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labbelman

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.07.2022

Sinnlich, egozentrisch, mal etwas anderes...

Ein französischer Sommer
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Ich habe bei der Lektüre keineswegs Leichtigkeit oder etwas Triviales erwartet und ich bekam noch so viel mehr.

Leah trödelt so mit ihrem Leben dahin als sich der Sommer ihres Lebens aufzutun scheint, ...

Ich habe bei der Lektüre keineswegs Leichtigkeit oder etwas Triviales erwartet und ich bekam noch so viel mehr.

Leah trödelt so mit ihrem Leben dahin als sich der Sommer ihres Lebens aufzutun scheint, denn sie darf bei einem berühmten Schriftsteller arbeiten und den Sommer im Landhaus seiner Familie verbringen. Doch warum darf gerade sie seine Tagebücher lesen? Ist der alte Greis etwa in sie verknallt?

Der Roman wird abwechselnd aus der Perspektive von Autor Michael und Assistentin Leah erzählt, hauptsächlich in der Gegenwart, teilweise driften wir mit unserem Autor auch in die Vergangenheit ab. Mir gefiel der Wechsel, da man so beide Seiten der Medaille betrachten darf.

Man merkt sehr deutlich wie unterschiedlich das Leben zwischen Leah, die in einer Bar jobbt und dem reichen Schriftsteller und seinen Kindern ist und dennoch scheint sich das Zusammensein nicht zu widersprechen.

Auch wenn sich das Geschriebene schon anspruchsvoll liest, weil es auch irgendwie etwas Düsteres hat, so bekommt man dennoch Urlaubsgefühle und spürt das enorme Knistern zwischen den Akteuren.

Leah habe ich keineswegs als naiv empfunden. Vielmehr gefiel mir, dass sie sich nimmt was sie will. Michael könnte man als privilegierten Arsch wahrnehmen, wenn man nicht hinter die Fassade schaut.

Fazit: Ein Roman, der den Sommer zu etwas Besonderem erhebt. Ich habe das Geschilderte gern verfolgt und kann euch diesen Roman ans Herz legen.

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Veröffentlicht am 12.07.2022

Sommer der Veränderungen

Ein unendlich kurzer Sommer
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Der Roman klang nach etwas Leichtem und Frischen, da musste ich einfach zugreifen. Es kam zwar anders als gedacht, aber nicht minder spannend.

Wir lernen fünf Typen Mensch kennen, die unterschiedlicher ...

Der Roman klang nach etwas Leichtem und Frischen, da musste ich einfach zugreifen. Es kam zwar anders als gedacht, aber nicht minder spannend.

Wir lernen fünf Typen Mensch kennen, die unterschiedlicher kaum sein könnten und doch eine gute Clique ergeben. Da haben wir Hippie James mit seinen Herzumarmungen, den stieseligen Gustav mit seinem maroden Campingplatz, Lale die Flüchtige, Chris den Wurzelsucher und den herzallerliebsten Flo. Ich mochte alle für sich enorm gern und kann mich nicht entscheiden wer mein Liebling ist.

Erst im Verlauf der Geschichte erfährt man was den jeweiligen Figuren zugestoßen ist und versteht warum sie teilweise etwas seltsam agieren, vor allem Lale.

Ich bin kein Freund von Camping, aber der Zeltplatz hat schon eine gewisse Aura ausgestrahlt, dass man dort am Hexengrab echt gern mal Urlaub machen wollen würde.

Eine Sommergeschichte, die gar nicht so leicht ist wie sie auf den ersten Blick erscheint. Da geht es auch schon mal in die Tiefe, was mir gut gefallen hat.

Fazit: Ich habe jetzt Lust auf Urlaub bekommen und empfehle gern nebenbei diesen tollen Roman.

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Veröffentlicht am 06.07.2022

Vom Pflegekind zum Filmstar...

Marilyn und die Sterne von Hollywood
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Ich liebe die Reihe rund um die mutigen Frauen zwischen Kunst und Liebe und war sehr neugierig auf den Band rund um Marlilyn Monroe.

Anders als erwartet geht es nicht um den fertigen Filmstar, sondern ...

Ich liebe die Reihe rund um die mutigen Frauen zwischen Kunst und Liebe und war sehr neugierig auf den Band rund um Marlilyn Monroe.

Anders als erwartet geht es nicht um den fertigen Filmstar, sondern um das kleine Mädchen und ihren Weg dahin. Da hätte ich wohl bereits den Klappentext lesen sollen als blind zu kaufen, aber so war für mich die Überraschung nochmal größer.

Natürlich kenne ich ihre berühmten Worte und das Lied für den Präsidenten der USA, aber richtig detailliert wusste ich über das Leben von ihr nicht Bescheid.

Der Roman schildert sehr eindringlich wie hart sich Norma, die später zum Star wurde, durchbeißen musste. Zunächst von einer Pflegefamilie in die andere und dann später in eine glücklose Ehe, die mehr aus Zwang und nicht aus freiwilligen Stücken entstand.

Auf jeder Seite fühlte und litt ich mit Norma mit und konnte eine gewisse Zeit alles um mich herum vergessen.

Der Schreibstil des Autorenduos ist so süffig, dass man lesetechnisch nicht lange etwas von der Geschichte hat, weil man einfach nicht aufhören kann. Allerdings klingt das Gelesene noch nach und stimmt nachdenklich.

Ich bin dankbar für die Einblicke, die ich in das Leben dieser Filmikone bekommen habe und war sehr gefesselt.

Fazit: Ein überzeugender 22. Band der Reihe, der mir sehr viel Lesefreude bereitet hat. Nur zu gern spreche ich eine Empfehlung aus. Vor allem für Zwischendurch oder den Urlaub die perfekte Lektüre.

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Veröffentlicht am 06.07.2022

Ein Frühwerk, das mir die Schuhe ausgezogen hat...

Die letzten Tage unserer Väter
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Ich habe von Dicker schon etwas gelesen, was ich gut fand, aber dieser Erstling hat es in sich und ich war doch sehr erstaunt warum man das den deutschen Lesern so lange vorenthalten hat, wo das Original ...

Ich habe von Dicker schon etwas gelesen, was ich gut fand, aber dieser Erstling hat es in sich und ich war doch sehr erstaunt warum man das den deutschen Lesern so lange vorenthalten hat, wo das Original bereits 2010 erschienen war.

Der Leser bewegt sich im Jahr 1941, die Nazis haben die Vorherrschaft und der Widerstand versucht gegen sie zu kämpfen und wir sind mitten drin.

Wir lernen Kämpfer Pal kennen, seine Kameraden und Laura seine Geliebte. Die Figuren sind so vielfältig, so unterschiedlich und so gut beschrieben, dass ich gar keinen Liebling benennen kann, weil mich jedes Schicksal auf seine Weise berührt hat. Wie zu erwarten geht es im Krieg mächtig tragisch zu und ich habe oft mit offenem Mund lesen müssen vor Staunen und teilweise Entsetzen.

Das Besondere ist zudem wohl die ausführliche Schilderung von Ausbildung und Kriegsführung. Ich habe zwar schon viele Romane aus der Zeit gelesen, aber da ging es meist um die Zivilbevölkerung und von Soldaten, Kämpfern und deren Leben hatte ich bisher noch keine Ahnung. Da bringt Dicker sehr gut Licht ins Dunkel für jeden Interessierten.

Ein Buch, dass vor allem in der heutigen Zeit vor Augen führt wie schrecklich Krieg ist und dass wir diesen hoffentlich nie wieder im eigenen Land erleben müssen.

Fazit: Uneingeschränkte Leseempfehlung, der Roman ist eine Wucht!

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Veröffentlicht am 24.06.2022

Selten so gut amüsiert...

Meter pro Sekunde
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Als Dänemarkfan wollte ich dieses Buch unbedingt lesen und wich wurde reichlich belohnt.

Das Leben als frisch gebackene Mutter wird sehr realistisch dargestellt und las sich amüsant. Besser war da eigentlich ...

Als Dänemarkfan wollte ich dieses Buch unbedingt lesen und wich wurde reichlich belohnt.

Das Leben als frisch gebackene Mutter wird sehr realistisch dargestellt und las sich amüsant. Besser war da eigentlich nur das Landleben mit der ganzen Tratscherei, dass jeder jeden kennt und jeder alles wissen muss. Das ist für ländliche Regionen ja üblich und ich habe es gern gelesen, weil es mich auch sehr an meine eigene Lebensrealität erinnert hat.

Aufgelockert wird das Ganze durch den Kummerkasten, in dem doch sehr interessante Briefe landen.

Sowohl Setting als auch Figuren haben mir enorm gefallen und obwohl ich schon ländlich lebe, bin ich auf den Geschmack gekommen. Wo bitte muss ich mich melden, um nach West-Jütland ziehen zu dürfen?

Auch wenn der Roman viele kesse Sprüche auf Lager hat und sich teils witzig liest, besitzt es dennoch Tiefgang.

Fazit: Ein Lesegenuss, den ich nicht missen möchte. Klasse und klare Leseempfehlung!

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