Plötzlich eine Prinzessin
Tokyo ever after – Prinzessin auf ProbeDie 18-jährige Izumi findet zufällig heraus, wer ihr Vater ist. Sie erfährt, dass ihre Mutter, eine japanischstämmige Amerikanerin der dritten Generation, während ihres Studiums eine Beziehung zum japanischen ...
Die 18-jährige Izumi findet zufällig heraus, wer ihr Vater ist. Sie erfährt, dass ihre Mutter, eine japanischstämmige Amerikanerin der dritten Generation, während ihres Studiums eine Beziehung zum japanischen Kronprinz führte. Nun ist Izumi also wahrhaftig eine Prinzessin und reist nach Tokio, um ihren Vater, die kaiserliche Familie und die japanischen Gegebenheiten kennenzulernen. Ein junger Leibwächter namens Akio steht ihr dabei zur Seite, der zwar umwerfend aussieht, jedoch zunächst dauerschlechtgelaunt und unnahbar erscheint.
Die Geschichte wird in der Ich-Form von Izumi erzählt. Die lockere Schreibweise sprüht nur so vor jugendlichem Charme, ist zugleich witzig aber auch einfühlsam. Diese Jugendsprache macht auch deutlich, dass das Buch ab 13 Jahre empfohlen wird. Nach oben kann es keine Altersbegrenzung geben, denn obwohl ich schon lange erwachsen bin, hat mir das Buch ausgesprochen gut gefallen.
Der Text beginnt nicht nur mit einem Zeitungsartikel, sondern er wird an mehreren Stellen mit Presseartikeln einer japanischen Boulevardzeitung ergänzt, wodurch man erfährt, wie die japanischen Medien bestimmte Ereignisse sehen und wie sie auf die neue Prinzessin reagieren. Das fand ich ausgesprochen interessant.
»Kennst du das Gefühl, dass du nirgends richtig hingehörst? So als würdest du aus zwei nicht zusammenpassenden Hälften bestehen? Hier war ich nie amerikanisch genug, aber dort bin ich nicht japanisch genug.«
Izumis Wunsch, mehr über ihre Herkunft und ihren Vater zu erfahren, ist voll und ganz nachvollziehbar. Man fühlt auch immer wieder ihre Zerrissenheit, sich weder in Amerika noch in Japan gänzlich dazugehörig zu fühlen.
»Ich bin und bleibe nämlich eine Banane. Außen gelb – innen weiß. Dabei hasse ich diesen Vergleich eigentlich«
Schön war es, einen kleinen Einblick in die japanischen Gegebenheiten zu bekommen. Zum Beispiel wird nicht mit den Fingern auf Menschen und Dinge gezeigt. Ein kleines süßes Highlight sind auch die kurzen Gedichte, die im letzten Buchdrittel hin und her geschrieben werden, welche wirklich allerliebst sind.
Wer darüber hinwegsehen kann, dass vielleicht nicht alles an der Geschichte authentisch ist, dem wird das Buch wie mir sehr gut gefallen. Auf jeden Fall liest es sich ungemein schnell weg.
Fazit: Ein bisschen liest es sich wie ein modernes Märchen. Aber es ist eine liebenswerte Story und ich hatte viel Spaß mit Izumi. Das Buch kann als in sich abgeschlossen gelesen werden, aber es folgt bald noch ein zweiter Teil, den ich auf jeden Fall auch lesen möchte.