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Der BriefAm 26. Mai bekommt Marie einen Brief, der ihr Leben gehörig durcheinander wirbelt, denn der Brief ist offenbar für sie – und doch nicht für sie, denn darin schreibt jemand von einem Leben, das Marie nicht ...
Am 26. Mai bekommt Marie einen Brief, der ihr Leben gehörig durcheinander wirbelt, denn der Brief ist offenbar für sie – und doch nicht für sie, denn darin schreibt jemand von einem Leben, das Marie nicht lebt und von Menschen, die sie nicht kennt. Marie macht sich auf, das Rätsel hinter dem Brief zu lösen …
Schon als ich den Klappentext las, wusste ich, dass ich den Roman lesen musste, wissen musste, was dahinter steckt. Ich dachte direkt an Parallelwelten und war gespannt, ob ich Recht hatte, und wie die Autorin das Ganze auflöst. Ob ich Recht hatte, verrate ich nicht, wie mir das Ende des Romans gefallen hat, aber schon: Mir gefällt es gut – und vor allem der kleine Wow-Effekt am Ende kommt gut bei mir an, aber sicher nicht bei jedem.
Ich bin nur so durch den Roman geflogen, nicht nur, weil ich endlich wissen wollte, wie sich das Ganze auflöst, sondern auch, weil die Autorin immer neue Wendungen einflicht und der Roman dadurch ziemlich spannend ist. Als Leser kann man schön miträtseln, wird hin und wieder verwirrt, muss seine Meinung überdenken, und wird ganz sicher am Ende überrascht sein. Ich habe den Roman innerhalb einer Leserunde gelesen und fand es sehr spannend, auf welche Ideen die einzelnen Teilnehmer kamen und wie sie den Roman als Ganzes aufnahmen. Man muss wohl schon ein wenig offen sein für Denken über den normalen Rahmen hinaus, um den Roman gänzlich genießen zu können.
Obwohl mich der Roman als Ganzes gut unterhalten hat, gefielen mir die einzelnen Charaktere weniger, sie sind mir einfach zu oberflächlich gestaltet. So konnte ich auch nicht wirklich mit Marie mitfühlen – und das, obwohl Marie selbst in Ich-Form erzählt. Oft nicht verstanden habe ich Johanna, Maries Lebensgefährtin, die sich meiner Meinung nach sehr merkwürdig verhält. Letztlich spielten die Charaktere für mich aber eine weniger große Rolle als sonst, mir ging es vor allem um das Warum.
Das Cover sollte man sich übrigens genauer ansehen, es passt hervorragend zum Roman.
Mich hat der Roman sehr gut unterhalten und mich einmal mehr über „Was wäre wenn“ nachdenken lassen und wie sehr kleine Entscheidungen unser Leben ändern könnten. Auch das Ende des Romans brachte mich zum Nachdenken. Insgesamt hat sich die Lektüre gelohnt und ich vergebe gerne 4 Sterne und eine Leseempfehlung für Menschen, die offen für außergewöhnliche Romanenden sind.