Schöner zweiter Teil
Flucht aus Formosa
Emma hat sich ihr Leben im Dorf der Ureinwohner auf der Insel Formosa eingerichtet, als sie wider Erwarten das Dorf verlassen müssen. Sie beschließt nun doch nach Europa zurückzukehren, doch vorher muss ...
Emma hat sich ihr Leben im Dorf der Ureinwohner auf der Insel Formosa eingerichtet, als sie wider Erwarten das Dorf verlassen müssen. Sie beschließt nun doch nach Europa zurückzukehren, doch vorher muss sie noch ihre Schwester Sophie finden. Diese lebt in Gefangenschaft und wurde zu einer Ehe gezwungen. Allen Widrigkeiten zum Trotz entwickelt Sophie Gefühle für ihren Mann und die ungewohnte Heimat. Die Schwestern müssen eine schwere Entscheidung treffen, das Land verlassen und fliehen oder sich fügen. Auf dem Festland wurde Pieter in eine Familie aufgenommen. Er fühlt sich wohl und angenommen, doch dann verliebt er sich in sein Dienstmädchen Lanfang, diese wird jedoch zum Tode verurteilt. Pieter will sie nicht aufgeben und beschließt, mit ihr zu fliehen.
Schauplatz dieses historischen Romans ist die Insel Formosa vor der Küste Chinas. Die Insel ist heute besser bekannt unter dem Namen Taiwan. Die Geschichte von Emma, Sophie und Pieter spielt im Jahre 1663 und erzählt davon, wie die Chinesen und Japaner nicht nur diese Insel eroberten, sondern auch davon, wie sie die Welt sahen. Auf Formosa hatte sich eine holländische Handelsgesellschaft niedergelassen, diese wurde von der Insel vertrieben. Alle, die nicht geflohen sind, sind entweder gefangen genommen oder getötet worden. Von dem Schicksal dieser Menschen erzählt Teresa Vanek.
Bei „Flucht aus Formosa“ handelt es sich um Band 2 einer Trilogie über diese schöne Insel und ihre Bewohner. Dieser Teil beginnt nun genau dort, wo „Sturm über Formosa“ endete. Es empfiehlt sich, Band 1 gelesen zu haben, obwohl man die Bücher auch unabhängig voneinander lesen könnte. Ich finde es aber immer schöner, die Reihenfolge einzuhalten und somit zu sehen, wie sich die einzelnen Protagonisten weiterentwickeln und ihre Situationen überstehen. Ich war ziemlich schnell wieder auf der Insel angekommen und konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen.
Gut gelungen ist der Autorin der Einblick in diese Epoche. Der historische Hintergrund fügt sich nahtlos in die fiktive Geschichte rund um die Schwestern. Mir hat dieser Teil gut gefallen. Ich konnte mit Sophie und Emma mitfühlen und auch die Szenen um und mit Pieter sind gekonnt erzählt.
Tereza Vanek erzählt die Geschichte in verschiedenen Handlungssträngen, sodass man beim Lesen mal bei Sophie ist, um im nächsten Kapitel zu erleben, wie es Emma ergangen ist oder eben auch Pieter. Auf diese Weise bekommt man einen großen Gesamtüberblick über die Ereignisse rund um Formosa. Darüber, wer gerade auf dem Vormarsch war und wie die Bevölkerung mit der Situation zurechtkam. Auch haben mir die Einblicke in das Familienleben der Chinesen dieser Epoche gefallen. Es war interessant zu lesen und vor allem mitzuverfolgen, wie die Schwestern sich mit der jeweiligen Gegebenheit arrangieren konnten.
Fazit:
„Fluch aus Formosa“ ist ein gelungener historischer Liebesroman. Die Protagonisten werden lebendig dargestellt und ihr Handeln nachvollziehbar erzählt. Die Flucht wird spannend geschildert, zudem habe ich den Einblick in das Machtgefüge dieser Region als gelungen empfunden.