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Veröffentlicht am 27.07.2022

Kann man lesen, muss man aber nicht

Die Welt
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Klappentext:

„Arno Camenisch erzählt von den Jahren, als er in seinen Zwanzigern war, sein Leben auf den Kopf stellte und über die Kontinente zog, die Sorgen fern waren und das Leben um die Liebe kreiste. ...

Klappentext:

„Arno Camenisch erzählt von den Jahren, als er in seinen Zwanzigern war, sein Leben auf den Kopf stellte und über die Kontinente zog, die Sorgen fern waren und das Leben um die Liebe kreiste. Es waren die Nullerjahre, die Welt war im Wandel, die Orte wechselten sich ab, und die Tage wurden zu Nächten, Moby und die Rolling Stones lieferten den Soundtrack zu dieser Zeit. Und immer wieder waren da dieses Gefühl der Enge und die Neugier auf die Welt, die am Anfang jedes neuen Aufbruchs standen.“



Tjaaaa, dieses Buch war nicht schlecht aber auch nicht sonderlich gut oder herausragend bzw. hat einfach keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Camenisch nimmt uns hier auf eine Art Roadtrip mit und erzählt uns seine Erlebnisse aus seinen zwanziger Jahren. Er berichtet von seinen Eindrücken, seinen Gefühlen, seinen „Abenteuern“ und seinen Erkenntnissen jeglicher Art. All dies mit einer flüssigen Sprache verpackt, dümpelt man hier so beim lesen vor sich dahin. So richtig findet man keinen roten Faden oder den Sinn dahinter. Arno Camenisch machte eben das, was andere heutzutage auch machen: sie reisen durch die Welt, sammeln Eindrücke und Erfahrungen und sind auf der Suche nach einer gewissen Befriedigung ihres Reisedrangs (vielleicht um mitreden zu können?! Man weiß es nicht.). Hier und da werden gleichaltrige Leser ein paar Parallelen entdecken aber irgendwie ist alles nicht so ganz greifbar, weil es eben Camenisch‘s Geschichte/Reise ist und nicht die eigene.

Fazit: kann man lesen, muss man aber nicht. 2,5 neutrale Sterne von 5.

Veröffentlicht am 25.07.2022

Alles Ansichtssache - 2,5 (neutrale) Sterne

Öfter mal die Sau rauslassen
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Klappentext:

„Unsere Ernährung hat einen bedeutenden Einfluss auf das Risiko für Zivilisationskrankheiten und den rasant fortschreitenden Klimawandel. Experten wissen: Eine gesunde und klimafreundliche ...

Klappentext:

„Unsere Ernährung hat einen bedeutenden Einfluss auf das Risiko für Zivilisationskrankheiten und den rasant fortschreitenden Klimawandel. Experten wissen: Eine gesunde und klimafreundliche Ernährung ist pflanzenbasiert. Vegan-Professor Dr. Markus Keller und Ernährungsexpertin Annette Sabersky zeigen auf undogmatische Art und Weise, wie der Weg zu viel mehr veggie und viel weniger Tier gelingt. Das Autorenteam fasst leicht verständlich den aktuellen Stand der Forschung zusammen und liefert endlich Klartext im Dschungel der Ernährungs- und Umweltstudien. Für alle, die JETZT endlich handeln und auf plant-based umsteigen wollen – für die eigene Gesundheit und für die unseres Planeten.“



Bei diesem Buch fällt es schwer eine sachliche Rezension zu verfassen ohne die eigene Einstellung zu diesem Thema nicht mit einfließen zu lassen. Das Autoren-Duo Keller und Sabersky (inkl. Team) versuchen hier den Leser eine gewisse Übersicht zu vermitteln warum es sinnvoll sei, ausschließlich pflanzliche Nahrung zu sich zu nehmen und eben auf Fleisch etc. zu verzichten. Studien fließen hier mit ein. Schön und gut aber wie sieht das wahre Leben aus?! Die Erklärungen sind anschaulich und leicht verständlich aber beim Rest bleibt mir nur eines zu sagen: alles Ansichtssache! Viele Parts wurden mir hier zu sehr verteufelt. Die Sau muss raus - keine Frage! Genau wie das Huhn, das Rind, das Schaf, die Ziege! Da gibt es doch gar keine Zweifel! Aber genau daran hapert es doch. Was ist heute Tierwohl? Wie muss es gestaltet sein? Wer nimmt sich die Anmaßung (als Mensch!) heraus über das Wohl der Tiere zu entscheiden? Sind wir Tiere um dies einschätzen zu können? Warum stellen wir fest was und wie die Tiere leben sollten? Und wenn wir ehrlich sind: der Mensch hat sich in der Evolution nicht nur von Beeren und Pilzen ernährt. Sie merken schon, überzeugen konnte mich das Buch nicht, da mir persönlich der „gesunde“ Mittelweg fehlt (sinnvoll und in Maßen Essen zubereiten und nicht jeden Tag Fleisch!, zu wissen wo Fleisch etc. herkommt, Bio, Demeter, Soja-Anbau in Deutschland! Warum? Weil wir uns so dem Klima anpassen? Und unsere Böden? Der Regenwald? Wie viel soll noch abgeholzt werden für den Soja-Anbau?). Nochmal: dieses Buch ist Ansichtssache. Es sollte gelesen werden und jeder sollte sich seinen Teil dazu denken und dementsprechend handeln. 2,5 neutrale von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 10.07.2022

Um welche "Fürstin" geht es hier? Clicquot oder Pommery?

Die Champagnerfürstin
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Klappentext:

„Reims 1858: Als Jeanne Pommery überraschend Witwe wird, steht die Konkurrenz schon bereit, um den Weinhandel ihres verstorbenen Mannes zu zerschlagen. Jeanne will das Unternehmen jedoch ...

Klappentext:

„Reims 1858: Als Jeanne Pommery überraschend Witwe wird, steht die Konkurrenz schon bereit, um den Weinhandel ihres verstorbenen Mannes zu zerschlagen. Jeanne will das Unternehmen jedoch selbst weiterführen, wohlwissend, dass sie sich in einer unerbittlichen Männerwelt behaupten muss. Deshalb sucht sie Rat bei Barbe-Nicole Clicquot, die nach dem Tod ihres Mannes aus ein paar Weinbergen ein Weltimperium schuf. Jeanne lernt viel von der alten Dame, die als junges Mädchen die französische Revolution überlebte und allen Widrigkeiten trotzte. Schließlich gelingt es der selbstbewussten Jeanne, mit einem neuartigen Brut-Champagner den Markt zu erobern. Doch Krieg und Aufstände drohen ihr Lebenswerk zu zerstören ...“



Sie lesen den Klappentext, die Überschrift und denken bestimmt genau wie ich, dass es sich hier um die Geschichte des Hauses Pommery handelt, oder?! Fehlanzeige. Aufhänger für die komplette Geschichte ist das Leben und Wirken der Witwe Clicquot und nur ganz am Rande darf Jeanne Pommery auch mal zu Wort kommen. Warum dies? Zu Madame Pommery finden wir so gut wie keine belegbaren Daten, zu Madame Clicquot gibt es wiederum viel zu berichten. Der Aufhänger wurde also schnell gefunden und so umgesetzt. Ich frage mich dann nur warum der Klappentext nicht geändert wurde? Irreführend.

Die Geschichte zu Madame Clicquot ist mir bekannt und somit gab es hier kein neues Wissen für mich als Leser. Im Nachwort erläutert die Autorin was Realität und was Fiktion war - dennoch alles sehr durcheinander, für meine Begriffe, denn oft übersteigt die Fiktion die gesamte Geschichte da Herz-Geschichten einfach mal so erfunden wurden. Das braucht es aber gar nicht, da Veuve Clicquot ihren festen Standpunkt zu diesem Thema hatte. Sie merken schon, mich hat die Geschichte nicht besonders angesprochen und wenn ich ehrlich bin, sogar etwas enttäuscht, da ich hier andere Erwartungen an den Inhalt hatte.

Der Schreibstil war detailliert und bildhaft geschrieben, die Figuren stark gezeichnet aber dennoch gab es immer wieder recht viele Figuren die dann das Mitdenken etwas erschweren. Die Vermischung von Fiktion und Realität war mir zu intensiv, gerade wenn man die „wahre“ Geschichte der einen Dame kennt.

Alles in allem vergebe ich 2,5 von 5 Sterne für dieses Werk.

Veröffentlicht am 05.07.2022

Ansichtssache - 2,5 Sterne

Weniger ist mehr
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Klappentext:

„Jason Hickel rechnet mit dem Kapitalismus ab: Statt alle Menschen aus den Fängen der Armut zu befreien, hat unsere Art zu wirtschaften ein Leben voll künstlicher Verknappung, sozialer Ungerechtigkeit ...

Klappentext:

„Jason Hickel rechnet mit dem Kapitalismus ab: Statt alle Menschen aus den Fängen der Armut zu befreien, hat unsere Art zu wirtschaften ein Leben voll künstlicher Verknappung, sozialer Ungerechtigkeit und Umweltzerstörung hervorgebracht – angetrieben von einer Elite, die immer reicher wird.



Hickel ist überzeugt: Wenn wir das Anthropozän überleben wollen, müssen wir den Kapitalismus hinter uns lassen. Die Alternativen heißen jedoch weder Kommunismus noch radikaler Verzicht. Es geht vielmehr darum, die reale Wirtschaft in ein System zu transformieren, das zum Wohle aller Menschen agiert und unsere Lebensgrundlagen nicht zerstört. Hickel schlägt für diesen Umbau konkrete Schritte vor und liefert nebenbei einen bemerkenswerten Beitrag zu der Frage, wie der Schutz unseres Planeten sozial gerecht umgesetzt werden kann.“



Tja…Jason Hickel hat halt eine Ansicht, die ich nicht unbedingt teile, dennoch war es interessant zu lesen, wie er andere Menschen von seiner Denkweise überzeugen möchte. Er ist selbst ein sehr von sich überzeugter Autor - ist ja auch ganz „nett“ aber man sollte auch dennoch offen für andere Meinungen sein. Das wird bei Hickel schwierig. Seine Gedanken und, nennen wir es „Wünsche“, liest man mit gewisser Neugier. Er lässt einem einen gewissen Platz für eigene Gedanken beim lesen aber dennoch überlädt er den Leser immer mit seiner Einstellung. Wer will sich denn in seinen Freiheitsrechten gern einschränken lassen? Bzw. nach Hickels Ansicht wurden in den letzten 500 Jahren alles immer nur noch „falscher“ gemacht als wir es eben nur machen konnten - Ansichtssache und genau da liegt der Knackpunkt. Das Buch wird seine „Freunde“ und seine „Feinde“ finden. Ich schwimme mittendrin und vergebe deshalb 2,5 von 5 neutralen Sternen. Wenn Hickel etwas offener wäre und auch mal andere Meinungen in seine Ansichten einfließen lassen würde, wäre es mich Sicherheit noch etwas spannender…

Veröffentlicht am 03.07.2022

Nette Idee, aber "draußen" ist einfach besser

Endlich Mittagspause! Indoor-Gärtnern zwischen Mails und Meetings mit Pflücksalat, Sprossen & Co.
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Klappentext:

„Zum Gärtnern braucht man keinen großen Garten und auch keinen grünen Daumen! Gärtnern kann jeder und es geht überall, auch in der Wohnung oder im Büro. Wer sich in seinem Arbeitsalltag etwas ...

Klappentext:

„Zum Gärtnern braucht man keinen großen Garten und auch keinen grünen Daumen! Gärtnern kann jeder und es geht überall, auch in der Wohnung oder im Büro. Wer sich in seinem Arbeitsalltag etwas Gutes tun möchte, der findet in diesem Buch praktische Tipps und einfache Pflanzanleitungen für die eigene Indoor-Ernte. Ob Kräuter, Pilze, Gemüse oder Sprossen: Es gibt vieles, was man drinnen anbauen kann. Und das Allerbeste: Mit der kleinen, feinen Ernte lassen sich schnell und einfach tolle Gerichte für die Mittagspause zaubern. Verwandle deinen Arbeitsplatz in eine grüne Oase und probiere mehr als 20 leckere Rezepte aus! Du wirst sehen, wie erholsam und gesund so eine grüne Auszeit sein kann.“



Wenn man morgens den Weg zur Arbeit antritt, freut man sich doch da schon auf die Mittagspause. Wie diese aber lecker und genussvoll verbringen? In diesem Buch geht es darum wie das Home-Office sich in eine Art Gartenküche verwandeln soll. Es werden eine Menge Tipps und Tricks zur Aussaat für Gemüse und Co. rund um den Monitor, die Fensterbank oder die Tastatur erläutert. Es geht um die richtige Erde, die Samenwahl, die Anzucht uvm.. Grundlagenwissen eben. Die Pflanzanleitungen sind gut durchdacht aber, und nun kommt mein berühmtes ABER es fehlt hier einfach an allem. Die Pflanzen brauchen die nötige Luft zum atmen - auch am Wurzelballen. Da sind kleine Behälterchen zwar ganz praktisch aber man braucht sich auch nicht wundern wenn die Tomaten mini-klein bleiben. Und eine Tageslichtlampe ist ein netter Helfer aber eben auch nicht immer der Alles-Könner. Für all die Ideen die hier angepriesen werden braucht man aber auch etwas anderes: Platz! Pilze selber züchten ist ganz nett aber die benötigen ihren Platz, genau wie Gurken oder Salat.

Nettes Gimmick: zu jedem Pflänzchen werden gleich passende und kurz-knackige Rezepte mitgeliefert. Ein kleines All-in-one-Buch. Mein Fazit: die Pflanzen brauchen frische Luft, Regenwasser und Platz - da sollte der Arbeitsplatz lieber „Arbeitsplatz“ bleiben und nicht zum Gewächshaus mutieren. 2,5 von 5 Sterne