Roman | Die aufwühlende Geschichte, die hunderttausende TikTok-Userinnen begeistert hat
Beate Schäfer (Übersetzer)
»Kennen wir uns?«
»Naja, wir … haben in Vegas geheiratet.«
Als einzige schwarze Frau in einer weißen Umgebung ist die 29-jährige Grace es gewohnt, überall die Beste sein zu müssen – und so hat sie auch ihr Astronomiestudium mit Bestnote bestanden. Doch nach einem Wochenende in Las Vegas gerät ihr sonst so vorbestimmtes Leben aus den Fugen: Verkatert erwacht Grace mit einer Frau namens Yuki im Bett – und einem Ehering am Finger! Und obwohl sie und Yuki noch am selben Tag getrennter Wege gehen, kann Grace Yuki nicht vergessen. Zusehends unwillig, den Karriereansprüchen ihrer Umgebung Folge zu leisten, schmeißt sie alles hin und folgt Yuki nach New York – in ein Leben, das alle Gewissheiten, Lebensziele und vor allem ihre Haltung zum Thema Liebe fundamental infrage stellt.
Ich habe genau meine Art von Liebesroman gefunden, die immer ein Erfolg bei mir ist. Und das Buch hier passt genau in diese Kategorie.
Ich bin in das Buch gegangen, ...
Netgalley ebook
german and english review
Ich habe genau meine Art von Liebesroman gefunden, die immer ein Erfolg bei mir ist. Und das Buch hier passt genau in diese Kategorie.
Ich bin in das Buch gegangen, mit dem Gedanken, dass es ein reiner Liebesroman ist aber es ist so verdammt viel mehr als das.
Es war großartig. Ich habe lange für das Buch gebraucht weil ich es immer wieder weglegen musste, weil ein paar Themen zu genau ins Ziel getroffen haben.
Ich hab absolut nichts mit Grace gemeinsam, ich wünschte ich wäre nur halb so intelligent und stark wie sie, aber ich hab mich sofort mit ihr verbunden gefühlt, ich hab in tollen Momenten mit ihr gefiebert und in traurigeren Momenten mit ihr gelitten.
Ich liebe jeden einzelnen Charakter in diesem Buch, egal wie klein deren Rolle auch war, sie haben sich alle für mich echt angefühlt. Die unterschiedlichen Beziehungen in den Buch, die familiären, so kompliziert sie auch waren. Die gefundene-Familien Dynamik. Die Freundschaften. Es war enfach toll so viele unterschiedliche Charaktere zu sehen, die sich gegenseitig so sehr stützen und für einander da sind. Ich würde eindeutig Bücher aus der Sicht von anderen Charakteren in dem Buch lesen.
Ein Highlight für mich war auch die Mental Health Rep und das Thema um Therapie.
Ein sehr abwechslungsreicher Liebesroman über Grace, die nach elf Jahren extrem harter Arbeit endlich ihren Doktortitel in Astronomie hat, aber in ein tiefes Loch fällt, als sie trotzdem keine Arbeitsstelle ...
Ein sehr abwechslungsreicher Liebesroman über Grace, die nach elf Jahren extrem harter Arbeit endlich ihren Doktortitel in Astronomie hat, aber in ein tiefes Loch fällt, als sie trotzdem keine Arbeitsstelle bekommt - ganz einfach weil sie schwarz und lesbisch ist. Als sie sich deshalb auf einer Reise nach Vegas betrinkt, lernt sie aber die süße Yuki kennen, die sie im Rausch promt heiratet. Als sie jedoch aufwacht, ist Yuki verschwunden und Grace muss sich dringend klar werden, ob ihre Entscheidung ein Fehler war oder ob es sich vielleicht lohnt, sie zu suchen. Der Schreibstil schildert aus der Erzählerperspektive und ist dabei sehr einfach und schlicht gehalten, was die Geschichte leicht zu lesen macht. Und auch der Plot hat einiges zu bieten; die Liebesgeschichte ist wirklich toll und süß, aber als Abwechslung dazu wird es auch mal tiefgründig und poetisch. Außerdem hat die Protagonistin Grace wirklich stark mit ihrem Leben zu kämpfen, besonders da durch Rassismus etc. ihr Lebensplan von einem angesehenen Job restlos zerstört scheint. Sie hat unmenschlich hart dafür gekämpft und bricht nun als Folge dessen zusammen, da sie einfach nicht mehr kann und sich trotzdem noch weiter beweisen soll, obwohl sie buchstäblich die Beste ihres Studiengangs ist. Auch ihre Familienprobleme haben sie nachhaltig geprägt und alles verschlimmert, so dass man wirklich einfach hautnah erlebt und mitfühlt, wie sie zusammenbricht und abrutscht, aber auch wie sie langsam wieder aufsteht. Ihre Geschichte zeigt, dass es keine Schande ist, eine Pause zu brauchen, Hilfe zu brauchen und lieber glücklich als erfolgreich sein zu wollen. Dennoch ist es etwas schade, dass die Lovestory so stellenweise massiv in den Hintergrund rückt, gerade weil die beiden so süß zusammen sind und man Yuki gern noch mehr kennengelernt hätte. Insgesamt also ein starkes Buch mit einer komplexen Protagonistin, das sich realistisch mit Selbstfindung/Mental Health auseinander setzt und am Rande auch eine sehr schöne Liebesgeschichte vermittelt. Zwar ist nicht alles perfekt, dennoch ist das Buch echt etwas Besonderes und man kann es definitiv empfehlen.
Das Buch hatte schon meine Aufmerksamkeit, als es auf dem englischen Buchmarkt erschien. Ich war sehr neugierig auf die Geschichte und hab mich dementsprechend sehr gefreut, als ich sah, dass das Buch ...
Das Buch hatte schon meine Aufmerksamkeit, als es auf dem englischen Buchmarkt erschien. Ich war sehr neugierig auf die Geschichte und hab mich dementsprechend sehr gefreut, als ich sah, dass das Buch auch auf deutsch erscheint.
Grace ist es gewohnt als schwarze Frau immer härter kämpfen zu müssen und immer die Beste sein zu müssen. Ihr Vater hat ihr schon als Kind eingetrichtert, dass eine Porter nicht einfach aufgibt und immer weiterkämpft. Dieser Gedanke bestimmt Grace Handeln mehr als sie zugeben will. Nachdem sie mit ihren besten Freundinnen ein Wochenende in Las Vegas verbringt, wacht Grace eines Morgens völlig verkatert neben einer anderen Frau, namens Yuki, auf - und einem Ehering am Finger. Nachdem Yuki und sie nach am selben Tag getrennte Wege gehen, kann Grace Yuki nicht einfach so vergessen. Nachdem sich eine Existenzkrise bei Grace anbahnt, flüchtet sie zu Yuki nach New York, noch nichtsahnend was diese Reise alles verändern wird in ihrem Leben.
Die Geschichte rund um Grace hat keine super spannende Handlung, ehrlicherweise passiert auch nicht viel. Die Geschichte ist viel eher auf die Charaktere, ganz besonders Grace unsere Protagonistin, fokussiert und ihre Entwicklung. Wir lernen Grace mit 28 Jahren kennen, sie hat gerade ihren Doktortitel in Astronomie erhalten und steht vor der Frage wie es jetzt weitergehen soll. Diesen Aspekt habe ich bis jetzt eher selten in Büchern gefunden. Meistens eher im Young Adult Bereich, wenn die Protagonisten sich im letzten Schuljahr befinden. Ich fand es dementsprechend sehr erfrischend, dass eine erwachsene Frau sich diese Frage stellt. Ich muss gestehen auch ich frage mich das noch regelmäßig, bin mir teilweise unsicher, ob ich noch auf dem richtigen Weg im Leben bin und hinterfrage mich und meine Entscheidungen.
Dadurch mochte ich Grace direkt. Sie war für mich eine sehr authentische und liebenswerte Protagonistin. Die Art wie sie von ihrem Vater dazu gedrillt worden ist nie aufzugeben, koste es was es wolle, auch wenn du dich kaputt arbeitest und deine psychische Gesundheit darunter leidet. Grace Vater, oder wie er von allen auch "der Colonel" genannt wird, mochte ich so gar nicht. Ich hätte ihn am liebsten angeschrien und geschüttelt. Er hat überhaupt kein Verständnis für die Probleme seiner Tochter und das ganze empfand ich als toxisch. Dagegen empfand ich Grace Freunde Agnes, Ximena, Meera und Raj als sehr angenehm. Sie unterstützten Grace durchgehend und gaben ihr Rückendeckung und auch sie sind nicht ohne Makel. Jeder hatte sein Paket, das er oder sie mit sich trug.
Zu Yuki und ihren Mitbewohnern fand ich leider keinen richtigen Bezug. Die Beschreibungen der Gruppe blieben zu oberflächlich und dadurch wirkten sie sehr blass auf mich. Schade eigentlich, denn die Truppe wirkte chaotisch und sympathisch. Die Liebesgeschichte zwischen Yuki und Grace hatte für mich leider auch nicht genügend Tiefe. Ich fand sie teilweise etwas an den Haaren herbeigezogen. Teilweise hatte ich sogar das Gefühl, es würden Absätze oder Seiten fehlen, wo die zwei sich weiter kennenlernen. Es war für mich leider nicht nachvollziehbar.
Dafür mochte ich die Message sehr, die das Buch wiedergibt. Wir sollten in der heutigen Gesellschaft viel mehr auf uns achten und unsere eigenen Grenzen akzeptieren. Aber auch die Grenzen der anderen und die Personen nicht immer weiter pushen, bis sie kaputt sind. Wie Grace sich am Ende auch therapeutische Hilfe holt, fand ich ganz großartig! Hilfe zu suchen und auch anzunehmen, ist keine Schwäche! Ganz im Gegenteil, es zeigt von Stärke. Und genau diese Message vermittelt Morgan Rogers durch die Geschichte.
Fazit:
Trotz einiger Schwächen hat mir das Buch gut gefallen, das lag besonders an der Message, die die Geschichte vermittelt. Die Story ist Charakter fokussiert, dementsprechend passiert nicht viel, aber trotzdem fesselte sie mich.
Wie bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden?
Ich fand den Klappentext total interessant und ich mag gerne Geschichten über Diversität.
Um was geht es?
Grace feiert ihren Geburtstag mit ihren besten ...
Wie bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden?
Ich fand den Klappentext total interessant und ich mag gerne Geschichten über Diversität.
Um was geht es?
Grace feiert ihren Geburtstag mit ihren besten Freundinnen Ximena und Agnes in Las Vegas. Am nächsten Morgen wird Grace wach und findet heraus, dass sie eine wildfremde Frau geheiratet hat. Sie hat ihr eine Visitenkarte eines Radiosenders mit einer Uhrzeit hinterlassen, und eine mehr als verwirrte Grace. Sie und ihre Freundinnen googlen den Radiosender und erfahren, dass die Sendung von Graces Ehefrau ist. Sie heißt Yuki und spricht nachts zu Menschen, die einsam sind und ihre Sendung hören.
Grace nimmt Kontakt mit Yuki auf und sie fangen an, regelmäßig miteinander zu schreiben und zu telefonieren. Eigentlich passt keine Ehefrau in Graces Leben, da sie vor kurzem in Astronomie promoviert und ist auf Jobsuche, was jedoch als dunkelhäutige und queere Frau icht einfach ist. Sie beschließt, eine Auszeit in New York zu nehmen, bei Yuki, und beide genießen die Zeit sehr. Aber auch eine Auszeit hat ein Ende und Grace muss sich entscheiden, wie ihre Zukunft aussehen wird.
Meine Meinung
Ich habe den Roman sehr genossen und hatte schöne Lesestunden gehabt.
Das Cover gefiel mir gut, da die Farben harmonieren und man einen Eindruck von Grace bekommt.
Die Geschichte wird aus der 3.Person geschrieben. Ich mag das nicht so gerne, da ich mich schwerer in die Personen hineinversetzen kann und so keine enge Bindung aufbauen kann. Dennoch sind die Dialoge gut geschrieben und die Szenerien sind detailliert dargestellt.
Ich fand sowohl die ProtganistInnen als auch die Nebencharaktere schön geschrieben. Sie waren unterschiedlich, individuell und ich habe sie alle auf ihre Art in mein Herz geschlossen.
So oberflächlich wie der Klappentext zunächst klingt, so tiefgründig sind manche Themen, die angesprochen werden, angefangen von Ethnien, Orientierungen bis hin zu psychischen Krankheiten. Das gab der Geschichte nochmal einen gewissen Grad an Ernsthaftigkeit, die die Geschichte gut abgerundet hat.
Alles in allem ein Herzensbuch für mich!
Aufmerksam wurde ich auf »Honey Girl« durch das Queere-Literatur-Regal bei Dussmann. Daraufhin fragte ich es als Rezensions-E-Book bei der Netgalley an.
Handlungsüberblick: ...
Wie ich auf das Buch aufmerksam wurde:
Aufmerksam wurde ich auf »Honey Girl« durch das Queere-Literatur-Regal bei Dussmann. Daraufhin fragte ich es als Rezensions-E-Book bei der Netgalley an.
Handlungsüberblick:
Nach ihrer erfolgreichen Promotion wurden Grace von ihrer Doktormutter zahlreiche Möglichkeiten versprochen. Allerdings ist das als schwarze, queere Frau in der Astronomie nicht so einfach. Grace will weiter für ihre Karriere kämpfen, bis sie nach einem Wochenende in Las Vegas mit einem Ehering am Finger neben der wunderschönen Yuki aufwacht. Noch am selben Tag trennen sich ihre Wege, doch Grace kann sie nicht vergessen. Sie will Yuki wiederfinden und fliegt dafür nach New York ins Ungewisse...
Mein Cover-Eindruck:
Ich mochte das Cover sofort. Die knalligen Farben fallen gleich ins Auge. Ich mag das Türkis und auch, dass die sich die Protagonistin, so wie sie im Buch beschrieben wird, auf dem Cover wiederfindet. Genauso hatte ich mir die Figur auch bei der Lektüre vorgestellt.
Mein Leseeindruck:
Zu Beginn fiel es mir etwas schwer, in der Geschichte anzukommen. Nach und nach kam ich aber besser rein und fieberte mit den beiden Frauen mit. Yuki mit ihrer Radioshow war mir sofort sympathisch. Die Inhalte ihrer Show fand ich faszinierend und sehr tiefgründig.
Grace war mir zunächst kaum sympatisch, was aber auch daran liegen könnte, dass sie einige meiner schlechtesten Eigenschaften verkörpert. Ich konnte mich mit dem Perfektionismus, dem Leistungsdenken, dem Bedürfnis nach Unabhängigkeit und dem Fluchtinstink von Grace nur zu gut identifizieren. Sie macht aber im Verlauf der Handlung eine große Entwicklung durch, die sehr inspirierend ist.
Das Buch ist tiefgründig und düster und behandelt Themen wie Depressionen, ungesunden Perfektionismus und Selbstfindung. Es brachte mich zum Nachdenken über das, was wirklich im Leben zählt.
Mein Eindruck vom Schreibstil:
Der Schreibstil ist flüssig, sodass mein Lesetempo sehr hoch war. Meiner Meinung nach, passte der bittersüße Schreibstil sehr gut zur Handlung. Manche Stellen berührten mich sehr, diese habe ich im nächsten Abschnitt für euch gesammelt.
Meine Lieblingszitate:
"Die Sterne geben ihr Bestes für alle, die ins Dunkel starren, ohne zu wissen, dass auch sie selbst wunderbar leuchten." (S. 21)
"Wenn wir das hier durchziehen, wenn wir weitermachen damit, wirst du gefälligst nie mehr einfach so verschwinden. Wir reden, wir streiten, wir bleiben da." (S. 255)
"Was soll das Beste sein, wenn ich nicht glücklich bin? Und wenn die Leute, die mir etwas bedeuten, immer an zweiter Stelle kommen? Mir ist klar geworden, dass meine Vorstellung von dem, was angeblich das Beste ist, viel zu viel ausgeschlossen hat." (S. 255)
Mein Abschlussfazit:
»Honey Girl« ist eine bittersüße lesbische Liebesgeschichte, die zeigt, was wirklich im Leben zählt.