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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.07.2022

Ich will die Welt verändern

Findelmädchen
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Ich will die Welt verändern
Helga und Jürgen erhalten das beste Weihnachtsgeschenk überhaupt: ihr Vater hat sie gefunden. 10 Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs haben die beiden endlich wieder so etwas ...

Ich will die Welt verändern
Helga und Jürgen erhalten das beste Weihnachtsgeschenk überhaupt: ihr Vater hat sie gefunden. 10 Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs haben die beiden endlich wieder so etwas wie eine Familie. Doch das Leben in Köln ist schwierig und vor allem Helga will höher hinaus als ihr Vater für sie vorgesehen hat.
Nach Trümmermädchen ist Findelmädchen der zweite Roman der Autorin, der vom Schicksal der Kriegskinder handelt. Ich habe mich sehr gefreut zu lesen, wie es mit Helga, Jürgen, Anna und Karl weitergegangen ist.
Ich war sofort wieder in der Handlung gefangen und habe mit Helga und Jürgen mitgefiebert und mitgebangt. Die Autorin bedient die gesamte Palette der Gefühle, ich habe geschwankt zwischen Lachen und Weinen, Freude und Schmerz. Denn was Bernstein hier beschreibt ist teilweise keine leichte Kost. Sie schafft es sehr gut, die damaligen Zustände lebendig werden zu lassen. Frauen, vor allem junge Mädchen, hatten sich immer den Männern unterzuordnen und vor allem die Schilderungen im Waisenhaus haben mich tief berührt.
Aber auch die schönen Seiten, die Entstehung des Rock‘n Roll, der Wiederaufbau der Trümmerstadt und die Leichtigkeit des Seins wenn die jungen Leute unter sich waren, hat Bernstein in meinen Augen sehr gut zu Papier gebracht.
Fazit: ein sehr emotionales Buch, das den Zeitgeist der Fünfziger Jahre perfekt abbildet.

Veröffentlicht am 23.06.2022

Gelungenes Debut

Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. (Die Emer-Murphy-Serie 1)
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Als die 2-jährige Poppy aus dem Haus ihrer Großeltern verschwindet ist die Verzweiflung groß. Die Kommissarin Emer Murphy nimmt sich des Falls an und stochert in ein Wespennest.

Währenddessen polarisiert ...

Als die 2-jährige Poppy aus dem Haus ihrer Großeltern verschwindet ist die Verzweiflung groß. Die Kommissarin Emer Murphy nimmt sich des Falls an und stochert in ein Wespennest.

Währenddessen polarisiert in der Online-Welt die Situation. Die einen stehen hinter den Eltern, die anderen empören sich darüber, wie man sein Kind täglich so exponieren könne. Hier spricht die Autorin ein wichtiges Thema an: die Gefahr in die man sich begibt, wenn man sein Privatleben so sehr an die Öffentlichkeit trägt.

Somit gestaltet sich die Ermittlung für Emer sehr schwierig, weil der öffentliche Blog auch einige Stalker und Pädophile auf die Familie aufmerksam gemacht hat. Und auch als Leser wird man weitgehend erst einmal im Dunkeln gelassen und zahlreiche Andeutungen, die erst viel später im Buch aufgelöst werden, sorgen dafür, dass die Spannung und die Neugier auf den Fortgang der Handlung stets hoch bleiben.

Fazit: Obwohl mir die Charaktere in den meisten Fällen nicht so lagen, mochte ich das Buch sehr gerne und freue mich auf weitere Fälle für Kommissarin Emer.

Veröffentlicht am 18.06.2022

3 Tote - 3 Städte - der 3. Fall für Björk und Brand

Die Spur − Er wird dich finden
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Bizzare Leichenfunde machen Björk und Brand in ihrem 3. Fall das Leben schwer.
3 Morde an 3 verschiedenen Orten in Europa. Björk und Brand jetten von einem Tatort zum anderen und wissen, sie können einen ...

Bizzare Leichenfunde machen Björk und Brand in ihrem 3. Fall das Leben schwer.
3 Morde an 3 verschiedenen Orten in Europa. Björk und Brand jetten von einem Tatort zum anderen und wissen, sie können einen 4. Mord nur verhindern, wenn sie schnell sind. Doch die Identifizierung der Toten fällt schwer und so dauert es, bis die beiden Europol-Ermittler eine Spur zu einem Elite-Internat finden.
Ich habe mich sehr über den neuen Band von Jan Beck gefreut und wurde nicht enttäuscht. Bereits im Prolog beginnt die Spannung und flaut erst gegen Ende etwas ab.
Die Handlung wird auf mehren Ebenen erzählt und es wird erst im Lauf der Story klar, wie die jeweiligen Einschübe zur Gesamthandlung passen. Diese Schreibweise hat mir sehr gut gefallen, weil man so sehr gut miträtseln konnte. Perfekte Wendungen an den passenden Stellen sorgten für spannendes Lesevergnügen und überraschten immer wieder und mit dem Ende hatte ich nun wirklich nicht gerechnet.
Auch die Charaktere konnten überzeugen und waren sehr gut dargestellt.
Fazit: ich freue mich schon auf den nächsten Band.

Veröffentlicht am 15.06.2022

Der Wald ist unser

Da ist was im Busch
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Ray und seine Familie der Erdmännchen sind im Wald angekommen. Sie werden von den anderen Tieren endlich akzeptiert. Bald aber werden Stimmen laut, die es nicht gut finden, dass sie von den Erdmännchen ...

Ray und seine Familie der Erdmännchen sind im Wald angekommen. Sie werden von den anderen Tieren endlich akzeptiert. Bald aber werden Stimmen laut, die es nicht gut finden, dass sie von den Erdmännchen geführt werden. Rufus hat eine Idee: eine Demokratie soll eingeführt werden. Doch schon bei den Wahlen gibt es erste Unruhen.
Der neue Erdmännchen-Krimi von Moritz Matthies ist gewohnt humorvoll und mit den Erdmännchen ist ihm auch ein süßer Haufen gelungen. Da der Zoo langsam etwas ausgelutscht war, sind die Erdmännchen umgezogen und stehen vor ganz neuen Herausforderungen. Sehr lustig ist es immer zu lesen, wie Matthies die Tiere menscheln lässt und wie findig die sich einrichten. Hier sticht vor allem die Krisenbewältigung mit den Bären ins Auge. Herrlich beschrieben und sehr gut nachzuvollziehen.
Ein wenig bemüht komisch fand ich den Beginn des Buches. Aber spätestens mit der Wahl und dann mit der Invasion der 3 Brüder konnte ich das Buch nicht mehr weglegen und so manche Szene sorgte für ein Kichern oder gar ein lautes Auflachen.
Fazit: Matthies ist wieder ein sehr kurzweiliges Buch gelungen, das mit den Erdmännchen mit leben und –leiden lässt.

Veröffentlicht am 15.06.2022

Ein tödlicher Podcast

Das Letzte, was du hörst
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Sarah ist geradezu süchtig nach dem Podcast „Hörgefühlt“. Für diesen, und den Podcaster Marc Maria Hagen riskiert sie sogar ihre Beziehung.

Roya ist Journalistin und will den Podcaster unlauteren Methoden ...

Sarah ist geradezu süchtig nach dem Podcast „Hörgefühlt“. Für diesen, und den Podcaster Marc Maria Hagen riskiert sie sogar ihre Beziehung.

Roya ist Journalistin und will den Podcaster unlauteren Methoden überführen. Ihre wahre Gesinnung bleibt erst einmal ungenannt.

Die etwas unorthodoxe Polizistin Carolin versucht den Hintergrund des Mordes und Selbstmordes an einem Pärchen aufzuklären und stößt dabei auf einige Ungereimtheiten.



Um diese 3 Protagonisten webt Winkelmann ein Netz an Verstrickungen, Wendungen und spannenden Augenblicken. Denn nichts ist, wie es zu Anfang scheint. Bereits der Prolog macht süchtig. Winkelmann wechselt dann aber gleich die Perspektiven und scheinbar passt nichts zusammen. Doch diese Art der Erzählung ist man hier gewohnt und freut sich über rasante Szenewechsel, die die Spannung hoch halten.

Zugegeben: anfangs hatte ich schon meine Probleme zu verstehen, wie denn alles zusammenpasst. Aber irgendwann hatte ich verstanden, dass vorrangig Royas und Carolins Geschichten in der Gegenwart spielen. Und dann wurde es auch richtig spannend mit der Enttarnung Royas und dem schrittweisen Aufdecken und Entdröseln von diversen Alibis.

Mit der Polizistin Carolin ist Winkelmann ein toller Charakter gelungen. Wie sie den Hamster Eckhardt vom Tatort entfernt und ihn nicht mehr hergeben möchte – was habe ich in mich hinein gegrinst.

Fazit: Winkelmann liest sich wieder mal quasi von selbst. Vor dem Ende mag man das Buch nicht weglegen. Dennoch fehlte mir anfangs so ein kleines bisschen Spannung.