Liebesgeschichte nur im Hintergrund und nicht wirklich überzeugend
„Falling in love was not the plan“ von Michelle Quach klang vom Klapptext her für mich wie eine interessante Liebesgeschichte, in der es auch ein wenig um Feminismus geht. Denn Eliza verliert gegen den ...
„Falling in love was not the plan“ von Michelle Quach klang vom Klapptext her für mich wie eine interessante Liebesgeschichte, in der es auch ein wenig um Feminismus geht. Denn Eliza verliert gegen den gutaussehenden Len die Wahl zur Chefredakteurin, obwohl er erst ein Jahr für die Zeitung arbeitet und sie um einiges qualifizierter ist als er. Sie lässt ihren Frust in einem Artikel freien Lauf, der aber nicht für die Öffentlichkeit gedacht ist. Doch plötzlich ist der auf der Startseite der Webseite und eine feministische Bewegung startet. Doch wird Eliza gezwungen, mit Len für die Zeitung zusammenzuarbeiten und merkt schnell, dass sich Gefühle ändern können.
Ich fand es klang sehr spannend, doch leider habe ich sehr schnell gemerkt, dass sich das Buch eigentlich nur auf die feministische Bewegung fixiert und die Liebesgeschichte eher im Hintergrund verläuft, sodass bei mir nie die Funken übergesprungen sind – weder bei Len und Eliza als Paar noch bei der Story. Ich finde es durchaus gut, wenn solche wichtigen Themen angesprochen werden, aber dann sollte im Klapptext auch ersichtlich sein, dass es das Hauptaugenmerk ist, denn ich muss auf solche ernsteren Themen, die nur das behandeln, wirklich Lust haben. Und in diesem Fall wollte ich eine Liebesgeschichte mit ernsteren Themen untergemischt und nicht andersherum.
Ich fand aber auch Eliza recht anstrengend. Ja, sie war qualifizierter, aber sie kam mir gerade anfangs einfach so vor, als wäre sie ein beleidigtes Kind, das etwas nicht bekommen hat und deswegen nun jammert. Zum Glück hat sie aber eine gewisse Entwicklung im Verlaufe des Buches gemacht, aber trotzdem wurde ich nie ganz warm mit ihr, wie auch mit dem Rest. Das lag auch am Schreibstil der Autorin. Immer wieder wurde erwähnt, dass sie und andere vietnamesischer, japanischer oder koreanischer Herkunft waren. Immer und immer wieder… Ich hatte verstanden, woher Elizas Familie stammt und war dann echt schnell genervt, als es dann nach nur wenigen Seiten schon zum gefühlt 100sten Mal erzählt wurde. Und irgendwie gab es nur, abgesehen von Elizas bester Freundin, die einen dunkleren Hautton hat, Personen asiatischer Herkunft. Wenn es mal anders war, wurde die Person als „der Weiße“ betitelt, was im Kontext manchmal schon abwertend klang, obwohl das sicherlich nicht so gemeint war. Ich frage mich, wieso in dem Buch so oft auf irgendeiner Hautfarbe oder Herkunft herumgeritten werden musste, denn ansonsten hat das keine wirkliche Rolle gespielt, außer dass Elizas Mutter zwischendurch erzählt, wie schwer sie es hatte.
Die Story selbst war sehr vorhersehbar, was aber nicht weiter schlimm war. Ich fand aber gut, dass Freundschaften entstanden sind, die an sich sonst nie entstanden wären. Aber mir ging das alles dennoch etwas unter, da es immer nur um Feminismus ging. Wäre ich darauf mehr eingestellt gewesen, hätte mich das Buch vielleicht auch mehr mitnehmen können. So kann ich dem Buch aber nur drei Sterne geben. Auch weil ich Eliza oft anstrengend fand und die Beziehung zwischen ihr und Len einfach nicht ganz greifbar für mich war.