Ägyptische Götter in unserer Zeit
Der Klappentext selbst umreißt schon sehr grob, um was es geht. Das Buch lohnt sich im Gesamten jedoch nicht nur für die außergewöhnliche Geschichte, sondern vor allem auch wegen dem genialen flüssigen ...
Der Klappentext selbst umreißt schon sehr grob, um was es geht. Das Buch lohnt sich im Gesamten jedoch nicht nur für die außergewöhnliche Geschichte, sondern vor allem auch wegen dem genialen flüssigen Schreibstil, der einen in Mafeds Gedankenwelt hineinsaugt.
Wir begleiten den „Totendoc“, wie sein Polizeipartner Ian ihn nennt, auf den Spuren einer alten ägyptischen Königin, die alles andere als Blumen verteilen möchte.
Mafed selbst habe ich als einen äußerst schwankenden Charakter empfunden, jedoch in einer Hinsicht, die Platz für Entwicklung im Laufe des Romans lässt. Zwischendurch hatte ich das Gefühl, er weiß gar nicht so recht, was genau er eigentlich auf der Welt soll, allerdings stelle ich mir das als unsterblichen Gott auch sehr schwer vor. Im Laufe des Romans jedoch macht Mafed eine erstaunliche Entwicklung durch, die ihn nur noch sympathischer macht.
Ian, der Detective der Geschichte, ist auch in jeder Hinsicht ein sympathischer wenn auch grummeliger Charakter. Dennoch immer äußerst offen, nett und zuvorkommend. Er bewundert Mafed auf seine ganz eigene Art.
Die Geschichte besticht meiner Ansicht nach vor allem durch den äußerst guten Schreibstil, der sich flüssig und schnell lesen lässt, jedoch ohne den Leser durch die Geschehnisse zu hetzen. Zwischenzeitlich war es doch etwas langatmig, aber nie langatmig genug um mich das Buch bewusst pausieren zu lassen. So haben jedoch die meisten Geschichten ihre Längen, weshalb das hier definitiv zu verschmerzen ist. Die Geschichte schreitet in einem angenehm steigenden Tempo voran und gipfelt in einem epischen Showdown, der auf ein mehr oder minder zufriedenstellendes Ende zugeht. Im Laufe der Zeit erobern fast alle Charaktere die Herzen und zum Schluss möchte man sich gar nicht mehr von ihnen trennen.
Mit dem nächsten Abschnitt kann es sein, dass ich etwas vorweg nehme, was man vielleicht gerne selbst lesen möchte, allerdings möchte ich dies nicht aus meiner Rezension herauslassen. Daher bei Bedarf den Abschnitt innerhalb der Sternchen bitte überspringen!
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Es handelt sich hier tatsächlich um einen kleinen Kritikpunkt. Mir ging die Liebesgeschichte zwischen Alex (erster Loveinterest von Mafed) und Mafed sowie Mafed und Ian ein bisschen zu durcheinander. Zunächst wird es so hingestellt, als wäre Alex Mafeds große Liebe, zumindest hat das auf mich so gewirkt. Das ist ja auch alles fine. Zwischendurch wurden dann immer wieder Anspielungen auf eine mögliche Anziehungskraft zwischen Mafed und Ian gemacht. Soweit auch in Ordnung, man kann sich schließlich nicht aussuchen, wann man sich in wen verliebt oder ob es manchmal auch mehrere Personen sind. Der Kritikpunkt, den ich an der ganzen Sache habe ist, dass es zum einen etwas gezwungen auf mich gewirkt hat, wie Ian und Mafed miteinander umgehen. Zum anderen wurde Mafeds Konflikt mit seinen Gefühlen am Ende für mich persönlich zu einfach gelöst. Das möchte ich jedoch wirklich nicht vorweg nehmen, das würde zu viel spoilern. Wer das Buch gelesen hat, weiß vermutlich, was ich meine.
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Möglicher Spoiler Ende
Insgesamt eine wirklich tolle Geschichte vor dem Hintergrund der ägyptischen Mythologie (was ich persönlich ja sehr liebe) und definitiv einen Blick mehr wert!