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Veröffentlicht am 15.09.2022

Zu vorhersehbar!

Fake – Wer soll dir jetzt noch glauben?
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Kripobeamten aus Weimar stehen eines Morgens unvermittelt bei Patrick Dorstert und seiner Frau Julia vor der Tür und verdächtigen ihn der Misshandlung und Entführung einer Frau.
Die belastende Aussage ...

Kripobeamten aus Weimar stehen eines Morgens unvermittelt bei Patrick Dorstert und seiner Frau Julia vor der Tür und verdächtigen ihn der Misshandlung und Entführung einer Frau.
Die belastende Aussage kommt von der Freundin des mutmaßlichen Opfers, die im weiteren Verlauf sogar von einem Video gestützt wird, auf dem er klar zu erkennen ist.
Insgesamt scheint sich zunehmend alles gegen Patrick verschworen zu haben.
Denn auch der Kunde, mit dem er zur möglichen Tatzeit ein Geschäftsessen hatte und sein Alibi somit bestätigen könnte, ist nicht zu ermitteln.
Aufgrund der erdrückenden Beweise kommt Patrick in U-Haft und versucht von dort aus, weiterhin seine Unschuld zu beweisen.

Die Story wird direkt aus der Perspektive von Patrick Dostert beschrieben, teilweise in der 1.Person in Form von Tagebucheinträgen verfasst, in denen er aus der U-Haft heraus, seine Gedanken mit dem Lesenden teilt.
Der überwiegende Teil, in der 3.Person geschrieben, soll seine Sicht auf die Entwicklung der Geschehnisse widerspiegeln, die zu seiner Verhaftung geführt haben und einem Psychotriller anmuten.

Um es direkt vorwegzunehmen, der Prolog, in dem es hauptsächlich um häusliche Gewalt geht, war ein durchaus gelungener Einstieg.
Aber bereits nach den ersten Seiten im Hauptteil kam mir direkt der Gedanke, die Story so oder so ähnlich, kürzlich erst gelesen zu haben.
Daher hatte ich von Vornherein auch schon eine Vermutung, wer der/die TäterIn in der Geschichte sein wird. Fake oder Fakt - für mich leider zu schnell eine klare Sache!
Somit war die Spannung also futsch, bevor ich mit dem Buch überhaupt so richtig losgelegt habe.
Auch der relativ flüssige Schreibstil konnte das nicht rausreißen, zu einfach gehalten und dadurch langweilig, ohne wirklichen Tiefgang.
Die Charaktere waren größtenteils annehmbar gezeichnet, wobei mich die Beschreibung von Ehefrau Julia sehr schnell nervte. Entweder war sie still, verheult, am Schlafen oder trifft sich mit seinem besten Freund.
An dieser Stelle hat der Autor ganz tief in die Klischee-Trickkiste gegriffen.
Ebenso einfallslos, wie die ständigen Anrufe und Besuche der Kripobeamten und auch die ungewöhnlich vielen leeren Seiten im Buch, machten auf mich eher den Eindruck, als würden hier krampfhaft Seiten gefüllt werden, ob mit Inhalt oder ohne.
Einzig neu war für mich das Thema „Deepfakes“ und damit auch für mich interessant zu erfahren, was heutzutage mittels IT bereits alles möglich ist.
Das war allerdings nur am Rande angeschnitten und ging in der Bedeutungslosigkeit schon fast wieder unter.
Die ausgeklügelte Marketing-Kampagne im Vorfeld und die dazu zahlreichen positiven Rezensionen haben bei mir zumindest ein ganz anderes Bild und eine dadurch hohe Erwartungshaltung an „Fake/t“ erzeugt, die keineswegs erfüllt wurde.

Mein erstes Date mit einem Thriller von Arno Strobel hinterlässt daher leider nur einen schalen Beigeschmack!

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Veröffentlicht am 30.09.2022

Nicht mein Fall

Dominoeffekt
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Tekla Berg wird vom Stockholmer Nobel-Krankenhaus aus, wo sie als Notärztin arbeitet, zu einem Explosionsort beordert, bei dem sie auf ein schwerverletztes Brandopfer trifft.
Während die Polizei zunächst ...

Tekla Berg wird vom Stockholmer Nobel-Krankenhaus aus, wo sie als Notärztin arbeitet, zu einem Explosionsort beordert, bei dem sie auf ein schwerverletztes Brandopfer trifft.
Während die Polizei zunächst hier sogar einen Terroranschlag vermutet, versucht Tekla herauszufinden, ob es sich bei dem bis zur Unkenntlichkeit entstelltem Schwerverletzten, vielleicht sogar um ihren Bruder Simon handelt.
Dieser verkehrt nämlich im gefährlichen Drogenmilieu und scheint wie vom Erdboden verschluckt.

Von Prostitution zu Drogensucht und -handel, über Korruption in Führungsriegen und bei der Polizei, bis hin zu Verwicklungen zwischen der usbekischen Mafia und dem russischen Auslandsgeheimdienst, wird hier einiges geboten.
Für meinen Geschmack fällt die Spannung an dieser Stelle der komplexen Komposition der verschiedenen Themen zum Opfer, die sich letztlich im Dominoeffekt bündeln sollen.
Das Buch teilt sich in unterschiedliche, nicht zwangsläufig parallel laufende, Handlungsstränge an verschiedenen Orten auf.
Die ständigen willkürlichen Wechsel wirken sich dabei nicht besonders positiv auf den Lesefluss aus und machen es zunehmend schwer, den Überblick zu behalten.
Unter den Protagonisten finden sich bedauerlicherweise auch keine Sympathieträger, mit denen man mitfiebern möchte. Die Charaktere haben allesamt zahlreiche Leichen im Keller und insbesondere die Hauptprotagonistin Tekla mit ihrer omnipräsenten, offensiv zur Schau gestellten Amphetamin-Sucht und ihrem unethischen Verhalten, ist alles andere als eine einnehmende Persönlichkeit. Die klischeebedienenden sexistischen Arzt-Kollegen aus dem Nahen Osten, die sie nicht für voll nehmen und ihr stattdessen mit Freude das Leben schwer machen, hat die Handlung obendrein wirklich nicht mehr gebraucht.

Die Tatsache, dass der Autor Christian Unge hauptberuflich Mediziner und somit vom Fach ist, hat mich zunächst sehr für dieses Buch begeistert.
Ohne Frage bekommt man hier eine Geschichte serviert, die zumindest aus medizinischer Sicht fachlich fundiert ist, jedoch den nötigen Nervenkitzel vermissen lässt und somit kaum als Thriller zu bezeichnen ist.
Im Endeffekt haben sich die insgesamt 523 Seiten sehr in die Länge gezogen, auch aufgrund einiger holpriger Textstellen, die ich als nervende Störfaktoren wahrnahm und meine Freude an der Geschichte deutlich geschmälert haben.
Positiv anzumerken sind jedoch die vielen abendfüllenden Lesestunden, die ich dank dem Buch hatte.

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Veröffentlicht am 05.07.2022

Jane Austen würde sich im Grabe umdrehen!

Wie man sich einen Lord angelt
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Der Klapptext verspricht „Jane Austen trifft Bridgerton - im aufregendsten Debüt des Jahres“…

Wer also Geschichten mag, die im der Regency-Zeitalter spielen, stolpert vermutlich zwangsläufig über dieses ...

Der Klapptext verspricht „Jane Austen trifft Bridgerton - im aufregendsten Debüt des Jahres“…

Wer also Geschichten mag, die im der Regency-Zeitalter spielen, stolpert vermutlich zwangsläufig über dieses Buch.

So wie ich, die in freudiger Erwartung eines literatisch-unterhaltsamen Feuerwerks, dieses Buch noch vor Erscheinung vorbestellt habe.

Das Positive schon mal vorweg: Die Covergestaltung und die Klappen finde ich sehr schön und ansprechend!

Aber was soll ich über den Inhalt sagen…das Feuer der Euphorie wurde schon nach den ersten Kapiteln eiskalt gelöscht!

Warum?? - Es handelt sich nicht etwa um eine neue Geschichte, mit eigenen Ideen, sondern wirkt wie eine bunte Mischung, die aus „Stolz & Vorurteil“ und „Bridgerton“ munter abgekupfert wurde.

Vergleicht man das Verhalten der Hauptprotagonistin „Kitty Talbot“ mit dem der weiblichen Charaktere aus den Büchern Jan Austens oder Julia Quinn, so stellt man fest, dass diese wenig mit dem der „sittsamen“ Damen aus der Regency-Zeit gemein hat.

Ihre Art erinnert eher an einen Bauerntrampel aus der Neuzeit, der zufällig in eine Zeitmaschine geraten ist!

Generell kann ich mich mit ihrem Charakter nicht anfreunden…statt sympathisch & liebenswert finde ich sie berechnend & falsch (mit Ausnahme gegenüber ihren Schwestern), da sie auf Biegen und Brechen nach einem Mann mit ausreichend Vermögen sucht, der sie und damit auch ihre Schwestern aus einem Schuldensumpf zieht (darüber werden die etwaigen Herren natürlich im Dunkeln gelassen).

Das Ende kommt dann etwas plötzlich und unpassend.



Mein Fazit:

Netter Versuch, aber kläglich gescheitert! Ich zumindest bin sehr enttäuscht!

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