Solche Bücher sind der Hauptgrund, warum ich eher selten zu Liebesromanen greife.
The Secret Book Club – Ein fast perfekter LiebesromanKlappentext:
Die Ehe von Profisportler Gavin Scott steckt in der Krise. Genau genommen ist sie sogar vorbei, wenn es nach seiner Frau Thea geht. Und das darf nicht sein. Thea ist die Liebe seines Lebens! ...
Klappentext:
Die Ehe von Profisportler Gavin Scott steckt in der Krise. Genau genommen ist sie sogar vorbei, wenn es nach seiner Frau Thea geht. Und das darf nicht sein. Thea ist die Liebe seines Lebens! Und er versteht, verdammt noch mal, nicht, was überhaupt passiert ist. Eigentlich müsste SIE sich bei IHM entschuldigen! Gavin ist ratlos und verzweifelt – bis einer seiner Freunde ihn mit zu einem Treffen nimmt. Einem Treffen des Secret Book Club. Hier lesen und diskutieren Männer heimlich Liebesromane, um ihre Frauen besser zu verstehen. Gavin hält das für Schwachsinn. Wie sollen Liebesschnulzen ihm helfen, seine Ehe zu retten? Doch die Lektüre überrascht ihn. Und Thea steht eine noch viel größere Überraschung bevor!
Meinung:
Es nervt mich echt, dass einige Frauen, in Liebesromanen, immer das Gefühl haben, der Mann müsse Ihnen die Wünsche/Bedürfnisse von den Augen ablesen. Wie soll ein Mann wissen, was er „falsch“ macht, was er tun soll & was die Frau sich wünscht, wenn die Frau nicht fähig ist, den Mund zu öffnen und es auszusprechen? Verdammte Axt! Wir sind hier doch nicht im Kindergarten. Ich habe noch keinen Menschen gesehen, der Gedanken lesen kann. Tut mir leid, aber solche Dinge kann und werde ich nie verstehen. Was ist so schwer, miteinander zu kommunizieren?
Mehr als nur lächerlich empfinde ich Theas Grund, die Scheidung einzureichen. Oh bitte, was soll das? Soll das Liebe sein? Da kommt mir die Liebe ziemlich einseitig vor. Die Frau wurde hier massiv in die Opferrolle gedrängt, obwohl sie meiner Meinung nach nicht das eigentliche Opfer ist. Da sehe ich Gavin viel eher als das Opfer. Immerhin wurde er jahrelang belogen und an der Nase herumgeführt. Gegen Ende des Buches wurde zwar aufgedeckt, welche Probleme Thea in ihrem Inneren mit sich herumschleppt und das hat ihre Reaktionen einigermaßen verständlich gemacht. Immerhin hat sie zum Schluss auch eingesehen, dass sie selber Fehler gemacht hat und nicht nur Gavin schuld an diesem Desaster ist.
Die Charaktere im Buch waren etwas stereotypisch und hatten wenig Tiefgang. Für die Geschichte hat es jedoch allemal gereicht. Die größten Sympathiepunkte hat sich der Nebencharakter Braden Mack eingeheimst. Die Szenen mit ihm waren wirklich sehr lustig. Theas Schwester, Liv, ging mir sogar noch mehr auf die Nerven als Thea selbst. Sie versucht ihrer Schwester dauernd ein schlechtes Gewissen zu bereiten und ihr die Beziehung mit Gavin auszureden. Wie toxisch ist das bitte? Ihr Männerhass ist echt überbordend. Schade, dass sich mein Lieblingscharakter Braden Mack, im nächsten Band, ausgerechnet diese Frau aussucht. Mir wird jetzt schon angst und bange, wenn ich daran denke. Etwas unrealistisch war auch das Verhalten der beiden Zwillingsmädchen. Theas und Gavins Töchter verhielten sich nicht wie 3-jährige, sondern wirkten deutlich reifer.
Die Idee von einem Männer-Buchclub fand ich sehr toll, leider hat mich die Umsetzung nicht überzeugt. Mir fehlte eindeutig der Aspekt „Buchclub“. Gavin hat zwar hin- und wieder in besagtem Buch gelesen aber im Grunde genommen wurde eher wenig darüber diskutiert. Nichtsdestotrotz wurde die Buch-im-Buch-Situation gut umgesetzt.
Es war auch schön, zu lesen, wie Gavin, völlig unbeholfen, versucht um seine Ehe zu kämpfen. Leider kam von Thea sehr wenig zurück. Entschuldigt, aber wie oben erwähnt, verstehe ich nicht, warum immer nur der Mann kämpfen muss. Zu einer funktionierenden Partnerschaft gehören immer zwei Menschen.
Der Schreibstil an sich war flüssig, locker und leicht zu lesen, weswegen man förmlich durch die Seiten fliegt. Abgesehen davon, dass Thea mich genervt hat, fand ich es gut, dass die Autorin abwechselnd die Geschichte aus Gavins und Theas Sicht erzählt hat.
Trotz aller genannter Kritikpunkte gab es durchaus auch schöne, romantische und sehr witzige Szenen – insbesondere, wenn die Männerclique sich getroffen hat.
Fazit/Empfehlung:
Solche Bücher sind der Hauptgrund, warum ich eher selten zu Liebesromanen greife. Ich kanns hier einfach nicht ertragen, wie die Frau ungerechtfertigt in die Opferrolle gedrängt wird und der Mann an allem Schuld ist und um alles kämpfen muss.
Auch sollte sich niemand vom Titel „The Secret Book Club“ täuschen lassen. Der klassische Buchclub ist hier nicht das Hauptthema und kriegt, für meinen Geschmack, zu wenig Beachtung.
Das Buch kann man durchaus lesen, muss man aber nicht. Daher keine klare Leseempfehlung von mir.
Da ich jedoch die ersten drei Teile der Buchreihe geschenkt bekommen habe, werde ich der Reihe auf jeden Fall noch eine weitere und vielleicht auch noch eine dritte Chance geben.