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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.08.2022

Spannende Kombination aus Krimi und Fantasy mit Luft nach oben

Blackwood
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Der Berufsmagier Aillard Blackwood hält seinen Kopf mehr schlecht als recht über Wasser, denn die Gelegenheitsjobs, die er ergattert, sind nicht gerade lukrativ. Da passt es ihm gut ins Konzept, als paranormaler ...

Der Berufsmagier Aillard Blackwood hält seinen Kopf mehr schlecht als recht über Wasser, denn die Gelegenheitsjobs, die er ergattert, sind nicht gerade lukrativ. Da passt es ihm gut ins Konzept, als paranormaler Berater für New Scotland Yard zu arbeiten. Die Polizistin Sergeant Paxton, der Blackwood zugeteilt ist, ist nicht gerade erfreut über ihr neues Teammitglied - für sie ist dieser ganze Magierkram ausgemachter Humbug. Und als ob diese angespannte Stimmung nicht genug wäre, entpuppt sich der Fall als viel gefährlicher als erwartet.

Das Cover finde ich sehr schön gestaltet, die Zaubersymbole und die dunkle Farbe passen gut zur Thematik. Auch die Illustrationen am jeweiligen Kapitelanfang sind gelungen.

Der Schreibstil ist einfach und locker gehalten, manchmal sind die Sätze jedoch ein bisschen holprig im Lesefluss, das ist noch ausbaufähig. Die Geschichte an sich hat mir gut gefallen, es gibt actionreiche Szenen, spannende Wendungen und auch der Humor kommt nicht zu kurz. Die Kabbeleien zwischen Blackwood und Paxton sind ebenfalls witzig, Paxtons wandelnde Zauberei-Spitznamen für Blackwood stecken immer voller Andeutungen. So unterschiedlich die beiden sind, harmonieren sie doch miteinander. Blackwoods Vergangenheit ist ziemlich nebulös, ich denke, da wird man in den Folgebänden mehr darüber erfahren. Was mich leider sehr gestört hat, waren die vielen Fehler im Text. Tippfehler allein finde ich nicht so schlimm, hier jedoch waren oft auch noch Kommas zu viel oder zu wenig, die Höflichkeitsanreden häufig kleingeschrieben, dafür war dann das eigentlich kleingeschriebene Pronomen plötzlich großgeschrieben, sodass ich den Satz mehrmals lesen musste, um zu verstehen, wer/was denn jetzt gemeint ist. Bei einem Dialog zwischen Paxton und ihrem Chef wechselt die Anrede mit einem Mal vom formellen Sie zum Du, was mich ebenfalls aus dem Lesefluss gebracht hat. Auch sind die Verben an einigen Stellen in der falschen Zeitform geschrieben - wie auch im Klappentext, der mit dem ersten Satz im Präsens beginnt und dann unerwartet ins Präteritum wechselt. Da sollte auf jeden Fall nochmals korrekturgelesen werden.

Die Geschichte ist gut, das Lektorat leider dürftig, daher gibt es von mir 3 Sterne.

Veröffentlicht am 08.07.2022

Reise in eine neue Welt mit Luft nach oben

Yo
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Yo, eigentlich Yosephiné, ist die Einzelgängerin in Person, ihr einziger Freund ist ihr Hund Ollie. An ihrem 23. Geburtstag landet sie plötzlich in einer anderen Welt, die jedoch vom Bösen bedroht wird ...

Yo, eigentlich Yosephiné, ist die Einzelgängerin in Person, ihr einziger Freund ist ihr Hund Ollie. An ihrem 23. Geburtstag landet sie plötzlich in einer anderen Welt, die jedoch vom Bösen bedroht wird und langsam zugrunde geht - Yo scheint die einzige Rettung zu sein.

Das Cover ist ein Blickfänger und sieht schön aus, passt jedoch gar nicht zur Geschichte - man erwartet eher eine Unterwasserwelt, hier kommt zwar eine solche vor, ist aber nur ein kleiner Teil vom großen Ganzen.

Der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig, manchmal sind die Sätze und Dialoge ein wenig holprig, dennoch lässt sich das Buch gut lesen. Ein paar Tipp- und Zeichensetzungsfehler haben sich auch eingeschlichen, da sollte man noch einmal drüber schauen. Was mich mehr gestört hat, war, dass manche Gedanken Yos kursiv dargestellt sind und andere wiederum in Anführungszeichen, dieses Uneinheitliche war ein wenig verwirrend. Der bildhafte Sprachstil hilft dabei, sich die fremde Welt Pardalis gut vorstellen zu können. Außerdem gibt es auch einige brutale und blutige Szenen, von denen ich immer ein großer Fan bin. Die verschiedenen Völker und faszinierenden, manchmal niedlichen als auch grausigen Tierarten finde ich sehr gelungen. Vor allem die liebe Stuna hat es mir angetan, diesen süßen Flauscheball würde ich auch gerne streicheln. :D Mit Yo wurde ich nicht so richtig warm, vor allem ihre manchmal grenzenlose Naivität hat an den Nerven gezerrt. Die Aufgaben, die sie für Pardalis' Rettung meistern muss, sind zwar spannend, dennoch manchmal etwas zu langwierig, um dann bei der nächsten Aufgabe plötzlich viel zu schnell erledigt zu sein. Dadurch war das Ende irgendwie zu abrupt da, was schade war. Dessen Wendungen haben mir im Gegensatz dazu besser gefallen und

* ACHTUNG, SPOILER

dass es kein wirkliches Happy End gibt, ist auch mal schön abwechslungsreich.

SPOILER ENDE *

Ich empfehle die Reise in die spannende Welt Pardalis denjenigen, die sich an neuen fantastischen Welten erfreuen und sich nicht allzu sehr an der gewöhnungsbedürftigen Hauptprotagonistin stören. 3 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.03.2022

Mäßiger Thriller

Das Chalet
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Der Betriebsausflug des Start-ups Snoop in die französischen Alpen verwandelt sich schnell in ein einziges Grauen, als zuerst eine Lawine die Angestellten im Chalet festsetzt und einige von ihnen dann ...

Der Betriebsausflug des Start-ups Snoop in die französischen Alpen verwandelt sich schnell in ein einziges Grauen, als zuerst eine Lawine die Angestellten im Chalet festsetzt und einige von ihnen dann auch noch der Reihe nach tot aufgefunden werden.

Das Cover finde ich ganz in Ordnung, durch den dunklen Rand wirkt es ein bisschen bedrohlich und das Chalet steht wie in der Geschichte auch hier im Mittelpunkt.

Der Schreibstil ist wie von Ruth Ware gewohnt flüssig und fesselnd. Die Geschichte ist aus zwei Perspektiven geschrieben, sodass man mehr Einblicke erhält. Die Mitarbeiter des Start-ups sind zunächst nicht wirklich durchschaubar und irgendwie abgehoben, wodurch die beiden Angestellten des Chalets umso sympathischer wirken. Leider fand ich die Verdachtsmomente nicht wirklich schlüssig und die Enthüllung des Mörders war zwar überraschend, aber ebenfalls ein bisschen abwegig.

Ich fand den Thriller okay, die Autorin hat auf jeden Fall bessere geschrieben, zum Beispiel hat mir Woman in Cabin 10 außerordentlich gut gefallen. 3 Sterne

Veröffentlicht am 21.02.2022

Fantasy-Geschichte mit Potenzial

Das Geheimnis der Talente
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Melek ist eine ganz normale Schülerin mit alltäglichen Problemen wie Schulstress und Zickenkrieg – dachte sie jedenfalls. Doch auf einmal ist sie beim Körbe werfen im Basketball unschlagbar, bis ihr ein ...

Melek ist eine ganz normale Schülerin mit alltäglichen Problemen wie Schulstress und Zickenkrieg – dachte sie jedenfalls. Doch auf einmal ist sie beim Körbe werfen im Basketball unschlagbar, bis ihr ein vermeintlicher Talentscout das Unfassbare offenbart: Melek ist Zugehörige zur sogenannten Gruppe der Talente, die einen vor den Menschen verborgenen Krieg gegen Dschinns führen. Dschinns sind boshafte Kreaturen, die sich von den menschlichen Emotionen ernähren und diese dann gefühlskalt zurücklassen. Auf Melek kommt allerhand Neues und Gefährliches zu …

Das Cover finde ich toll, die Farbkombination sieht sehr schön aus und das Eichhörnchen spielt eine tragende Rolle in der Geschichte.

Der Schreibstil ist angenehm, dennoch fiel es mir etwas schwer, in die Geschichte zu kommen. Auch konnte ich leider mit Melek aufgrund ihres Verhaltens nicht so ganz warm werden, zu viel möchte ich jedoch nicht verraten. Ich finde, das Buch hätte gerne etwas kürzer sein können und den Fokus weniger auf das Liebesdrama und mehr auf den Krieg und die Hintergründe legen können. Das kommt zwar bestimmt in den nachfolgenden Bänden, aber dann wären wir wieder bei den Längen in der Geschichte. Meiner Meinung nach wurde das Potenzial nicht gänzlich ausgeschöpft und etwas verschenkt.

Wer jedoch auf Fantasy mit viel Romantik steht, dem dürfte diese Reihe auf jeden Fall gefallen. Von mir gibt es 3 Sterne, da es im Großen und Ganzen doch unterhaltsam war, das Buch zu lesen.

Veröffentlicht am 04.12.2021

Vielversprechender Beginn, aber...

Der Uhrmacher in der Filigree Street
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London im Jahre 1883: Als Thaniel Steepleton nach einem langen Arbeitstag im Innenministerium nach Hause kommt, findet er eine geheimnisvolle goldene Taschenuhr auf seinem Bett. Lange rätselt er, was es ...

London im Jahre 1883: Als Thaniel Steepleton nach einem langen Arbeitstag im Innenministerium nach Hause kommt, findet er eine geheimnisvolle goldene Taschenuhr auf seinem Bett. Lange rätselt er, was es wohl damit auf sich und wer sie ihm heimlich hinterlassen hat. Verkaufen kann er sie leider auch nicht, da solche Uhren laut den Pfandleihen immer auf mysteriöse Weise verschwinden. Sechs Monate nach seinem Fund gibt die Uhr ein schrillendes Geräusch von sich, was Thaniel seinen Platz im Pub aufgeben und nach draußen gehen lässt, was ihm das Leben rettet - genau in diesem Moment explodiert nämlich eine Bombe, die gegenüber im Scotland Yard Gebäude drapiert wurde. Die Polizei denkt zunächst, er selbst stecke dahinter, wovon sie jedoch schnell wieder ablässt. Stattdessen setzt sie ihn auf den japanischen Uhrmacher Keita Mori an, um herauszufinden, ob dieser dahintersteckt. Je mehr Zeit Thaniel mit Mori verbringt, desto mehr wunderliche Dinge geschehen...

Das Cover finde ich sehr schön, die kleinen Details wie der Oktopus, das Feuerwerk, die Bomben und natürlich die Zahnräder sowie die Taschenuhr sind alles Hinweise auf die Geschichte.

Die Geschichte braucht leider ziemlich lange, um in Fahrt zu kommen. Es wird meiner Meinung nach etwas zu viel Zeit für das Worldbuilding verwendet, auch wenn die Atmosphäre des viktorianischen Londons gut eingefangen und beschrieben ist. Die wechselnden Perspektiven, die sich im Laufe der Geschichte treffen, und der Wechsel zwischen England und Japan sind gelungen. Thaniel scheint ein sympathischer junger Mann zu sein, wirklich greifen kann man ihn jedoch nicht. Die Geschichte verläuft sich dann auch leider irgendwie im Sande - nachdem die Bombe explodiert ist und Thaniel und Mori sich näher kennengelernt haben, geschieht nicht mehr wirklich was. Die Handlungen sind mir manchmal zu verworren und haben mich oft verwirrt zurückgelassen - der Schlusssatz erst recht. Toll fand ich den mechanischen Oktopus, über den ich jedoch nicht zu viel verraten will.

Das Buch konnte mich leider nicht so recht überzeugen. Ich hatte mir ein wenig mehr Krimi und Fantasy und vor allem einen roten Faden erhofft. 3 Sterne