Teuflisch abstruser Dorfschwank
TeufelskreuzPünktlich bei der Amtsübergabe macht der alte Pfarrer von Ursprung seinen letzten Atemzug. Neuer Gottesmann ist Pater Mano Urian, ein recht unkonventioneller junger Geistlicher mit einem etwas befremdlichen ...
Pünktlich bei der Amtsübergabe macht der alte Pfarrer von Ursprung seinen letzten Atemzug. Neuer Gottesmann ist Pater Mano Urian, ein recht unkonventioneller junger Geistlicher mit einem etwas befremdlichen Aussehen und Auftreten. Mancher Dorfbewohner sieht in ihm glatt einen Teufel. So nach und nach sterben auch immer mehr Bewohner des kleinen Örtchens Ursprung, hat der neue Geistliche etwa seine Hand im Spiel?
„Teufelskreuz“ von Autor Joesi Prokopetz ist kein richtiger Krimi, sondern mehr als schräger Roman mit kriminellen Handlungen zu bezeichnen, beschreibt er doch ein bizarres Dorfleben, in dem sich die Bewohner selbst dezimieren. Den Startschuss dazu, gibt der neu auftauchende Pfarrer ihrer Gemeinde Ursprung, der durch seine etwas eigentümliche Amtsauslegung seine Schäfchen dazu animiert, ihren Begierden freien Lauf zu lassen.
Frei nach: Machen wir uns die Welt, so wie sie uns gefällt, verstricken sich die Bewohner immer mehr in die übelsten Abgründe ihrer Seelen und Pastor Mano Urian berät seine Schäfchen fleißig beim Beichten. Wie es der Teufel will, kommt es danach auch zu unzähligen Unheil! Kann das noch mit rechten Dingen zugehen? Das fragt sich nicht nur der Leser, sondern mittlerweile auch die Obrigkeit vor Ort.
Die Geschichte ist gut geschrieben und lässt uns in die menschlichen Abgründe eines Dorfes blicken. Das Geschehen ist dabei äußerst abstrus angelegt, an Stelle eines Krimis, bekommt man ein unheimliche okkulte Handlung mit reichlich derben und schrägen Protagonisten, deren Befindlichkeiten des Öfteren auch unterhalb der Gürtellinie liegend.
Gestaltung des Covers und Umschlags im Inneren sind unheimlich gut gelungen, passend dazu als wahrer Augenschmaus ist der Buchschnitt noch blutrot eingefärbt. Auch dieses Detail verführt zum Lesen und Greifen nach dem Buch. Begeisterung für die Story ist allerdings stark abhängig von Geschmack und Humor des Einzelnen.
Mein Fazit:
Gut und böse liegen nicht nur hier im Buch nahe beisammen, leider wurden meine Erwartungen nach einem spannenden bitterbösen Krimi nicht erfüllt. Jedoch hatte die Handlung ihren gewissen Reiz, deshalb fühlte ich mich zweifelsohne recht gut unterhalten. Dazwischen aber auch mal ratlos, befremdet oder angewidert, manches trifft wohl nicht immer mein Humor. Aber der Teufel verführte mich anscheinend auch dann zum Weiterlesen;).