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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.09.2022

lange Einleitung, wenig Handlung

Ich bin Joy
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Das knallige Cover ist auf jeden Fall ein Blickfang. Inhaltlich konnte mich dieser Auftaktband allerdings noch nicht ganz überzeugen. Das Buch liest sich wie eine lange, lange Einleitung. Ich-Erzählerin ...

Das knallige Cover ist auf jeden Fall ein Blickfang. Inhaltlich konnte mich dieser Auftaktband allerdings noch nicht ganz überzeugen. Das Buch liest sich wie eine lange, lange Einleitung. Ich-Erzählerin Joy gibt viele Einblicke in ihr bisheriges Leben. Hin und wieder wird kurz auf den Jetzt-Zustand eingegangen, um dann aber doch wieder eine Geschichte aus einem anderen Land zu erzählen.
Dabei sind ihre Ausführungen auf jeden Fall interessant, Joy und ihre Familie haben bisher ein eher ungewöhnliches Leben geführt, haben mal hier, mal dort gelebt, die Kinder wurden von den Eltern unterrichtet und haben sehr viel Zeit in der Natur verbracht – und dort viele praktische Dinge gelernt und sich Wissen über Tiere und Pflanzen angeeignet.
Dieser Lebensstil wird dabei als besonders schön hervorgehoben, während ein sesshaftes Leben als unfrei beschrieben wird und zu viele Regeln als einengend.
Dementsprechend schwierig ist es für die 10-jährige, sich in der Schule zurechtzufinden. Stillsitzen, nur reden, wenn man gefragt wird und Anweisungen befolgen, sind nicht unbedingt Joys Sache. Sie möchte lieber von all ihren Abenteuern berichten – und stößt damit bei ihrer Lehrerin (die teilweise wirklich ganz schrecklich agiert) auf wenig Geduld.

Und trotzdem blebit Joy positiv. Sie pickt sich aus allen Situationen die Momente heraus, die sie glücklich machen – und so wird dann der Tag, an dem sie aus dem Unterricht geschickt wird aus ganz anderen Gründen der bisher schönste ihres England-Lebens.

Was mich am Buch aber letztlich gestört hat, ist, dass es kaum Handung gibt.Der Klappentext deutet ihren neuen Schullalltag und eine Baum-Rettungsmission an. Beides bekommt wenig Raum.
Zunächst vergeht mehr als die Hälfte des Buches mit Joys Schilderungen vom „alten“ Leben. Kaum kommt die Handlung um ihr jetziges Leben ein wenig in Schwung, ist das Buch auch schon wieder vorbei. Selbst die Baum-Episode ist nicht richtig abgeschlossen.

Joys Art zu erzählen gefällt mir gut und ist kindgerecht passend. Die Sprache ist sehr bildhaft und gesprickt mit ganz vielen Vergleichen aus dem Tier- und Pflanzenreich.

Fazit

Band 1 lässt mich zwiegespalten zurück. Es gibt viel zu wenig Handlung, dafür viele oft interessante Schilderungen von Joys abenteuerreichem Leben, wobei mir ein „normales Leben“ teils etwas zu negativ betitelt wird. Wie Joy immer nach positiven Aspekten sucht, ist klasse. Es werden auch noch andere kleine, wichtige Botschaften in der Erzählung verpackt, aber letztlich ist das Buch halt schon wieder vorbei, bevor die Geschichte richtig angefangen hat.

Veröffentlicht am 09.07.2022

Kaum Spannungsmomente

Kings of the Underworld - Maxim
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Anya ist die Tochter eines New Yorker Mafiabosses. Für ihr Studium will sie die Stadt verlassen und darf, mit ihrem Bruder als Aufpasser, nach Baltimore ziehen. Ausgerechnet in die Stadt, in der der beste ...

Anya ist die Tochter eines New Yorker Mafiabosses. Für ihr Studium will sie die Stadt verlassen und darf, mit ihrem Bruder als Aufpasser, nach Baltimore ziehen. Ausgerechnet in die Stadt, in der der beste Freund ihres Bruders sich sein Leben aufgebaut hat: Maxim. Anyas heimlicher Schwarm seit Jahren…

Von Vanessa Sangue habe ich vor einiger Zeit Cold Princess und Fire Queen gelesen, die ich total spannend fand. Daher waren die Erwartungen an die neue Geschichte hoch – wurden allerdings nicht komplett erfüllt.

Gut gefallen haben mir der flüssige, anschauliche Schreibstil und die wechselnden Ich-Perspektiven, die Einblicke in die Gedanken und Gefühle der Protagonisten gewähren.

Anya möchte eigene Entscheidungen treffen und sich der Überwachung ihres Vaters entziehen, daher handelt sie einen neuen Wohnort fürs Studium aus. Ihr Wunsch nach Selbstständigkeit und eigenen Entscheidungen ist nachvollziehbar dargestellt. Obwohl sie es gar nicht nötig hätte, nimmt sie sogar einen Nebenjob an – einfach weil es etwas Normales ist. Grundsätzlich war sie mir sympathisch, manchmal agiert sie aber sehr naiv. Zudem fand ich ihre Gedankengänge teils eigenartig, wiederspricht sie sich doch selbst immer wieder.

Maxim, King der Unterwelt Baltimors, wird als hart und kaltblütig beschrieben. In einer Szene ist er dies auch. Ansonsten zeigt er aber häufig seine weiche und fürsorgliche Seite. Dabei fand ich sein Handeln leider oft inkonsequent und recht weinerlich für den harten Kerl, der er sein will…

Nachdem der Klappentext den Mafiaaspekt anspricht und zu Beginn auch immer wieder thematisiert wird, dass Anyas Familie viele Feinde hätte, hatte ich gehofft, dass dieses Thema insgesamt mehr Raum einnimmt und für viele Spannungsmomente sorgt. Tatsächlich spielt ihre eigene Familie aber eine vergleichsweise geringe Rolle – vielleicht dann im zweiten Band über ihren Bruder…

Spannung gibt es dennoch – aber erst im letzten Drittel des Buches. Bis dahin plätschert die Geschichte mit kleineren Höhepunkten leider eher vor sich hin. Es gibt viel zu lange Passagen, in denen die Figuren gar keinen Kontakt miteinander haben und einfach vor sich hinleben.

Am Ende überschlagen sich die Ereignisse dann. Leider empfand ich die letzten Szenen als sehr knapp, die Handlungen der Figuren überstürzt. Zudem bleiben ein paar Fragen offen.

Fazit

Ich hatte eine spannende Mafiageschichte erwartet, aber wirklich dramatisch wird es nur im letzten Teil des Buches. Nachdem die Geschichte vorher sehr ruhig verläuft und die Figuren oft seitenlang gar keinen Kontakt haben, wird am Ende des Buches alles sehr schnell und knapp abgehandelt.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 29.06.2022

mit dem Finale habe ich mich schwer getan

Game of Souls
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Achtung: 3. Band der Reihe. Inhaltliche Spoiler zu den Vorgängern möglich.

Die Handlung wird nahtlos fortgesetzt. Rückblicke gibt es im Grunde nicht. Dadurch ist mir der Einstieg in die Geschichte extrem ...

Achtung: 3. Band der Reihe. Inhaltliche Spoiler zu den Vorgängern möglich.

Die Handlung wird nahtlos fortgesetzt. Rückblicke gibt es im Grunde nicht. Dadurch ist mir der Einstieg in die Geschichte extrem schwer gefallen. Zwar hatte ich mir extra eine kleine Zusammenfassung der Vorgänger getippt, anfangen konnte ich damit am Ende aber wenig. Die Vielzahl an Figuren, die ich teils nicht mehr zuordnen konnte, hat mich schlicht erschlagen. Ein Personenregister samt Zugehörigkeit (z.B. zu den unterschiedlichen Hexenzirkeln) hätte mir definitiv geholfen.

Aber es gab noch einen zweiten Aspekt, durch den ich mich mit dem Lesen schwer getan habe – und das ist schlicht die Handlung an sich. Lou ist am Anfang unglaublich anstrengend (unverschuldet, aber dennoch). Im späteren Verlauf ist Reid es dann auch noch. Es fehlen die tollen gemeinsamen Momente, von denen die ersten zwei Bände so viele hatten.
Den Beginn des Buches fand ich extrem zäh, während es mir im Verlauf der Geschichte dann wiederum zu ereignisreich wurde. Es nahm irgendwie kein Ende, wurde immer verworrener und unübersichtlicher. Mir war die Geschichte letztlich irgendwie zu vollgestopft mit Ereignissen, Verstrickungen und magischen Wesen.
Nachdem ich mich mit dem Beginn richtig schwer getan habe, stellte sich aber zumindest ab etwa der Hälfte des Buches wieder ein angenehmer Lesefluss ein. Hier fand ich dann auch einige Passagen richtig spannend. Alles in allem war es aber dennoch ein holpriges Leseerlebnis. Das Finae (des Finales) versöhnt ein wenig mit der Geschichte, auch wenn auch dieses extrem überladen war.

Der ganze Weltenentwurf wird nochmal komplexer. Es gibt neue, ideenreiche Fantasywesen und es eröffnen sich bisher unbekannte Reiche. Für mich hätten es aber halt gern weniger Wesen und dafür etwas ausführlichere Einblicke sein dürfen.

Fazit

Lou und Reid zusammen haben mir in den ersten Bänden richtig gut gefallen. Die angenehme Chemie zwischen den beiden kann sich hier aufgrund zahlreicher Ereignisse allerdings nicht einstellen. Einige Teile der Geschichte empfand ich als zäh, andere als zu überladen und unübersichtlich.

  • Einzelne Kategorien
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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.05.2022

Eigentlich süß, aber…

Das Avery Shaw Experiment
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Avery ist in ihren besten Freund verliebt. Als dieser sie abweist, bricht nicht nur ihr Herz, sie verliert auch ihren Partner für den anstehenden Wissenschaftswettbewerb. Aber Avery hat bereits eine Idee ...

Avery ist in ihren besten Freund verliebt. Als dieser sie abweist, bricht nicht nur ihr Herz, sie verliert auch ihren Partner für den anstehenden Wissenschaftswettbewerb. Aber Avery hat bereits eine Idee für ein neues Projekt: Sie will ihren Liebeskummer überwinden, indem sie die sieben Phasen der Trauer bewältigt…

Ich mag Kelly Orams Schreibstil sehr. Und die Story ist zuckersüß. Zumindest wenn man die Begebenheiten nicht groß hinterfragt.
Denn es gab etliche Momente, die ich unlogisch, wirklichkeitsfremd oder schlicht unangebracht fand.
Aufdringliches Verhalten wird hier als wissenschaftliches Experiment verkauft.
Ja, Grayson wird zu keinem Zeitpunkt (mit einer Ausnahme) übergriffig. Er achtet auf Averys Wünsche, ist rücksichtsvoll, geduldig und verständnisvoll. Aber letztlich nutzt er ihre Nerdigkeit und Naivität irgendwie doch aus: Indem er ihr verkauft, dass ein Kuss oder ein enger Tanz ganz zwingend notwendig für ihr Experiment sind.

Wobei dieses ganze Experiment-Wissenschaftswettbewerb-Thema ohnehin etwas strange war… Denn Avery schafft es tatsächlich einen komplexen Versuchsablauf rund um den Kuss zu schreiben. Ansonsten erfährt man letztlich doch eher wenig über die wissenschaftlichen Aspekte. Dafür ist immer wieder die Rede davon, Grayson könne mit der Teilnahme seine Physiknote retten. Der Bezug zur Physik erschließt sich mir allerdings nicht.
Dass dieser Selbstversuch überhaupt als wissenschaftliches Projekt anerkennt wurde und so viel Aufmerksamkeit und Lob bekommt, fand ich in der Darstellung auch eher eigenartig. Und auch im Verlauf gab es noch unangenehme Momente: Da schaut die ganze Schule wissentlich zu, wie das Mädel in eine Depression rutscht und niemand tut etwas. Ach nein, sorry, sie bekommt ja eine Tablette dagegen.

Und so lässt mich das Buch sehr zwiegespalten zurück. Denn es gab eben all die Momente und Situationen, die mir nicht gefallen haben. Und andererseits bin ich dennoch durch die Seiten gerauscht, denn ich fand es meistens sehr süß, wie Grayson sich dann eben doch fürsorglich kümmert und Avery – nicht ganz uneigennützig – helfen möchte, mehr Selbstvertrauen zu gewinnen.

Insgesamt ist die Handlung sehr vorhersehbar und bedient unglaublich viele Klischees (dummer und attraktiver Sportler, unbeliebte Wissenschaft-Nerds….). Tiefe sucht man vergeblich, denn interessanten Themen, die Ernsthaftigkeit hätten bringen können, wie Averys Angststörung, werden nur am Rande erwähnt.
Schön ist, dass zumindest an einer Stelle die Rollenbilder aufgebrochen werden, indem die Nerds und „die Beliebten“ zusammengeführt werden.

Fazit

Versteht mich nicht falsch: Die Story ist super süß. Ich mochte Avery und Grayson und grundsätzliche mochte ich auch die langsame Annährung der beiden. Probleme hatte ich aber mit vielen Aspekten rund um das Wissenschaftsprojekt und wie bestimmte Verhaltensweisen damit gerechtfertigt werden.

Veröffentlicht am 04.03.2022

Kommunikation ist alles…

Idol - Gib mir alles von dir
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4. Band der Reihe.
Die Bücher können grundsätzlich unabhängig voneinander gelesen werden, allerdings bauen die einzelnen Beziehungen schon ein Stück weit aufeinander auf, sodass die gesamte Dynamik zwischen ...

4. Band der Reihe.
Die Bücher können grundsätzlich unabhängig voneinander gelesen werden, allerdings bauen die einzelnen Beziehungen schon ein Stück weit aufeinander auf, sodass die gesamte Dynamik zwischen den Figuren mit Vorwissen besser verständlich ist.

Bereits in den ersten Bänden hat mir der anschauliche, flüssige Schreibstil gut gefallen. Die wechselnden Ich-Perspektiven geben Einblicke in die Gedanken und Gefühle der Figuren.
Wenn sie diese doch nur auch miteinander teilen würden…

Leider muss ich sagen, dass sich das Buch für mich immer wieder zog. Eigentlich ist von Beginn an alles klar. Brenna und Rye fühlen sich zueinander hingezogen. Sie mögen einander, auch wenn sie dies im Dauerstreit gut verbergen. Aber sie reden nicht vernünftig miteinander.
Stattdessen treffen sie ein eigenwilliges Abkommen, durch welches das Buch mit Unmengen erotischen Szenen aufwarten kann. Sie haben Sex. Sie denken an Sex. Aber ansonsten drehen sie sich im Kreis, weil niemand den Mund aufmacht. Die Geschichte ist nicht schlecht, aber schlicht zu lang.

Dabei müssen beide eine gewisse Entwicklung durchmachen. Auf unterschiedliche Art müssen sie sich über bestimmte Dinge klar werden, mit vergangenen Erlebnissen abschließen und sich von vorhandenen Verbindungen lösen.
Den Weg, den beide durchmachen, fand ich dennoch interessant. Überhaupt sind mir die zwei – wie auch die ganze Clique – total sympathisch. Besonders das Zusammenspiel in der großen Gruppe hat mir immer wieder richtig gut gefallen und ich hoffe trotz der jetzigen Längen, dass auch Whip noch einen eigenen Band bekommen wird, da das Buch seine Geheimnisse andeutet.

Fazit

Die Charaktere sind sehr sympathisch – sie sind ja bereits bekannt und die ganze Band samt „Anhang“ ist einfach klasse. Leider schaffen es Brenna und Rye allerdings nicht, einmal vernünftig miteinander zu reden, sodass sich das Buch unnötig in die Länge zieht und Drama verursacht wird, welches nicht notwendig gewesen wäre.