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Langeweile

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.07.2022

Das Gute liegt oft ganz nahe

Für immer, oder was?
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Laura hat einen florierenden Blumenladen, eine liebevoll dekorierte Wohnung, in welcher sie mit ihrer Katze und einem Goldfisch lebt. Der Mann fürs Leben hat sich leider immer noch nicht bei ihr gezeigt. ...

Laura hat einen florierenden Blumenladen, eine liebevoll dekorierte Wohnung, in welcher sie mit ihrer Katze und einem Goldfisch lebt. Der Mann fürs Leben hat sich leider immer noch nicht bei ihr gezeigt. Ihr guter Freund in allen Lebenslagen ist Skipper, der ihr stets mit Rat und Tat zur Seite steht. Ihre Freundinnen Mimi und Charlotte,sowie einige Familienmitglieder beschließen,dass Laura nun endlich in feste Hände gehört und entwickeln einige abenteuerliche Pläne.

Laura begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit zu ihren verflossenen Liebhabern, um festzustellen, woran die jeweilige Beziehung gescheitert ist.Welche Erkenntnisse wird sie aus dieser Aktion ziehen?

Bereits die ersten Seiten haben mich voll in die Geschichte eintauchen lassen. Mein Kopfkino sprang sofort an und so habe ich die Geschichte und alle Protagonisten, deutlich vor meinen Augen gesehen. Ich weiß gar nicht, was ich mehr loben soll, die vielen witzigen Sprüche, oder die teilweise haarsträubenden Szenen,alles in allem zauberte es mir ein Dauergrinsen ins Gesicht. Auch wenn man die Aktionen nicht unbedingt selbst erleben möchte, sorgten sie beim Lesen für unbegrenzte Heiterkeit.

Das Happyend am Schluss war sozusagen das Sahnehäubchen auf der Geschichte und so konnte ich das Buch mit einem zufriedenen Gefühl zur Seite legen.

Ein besonderes Lob möchte ich noch für das schöne Cover, was sich nahtlos in die Reihe der anderen Bücher einfügt, aussprechen.

Veröffentlicht am 03.07.2022

Hundert Jahre intensives Leben

Violeta
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Die Bücher von Isabel Allende haben eins gemeinsam, einmal begonnen, kann man sie kaum mehr aus der Hand legen. Das ist auch in diesem Fall so, in dem es um das Leben von Violeta del Valle geht,von welchem ...

Die Bücher von Isabel Allende haben eins gemeinsam, einmal begonnen, kann man sie kaum mehr aus der Hand legen. Das ist auch in diesem Fall so, in dem es um das Leben von Violeta del Valle geht,von welchem die Protagonistin als IchErzählerin ihrem Enkel in Briefform berichtet.
Sie wird als fünftes Kind der Familie und einziges Mädchen, 1920 geboren mitten hinein in die Pandemie, welche damals spanische Grippe genannt wurde.
Von Anfang an mit einem starken Willen ausgezeichnet,versuchte sie immer und ohne Kompromisse ihre Wünsche durchzusetzen. Das änderte sich, als Josefine Taylor als Kindermädchen in die Familie kommt und sich vehement mit ihrer Erziehung beschäftigt. Von ihr erfährt sie alles, was für das Leben wichtig ist und schon bald entwickelt sich eine innige Freundschaft zwischen den Beiden.
In vier Abschnitten, die jeweils einen Zeitraum von 20 Jahren umfassen, wird das Leben dieser außergewöhnlichen Frau ausgebreitet. Im Laufe ihres 100-jährigen Lebens hat sie mehrere Männer auf unterschiedliche Weise geliebt und sich dabei auch teilweise fremdbestimmen lassen. Ebenso muß sie mehrere Verluste von Menschen ,die ihr wichtig waren,hinnehmen.Wie Phoenix aus der Asche steht sie jedoch immer wieder auf und kämpft für ihre Wünsche und Ziele. Neben der Protagonistin haben die verschiedensten Menschen aus ihrer Familie und dem Freundeskreis einen wichtigen Anteil an der Geschichte.
Neben dem Leben der fiktiven Persönlichkeiten, geht es auch um die Ereignisse der Weltgeschichte, welche in unterschiedlich intensiver Weise in den Roman eingearbeitet wurden.
Ich habe das Buch in atemloser Spannung fast durchgehend gelesen und lege es mit einem Gefühl der Zufriedenheit zur Seite.

Fazit:
Von mir eine Leseempfehlung verbunden mit fünf Sternen.

Veröffentlicht am 02.07.2022

Südstaatenepos

Mama Melba
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Auf dem Kopf der Schwarzwälderhut,am Gürtel ein Kochlöffel und ein Messer ,so macht sich die junge Köchin Melba auf den Weg über den großen Teich. Sie ist die Begleitung einer jungen Dame, die auf dem ...

Auf dem Kopf der Schwarzwälderhut,am Gürtel ein Kochlöffel und ein Messer ,so macht sich die junge Köchin Melba auf den Weg über den großen Teich. Sie ist die Begleitung einer jungen Dame, die auf dem Weg zu ihrem Verlobten ist. Als diese kurz darauf verstirbt, steht die junge Frau mutterseelenallein da. Es gelingt ihr auf der Plantage Belle Bleu eine Stellung als Köchin zu erhalten. Von den anderen Angestellten wird sie sehr nett aufgenommen und in die Besonderheiten der akadischen und kreolischen Küche eingeweiht. Das Verhältnis zu den Besitzern der Plantage ist jedoch sehr angespannt, die gesellschaftliche Kluft deutlich spürbar. Sie verliebt sich in den Sklaven Kwasi,der als Schmied tätig ist.Dann bricht der Krieg aus und die Hoffnung auf Freiheit erwacht.Hat diese Liebe unter den gegebenen Umständen eine Chance?

Meine Meinung:

Ich habe schon einige Bücher zu dem Thema Südstaaten, Sklaverei, Unterdrückung etc. gelesen. Diese Themen nehmen auch in diesem Roman einen größeren Platz ein. Daneben geht es um die Kulinarik dieses Landes, welche durch ein besonderes Rezept am Ende eines jeden Kapitels, belegt wird.Die Liebe der Protagonistin zu ihrem Beruf, den sie mit Leidenschaft betreibt, ist jederzeit deutlich spürbar.

Daneben entwickelt sie sich im Laufe der Geschichte zu einer sehr starken Frau, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten ,gegen das Unrecht und für ihre Liebe kämpft.

Beim Lesen machte sich bei mir zunehmend Fassungslosigkeit darüber breit, mit welcher Selbstverständlichkeit die so genannte „weiße Herrenrasse“ ihre vermeintlichen Rechte gegenüber der schwarzen Bevölkerung,durchzusetzen versuchte.Auch wenn die Sklaverei abgeschafft wurde, halten sich leider einige Relikte aus dieser Zeit bis heute.

Das Buch hat mich tief bewegt und lässt mich nachdenklich zurück.

Veröffentlicht am 29.06.2022

Sehr lesenswerte Fortsetzung

Was ich nie gesagt habe
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Ich habe das vorhergehende Buch „Stay away from Gretchen“mit großer Begeisterung gelesen und mich sehr auf die Fortsetzung gefreut.
Während in Bd. 1 die Geschichte des bekannten Fernsehmoderators Tom ...

Ich habe das vorhergehende Buch „Stay away from Gretchen“mit großer Begeisterung gelesen und mich sehr auf die Fortsetzung gefreut.
Während in Bd. 1 die Geschichte des bekannten Fernsehmoderators Tom Monderath und seiner an Demenz erkrankten Mutter Greta im Mittelpunkt steht, geht es hier in erster Linie um seinen Vater Konrad Monderath.
Durch die DNA Spurensuche erfährt er von seinem Halbbruder Henk van Dongen ,der plötzlich in sein Leben tritt und mehr über das Leben ihres gemeinsamen Vaters erfahren möchte. Durch gemeinsame Nachforschungen, an denen sich auch Jenny, Toms Freundin, beteiligt,erfahren sie Dinge ,die ihr Leben völlig auf den Kopf stellt und von denen man sich wünscht,sie nie erfahren zu haben.

Die Autorin erzählt diese bewegende Geschichte wiederum in zwei Zeitsträngen, wobei die Vergangenheit im Jahre 1933, der Kindheit von Konrad ,beginnt. Die perfiden Machenschaften der Nazis, ihre Verführungskünste, die schon bei den Kindern ansetzen, werden in aller Deutlichkeit durchleuchtet. Die arischen Rassegesetze, welche auch das Leben von Konrads Familie beeinflussen, sowie das Thema Reproduktionsmedizin finden ebenfalls Eingang in die Geschichte.
In der Gegenwart geht es auch um die Liebesgeschichte zwischen Tom und Jenny, sowie deren kleinen Sohn Carl. Auch Greta und ihre langjährige Bezugsperson Helga, finden wieder Erwähnung in der Geschichte. Obwohl die Demenzerkrankung von Greta weiter fortschreitet, sorgt sie mit einzelnen kleinen Geschichten oftmals für Erheiterung und somit zur Auflockerung der schwierigen Thematik.
Der eindringliche Schreibstil und die gute Recherchearbeit ,welche man dem Buch auf jeder Seite anmerkte,führten dazu ,dass ich den Roman an zwei Tagen förmlich verschlungen habe.
Man kann das Buch auch ohne die Vorkenntnisse aus Band 1 lesen,weil wichtige Details immer wieder in die Handlung eingeflochten werden. Ich würde jedoch empfehlen, das erste Buch vorher zu lesen, weil man dadurch einen tieferen Bezug zu den einzelnen Personen erhält.

Fazit:
Das Buch hat mich emotional tief berührt und wird noch eine längere Zeit in mir nachhallen.

Veröffentlicht am 28.06.2022

Künstler im Künstlermilieu

Der Bewunderer: Thriller
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In ihrem neuesten Fall geht es für das Ermittlerteam Laura Kern und Max Hartung ins Künsterlermilieu. In einer still gelegten Lagerhalle wird eine tote Frau gefunden. Ihre Leiche wurde künstlerisch auf ...

In ihrem neuesten Fall geht es für das Ermittlerteam Laura Kern und Max Hartung ins Künsterlermilieu. In einer still gelegten Lagerhalle wird eine tote Frau gefunden. Ihre Leiche wurde künstlerisch auf einer bemalten Leinwand drapiert und dekoriert.Was bezweckt der Mörder damit und wer ist er? Während die beiden versierten Ermittler noch rätseln und verschiedenen Spuren verfolgen,hat der Mörder schon das nächste Opfer im Visier,es soll nicht das Letzte sein.

Gemeinsam mit den Ermittlern bin ich auf Tätersuche gegangen und wurde wieder durch die Autorin auf viele falsche Fährten gelockt.Paralell zu den aktuellen Ereignissen gibt es immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit eines Brüderpaars und ihrer alkoholkranken Mutter, wie das zur Geschichte passt ,erschließt sich erst sehr spät.Natürlich erfährt man auch wieder einiges aus dem Privatleben von Laura und Max, was ich immer gut finde.

Wie gewohnt gab es zum Schluss eine Auflösung, die keine Fragen offenlässt.

Ich habe die anderen Bücher dieser Reihe auch gelesen und bin begeistert, dass es eine erneute Steigerung gab.In meinen Augen ist dies der bisher beste Fall mit diesem Team.