder der Mensch mit einem Smartphone, oder sogar einer einfachen Brille, verbessert sie doch das Sehen. Und Hunde sind eigentlich auch Cyborgs, haben sie doch alle Chips unter der Haut….

Das Buch ist eine Mischung aus geführten Interviews, mit Cyborgs und Wissenschaftlern, und Reiseberichten, Anekdoten aus der Reise nach einer Definition, und die Suche nach der Wahrheit. Sind wir denn nun Cyborgs? Und wenn nein, wie lange wird es wohl noch dauern, bis es soweit ist? Ein Buch, das unter die Haut geht.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Hat mich nicht überzeugt

Magyria - Das Herz des Schattens
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Magyria – Das Herz des Schattens von L.Klassen ist der Beginn einer Trilogie umd Mattim und Hanna. Hanna ist eine Deutsche Abiturientin, die ein Au-Pair Jahr in Budapest, Ungarn macht. Dort kümmert sie ...

Magyria – Das Herz des Schattens von L.Klassen ist der Beginn einer Trilogie umd Mattim und Hanna. Hanna ist eine Deutsche Abiturientin, die ein Au-Pair Jahr in Budapest, Ungarn macht. Dort kümmert sie sich um den 7jährigen Attila und die 14jährige Reka. Und Reka macht Hanna ganz besonders große Sorgen, da sie einen Freund hat, Kunun, der nicht nur viel älter ist, sondern auch unheimlich wirkt.

Mattim ist der Lichtprinz von Magyria. Er hatte mal ganz viele Brüder und Schwestern, doch sie sind alle auf die dunkle Seiten gewechselt und sind jetzt Schatten. Um sein Reich zu schützen, und seine Stadt Akink, wird auch er zum Schatten und entdeckt das Geheimnis der Höhle, und seines Bruders Kunun.

Was Hanna und Mattim alles so erleben ist wirklich spannend, überraschend, teilweise recht düster und doch voller Liebe. Anfangs lernt der Leser beide Charaktere kennen, ihre Umgebung, die Leute, mit denen sie zu tun haben, und so langsam auch die Probleme, die sie haben. Für mich etwas langatmig, ich habe fast die Geduld verloren. Klar kam man mit der Geschichte zwar immer weiter, aber ich hatte das Gefühl es sind kleine Tippelschritte. So ganz hat mich die Geschichte also nicht überzeugt und ich werde den zweiten Teil so schnell bestimmt nicht lesen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Für mich schwierig

Ismaels Orangen
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Ismaels Orangen von C.Hajaj ist ein Roman über Juden und Araber, Israel und Palästina, Zukunft und Vergangenheit und eigentlich die Lebensgeschichte von Salim Al-Ismael. Salim ist ein Junge aus Jaffa in ...

Ismaels Orangen von C.Hajaj ist ein Roman über Juden und Araber, Israel und Palästina, Zukunft und Vergangenheit und eigentlich die Lebensgeschichte von Salim Al-Ismael. Salim ist ein Junge aus Jaffa in Palästina, der miterleben muss, wie seine Familie ihr Heim hinter sich lassen muss wegen der Juden und ihre Forderung auf ein eigenes Land. Dieser Verlust begleitet Salim sein ganzes Leben und lässt ihn erst los, als er alles verloren hat.
Ich bin mir sehr unsicher über dieses Buch. Es ist definitiv ein spannendes Thema, die Vertreibung der Araber aus Palästina und der daraus entstandene Hass sowohl der Araber gegenüber der Juden und umgekehrt.
Die Figuren sind auch sehr lebendig, auf der einen Seite Salim und sein Drang die Welt zu verbessern und alles hinter sich zu lassen. Auf der anderen Seite Judit, ein jüdisches Mädchen in England, welches den Judenhass der anderen ertragen muss und sich gegen ihre Zwänge auflehnen möchte.
Salim und Judit, sie nennt sich selbst Jude, von Judith, ergeben ein Paar, was unterschiedlicher nicht sein könnte. Er Araber, sie Jüdin. Eigentlich ist diese Liebe zum Scheitern verurteilt. Umso schöner, dass sie sich gegen alles auflehnen und es besser machen wollen. Nur langsam schleicht sich Salims Vergangenheit in diese Familie ein und lässt ihn nicht mehr los. Der Drang, Gerechtigkeit wegen der Vertreibung aus seinem ersten Zuhause zu erfahren, wird immer größer.
Wie gesagt, ich bin mir sehr unsicher bei diesem Buch. Die Figuren sind sehr gut beschrieben, das Thema ist auch spannend, aber die Umsetzung hat mir irgendwie so gar nicht gefallen. Ich kann es gar nicht genau beschreiben. Ich habe mich durch gequält, obwohl es gut geschrieben ist und leicht zu lesen ist. Alles in allem ein schwieriges Buch. Vielleicht verstehe ich diesen Hass zwischen Arabern und Juden einfach nicht. Für mich gibt es einfach keine Juden, Christen und Moslems, oder Asiaten, Amerikaner und Europäer. Für mich gibt es Menschen. Und vielleicht verstehe ich deswegen Salim nicht, und seine Entscheidungen sind mir total schleierhaft und vielleicht ist dieses Buch für mich deswegen so schwierig.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mir fehlt das Happy End

Glückliche Menschen küssen auch im Regen
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Dieses Buch hat mich echt geschafft. Dianes Leben ist aus den Fugen geraten, und das ist noch nett beschrieben. Ihr Mann und ihre Tochter sind vor einem Jahr gestorben und ihre gemeinsame Wohnung ist zu ...

Dieses Buch hat mich echt geschafft. Dianes Leben ist aus den Fugen geraten, und das ist noch nett beschrieben. Ihr Mann und ihre Tochter sind vor einem Jahr gestorben und ihre gemeinsame Wohnung ist zu einem Schrein der beiden geworden. Nichts hat sich seitdem verändert, nur die Mitbewohner. Diane hat seitdem nichts mehr gemacht, nicht mal in ihrem Literatur-Cafe gearbeitet. Und zu der Gedenkfeier möchte sie auch nicht. Einmal am Tag kommt ihr bester Freund und Geschäftspartner Felix vorbei und räumt die Wohnung etwas auf. Doch eines morgens beschließt Diane, dass sich etwas ändern muss. Und wenn es nur die Umgebung ihrer Einsamkeit ist. Also flieht sie nach Irland. Denn dort wollte ihr Mann eigentlich schon immer Urlaub machen. Nun holt sie das nach.
In Irland lebt sie in einem kleinen Cottage. Ihre Vermieter sind Abby und Jack, und sie bedrängen Diane nicht zu sehr, obwohl in Mulranny jeder jeden kennt. Eines Tages taucht der Neffe von Abby und Jack im Cottage nebenan auf, und er ist der unhöflichste Mensch, der Diane je begegnet ist. So langsam findet sie in ihr Leben zurück, und ihr ätzender Nachbar hilft ihr auf wundersame Weise dabei.

Diese Geschichte fängt traurig an, wird aber zum Ende immer besser. Sie lässt sich leicht lesen, kommt gut voran und schnell freundet man sich mit Diane an. Das einzige, was mich wirklich massiv stört, ist das fehlende Happy End. Es hätte ja ein Satz am Ende gereicht, muss ja nicht mal groß ausgeschmückt werden oder besonders schnulzig werden. Da das das zweite Buch einer französischen Autorin ist, stellt sich mir die Frage: Haben die was gegen handfeste Happy Ends? Muss es immer kurz davor stehen, nur damit die Protagonistin dann alles hinter sich lässt? Darüber habe ich mich wirklich geärgert. :(