Winterliche Feel-Good-Story
Theoretisch bringt „Winter im kleinen Café in den Highlands“ die idealen Voraussetzungen mit, um ein 5-Sterne-Read für mich zu zu werden.
♥ Traumhaft schönes Cover, das mir eine kuschelige Feel-Good-Story ...
Theoretisch bringt „Winter im kleinen Café in den Highlands“ die idealen Voraussetzungen mit, um ein 5-Sterne-Read für mich zu zu werden.
♥ Traumhaft schönes Cover, das mir eine kuschelige Feel-Good-Story verspricht: Check. (In diesem Café möchte man es sich gleich mit einer Tasse heißer Schokolade gemütlich machen.)
♥ Setting, das ein Wunschreiseziel von mir ist: Check. (Die Highlands! Dank Charlotte McGregor und ihrer Kirkby-Reihe möchte ich unbedingt mal nach Schottland reisen.)
♥ Winter-/Weihnachtszeitraum: Check. (Ich liebe Weihnachtsromane und verschlinge sie das ganze Jahr über, weil ich einfach nie genug davon bekommen kann!)
♥ Fake-Romance-Trope: Check. (Aus vorgetäuscht wird echt - immer wieder aufs Neue unterhaltsam!)
♥ Schauspiel-/Theater-Element: Check. (Dieses Thema reizt mich generell total.)
… dennoch konnte mich dieser romantische Wohlfühlroman trotz tiefgründiger Inhalte, interessanter Figuren und locker-umgangssprachlicher, realistischer Dialoge nicht gaaaanz so begeistern, wie ich es mir gewünscht hatte.
Zum einen zog sich der Einstieg in die Handlung, war für meinen Geschmack zu überladen mit erklärenden Formulierungen. Unabhängig von den zahlreichen Farbbezeichnung innerhalb der ersten zwei, drei Seiten (- pinkfarben, schwarz, zimtbraun, zitronengelb, himbeerfarben, weiß, mintgrün, … gefühlt wurde alles farblich beschrieben: Aussehen der Figuren, Kleidungsstücke, etc. -) waren es vor allem die vielen (etwas holprig eingefügten) Hintergrundinfos, wer in welchem Verhältnis zu wem steht, wer wie heißt und woher kommt, etc., die sich anstrengend lasen und den Beginn nicht nur etwas zäh wirken ließen, sondern mir auch das Gefühl vermittelten, a) enorm viel verpasst zu haben und b) dass ich mir die zig Namen und Zusammenhänge eventuell besser notieren sollte, bis ich die Figuren kennengelernt habe/mir einprägen konnte. Natürlich macht es Sinn, im zweiten Band einer Reihe (insbesondere für Reihen-Neueinsteiger:innen wie mich) nochmal die wichtigsten Eckdaten à la "was bisher geschah" grob zusammenzufassen, sodass jede:r on the same page ist. Allerdings habe ich schon etliche Folgebände gelesen, bei denen derlei Details deutlich geschmeidiger in die 'neue' Handlung eingepflegt worden waren. (Alternativ gab es sogar einen Roman, der auf der ersten Seite eine stichwortartige Zusammenfassung von Band 1 enthielt und sich anschließend ganz auf die neue Story konzentrierte, was ebenfalls absolut in Ordnung war.)
Zum anderen fielen Weihnachtsfeeling und Schottland-Flair recht flach aus, was ich so schade fand, denn beides hätte ein Highlight des Werkes werden können. Vielleicht wäre dies mit der Ergänzung von ein paar zusätzlichen Seiten (- welche der Story auch im Hinblick auf die Annäherung der beiden Hauptfiguren gutgetan hätte -) anders verlaufen.
Die kurvige, warmherzige, im kleinen schottischen Dörfchen Duncan lebende Marcelyn Shark (aka Marcy aka Pinkie Pie) träumt von einer Karriere als Schauspielerin und würde gerne eine entsprechende Schule besuchen. Leider funkt ihr zunächst ausgerechnet das Eintreffen eines TV-Teams dazwischen. Marcy ist die Hilfsbereitschaft in Person, was an sich nichts Schlechtes ist; dabei ignoriert sie jedoch ihre eigenen Wünsche und stellt ihre Bedürfnisse - obwohl sie durchaus exakte Vorstellungen hat - ständig zurück. Was niemand ahnt: Sie wird von schweren Schuldgefühlen geplagt.
Der geschiedene, zu Unrecht als arrogant geltende "War of Kingdoms"-Serienstar Henry Lucas (Game of Thrones-Vibes!) fühlt sich längst unwohl mit der ihm zugeschriebenen Rolle, und muss eine Schmutzkampagne seiner (bildschönen, aber berechnenden) Ex Olivia abwehren, die sich von den vernichtenden Schlagzeilen über ihn einen eigenen Karriereschub erhofft. Livs und Henrys kleiner Sohn Theo wird dabei zum Spielball zwischen den Eltern.
Beide Hauptfiguren sind angenehme Charaktere und verfügen über die berühmten 'Ecken und Kanten'. Manchmal erschienen mir die Dialoge strukturell leicht zusammengestückelt und wiederholend (ER sagt X, Sie denkt Y. ER sagt dies, Sie denkt jenes. …), aber abgesehen davon gefielen mir die Gespräche zwischen Henry (der mir insgesamt am sympathischsten war) und Marcy sehr.
Abschließend noch ein kleiner Hinweis an alle Naschkatzen: Im Anhang erwartet euch ein süßes Schmankerl (ein Rezept für Cronuts).
𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭: 4 ✰ ✰ ✰ ✰
Kaum Weihnachten, wenig Schottland, aber trotzdem ein netter Liebesroman. Nach dem etwas zähen Start wird es richtig schön, daher vergebe ich solide 3 ½ bis 4 Sterne.